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Bedingungsloses Grundeinkommen - Fluch, Segen oder schlicht unmöglich?

Projekt

Geselle
9. April 2012
49
AW: Bedingungsloses Grundeinkommen - Fluch, Segen oder schlicht unmöglich?

Das muss ist unglücklich formuliert, hätte direkt sollte schreiben sollen, denn schließlich kann und würde ich dem Menschen nie vorschreiben, was er zu tun oder zu lassen hat.

(...) Ich verwende zum Beispiel ein ganz bestimmtes Shampoo und bin mit keinem der hundert anderen zufrieden. Ich möchte auch weiter meine ganz bestimmte Seifenmarke kaufen können. (...)

Ich auch. Nur... ich, sehr wahrscheinlich Du auch, benutze meine Marken schon so lange, dass ich mich gar nicht mehr daran erinnern kann wann ich sie das erste mal benutzt hab. Trotzdem kommen ständig neue Marken auf den Markt, mit dem man angeblich Frauen becircen kann, weil man so lecker zum anbeißen riecht, was einem in Form einer Schokoladenfigur suggeriert werden soll. Wozu diese offensichtliche Täuschung? Sauber werde ich auch mit meinem klassischen DuschDas.
Du stehst im Supermarkt vor dem Hygieneregal und greifst zu Deinem Produkt und ignorierst die anderen, weil sie für Dich nicht in Frage kommen. Du brauchst nur ein Produkt, jeder Mensch sollte nur ein Produkt brauchen.
Was ganz wichtig ist, ohne ein 1 Produkt-System zu fordern... Wenn es nur eine Shampoo-Sorte gäbe, hättest Du gar nicht die Auswahl und wärst mit Deinem so oder so zufrieden, statt aus zig-möglichen erst wählen zu müssen.

(...) Was allerdings wirklich keiner braucht, ist eine Klassenfahrt nach London. Manche Leute haben Ansprüche!

Zu meiner Schulzeit sind wir in den Schwarzwald gefahren. Auslandsreisen standen gar nicht zur Diskussion, weder von den Lehrern noch von den Schülern. Schullandheim oder Jugendherberge hieß die Devise, damals mit Zuzahlung und wessen Eltern sich diese 1 oder 2 Wöchige Reise nicht leisten konnten, bekamen einen Zuschuss und in Härtefällen wurde die Reise sogar komplett finanziert. Dies war einmal im Jahr möglich, allerdings fielen danach die Zuschüsse für Tagesausflüge im Rest des Jahres weg.

[OTOP]Glaube das wird etwas zu Off-Topic hier?[/OTOP]
 
G

Gelöschtes Mitglied 25673

Gast
AW: Bedingungsloses Grundeinkommen - Fluch, Segen oder schlicht unmöglich?

Da würdest Du Dich als Hartz-IV-Empfänger aber umkucken, Jäger. Da is' nix mit 3,75 € für ein bestimmtes Duschgel, da tut's zwangsläufig die Flüssigseife für 69 Cent... Und über einen Fernseher im Schlafzimmer musst Du Dir auch keine Sorgen machen - Du kast kein Schlafzimmer. Du hast ein "20qm Wohnküchklo".....
Naja, es leistet sich auch manch Arbeitender kein Duschgel für 3,75. Oder denkst du das jedem, jedes Produkt das er sich so vorstellt zur Verfügung stehen sollte? Dir ist schon klar, was so eine Gedanke für Kreise zieht? Ich verzichte nämlich dann auf das teure Duschgel und möchte lieber regelmässige Urlaube in mein Wunschgebiet...
Das ist echt Quatsch dass ein AGL2 Empfänger kein Schlafzimmer haben darf. Und wer bitte will einen Fernseher im Schlafzimmer :gruebel:
Ich finde echt, das Ganze liest sich so, als würde sich manch einer das Schlaraffenland ohne Leistung wünschen.
5 Euro am Tag kann man so auch gar nicht rechnen, das ist total verdreht.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.213
AW: Bedingungsloses Grundeinkommen - Fluch, Segen oder schlicht unmöglich?

