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Die katholische Kirche - Die größte Lüge der Welt!

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Die katholische Kirche - Die größte Lüge der Welt!

Ich glaube, sie wollte auf die Existenz des Weihnachtsmannes hinaus.
 

paisley

Großer Auserwählter
11. Februar 2014
1.531
AW: Die katholische Kirche - Die größte Lüge der Welt!

Mir fällt dazu folgendes Zitat ein:
Wenn man zu Gott spricht,ist man religiös. Wenn Gott mit einem spricht, ist man irre.

Gott Zitate und Sprüche ... Zitate.net



also wenn jemand sagen würde, dass aller prophetismus ausgewachsenen Psychosen entsprungen ist
mit der einhergehenden Grössenwahnsinnigkeit
kann ich diese Gesinnung locker akzeptieren
und es wäre in keinsterweise hinderlich
für ein verträgliches Miteinander
ich fand eigentlich schon immer Religiosität ist privat Angelegenheit
 

Manesse

Groß-Pontifex
3. Oktober 2010
2.952
AW: Die katholische Kirche - Die größte Lüge der Welt!

Die Eidesformel, nichts als die Wahrheit zu sagen, so wahr einem Gott helfe.

es heißt also dort nicht "hilft", sondern "helfe"

"helfe" ist der Konjunktiv. Also ein Wunsch.
Sich das zu wünschen, ist ja noch keine Lüge.
 

Aurum

Gesperrter Benutzer
26. September 2015
3.955
AW: Die katholische Kirche - Die größte Lüge der Welt!

"helfe" ein Konjunktiv? Wie kommst du darauf? Helfe ist nur die veraltete Form.
Konjuktiv besteht aus Hilfsverb und Infinitiv (Grundform "helfen")
 

dimwit

Geheimer Meister
7. März 2015
401
AW: Die katholische Kirche - Die größte Lüge der Welt!

Konjunktiv kommt schon hin, im Sinne von, so mir Gott helfen möge.

Ähnlich wie Goethes, Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.

Ein frommer Wunsch eben, eingedenk des Wissens, dass der Mensch fehlbar ist, auch und vor allem darin, stets die Wahrheit im Folgenden zu verkünden und sich für diese übermenschliche Aufgabe göttlichen Beistand erhofft.

Dieser Konjunktiv in der Eidesformel ist aber m.E. völlig unerheblich, ganz abgesehen davon, dass man bei derartigen Vereidigungen sich in unserer Rechtsordnung nicht mehr auf Gott beziehen muss und den Zusatz weglassen kann.
Ich hatte ihn ja auch nur zitiert, weil dieser Thread die Katholische Kirche als grösste Lüge thematisiert, wo mir ein Gottesbezug irgendwie angebracht schien.

Dennoch halte ich meinen (natürlich nicht so ernst gemeinten) Beitrag, dass so manche Eide Lügen sind (und nicht bloß Wünsche) und daher möglicherweise als zweitgrösste Lüge herhalten können durchaus für vertretbar, denn ansonsten bräuchte es keinen Straftatbestand des Meineids.
 

Aurum

Gesperrter Benutzer
26. September 2015
3.955
AW: Die katholische Kirche - Die größte Lüge der Welt!

klaro, auffordern ist nicht die feine Art. Wenn der Liebe nicht anderweitig beschäftigt ist, mag er vielleicht für mich ein paar Unendlichkeiten Zeit finden - aber wann ist das schon der Fall?. :-D
 

Manesse

Groß-Pontifex
3. Oktober 2010
2.952
AW: Die katholische Kirche - Die größte Lüge der Welt!

"helfe" ein Konjunktiv? Wie kommst du darauf? Helfe ist nur die veraltete Form.
Konjuktiv besteht aus Hilfsverb und Infinitiv (Grundform "helfen")


"helfe" ist nun mal bei "Gott helfe mir!" der Konjunktiv. Im Gegensatz zum Indikativ "Gott hilft mir".
Da beißt keine Maus einen Faden davon ab.

Dass für dich der Konjunktiv veraltet ist, weil du ihn offenbar gar nicht kennst, das glaube ich dir sofort.
 

Aurum

Gesperrter Benutzer
26. September 2015
3.955
AW: Die katholische Kirche - Die größte Lüge der Welt!

