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Eine Frage an den Islam

Giacomo_S

Ritter der ehernen Schlange
13. August 2003
4.092
AW: Eine Frage an den Islam

Dazu fiel mir spontan eine Frage ein, die ich an dieser Stelle von neuem stellen möchte:

Warum hat es dann acht Jahrhunderte der gewaltsamen Ausbreitung des Islams gegeben, zwölf Jahrhunderte der Sklavenjagd und 14 Jahrhunderte Bruderkrieg zwischen Schia und Sunna?

1. Es gibt berechtigte Zweifel daran, ob die islamische Expansion zwischen dem 7. und 10. Jahrhundert überhaupt so stattgefunden hat, wie uns das auch Muslime gern erzählen wollen.
Dieser westliche Konsens beruht allerdings, wie auch die muslimische Tradition, auf Grundlagen, die von keinem Historiker akzeptiert würden. Die "Informationen" zu dem arabischen Propheten Mohammed sind erst in vier "biographischen Werken" aus dem frühen 9. und 10. Jahrhundert greifbar; auf Letzteres, die "Annalen" des at-Tabari, geht auch die überlieferte Geschichte der arabischen Expansionen, Reiche und Kalifen zurück.

Diese "Biographien" bieten weithin legendarisches Material: "Die wirklich geschichtliche Überlieferung ist äußerst gering. Da greift man zu den Andeutungen des Korans und spinnt sie aus (...)."[3] Vor allem aber geben sie Auffassungen über Mohammed und die Anfänge des Islam wieder, die erst zwei- bis dreihundert Jahre nach der behaupteten Lebenszeit Mohammeds abgefasst sind; sie sind Zeugnisse für das Denken der Autoren im 9. und 10. Jahrhundert, nicht aber Quellen für die lange zurückliegende Zeit.

[...]

Nun haben aber die Christen unter arabischer Herrschaft - Syrer, Griechen, Ägypter - nicht nur in diesen beiden Jahrhunderten zahlreiche Klöster und Kirchen gegründet und bis nach China Mission getrieben, sondern auch eine reichhaltige Literatur hinterlassen: Chroniken, Briefe, Predigten, Synodenbeschlüsse, Apokalypsen und vor allem theologische Werke. Diese aber befassen sich mit den gewohnten Geschäften: mit ihren innerchristlichen Auseinandersetzungen, Chalkedonier gegen Monophysiten, Monergeten, Monotheleten und umgekehrt, syrische gegen griechische christliche Auffassungen usw.

Nur sehr selten wird in diesen Schriften einmal die neue arabische Herrschaft erwähnt.

[...]

Von einer neuen Religion der Araber aber berichten die christlichen Quellen nicht.
Quelle:Bundeszentrale für politische Bildung: Zur Entstehung und Frühgeschichte des Islam

Sieh an: Die christlichen Autoren schreiben über alles Mögliche, eine neue Herrschaft, eine neue Religion, die sich auch noch "im Handstreich" verbreitet, erwähnen sie aber nicht? Kann ja wohl nicht sein, oder?

2. Es kommt immer wieder vor, dass uns Muslime Weltkarten präsentieren, über die ganz groß "Die Welt unter dem Islam" drüber steht - und uns damit suggerieren wollen, es habe sich um ein einheitliches Großreich gehandelt. Das ist aber im Grunde derselbe Unfug, als nähme man eine Karte des mittelalterlichen Europas und drucke "Die Welt des Christentums" darüber.
Tatsächlich lagen aber auch die verschiedenen Fraktionen des Islams auch immer miteinander im Clinch und keineswegs nur aus religiösen Gründen.

3. Am Sklavenhandel waren auch christliche Fraktionen beteiligt und m.E. ist Sklaverei mit dem Christentum genauso wenig vereinbar. Amerikaner waren an der Sklaverei beteiligt, obwohl sie an sich mit der Verfassung der USA unvereinbar ist. Der Islam selbst legt den Gläubigen sogar ans Herz, den Sklaven frei zu lassen, akzeptiert gleichwohl aber die historische Existenz der Sklaverei. Daher halte ich es für unangebracht, der Religion selbst die Sklaverei zum Vorwurf zu machen.