Einproduktsystem hatten wir in der guten alten DDR. Wenn man nicht weiß, daß es auch anders geht, macht es einem wahrscheinlich nichts aus, aber es ging ja immer schon anders, und das wußte auch jeder. Körperpflegeprodukte werden halt emotional anders gesehen als Waschmittel.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Bedingungsloses Grundeinkommen - Fluch, Segen oder schlicht unmöglich?

So sehr OT ist das gar nicht, Projekt. Schliesslich hat ja jemand gesagt das Hartz IV schon sowas wie ein BGE wäre.....

Also fragen wir mal: Was beinhaltet ein BGE? Im Prinzip gebe ich Dir - und Anderen - völlig Recht: Wozu braucht der "Bürger Konsument" 30 Brotsorten, 30 Joghurtsorten, ein 6 Meter langes und 2 Meter hohes Kühlregal mit Wurst und SB-Fleisch, einen 10 Meter lange Wand voll mit Körperpflegeprodukte und die Auswahl aus 100 Fernsehern in allen Grössen, Formaten und Finessen.... Aber: So wie in der DDR, dass die Regale schöne Bilder enthalten (wenn überhaupt) und auf die Frage wo denn der Reis im Konsum steht die Antwort "Ham' wa nich'" kommt, so muss es auch nicht sein....

Da ich mich ja schon als Hart IVler "ausgezogen" habe - nun schreibt mal was für Euch menschenwürdiges Leben bedeutet, was das in "klingender Münze" ist, was zu einem menschenwürdigen bedingungslosen Grundeinkommen gehören müsste.....


Hallo gala,

was Du als "total verdreht" bezeichnest - sind die Ausführungsbestimmungen zum ALG II. Die habe ich nicht erfunden - die hat die Bundesregierung erfunden. Ob die jetzt "total verdreht waren/sind....?:D
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöschtes Mitglied 25673

Gast
AW: Bedingungsloses Grundeinkommen - Fluch, Segen oder schlicht unmöglich?

Es ist aber eine seltsame Recnnung wenn du meinst man gibt 5 Euro am Tag aus und geht somit jeden Tag für diesen Betrag einkaufen. In der Woch wären das tatsächlich bereits 5x7= 35 Euronen. Für eine Person! Man kauft ja nicht jeden Tag nur das was man an dem Tag verbraucht und hat im Hinterkopf das man dafür 5 euro hat, sondern wirtschaftet wöchentlich oder monatlich, wenn man ein bisschen darauf schauen muss was man so ausgibt. Das macht wirklich jeder so den ich kenne. Niemand lebt von Tag zu Tag. Und mit fast 50 Euro in der Woche, kann man tatsächlich auskommen. Man muss ein bisschen schauen, auf Preise und angebote, aber das tun viele die einen Job haben auch und das ist auch gut um den Konkurrenzkampf zu erhalten.
 
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ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Bedingungsloses Grundeinkommen - Fluch, Segen oder schlicht unmöglich?

Hallo Gala,

5€ x 30 Tage = 150.- €, bei 31 Tagen 155.- €. Ohne Kühlschrank (Stromkosten !!!!) nur Tageseinkauf mit Kühlschrank - Wocheneinkauf - das muss aber dann die ganze Woche langen..... sonst schiebste Trauer oder musst in die Suppenküche der Kirchen.

Es stellte sich die Frage nach dem menschenwürdigen Leben, nicht nach dem Überleben. Überleben kannste mit Papptoast, Tütensuppen, Nudel mit Ketchup auch....
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.213
AW: Bedingungsloses Grundeinkommen - Fluch, Segen oder schlicht unmöglich?