Dass für dich der Konjunktiv veraltet ist, weil du ihn offenbar gar nicht kennst, das glaube ich dir sofort.
besser als du denkst!
"Gott helfe mir!" hiesse dann aber wieder ohne Konjunktiv "Gott hilf mir" (Imperativ) und nicht "Gott hilft mir"
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Die katholische Kirche - Die größte Lüge der Welt!

Also rola hat sich ja im anderen Thread zu Wort gemeldet und nicht erklärt, warum die Kirche "Wahngestalt" ist. Also gehe ich davon aus, dass rola keine Antwort hat und die Kirche dementsprechend nicht "Wahngestalt" ist. Vielleicht liegt das auch am unsachgemäßen Gebrauch des Begriffes "Wahn". Sicherlich gibt es religiösen Wahn, aber diesen mit Glauben gleichzusetzen, passt einfach nicht. Zur Wahn-Symptomatik gehört, dass die Sicht der Welt nicht durch Argumente, egal wie logisch sie sind, verändert werden kann. Ein geistig gesunder, gebildeter Mensch ist aber durchaus in der Lage seinen Glauben an Gott, Jesus, Buddha usw. in seine Persönlichkeit zu integrieren, ohne dass es dabei zu Inkongruenzen und kognitiven Dissonanzen kommt, die unlösbar und auf lange Sicht krankmachend wirken.
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Die katholische Kirche - Die größte Lüge der Welt!

@telepathic Nun, die Kirche ist sicherlich kein "Wahn" oder gar eine "Wahngestalt", sondern als Institution sehr real.

Carneficin (nicht ich) hat ja diese Formulierung benutzt und hier sicher etwas unsauber formuliert, siehe #130. Aber seine Grundthese - Religionen als "fleischgewordene Wahngestalten des menschlichen Verstandes" - zu bezeichnen, geht ganz in die marxsche Richtung "Religion ist Opium des Volkes". Dies kann auch ich als gemäßigter Atheist unterschreiben, aber natürlich nur in einer polemischen Auseinandersetzung.(die naturgemäß überzeichnet.)

Streiten wir nicht über Worte, ob nun Opium oder Wahn. Alles sind nur Umschreibungen für eine Weltanschauung, die ein Atheist nur für eine Deformation der Wirklichkeit halten muss, ähnlich wie bei einer Ideologie.

Was ist Wahn? - 1. Ein Trugbild, in Zerrbild + 2. die Alldominanz dieses Trugbildes.

Ich betone nochmal: beide Komponenten (1. +2.)! Insofern befindet sich ein normaler Gläubiger sicher nicht im religiösen Wahn- selbst wenn man diese Deformation der Wirklichkeit unterstellt- , geht es doch nur um einen engen Bereich von Seinsfragen. (zugleich bei großem Gewinn für die innere Stabilität des Gläubigen).
Religion wird nur zum persönlichen Wahn bei deren Alldominanz (IS). Hierin sind wir uns ja sogar einig.

-------------

Eidesformel "so wahr mir Gott helfe"

Im Englischen heißt es viel einfacher: "so help me, God". Diesen Gottbezug, egal ob nun Konjunktiv oder Indikativ, schreckt keinen wahren Verbrecher, nur eine hohe Strafe bei Meineid. Hier bin ich bei dimwit.

oder Eide auf die Bibel generell sind mir auch suspekt. Der wahre Verbrecher hat sich durch sein Verbrechen schon "gott"abfääig verhalten, da stört der Meineid auch nicht mehr.
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Die katholische Kirche - Die größte Lüge der Welt!

@rola: Wahn ist ja eine Krankheit. Glaube nicht. Ich bin mir aber nicht sicher, ob anhaltende und nicht-auflösbare Widersprüche, nicht eben doch auch eine negative Wirkung auf die Psyche haben können. "Wieso lässt der Gott der Liebe Böses zu?" wäre so ein Beispiel. Andererseits besteht das Leben aus Widersprüchen, Ungereimtheiten und viel Graubereich. Warum sollte man sich das Leben schwer machen mit Fragen auf die es naturgemäß keine Antworten gibt?

