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Die Todesstrafe

Marc

Vorsteher und Richter
31. Dezember 2003
792
jayden schrieb:
Ich sprach u.a. auch von eindeutigen Spuren. Wenn man von deinem Sohn(wird nie so sein denke ich) Spermaspuren(innerhlab des leichnams) gefunden werden und auch die restliche Beweise auf ihn schließen lassen dann wäre der fall nunmal klar.
Und die Spermaspuren können nur auf eine Art und Weise da hingekommen sein?
Ebendso wie Haare, Fingerabdrücke usw.?

jayden schrieb:
Ich bitte auch keinem mir das übel zu nehmen sondern weiter nüchtern zu debattieren
Wie nüchtern und sachich kann man denn an eine Sache herangehen wenn man Rache/Genugtuhung will?
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Ohne genaue Statistische vergleiche hier nun durchzuführen denke ich das Prozentual gesehen die Staaten der USA, die eine Todesstrafe in betraacht ziehen, weniger Tötungsdelikte aufweisen können als in D
In Bundesstaaten mit Todesstrafe beträgt die Mordrate 7,9 Morde pro 100.000 Einwohner, in Staaten ohne Todesstrafe beträgt die Mordrate 5,1 Morde pro 100.000 Einwohner.
Quelle

Und oops:

Deutschland wird von den Forschern mit einer durchschnittlichen Mordrate von 1,1 geführt.
Quelle
Die Mordrate z.B. liegt also nicht nur innerhalb der USA in den Staaten ohne Todesstrafe niedriger als da wo hingerichtet wird, sondern ist im Vergleich zu europäischen Ländern ohne Todesstrafe wie Dtl. oder Österreich gar 8 mal höher. Am meisten Menschen in den USA werden in Texas hingerichtet bei einer Mordrate von 12,9 %. Das heisst in dem Staat, in dem der Staat am fleissigsten mordet, morden auch die Bürger am fleissigsten, nämlich 13 mal mehr als hierzulande. Irgendwe spricht das alles nicht besonders für die Abschreckungswirkung der Todesstrafe, oder?

. Zu berücksichtigen ist dennoch die größere Bevölkerungsdichte
Die Bevölkerungsdichte ist in Deutschland fast 8 mal höher als in den USA.
 

NormaJean

Geheimer Meister
27. Oktober 2002
401
aus meiner Sicht ist der Vergleich mit der "Mordrate" aber eine ziemlich schwammige Sache - nicht jeder Tötungsdelkt wird in D ja als "Mord" eingestuft, da gibt es "Totschalg" "fahrlässige Tötung" "Körperverletzung mit Todesfolge" usw.
Der Maßstab nachdem das klassifiziert wird, dürfte in den USA und anderen Ländern ja nicht unbedingt derselbe sein wie bei uns, oder? Also ist Mord dort, hier vielelicht "nur" Totschlag oder andersherum.
Und wenn ich nen "guten" (ahäm) Anwalt hab, dann wird aus nem Mord sicher ganz schnell ein Unfall :roll:
 

Trasher

Ritter der ehernen Schlange
10. April 2002
4.104
agentP schrieb:
Am meisten Menschen in den USA werden in Texas hingerichtet bei einer Mordrate von 12,9 %. Das heisst in dem Staat, in dem der Staat am fleissigsten mordet, morden auch die Bürger am fleissigsten...
Muss man die Kausalkette nicht auch andersherum betrachten?
Wo viel gemordet wird, werden auch mehr Menschen mit dem Tod bestraft.

Die Abschreckungswirkung zu messen wäre nur möglich, wenn man mal für ein Jahr die Todesstrafe aussetzen würde.
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Trasher schrieb:
agentP schrieb:
Am meisten Menschen in den USA werden in Texas hingerichtet bei einer Mordrate von 12,9 %. Das heisst in dem Staat, in dem der Staat am fleissigsten mordet, morden auch die Bürger am fleissigsten...
Muss man die Kausalkette nicht auch andersherum betrachten?
Wo viel gemordet wird, werden auch mehr Menschen mit dem Tod bestraft.

Die Abschreckungswirkung zu messen wäre nur möglich, wenn man mal für ein Jahr die Todesstrafe aussetzen würde.

Das könnte man natürlich auch andersrum sehen, zumal ich ja gar keine Kausalkette hergestellt habe, sondern nur die Korrelation aufgezeigt. :wink:
Allerdings sind zB in Massachusetts oder Kanada die Mordraten nach der Abschaffung der Todesstrafe sogar gesunken. das lässt sich dann nicht mehr mit einer Kausalkette die andersrum verläuft erklären.
Abschreckung kann übrigens auch nach hinten losgehen, nämlich dann, wenn Täter aus Angst vor der Todesstrafe Morde begehen um andere Verbrechen zu verschleiern und zu vertuschen.
Was man aber dennoch feststellen kann ist, daß jaydens Vermutung, daß in Ländern mit Todesstrafe (USA) die Mordrate erheblich niedriger liegt als z.B. in Deutschland. Insofern scheinen wir auch ohne Todesstrafe ganz gut auszukommen, oder?
 