Wie kommst Du eigentlich auf die Idee, Tütensuppen seien besonders günstig? Lern kochen. Kauf Kartoffeln, Bohnen, Erbsen, Linsen, Möhren, Kohl. Kauf anständiges Brot und keinen überteuerten Toast. Zum Strom für den Kühlschrank sag ich nichts, das ist mir zu dumm. Was willst Du darin eigentlich lagern, was keine Woche hält?
 
G

Gelöschtes Mitglied 25673

Gast
AW: Bedingungsloses Grundeinkommen - Fluch, Segen oder schlicht unmöglich?

Nunja....eventuell sollte ich mal eröffnen, dass ich selber schon von "AGL2" gelebt habe. Als Alleinerziehende versteht sich. Also wars natürlich eine kleine Person mehr. Konnte ich /konnten wir davon leben? Klar, gut sogar. Obwohl ich damals sogar noch geraucht habe. Ich musste weder zu den Tafeln noch in sonst eine Suppenküche. Ich habe auch nicht menschenunwürdig gelebt, mein Kind hatte keine getragenen Klamotten. :egal: Und son Müll haben wir nicht gegessen...
Wie kommst Du eigentlich auf die Idee, Tütensuppen seien besonders günstig? Lern kochen. Kauf Kartoffeln, Bohnen, Erbsen, Linsen, Möhren, Kohl. Kauf anständiges Brot und keinen überteuerten Toast. Zum Strom für den Kühlschrank sag ich nichts, das ist mir zu dumm. Was willst Du darin eigentlich lagern, was keine Woche hält?
Eben, es gibt Saissongemüse, das auch viele die einen Job haben kaufen. Fleisch kauft man im Angebot und friert es ggf ein. 5 mal Hähnchenbrust 2,49 wenn ich mich recht erinnere....Die habe ich heute noch fast immer im Gefrierfach.
Man kann sich als agl2 Empfänger übrigens auch nen minijob suchen, und dazu verdienen. da gibts einen Freibetrag, der nicht angerechnet wird.
 
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ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Bedingungsloses Grundeinkommen - Fluch, Segen oder schlicht unmöglich?

Tütensuppe: 25 bis 34 Cent - reicht für 4 Teller, Nudeln dazu: 39 bis 55 Cent pro 500 g.

Deine Arroganz. Jäger, kannste Dir dahin stecken wo sich der Ausgang für Stoffwechsel-Endprodukte befindet - sorry, aber da reisst mit die Hutschnur. Von sowas leben Hartz IV-Familien in Berlin die letzten 10 Tage des Monats, nicht alle, aber viele. "Anständiges Brot": 3,80 beim Bio-Bäcker - zu teuer, obwohl's besser ist als der Pappscheis vom Discounter. Und: Ich kann nix lagern weil der Kühlschrank zu teuer war und ist - kapiert?
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Bedingungsloses Grundeinkommen - Fluch, Segen oder schlicht unmöglich?

Eine Zeit lang konnte man von Hartz IV tatsächlich vernünftig leben. Bio-Brot war zwar auch nicht drin, aber vernünftiges Brot schon. Zwischenzeitlich sind aber die Preise dermassen angezogen, dass das -gerade mit Kind - kaum noch möglich ist, nicht nur bei Lebensmittel, sondern auch bei Kleidung. Wenn man menschenwürdig von Hartz IV leben will, müsste der Regelsatz für Erwachsene auf 500.- € plus Warmmiete erhöht werden, für Kinder müsste die Anrechnung des Kindergeldes als Einkommen wegfallen.

Interessant, wer's beobachtet hat: Die Lebensmittelpreise sind im selben Mass gestiegen, in dem die Hartz-IV Regelsätze "angepasst" wurden. Nur das Verhältnis stimmt nicht: bei 1,78 % Steigerung des Regelsatzes sind durchschnittlich die Konsumpreise um 2,36% gestiegen. Interessant, nicht....? Man "hat" mehr Geld und ist doch ärmer....