Oder man gibt einfach zu, dass der Gott der Bibel auch ganz schlimme Seiten zeigen kann. Man kann mMn einiges über die Realität lernen, wenn man sich Gedanken macht, was der Gott der Bibel im Zusammenspiel mit den Menschen so alles unternimmt. Das hat dann auch nichts mit Glauben zu tun, sondern tatsächlich eher was mit Philosophie, also dem Streben nach Weisheit.

Glaube sollte Sinn machen. Der Glaube an das fliegende Spaghetti-Monster macht für mich wenig Sinn. Der Glaube, dass Gott will, dass sich die Menschen gegenseitig wegen des Glaubens umbringen, macht für mich auch keinen Sinn. Der Glaube, dass man (auch durch Wissenschaft) herausfinden kann, wie sich Menschen am Besten miteinander auseinandersetzen, so dass menschliches Zusammenleben glücken kann, macht Sinn für mich. Anders gesagt, Glaube muß alltagstauglich sein und nachvollziehbar. Der Unterschied zwischen einem Glaubensgebäude und einem Wahngebäude ist, dass das Wahngebäude komplett verquer und außerhalb jeglicher erlebter Realität steht.
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Die katholische Kirche - Die größte Lüge der Welt!

Der Unterschied zwischen einem Glaubensgebäude und einem Wahngebäude ist, dass das Wahngebäude komplett verquer und außerhalb jeglicher erlebter Realität steht.
Ein Wahnsinniger in diesem Sinne würde sich auch gar keine Gedanken darüber machen, ob seine Ansichten wahr oder falsch sind. Für ihn sind seine Ansichten absolut, jeglicher Versuch dagegen zu argumentieren, wird abgewehrt. Ein Wahnsinniger setzt sich gar nicht erst dem Zweifel aus.

Man sollte aber Wahn nicht mit Sturheit oder fester Überzeugung verwechseln. Ich z.B. bin fest davon überzeugt, dass morgen die Sonne wieder aufgehen wird und ich bleibe auch davon überzeugt, obwohl ich weiß, dass irgendwas passieren könnte, dass die Sonne nicht mehr aufgeht, wenngleich die Wahrscheinlichkeit gering ist.

Ich meine, dass Glaube nichts Statisches ist, man sagt nicht "so, jetzt glaube ich", sondern Glaube wächst, er ist ein Prozess, der fortdauernd von Zweifeln und Einwänden begleitet wird.
 

paisley

Großer Auserwählter
11. Februar 2014
1.531
AW: Die katholische Kirche - Die größte Lüge der Welt!

Ein Wahnsinniger in diesem Sinne würde sich auch gar keine Gedanken darüber machen, ob seine Ansichten wahr oder falsch sind. Für ihn sind seine Ansichten absolut, jeglicher Versuch dagegen zu argumentieren, wird abgewehrt. Ein Wahnsinniger setzt sich gar nicht erst dem Zweifel aus.

Man sollte aber Wahn nicht mit Sturheit oder fester Überzeugung verwechseln. Ich z.B. bin fest davon überzeugt, dass morgen die Sonne wieder aufgehen wird und ich bleibe auch davon überzeugt, obwohl ich weiß, dass irgendwas passieren könnte, dass die Sonne nicht mehr aufgeht, wenngleich die Wahrscheinlichkeit gering ist.

Ich meine, dass Glaube nichts Statisches ist, man sagt nicht "so, jetzt glaube ich", sondern Glaube wächst, er ist ein Prozess, der fortdauernd von Zweifeln und Einwänden begleitet wird.



ich glaube, dass individueller Wahn nicht etwas chronisches sein muss.konstruktivismus bzw die subjektiv empfundene Wirklichkeit
zu projizieren als absolute Wahrhaftigkeit kann jedem mal passieren
vermutlich
man muss, wenn man sich in irgendeiner Sache hochschraubt,
auch den Weg runter finden von der Kokospalme
das eigene selbst aus einer Distanz betrachten können


um mal etwas dem Gespenst Wahn seinen Schrecken zu nehmen,
man lernt daraus etwas sehr wichtiges
sich selber und seine hochkochenden Emotionen zu dirigieren

fiel mir nur grad dazu ein...


 

William Morris

Prinz von Libanon
4. Mai 2015
3.434
AW: Die katholische Kirche - Die größte Lüge der Welt!