Mr. Anderson

Vorsteher und Richter
24. Februar 2004
704
Die Abschreckungswirkung zu messen wäre nur möglich, wenn man mal für ein Jahr die Todesstrafe aussetzen würde.
Das war in den USA schonmal für ein paar Jahre geschehen (1972-76), und trotzdem gab es in diesem Zeitraum keinen Anstieg der Mordrate.

aus meiner Sicht ist der Vergleich mit der "Mordrate" aber eine ziemlich schwammige Sache - nicht jeder Tötungsdelkt wird in D ja als "Mord" eingestuft, da gibt es "Totschalg" "fahrlässige Tötung" "Körperverletzung mit Todesfolge" usw.
Die Prozente, die Deutschland fehlen um die Mordrate in den USA zu erreichen, kann man aber nicht mit Totschlag auffüllen; das ist nämlich ein viel selteneres Delikt als Mord. Und was wir als "Körperverletzung mit Todesfolge" betrachten, würde meines Wissens auch in den USA nicht mehr als "Mord" gewertet werden.
 

_Dark_

Ritter Rosenkreuzer
4. November 2003
2.666
agentP schrieb:
Insofern scheinen wir auch ohne Todesstrafe ganz gut auszukommen, oder?
ich denke nicht, dass man das verlgeichen darf.. die mordrate in den usa nicht deswegen höher, weil sie die todesstrafe haben, sondern weil sie ganz andere soziale strukturen und dadurch schichten haben, die nur gewalt kennen und sie als normales mittel im alltag einsetzen..
siehe bandenkriege, drogenverbreitung, rassendiskriminierung, usw..

außerdem kommt ja noch das waffenrecht dazu, das jedem idioten erlaubt, sich eine m4 oder zumindest einen revolver zu kaufen.. sicher ist es hier aber so, dass in den bundesstaaten, in denen das anders gehandhabt wird, weniger morde gibt.. wobei das dann auch schon wieder schwer, denn in einem staat wie wyoming, wo viele leute waffen haben, ist die rate sicher niedriger als in einem staat wie new york..

da muss man insgesamt sehr stark differenzieren, so ein vergleich tuts denke ich insgesamt nicht
 

zerocoolcat

Geheimer Meister
11. April 2002
475
@Marc: auch nicht zwingend:
Ich kann ja auch beschliessen, für jemanden, den ich gar nicht kannte, Rache zu nehmen...so wie der Staat eben...
Da bin ich komplett ruhig und locker... :wink:
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
ich denke nicht, dass man das verlgeichen darf.. die mordrate in den usa nicht deswegen höher, weil sie die todesstrafe haben,
Das habe ich auch nie behauptet. Aber es widerspricht zumindest jaydens Theorie, daß die Todesstrafe eine effektives Mittel ist, Verbrechen zu verhindern.
sondern weil sie ganz andere soziale strukturen und dadurch schichten haben, die nur gewalt kennen und sie als normales mittel im alltag einsetzen..
siehe bandenkriege, drogenverbreitung, rassendiskriminierung, usw..
Ganz genau, da irgendwo liegt vermutlich irgendwo der Unterschied, nicht in der Todesstrafe, die ändert nämlich offensichtlich gar nichts. Jeder Dollar oder Euro, der in Maßnahmen angelegt wird, die o.g. Mißstände lindern, durfte im Sinne der Verbrechensbekämpfung mehr Zinsen bringen, als die Kohle, die für die Hinrichtung ausgegeben wird.
In den USA ist die Todesstrafe ja geredezu ein Mittel der Diskriminierung, denn für Schwarze oder Latinos ist die Chance bei gleichem Tatbestand erheblich höher hingerichtet zu werden, als für Weisse. Ähnliches gab es auch in Deutschland in der Weimarer Republik, wo linke Gewalttäter sehr viel öfter hingerichtet wurden, als rechte. Schon allein, weil so eine Missbrauchsgefahr nie auszuschliessen ist, ist mir die Todesstrafe zu endgültig.
 