Klamotten ist ein schönes Thema: Es muss nicht alles von "LaKotz" oder sonst einer "Marke" sein. Der Arme kauft bei zeeman oder kik.... Problem: Der Krempel der Billiganbieter stammt aus zweifelhafter Produktion. Kinderarbeit in Indien ist da genauso drin wie Giftfarbe aus China.... eine Hose die für einen Erwachsenen 4 bis 6 Jahre hält und dann auch 120.- € kostet, ist nicht drin.....
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Bedingungsloses Grundeinkommen - Fluch, Segen oder schlicht unmöglich?

Was denkst du denn, wie hoch ein BGE sein wird? Und wie hoch die Steuern drauf um das zu refinanzieren? Mir ist völlig klar, dass du BGE ahben möchtest, weil du dir davon mehr Geld versprichst, du könntest bitter enttäuscht werden.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.213
AW: Bedingungsloses Grundeinkommen - Fluch, Segen oder schlicht unmöglich?

Na, € 500,- plus Miete, plus Nebenkosten, plus Krankenversicherung, plus kostenlosen ÖPNV, plus Vereinsbeiträge der Kinder, plus Klassenfahrten.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Bedingungsloses Grundeinkommen - Fluch, Segen oder schlicht unmöglich?

Am Anfang, DaMan, bis das System läuft, wird das BGE nicht sonderlich hoch sein. So eine Umwälzung des gesamten Systems kann man realistisch nicht von heute auf morgen machen. So ein kleiner Schritt wäre z.B. jeder bekommt 100.- € anrechnungsfrei, das Kindergeld wird um 50.- € pro Kind erhöht ist ebenfalls anrechnungsfrei. Die Anrechnungsfreiheit ist wichtig für Grundrentner/innen, für ALG II Empfäner/innen - und für Menschen die in Lohn und Brot stehen und wegen dieser 100.- € in eine für sie ungünstigeren Steuerklasse fallen würden.

Da alle Ausgaben des Staates durch Einnahmen finanziert werden müssen, müssen im Gegenzug Subventionen die in der Höhe der Mehrausgaben durch BGE liegen, gestrichen werden. Leider habe ich jetzt nicht den "Subventionskatalog" der Regierung.... sonst könnt' ich einen konkreteren Vorschlag machen.... Dann muss man mal sehen wie sich das veränderte System entwickelt, so eine Testphase von ein oder zwei Jahren vielleicht, und ausgehend von den Erfahrungen kann man das "neue System" dann langsam, aber stetig hochfahren. Ich empfehle mal einen Ausflug zu Freiheit - Gleichheit - Grundeinkommen » Netzwerk Grundeinkommen - allerdings sollte man sich vorurteilsfrei dorthin begeben. Manche dort vertretene Ideen sind reichlich unrealistisch, zumindest wenn man die Forderung erhoben wird, dass das BGE "gleich und am Besten gestern" eingeführt werden soll. Die tatsächliche, endgültige Höhe von BGE wird noch ziemlich intensiv diskutiert - das geht bei 850.- €/mtl los und hört bei 1.600.- €/mtl auf. 850 ist zuwenig, 1600 zuviel meiner Ansicht nach.

Für spezielle Menschen hier im Forum, die der Seite der Freiberufler und kleinen Selbstständigen zugerechnet werden können, gebe ich mal was zu bedenken: Wenn ihr Arbeiter und/oder Angestellte beschäftigt - wie hoch wäre euer Einsparungspotential, wenn bei den gezahlten Löhnen und bei Tarifabschlüssen immer ein bestimmter Betrag - in Beispielsfall 100.- € mtl - als bereits "gegebenes" Einkommen/Lohn von der Forderung abgezogen werden könnte....? In die Berechnung muss natürlich auch mit einfliessen, dass auf diesen hundert Euroschein auch Sozialabgaben fällig wären, auch von Arbeitgeberseite....