Der Unterschied zwischen einem Glaubensgebäude und einem Wahngebäude ist, dass das Wahngebäude komplett verquer und außerhalb jeglicher erlebter Realität steht.

Ist die Geschichte von dem Gott, der eine Kreatur aus Lehm macht und dann aus dessen Rippe eine passende Kreatur bastelt, diese beiden in einen schönen Garten setzt und ihnen verbietet, von genau einem Baum zu essen, woraufhin eine sprechende Schlange erscheint und natürlich der Frau einredet, doch von dem Baum zu essen und sie daraufhin diesen Garten verlassen müssen, zwei Söhne bekommen und von denen der eine den anderen erschlägt, die sich aber trotzdem toll vermehren, dem Gott das Ganze aber dann doch nicht so gefällt und er sie fast alle ersaufen lässt, sie sich wieder vermehren wie die Karnickel, Gott dann seinen Sohn auf die Erde schickt, der dann nach einigen Verwicklungen an ein Holzgerüst genagelt wird und all die Sünden, die sich dieser Gott ausgedacht hat, auf sich nimmt und dann eine ziemlich zweifelhafte Organsiation erscheint, die mit dieser Geschichte Unmengen von Leuten terrorisiert und bis heute Fantastilliarden an Geld scheffelt und die letzte Gotteserscheinung auf einem Toastbrot war....................

Ist das nun ein Glaubensgebäude oder doch mehr Wahnvorstellung?
 

holykidcorina

Lehrling
11. November 2015
2
AW: Die katholische Kirche - Die größte Lüge der Welt!

Ja aber in der Bibel steht samstag ist Sabbat Tag also sollten wir Das auch befolgen wenn aber nicht werden die die es auch noch wissen und es trotzdem nicht befolgen vom Kelch des gottes Zorn trinken. Die katholische Kirche in Rom ist die neuzeitliche Hure Babylons.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.184
AW: Die katholische Kirche - Die größte Lüge der Welt!

Willkommen im Forum... Gilt das nicht nur für die Juden?
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Die katholische Kirche - Die größte Lüge der Welt!

Oder man gibt einfach zu, dass der Gott der Bibel auch ganz schlimme Seiten zeigen kann.
Genau das macht den biblischen Gott wenig überzeugend. Warum testete Gott Abraham (sollte seinen eigenen Sohn töten), nur um einen eigentlich sehr NICHTIGEN und sogar unethischen Treuebeweis zu erhalten? Was wird das 1. Gebot gegenüber den 9 anderen Geboten so betont? (Man lebt als Gläubiger ein Leben, indem man andere Menschen und Sachen nicht schädigt. das wäre gottgefälliges Leben.)
Warum beschäftigte sich der Gott mit den Menschen in Israel so intensiv, wo es doch Hunderte von Milliarden von Gallaxien zu "verwalten" gab und auch andere Menschengruppen auf anderen Kontinenten zu anderen Zeiten.


Man kann mMn einiges über die Realität lernen, wenn man sich Gedanken macht, was der Gott der Bibel im Zusammenspiel mit den Menschen so alles unternimmt. Das hat dann auch nichts mit Glauben zu tun, sondern tatsächlich eher was mit Philosophie, also dem Streben nach Weisheit.
In der Tat kann man Teile der Bibel als sehr interessante Quelle für die Suche nach menschlicher Weisheit benutzen! Wie reflektierten die damaligen Menschen ihre Umwelt? Wie deuten sie nichtalltägliche Phänomene?
Der umgekehrte Fall: naja. Der Gott des AT benimmt sich zu menschlich, sehr oft: grausam, kindisch, eingeschnappt, rachsüchtig.

Glaube sollte Sinn machen. ... Der Glaube, dass man (auch durch Wissenschaft) herausfinden kann, wie sich Menschen am Besten miteinander auseinandersetzen, so dass menschliches Zusammenleben glücken kann, macht Sinn für mich. Anders gesagt, Glaube muß alltagstauglich sein und nachvollziehbar. ] Hier sehe ich auch einen Sinn, die Ethik. Das genügt mir den Religionen ihre Daseinsberechtigung zu lassen. gefährlich wird es, wenn Religion in andere Lebensbereiche hineinregieren will (Naturwissenschaft im Christentum des Mittelalters Recht wie im Islam).