4. Der Islam war von Anfang an vom Spaltpilz befallen, aber das kennen wir ja von allen anderen Religionen auch. Es hat viel damit zu tun, dass die jeweiligen Religionsgründer selbst nichts aufgeschrieben haben, sondern nur ihre Anhänger - und das i.d.R. erst Jahrzehnte oder Jahrhunderte später, ohne selbst Zeitzeugen gewesen zu sein. Die Texte sind vieldeutig und erlauben widersprüchliche Interpretationen, wobei jede Seite für sich die absolute Wahrheit gepachtet hat.

5. Den heutigen Islam sehe ich in der Krise, ähnlich wie der Katholizismus zu Zeiten der Gegenreformation. Das oft behauptete Wachstum des Islam ist nur ein scheinbares, er hat seinen Höhepunkt schon überschritten. Die Nerven der Muslime liegen blank und zwar aus politischen und vor allem ökonomischen Gründen. Der Islam hat keine Antworten auf die Probleme der Moderne, kann sich aus sich selbst heraus nicht reformieren und ist auf Dauer nicht überlebensfähig. Die islamischen Länder sind, ob arm oder reich, Auslaufmodelle und die Verlierer der Globalisierung. Die derzeitige Radikalisierung der islamischen Länder ist die Reaktion darauf und wird die Nationen nicht aus ihrer Misere bringen.
 

Aragon70

Meister vom Königlichen Gewölbe
28. Juli 2008
1.465
AW: Eine Frage an den Islam

Einige interessante Umfragen bezüglich des Islam.

Muslims and Islam: Key findings in the U.S. and around the world | Pew Research Center

Erschreckend finde ich die Zustimmung von 62% für den IS in Pakistan. Das ist dann wohl das nächste Nah Ost Konfliktgebiet schon vorprogrammiert. Nur Pakistan ist eine Atommacht, das kann noch lustig werden.

Interessant auch wieviel % für die Scharia sind.

Wenn ich aber das hier so durchlese klingt die Scharia eigentlich gar nicht mal so schlimm, würde man sie richtig auslegen.

Scharia: 5 Punkte, die jeder Nicht-Muslim (und Muslim) daruber wissen sollte | Waleed Ahmed

Hier steht das der Prophet selbst festgelegt hat das die Scharia den Menschen nicht auferzwungen werden darf. Ebenso das Staat und Religion getrennt sein müssen. Die interessante Konsequenz daraus ist das Deutschland und diverse westliche Staaten sogar islam konformer sind als diverse islamische Staaten im Nahen Osten.

Vielleicht ist ein Problem des Islam das die Gläubigen ihre eigene Religion nicht wirklich kennen sondern sich irgendwas von irgendwelchen Religions Fanatikern einreden lassen was eigentlich nicht dem Willen des Propheten entspricht.

Vielleicht würde es helfen hätte die islamische Welt eine Art Papst der festlegt wie die Religion zu interpretieren ist. Momentan kann den Islam scheinbar jeder so auslegen wie er gerade will.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Eine Frage an den Islam

Vielleicht würde es helfen hätte die islamische Welt eine Art Papst der festlegt wie die Religion zu interpretieren ist. Momentan kann den Islam scheinbar jeder so auslegen wie er gerade will.
Tja, wenn das möglich wäre. Auch im Christentum kann der Papst das nicht: er spricht für die RKK, was er sagt, hat keine Gültigkeit für Protestanten, Orthodoxe und etliche Sekten. Ähnlich im Islam: da gibt es Shiiten und Sunniten, Ahmadija und Sufis. Und das sind nur die großen Gruppen.
Geträumt, dieser Vorschlag...
 

IchMagMeinStauder

Meister vom Königlichen Gewölbe
6. Februar 2017
1.411
AW: Eine Frage an den Islam

Hi Zusammen,
zufällig stolper ich über dieses spannende Thema und mir brennt eine theologisch Frage bzgl. des Islam auf der Seele.