- war auf @Jäger "gemünzt" klar -aber wenn ich nun schon mal dabei bin: Ich weiss ja nicht wie alt Du bist - ich kann mich noch an den kleinen symphatischen Dicken einer angeblichen Volkspartei erinnern, der im breiten, kaum zu verleugnenden rheinhessichen Dialekt predigte: "Die Renden sind sischer....". Das war zur gleichen Zeit als man predigte das "die Deutschen aussterben".... Tja, hätte man mehr der langjährigen Migrannten die Möglichkeit gegeben, Deutsche zu werden.... tja, und hätte man frühzeitig Massnahmen ergriffen um das auf "Konsum, Konsum, Konsum" basierende Wirtschaftssystem behutsam umzustellen - vielleicht wären dann die "Renden sischer" weil auch die veränderte Struktur neue Arbeitsplätze geschaffen hätte..... Obwohl von anderen "Volksparteien" ebenso Vorleistungen zu einer Systemumstellung erbracht wurden, wie von den gegenwärtig "am Ruder" sitzenden Parteienvertreter/innen, muss doch Einiges im "Umbruchsverfahren" ad hoc erledigt werden - Stichwort "Energiewende" und "Elektromobilität. Hätte man einfacher haben können, wäre man nicht so borniert gewesen.... Das "nix bleibt wie es war" war eigentlich schon seit den ersten Veröffentlichungen des "Club of Rome" klar - und das liegt jetzt gut 37 Jahre zurück. jetzt - ist das Gemecker natürlich gross, die Einen sitzen auf dem Rest den sie noch haben und hoffen dass sie nicht auch noch "Absinken", die Anderen kämpfen darum den Kopf hoch zu halten - wenn ihnen das Wasser schon bis zum Hals steht.... Ob da Deine Polemik, @Jäger, so angebracht ist? Lass uns mal rechnen: Familie, 2 Erwachsene, 2 Kinder: 500.- € pro Erwachsenem, 250.- € pro Kind als BGE, macht 1.500.- € BGE. Zum Essen und für Kleidung und auch für die Schule reicht das - gerade so. Die Miete muss natürlich dazu verdient werden, Nebenkosten auch - es sei denn, man findet trotz Qualifikationen keinen Job. In diesem Fall muss "das Amt" einspringen, und zwar solange, bis die Gemeinschaft, sprich "der Staat" die Rahmenbedingungen dafür geschaffen hat, das tatsächlich 0% Arbeitslosigkeit möglich ist. Auch das geht nicht üpber Nacht, das braucht Jahre, Jahrzehnte, und in einem - hoffentlich - zusammenwachsenden Europa geht das auch nicht ohne Kooperation mit "den Anderen" hinter der imaginären Grenze. Nun sagh mir: Sind bei der "Beispielfamilie" 1.500.- € zuviel? Sag mit, wie wäre der tarifliche Lohnabschluss, wenn Arbeitnehmervertretungen und Arbeitgebervertretungen in ihre Verhandlung die 1.500 € BGE gleich mit einfliessen lassen könnten? Würden dann die Stundenlöhne bei 25.- €, 50.- €, 75.- € die Stunde brutto liegen - oder bei 8.- €, 10.-€, 15 oder 18.- €/Stunde ?
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.213
AW: Bedingungsloses Grundeinkommen - Fluch, Segen oder schlicht unmöglich?

Welchem Steuerklassenmodell folgst Du da bitte?

Lohnsteuerklasse

Wenn ihr Arbeiter und/oder Angestellte beschäftigt - wie hoch wäre euer Einsparungspotential, wenn bei den gezahlten Löhnen und bei Tarifabschlüssen immer ein bestimmter Betrag - in Beispielsfall 100.- € mtl - als bereits "gegebenes" Einkommen/Lohn von der Forderung abgezogen werden könnte....?