Der Unterschied zwischen einem Glaubensgebäude und einem Wahngebäude ist, dass das Wahngebäude komplett verquer und außerhalb jeglicher erlebter Realität steht.
Hier gilt es noch näher nachzufragen. Nehmen wir selbst eine gewisse Intersubjektivität von Phänomenen an.
Eine Weltuntergangssekte kann sich im Drogenrausch in einen kollektiven Selbstmord hineinsteigern. Nur für den Außenstehenden ist alles verquer.
Für den Innestehenden stimmt das Weltbild. Das ist auch bei politischen Religionen der Fall. Her braucht es keine Drogen und den Sekten-Selbstmord, nur einen Demagogen (Nazideutschland). Wer setzt eigentlich den Massstab?
Auch das von mir geschätzte Urchristentum war eigentlich eine verfolgte Sekte, dass in täglicher Endzeiterwartung stand, d.h. die Ankunft des Messias wurde in Kürze erwartet. Das machte auch Märtyrerszenarien erträglicher (Glaubenstod im Röm. Reich).
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Die katholische Kirche - Die größte Lüge der Welt!

ich glaube, dass individueller Wahn nicht etwas chronisches sein muss. [...]
Ich bin da auch noch am Kämpfen. Aus medizinischer Sicht ist Wahn chronisch. Aber wenn Wahn nicht ausschließlich von einer Schädigung im Gehirn hervorgerufen wird, dann muß es andere Gründe geben, warum jemand nicht an seinen Wahninhalten rütteln kann. Ich kann mir vorstellen, dass ein Wahn auch einen gewissen psychologischen Schutz anbietet. Jemand möchte eine sehr unangenehme Wahrheit verdrängen und flüchtet sich in seine Vorstellungen von Wahrheit. Z.B. hat jemand einen sehr schmerzhaften Verlust hinter sich, jemand Wichtiges ist verstorben und die Person kann sich dem eigenen Schmerz kaum öffnen und verdrängt die Realität, dass jemand Wichtiges verstorben ist. Ein Wahn könnte eingeübt sein, so wie man für die Schule paukt, indem man ständig einen Gedanken wiederholt, bis er einem zur zweiten Natur wird.

Zugegeben, das klingt schon alles verdächtig nach Glauben, aber ich bleibe dennoch bei der Sichtweise, dass ein Glaube etwas Rationales ist, nämlich die geistige Beschäftigung mit der Realität. Wenn aber die falschen Schlüsse aus der Beschäftigung gezogen werden, dann kommt es eher zu religiöser Gewalt als wenn die falschen Schlüsse gezogen werden. Und wenn die falschen Schlüsse gezogen werden, dann werden auch die falschen religiösen Übungen erfunden, die sich dann in Gewalt entladen können.

Ist das nun ein Glaubensgebäude oder doch mehr Wahnvorstellung?
Zum einen erkenne ich das NT für mich nicht als Kanon an. Zum anderen ist das weder ein Glaubensgebäude noch ein Wahngebäude, es ist lediglich eine Zusammenfassung, von dem, was Du gelesen hast. Es ist noch nichtmal eine Auslegung. Zugegeben, die Zusammenfassung klingt ungünstig. Daher sage ich auch, dass Dawkins et al sich eben nicht wirklich mit der Materie befassen, denn sonst würden sie die sozusagen Sekundärliteratur und die Historie in ihre (Pseudo-)Forschungen miteinbeziehen. Aber Dawkins et al geht es nicht um die Erforschung des Judaismus, sondern lediglich darum, auf möglichst einfache und effektive Weise zu beweisen, dass alles, was Religion ist, schlecht ist. Was gibt es da Effektiveres und Einfacheres als auf die Fehler im realen Leben hinzuweisen und die Theologie so darszustellen, dass sie notwendigerweise schlecht klingen muß.

Genau das macht den biblischen Gott wenig überzeugend. Warum testete Gott Abraham (sollte seinen eigenen Sohn töten), nur um einen eigentlich sehr NICHTIGEN und sogar unethischen Treuebeweis zu erhalten?
Darauf gibt's mehrere Antworten. Ich glaube, eine ging so, dass Gott so oder so nicht wollte, dass Abraham seinen Sohn tötet. Er hätte also so oder so eingegriffen. Übrigens wird der Gott der Bibel immer als einer dargestellt, mit dem verhandeln kann. Abraham hätte also durchaus auch von vornherein Nein sagen können. Es heißt irgendwo, dass Isaak nach dieser Sache nie wieder mit seinem Vater gesprochen hat.