Marc

Vorsteher und Richter
31. Dezember 2003
792
zerocoolcat schrieb:
@Marc: auch nicht zwingend:
Ich kann ja auch beschliessen, für jemanden, den ich gar nicht kannte, Rache zu nehmen...so wie der Staat eben...
Da bin ich komplett ruhig und locker... :wink:
Und aus welchem rationalen Grund solltest du beschließen mal ebend unsere Verfassung zu ändern und dem Missbrauch Tür und Tor zu öffnen um den Rachegelüsten von Bürgen nachzugeben?
 
G

Guest

Gast
Ich bin gegen die Todesstrafe, weil sie nicht angetreten wird.
In dem Moment wo die Strafe vollzogen werden soll entzieht sich der Deliquent durch spontanes Ableben.

Egal welchem religiösen System man anhängt, mit dem Tod ist für den Getöteten erstmal alles vorbei.

Die eigentliche Strafe ist also die Zeit vor der Hinrichtung, wo sich der Verurteilte vor dem Sterben fürchtet.

Ob diese Todesangst eine hinreichende Strafe für die Tat ist, darüber mag man diskutieren.

Außerdem würde eine Abschaffung der Todesstrafe natürlich den Vorteil haben, daß man einen Justizirrtum ausbügeln (mehr oder weniger)kann.

Mehr oder weniger deshalb, weil -wie wir gesehen haben - die eigentliche Strafe ja die Todesangst ist.
 

zerocoolcat

Geheimer Meister
11. April 2002
475
@marc:
...erstens würde ich nicht eure Verfassung ändern, sondern unsere... :wink:

...ausserdem würde ich auch keine Todesstrafe einführen wollen, ich wollte nur darlegen, dass Rache und Vergeltungsgelüste nicht unbedingt irrationale Akte sein müssen...
 

jayden

Großmeister
10. August 2005
94
So hallöle <-- Gestern hab ich´s net mehr geschafft weiter zu schriebseln.

Ich sagte glaube ich dass man für einen Vergleich oder einer Statistik auch berücksichtigen müsste wie viele Bürger und Täter in diversen Bevölkerungsschichten untergliedert sind. Da ein Vorstadt Workaholic <-- wird das so geschrieben, sicher nicht wegen einer Uhr jemanden Umbringt. (evtl. natürlich).

Wenn man diese Sachen ins Verhältnis setzen würde und versucht die Schichten die es bei uns fast nicht gibt richtig einzuordnen dann müsste meine These schon etwas stimmiger sein.

Ich schließe natürlich nicht auch, wie unter den gegebenen Fakten, dass ich mich da gewaltig getäuscht habe.

lg jayden
In erster Linie ist mein, Pro Todesstrafe, einfach auf den Faktor Rache, Genugtuung ausgelegt.

Was haltet ihr eigentlich von:" Die Hinterbliebenen dürfen das Strafmaß nach Herzenswunsch festlegen"?

Das wäre denke ich meiner Linie noch näher. Das die Hinterbliebenen wie Partner und mind. 25Jahre alte Kinder entscheiden dürfen was mit ihm getan ist. Mindestmaß natürlich 15-25Jahre. Wenn se sagen:" Jut Einmal Stuhl mit 10.000Volt" dann wird er auf hingerichtet und wenn se sagen wir glauben ihm das es ihm Leid tut 20Jahre dann bekomme se halt ihre 20Jahre. Oder sie sagen lasst das Gericht entscheiden bzw. sie sagen "Foltert ihn bis zum Tode" letzteres wäre evtl. eine etwas Krasse Variante.
 

Marc

Vorsteher und Richter
31. Dezember 2003
792
jayden schrieb:
In erster Linie ist mein, Pro Todesstrafe, einfach auf den Faktor Rache, Genugtuung ausgelegt.

Was haltet ihr eigentlich von:" Die Hinterbliebenen dürfen das Strafmaß nach Herzenswunsch festlegen"?
Gar nichts denn Gesetze sollte meiner Meinung nach für alle gleich sein.
Auch wenn einige gleicher sind als andere heißt das nicht zwangsläufig das man es nicht versuchen kann oder soll.
Außerdem widersrebt es mir das Gesetze/Urteile auf Grund von doch schon ziemlich starken Emotionen beschlossen werden.
Bei der Urteilsfindung/Gesetzesgebung hat "man" sich doch vom Anbegin der Zeit an ziemlich oft von
Vorurteilen und Gefühlen wie Hass, Angst oder dem Wunsch nach Genugtuung leiten lassen.
Und unterm Strich ist dabei doch wirlich fast Außnahmslos nur Scheiße rausgekommen.
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Wenn man diese Sachen ins Verhältnis setzen würde und versucht die Schichten die es bei uns fast nicht gibt richtig einzuordnen dann müsste meine These schon etwas stimmiger sein.
Das bezweifle ich. Welche Schichten gibt es denn bei uns fast nicht? :gruebel:
 

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