Soviel zur Anrechnungsfreiheit?

macht 1.500.- € BGE. Zum Essen und für Kleidung und auch für die Schule reicht das - gerade so. Die Miete muss natürlich dazu verdient werden, Nebenkosten auch - es sei denn, man findet trotz Qualifikationen keinen Job. In diesem Fall muss "das Amt" einspringen,

Also BGE und trotzdem ALG? Was soll der Kappes denn jetzt?

Sag mit, wie wäre der tarifliche Lohnabschluss, wenn Arbeitnehmervertretungen und Arbeitgebervertretungen in ihre Verhandlung die 1.500 € BGE gleich mit einfliessen lassen könnten? Würden dann die Stundenlöhne bei 25.- €, 50.- €, 75.- € die Stunde brutto liegen - oder bei 8.- €, 10.-€, 15 oder 18.- €/Stunde ?

Sag Du es mir.
 
Zuletzt bearbeitet:

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Bedingungsloses Grundeinkommen - Fluch, Segen oder schlicht unmöglich?

Ich "folge" erstmal keinem Lohn(Einkommenssteuermodell.... Wen n übetrhaupt einem Modell, dann dem eines gewissen Herrn Merz, der bei all seiner Überheblichkeit einmal einen guten Vorschlag gemacht hat: Steuererklärung so einfach und kurz, das sie auf den Bierseidel passt....

Das BGE verändert alle bisherigen Steuereinnahmen. Lohn und Einkommensteuer wird es sicher noch geben, die Frage ist nur ob man mit veränderten Staatsausgaben und veränderten Wirtschaftsstrukturen nicht auch die Steuerstrukturen verändert. Wenn man BGE für alle, also für den arbeitslosen alten "von Gicht geplagtem..." Knochen genauso wie für den jung-dynamischen Manager einführt, dann reicht es als Basissteuersatz aus sich auf 10% oder 15% zu konzentrieren. Das geht aber nur wenn man Einkommenshöchstgrenzen einführt - wer über diese Höchstgrenze kommt - darf 90% Steuern bezahlen. Bei der Berechnung solcher Höchstgrenzen muss man davon ausgehen, das jemand der BGE hat auch 30 Jahre mindestens arbeiten kann und in diesen 30 Jahren (mindestens, muss ich extra betonen) soviel Geld dazu verdient haben muss, das er/sie mit der Miete und den Nebenkosten und dem "Zusatz" immer noch genügend Geld legal verdienen kann, das er/sie sich ein Häuschen oder eine Eigentumswohnung leisten kann. Auch sowas müsste man in einer Aufbauphase berechnen. So einfach - wie das einige meiner "Kollegen " im "Netzwerk" sich denken, ist die Sache keineswegs. Es wird auch mit BGE ein Einkommensgefälle zwischen den Menschen geben; wer etwas leistet soll und muss mehr haben als der der nix leistet. Allerdings muss sich "Leistung" auch neu definieren - wenn einer 5 Häuser erbt und eigentlich nur vom Mietzins der Häuser lebt, leistet der dann mehr oder weniger als ein Maler oder ein Makler, der mindestens 8 Stunden am Tag arbeitet...? Wenn der Hausbesitzer die Hausverwaltung selbst macht, vielleicht auch noch handwerklich begabt ist und soweit als möglich Reparaturen am Haus selbst ausführt, mit den Mietern gemeinsam Sanierungs- und Energieerwirtschaftungsmassnahmen projektiert, dann macht der auch mindestens soviel wie der Maler....
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.213
AW: Bedingungsloses Grundeinkommen - Fluch, Segen oder schlicht unmöglich?

Eigentlich wollte ich nur höflich darauf hinweisen, daß Dir offenbar nicht klar ist, was eine Steuerklasse ist. Egal.

Wir halten fest: Dir schwebt ein Stufenmodell mit einem Einkommensteuersatz von 15 bzw. 90 % vor. Den Rest verstehe ich nicht. Magst Du noch auf die anderen von mir angeführten Punkte eingehen?
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Bedingungsloses Grundeinkommen - Fluch, Segen oder schlicht unmöglich?