Was wird das 1. Gebot gegenüber den 9 anderen Geboten so betont? (Man lebt als Gläubiger ein Leben, indem man andere Menschen und Sachen nicht schädigt. das wäre gottgefälliges Leben.)
Weil der Gott der Bibel der sittliche Gott ist. Ja, ich weiß, klingt nicht überzeugend. Aber sämtliche Mitzwot sind dahin ausgelegt, Mitmenschlichkeit einzuüben. Wenn man also keine anderen Götter neben Gott haben soll, dann heißt das, dass das Augenmerk auf Mitmenschlichkeit liegen soll. Der Israelit soll sich z.B. erinnern, dass er einst Fremder in Ägypten gewesen ist und deshalb die Fremden in Israel nicht bedrücken soll. Denn es fällt nicht schwer vom Opfer zum Täter zu werden.

Warum beschäftigte sich der Gott mit den Menschen in Israel so intensiv, wo es doch Hunderte von Milliarden von Gallaxien zu "verwalten" gab und auch andere Menschengruppen auf anderen Kontinenten zu anderen Zeiten.
Gott dürfte keinerlei Schwierigkeiten haben, alle Galaxien gleichzeitig zu verwalten, wenn wir annehmen wollen, dass Gott allmächtig und überall gleichzeitig ist. Gute Frage, warum Gott die Israeliten gewählt hat. Meine Vermutung, die von jüdischer Lektüre gespeist wurde, ist, dass die Israeliten sozusagen am Besten gepasst haben. Typen wie Noah (Nicht-Jude) und Abraham (erster Jude), die Patriarchen und die Matriarchen, sind die geistigen Vorläufer der Israeliten. Ich glaube, es geht im Prinzip auch gar nicht darum, dass eine bestimmte Blutlinie jüdisch ist, sondern dass es der Geist einer Person ist, die ihn oder sie jüdisch macht. Ich weiß, damit argumentiere ich direkt gegen die Ansicht an, dass der Messias aus der Blutlinie des Hauses David kommen wird. Wenn man allerdings bedenkt, wie fruchtbar alleine sein Sohn Salomon gewesen ist; wer weiß wohin in alle Welt das Blut David's gereist ist. Dieses Thema gehört für mich bereits in die Abteilung "politischer Judaismus". Ich bin ja mehr dem spirituellen Judaismus geöffnet, was die ganze Messias-Angelegenheit nicht gerade vereinfacht.

Der umgekehrte Fall: naja. Der Gott des AT benimmt sich zu menschlich, sehr oft: grausam, kindisch, eingeschnappt, rachsüchtig.
Irgendwie sehr menschlich dieser Gott. Auch seine Reue ist eine menschliche Qualität. Man muß dazu auch sagen, dass Gottes Handeln eine Reaktion ist auf die Taten der Menschen. Zuviel Güte, zeigt sich auch in unserer menschlichen Realität, taugt nichts. Lasche Mütter und Väter bringen Kinder hervor, die glauben, sich ungestraft alles erlauben zu können.

Auch das von mir geschätzte Urchristentum war eigentlich eine verfolgte Sekte, dass in täglicher Endzeiterwartung stand, d.h. die Ankunft des Messias wurde in Kürze erwartet. Das machte auch Märtyrerszenarien erträglicher (Glaubenstod im Röm. Reich).
Bis heute sind die Juden dazu angehalten, die Ankunft des Messias und das messianische Friedensreich mit Insbrunst zu erwarten. Ich bin nicht so sicher, wie sinnvoll es ist, täglich von Neuem enttäuscht zu werden. Aber da der Judaismus nicht davon ausgeht, dass es ausreicht an Gott, bzw. an Jesus zu glauben, sondern davon, dass jeder einzelne Jude (und im Prinzip jeder einzelne Mensch) aktiv sein muß, d.h. den Geist der Torah (der Mitzwot) im realen Leben zu leben, um die messianische Ära zu verdienen, ist diese tägliche Enttäuschtwerden vielleicht ein Motivator noch mehr zu tun.
 