Oh achso... Der Faden ist bereits am Punkt, wo wie üblich über das Christentum geredet wird. Ja finstere Zeit damals.
Dann will ich eure Konversation auch gar nicht weiter stören.
Tschö !
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
Ähm..aha. Was hat das jetzt bitte mit dem Islam zu tun? Falschen thread genommen?
 

paisley

Großer Auserwählter
11. Februar 2014
1.530
dtrainer, ich hab mir einfach mal vorgestellt, fait (der hier ja nich mehr mitdiskutieren wollte)
könnte auf die Idee gekommen sein,
den Spieß mal umzudrehen
in der Fragestellung
frei nach dem Zitat von ich glaub Sören im bahai Forum
" nicht mit zu hassen bin ich da sondern mit zu lieben. "

wenn dir das alles zu kryptisch wird
dann musst du es ja nicht lesen
 

paisley

Großer Auserwählter
11. Februar 2014
1.530
ich hatte keine Lust nachzusehen von wem das Zitat ist.
ja es steht in geistigenahrung.org
Das Zitat ist an sich auch gar nicht verkehrt
denn es geht zwischenmenschlich immer um das Wohlwollen

ich habe nur gemutmaßt
dass es ein Thread von fait sein könnte
und die dortigen Antworten haben mich positiv fasziniert
weil sie wirklich beim argumentieren geblieben sind
ohne gegen die Person des threaderstellers selbst zu schiessen

d h ich bin in den Genuss gekommen
sauber vorgebrachte Argumente auf Sachebene zu lesen

Und natürlich geht es um Ignoranz
wenn fait beschliesst aus dieser Diskussion auszusteigen
ich wüsste nicht wie man das sonst nennen sollte
 
Zuletzt bearbeitet:

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
wenn fait beschliesst aus dieser Diskussion auszusteigen
...tut er einfach, was sein gutes Recht ist: er ist ja nicht verpflichtet, hier Stellung zu beziehen, er tut das freiwillig oder auch nicht. Er muß gar nichts, und wie Du das nennst, kann ihm egal sein.
 

paisley

Großer Auserwählter
11. Februar 2014
1.530
ich hoffe, ich konnte soweit verstanden werden von dir
dass ich weder etwas gegen dich , noch gegen fait vorzubringen gewillt bin,
sondern nur beobachte
wie Diskussionsverläufe stattfinden

und ich das erbaulich fand, dass der Wortschatz und das Hintergrundwissen hierzulande noch dazu gereicht,
sinnvoll in der Sache zu ' streiten '
 

TheUnforgiven

Großer Auserwählter
17. Februar 2012
1.813
Das ist aber nur möglich, wenn beide Seiten auf einer Sachebene "streiten" und nicht den anderen bei jeder Möglichkeit als Islamhasser oder der Verbreitung von rechter Propaganda zu diffamieren.
Das hat unser lieber fait aber gerne immer rausgehauen... vielleicht weil es ihm einfach nicht in den Kram passte mit der Wirklichkeit konfrontiert zu werden?
 

paisley

Großer Auserwählter
11. Februar 2014
1.530
das ist möglich.
es bleibt sinnvoll, dem Leben fragen zu stellen und es bleibt sinnvoll im Gespräch zu bleiben.
und wenn etwas schmerzt , zB eine kritische Bemerkung
dann lohnt sich das immer, dort genauer hin zu schauen.
aus dem was weh tut hab ich immer am meisten gelernt
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
dass ich weder etwas gegen dich , noch gegen fait vorzubringen gewillt bin,
sondern nur beobachte
wie Diskussionsverläufe stattfinden
Gleichfalls. Wir haben beide etwas zum Thema gesagt - das ist ja kein persönlicher Streit. Das hat wohl auch kein Mensch unterstellt.
 

Manesse

Groß-Pontifex
3. Oktober 2010
2.952
Ein oft gebrauchtes Zitat: "Der Islam ist eine Religion des Friedens."

Die Botschaft des Kommunismus war auch immer: "Wir wollen den Weltfrieden!"

Gemeint war: "Wenn alle Welt kommunistisch ist, dann ist Frieden!"

---------------------

Doch selbst kommunistische Länder haben ja miteinander Krieg geführt - ebenso wie islamische Länder.

Die Aussagen der Zitate sind also doppelt unwahr.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
Mir gefällt der Ansatz, wonach das System der Grundüberzeugungen eines Menschen Religion genannt wird, wenn es transzendentale Teile beinhaltet und Ideologie, wenn nicht.
 

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