Ich sprach von einem Anfangsschritt, Jäger und wählte deshalb diese Beispiele. Nur mit Geld alleine ist die wirtschaftliche Umstellung nicht getan, was m.E. auch aus den unterschiedlichen Positionspapieren der BGE-Netzwerke hervor geht.

Bevor man an das Geld geht - müsste man eigentlich erst mal festlegen was Arbeit heutzutage bedeutet, wie sich Arbeit definiert und ob bestimmte Arbeiten nicht - dank Technik - für den Menschen zugunsten der Entfaltung seines Kreativpotentials "wegfallen" könnte. Natürlich nicht ersatzlos; mit einer "Gesellschaft der Faulpelze" schafft man nicht wirklich ein stabiles neues System...

In den Netzwerken wird viel erläutert, wieviel Geld man einsparen könnte, wenn plötzlich 80% der Bürokraten "freigestellt" wären. Die Menschen wollen aber auch was zu tun haben, und zwar was Sinnvolles. Und wenn die nicht gelernt haben das es auch noch was anderes, sinnvolleres und gesellschaftlich Wichtigeres gibt, stehen die auch mit BGE auf'm Schlauch..... Das kann's nicht sein.

Arbeitsfelder - gäb's genug - ich verdiene mit bis zu 50.- € im Monat ganz legal zum ALG II dazu, in dem ich mit Fahrrad und Anhänger durch die öffentlichen Parks fahre und den Metallschrott aufsammle, den die Leut' in ihrer Rücksichtslosigkeit nachts aus dem Auto kippen. Den Metallschrott verkaufe ich dann bei Recyclingsfirmen. Mir tut's dann jedesmal leid, den Plastik- und Holzsperrmüll liegen lassen zu müssen; ich weiss das Plasrik ebenso wie Presssran ein wertvoller Rohstoff ist - es gibt aber niemanden in Berlin der so kleine Mengen wie ich sie auf'm Fahrradanhänger habe, kauft (das funktioniert nur bei Metall und PC-Platinen). Mit BGE wäre es einfacher Mitstreiter zu bekommen, es wäre einfacher Plastik und Holz solange zu sammeln, bis der Aufkäufer den vollen 10cbm-Container abholt und 3 Tage später das Materialgeld überweist. Selbst den Standort für die Container zu finden wäre einfacher - die Arbeit aber mehr, was nix macht, man hat ja das BGE. Mit ALG II geht das nicht, das gibt die Gesetzgebung nicht her.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.213
AW: Bedingungsloses Grundeinkommen - Fluch, Segen oder schlicht unmöglich?

Du möchtest es also nicht dem Markt überlassen, welche Arbeitsplätze angeboten werden, und Du möchtest auch etwas dagegen unternehmen, daß die Menschen faulenzen? Wie darf ich mir das praktisch vorstellen?
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Bedingungsloses Grundeinkommen - Fluch, Segen oder schlicht unmöglich?

Dass der Markt alles regelt - ist eine Illusion. Der Markt "regelt" nix.....Wenn der Markt alles regeln würde - würden wir heute noch mit Kusshand 12-Zylinderautos mit 400 PS zum einkaufen nutzen - bis der letzte Tropfen Öl verbraucht ist. Mal ein Beispiel für den Markt: Jahrzehnte lang haben die "Marktmacher" behauptet, dass Atomkraftwerke unverzichtbar seien. Durch Fukushima gab's eine radikale Kehrtwende noch radikaler als das die GRÜNEN je geträumt haben - und es geht. Es geht sogar recht gut. Und natürlich geht's nur durch die Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg. Und der "deutsche Schritt" hat jetzt auch die Schweiz dazu gebracht einen Umstellungsplan aufzustellen, um spätestens ab dem Jahr 2030 auf AKW's zu verzichten. Österreich hat schon darauf verzichtet....