Zuletzt bearbeitet:

paisley

Großer Auserwählter
11. Februar 2014
1.531
AW: Die katholische Kirche - Die größte Lüge der Welt!

@Tele
.ist Wahnsinn vielleicht ein sich manifestierender Ausdruck
das menschliche Unvollkommensein zu bekämpfen ?


braucht man wirklich zum Leben
ein fixes KartenhausGerüst von tiefem Sinn
wenn doch unsere geistige Auffassungsgabe ihre einsehbare Grenze hat ?


in den Paradoxien des Lebens steckt der Schlüssel zur Weisheit
so würde ich sagen
der Weise ist jemand
der in sich ruhen kann
ohne der Verblendung erlegen zu sein
auf Augenhöhe mit dem Urheber des Universums zu gelangen.
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Die katholische Kirche - Die größte Lüge der Welt!

@Tele
.ist Wahnsinn vielleicht ein sich manifestierender Ausdruck
das menschliche Unvollkommensein zu bekämpfen ?
Also dass jemand wahnsinnig wird, weil er oder sie sich unvollkommen fühlt und sich deswegen in eine komplett von der Realität abgetrennte Gedankenwelt, in eine Scheinwelt rettet? Vielleicht ist es ein Ausdruck der Unzufriedenheit und der Hilflosigkeit, wenn sich jemand nicht aus einer sehr betrübenden Situation befreien kann. Dann findet die Befreiung eben auf der mentalen Ebene statt und um nicht als der Wirklichkeit entzogen zu erscheinen, leugnet die Person eben alle Hinweise, die auf das Gegenteil zeigen.


P.S.: die Zitatboxen, die die letzten beiden Zitate nochmal in Zitate unterteilen, entstehen automatisch.


braucht man wirklich zum Leben
ein fixes KartenhausGerüst von tiefem Sinn
wenn doch unsere geistige Auffassungsgabe ihre einsehbare Grenze hat ?
Ob die Welt wirklich einen Sinn hat? Wer weiß. Abschließen lässt sich dieses Thema wohl nicht. Man kann es lassen, darüber zu reden, aber abschließen ... . Der höchste Sinn scheint mir als Mensch der Mensch zu sein und es scheint mir auch sinnvoll zu sein, viel Mühe in den guten Umgang mit Mensch zu stecken. Es ist leichter Mensch zu verstehen, sich einzufühlen und darauf basierend zu handeln, als sich mit der Frage nach einem letztendlichen Sinn rumzuschlagen. Und ich denke, dass könnte auch mit dem Ausspruch gemeint sein "sein Haus auf Stein zu bauen und nicht auf Sand".


in den Paradoxien des Lebens steckt der Schlüssel zur Weisheit
der Weise ist jemand
der in sich ruhen kann
ohne der Verblendung erlegen zu sein
auf Augenhöhe mit dem Urheber des Universums zu gelangen.
Es ist für mich immer wieder paradox, wie man ein und dieselbe Person, die man wie wahnsinnig, abgöttisch lieb hat, auch genauso - und ich rede hier nur von Gefühlen, nicht von Taten - genauso gut hassen kann - wie gesagt, gefühlsmäßig, denn man kann seine Gefühle unter Kontrolle haben, so dass man seine Gefühle nicht in böse Taten umsetzen muß. Meisterschaft ist dann auf jemanden zornig zu sein, sich aber dennoch auf eine Weise zu betragen, dass die andere Person lediglich den Zorn, der sich über den Blick, die Mimik, die Körperhaltung überträgt, fühlt.

Abgesehen davon, möchte ich zustimmen. Es ist doch in diesem Kontext auch wirklich egal, ob man daran glaubt, dass ein alles erschaffender Gott für den Mensch im Hintergrund die Fäden zieht und einen vergleichsweise winzigen Bereich für eigene Erkenntnis und Entscheidungen freihält oder ob man sagt, dass sich alles Existente per Zufall so entwickelt hat; in dem einen Fall ist man als Mensch mit dem Urheber des Universums nicht auf Augenhöhe und in dem anderen Fall nicht mit dem alles beherrschenden Zufall. So oder so, der Mensch ist trotz all augenscheinlicher Macht, irgendwas Mächtigerem unterworfen.
 

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