"Der Markt regelt die Finanzkrise".... nein, der Steuerzahler regelt die Sch*** die die Gier des Marktes angerichtet hat. Wäre dem nicht so - gäb's die Hypo-Real nicht mehr. Und die Commerzbank wäre auch weg vom Fenster....Aber der Steuerzahler bezahlt ja Hypo-Real und Commerzbank, der Markt der "guten Banken" ist abgesichert, und die fahren jetzt Geinne ein. Der Herr Ackermann hat sich bei den Aktionären seiner Bank entschuldigt weil man bei der Gier der Finanzkrise leider nut 1,5 Milliarden € verdient hat, statt der angestrebten 2,5 Milliarden..... Feine Marktregelung.....

Die DB will an die Börse. Der Steuerzahler hat jahrzehntelang die Bahn bezahlt - einmal per Ticket, einmal durch Steueraufkommen. Jetzt heult die DB, die immer noch Steuergelder vereinnahmt, weil die "pöhse pöhse Regierung" ihnen das aus Steuermitteln bezahlte Schienennetz nicht schenken will.

Der Ausbau der bisherigen Stromtrassen ist steuerlich subventioniert worden. Von Rechts wegen gehört 50% der Trasse dem Staat. Die Stromkonzerne verkaufen die MW-Stunde um bis zu 30% niedriger in die Strombörse, als sie die Entnahme heraus aus der Strombörse mit dem Kunden abrechnen. Der Kunde zahlt also drauf - keinen moderaten Geinn der Stromhaie von 3 oder 5 Prozent, nein 30 Prozent zahlt der Kunde.... Ausgerechnet die die viel verbrauchen, weil die Technologie stromfressend ist - ausgerechnet die zahlen weniger. Aber die, die Energiesparbirnen installieren, die dürfen mehr bezahlen...,. feiner Markt der sich reguliert ist das - wenn der Staat mit Geschenken und Subventionen nicht ständig eingreifen würde, wäre der Markt schon längst in der Form wie er jetzt ist kaputt.

Ach, ich darf gar nicht damit anfangen - da kommt mir die Galle hoch....

Ist Angebot und Nachfrage wirklich ein Marktinstrument, wenn die Nachfrage durch psychologisch geschickte bis aggressive Werbung künstlich hochgetrieben wird? Da sind wir dann wieder bei den 30 Sorten Brot im Regal, während woanders die Leut Erde fressen.... Also....:

Der Markt muss reguliert werden. Nicht so wie im DDR-Sozialismus, das hat nicht geklappt, das konnte nicht klappen. Aber eine Preisbindung für Grundnahrungsmittel, verbunden mit einem Verbot mit Nahrungsmitteln zu spekulieren, wäre ein Anfang. Förderung von Bildung uns Ausbildung, ganz wichtig von Forschung. Probleme werden wir immer haben; eine effektive und gute Forschung in allen Bereichen kann neue Wege entdecken, um Probleme zu bewätigen. Aus diesen neuen Wegen können, müssen neue Arbeitsplätze entstehen. Mal ein Beispiel: 1980/81 haben Ingenieure und Techniker in Wolfsburg einen VW-Motor entwickelt, der bei 80 PS Leistung einen verbrauch von 4,8 Liter Benzin hatte - und garantiert eine Laufleistung von einer Milliom Kilometer erbringen konnte. Der Motor wurde wieder eingestampft - weil man hätte damit die Zuilieferindustrie kaputt gemacht.... Da muss der Markt reguliert werden, in dem stückweise so ein Motor eingeführt wird und ebenso stückweise die Zulieferwirtschaft umgestellt wird.

Zum Schluss - ich bin kein Wirtschaftstheoretiker. Ich denke, es gibt in den Netzwerken noch genug Leute mit genug anderen Ideen....
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.213
AW: Bedingungsloses Grundeinkommen - Fluch, Segen oder schlicht unmöglich?

Was hat das mit meiner Frage zu tun? Oder mit dem Thema?
 

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