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Paleo und Primal

KB_Snatch

Geheimer Meister
17. Dezember 2017
412
Ich dachte mir, nachdem es hier ja auch schon eine Diskussion über Veganismus gibt, möchte ich euch einen anderen Entwurf vorstellen, den viele gern als das Gegenteil hinstellen, was er aber nicht ist.

Ich lebe selbst seit 2 Jahren Paleo, wobei die Ernährung auch gerne mal längere Zeit „nur“ primal ist. Auch bin ich in der Szene als Blogger aktiv.

Speziell würde mich interessieren, was ihr von Paleo und Primal haltet, insbesondere da ich denke, dass dieses Ernährungs- / Lebenskonzept durchaus auch Themen berührt, die das Verschwörerherz hochjauzen lassen. :D
 
G

Gelöschtes Mitglied 25673

Gast
Ich habe ehrlich gesagt, noch nie davon gehört. Vielleicht magst Du diese Ernährungsformen mal erläutern?
Wenn ich das richtig verstehe wird bei beiden darauf geachtet, dass man unbehandelte Lebensmittel verwendet und Fleisch von freilebenden Tieren?
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
Speziell würde mich interessieren, was ihr von Paleo und Primal haltet, insbesondere da ich denke, dass dieses Ernährungs- / Lebenskonzept durchaus auch Themen berührt, die das Verschwörerherz hochjauz
Nichts, wie von allen solchen Lehren. Ich esse, was mir schmeckt und beziehe wissenschaftliche/ökologische Erkenntnisse mit ein, esse also weniger Fleisch als üblich. Liegt vielleicht daran, daß ich mich auch nicht als VTler sehe.:wink:
 

KB_Snatch

Geheimer Meister
17. Dezember 2017
412
Ich habe ehrlich gesagt, noch nie davon gehört. Vielleicht magst Du diese Ernährungsformen mal erläutern?
Wenn ich das richtig verstehe wird bei beiden darauf geachtet, dass man unbehandelte Lebensmittel verwendet und Fleisch von freilebenden Tieren?
Genau, das sind zwei Konsequenzen daraus. Im Kern geht es darum, dass man die Frage stellt was eigentlich artgerecht ist. (Auf meinem Blog habe ich das alles sehr ausführlich erklärt, ich möchte allerdings nicht verlinken, da ich dann blank ziehen und meine Anonymität verlieren würde...aber wer lieb über pn anfrägt ;) )

Also artgerecht unter Berücksichtigung unseres evolutionären Standes und dann auch möglichst auf alle betreffenden Lebensbereiche: Ernährung, Bewegung, Erholung, Genuss. Geht man davon aus, dass Evolution sehr langsam geschieht nimmt man gerne einen Wert von ca 100.000 Jahren, in denen wir uns körperlich nicht mehr wesentlich weiter entwickelt haben. Dies aber alles nur theoretisch und nicht all zu dogmatisch (Laktoseverträglichkeit ist zum Beispiel so eine Ausnahme, manche können es mitlerweile ab, andere noch nicht).

Dann gehst du einen Schritt weiter, nimmst das, was es vermutlich zu dieser Zeit gab und streichts das was es noch nicht gab (Ackerbau, industriell verarbeitete Lebensmittel) und interpretierst dies modern. Bezogen auf die Ernährung heißt das dann: Fleisch, Gemüse, Obst, Pilze, natürliche Fette und Öle. Alles so hochwertig wie möglich. Vermeiden solltest du (Pseudo)Getreide, Zucker, Fertigzeugs, Hülsenfrüchte. Nimmst du Milch mit rein, wird aus Paleo Primal. Kombiniert mit viel moderater Bewegung und kurzen, intensiven Belastungsphasen sowie ausreichend und qualitätiv hochwertiger Erholung, und du hast es.

Wohlgemerkt, wir können über das damalige Leben nur Vermutungen anstellen, ergo ist dies expliziet nur ein Grundgerüst dass du nach einer strikten Phase von typischerweise 30 Tagen dann auf deine persönliche Situtation anpassen darfst und auch sollst. Jerder Mensch und Körper ist anders, hier heist es dann: Testen und Beobachten. Probier verschiedene Nahrungsmittel aus und beobachte, ob sie dir gut tun oder eben nicht. Falls nicht, lass besser die Finger von.

So in etwa stark vereinfacht.
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.078
Erstaunlich. Jemand der von einer Sache überzeugt ist, und dies in verständlicher Sprache, Sinn-orientiert und ohne irgendeine erkennbare blöde Attitüde in einen überschaubaren Beitrag hinein bekommt.
Das habe ich in den vergangenen 7 Jahren derart selten erlebt, daß ich mich mit dem Thema definitiv mal beschäftigen werde.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.212
Abgesehen von der gewöhnung an Milch und Milchprodukte halte ich es auch für nicht unwahrscheinlich, daß wir eine Toleranz für gekochte und gebratene Nahrung entwickelt haben, namentlich für die berüchtigten Acrylamide. Allerdings geht Pollmer hier zugegebenermaßen von einer vollen Million Jahre aus.
 

William Morris

Prinz von Libanon
4. Mai 2015
3.449
Bei mir am Haus wuchert eine wilde Brombeerpflanze, die 2 kleinen Beeren, die auf 10 Meter Pflanze kommen, wären wahrscheinlich mehr paleo als der kultivierte Strauch im Garten, der voll mit Brombeeren hängt. ;)

Man soll natürlich schon aufpassen, was man isst, aber das wäre mir dann echt zu abgedreht.
 

KB_Snatch

Geheimer Meister
17. Dezember 2017
412
So abgedreht ist es doch gar nicht. Du hast halt einen Totalausfall beim Bäcker, das ist für mich das härteste an der Geschichte. ;) Nein, du darfst paleo natürlich nicht ideologisch aufladen, das ist es nicht, auch wenn manche....aber das ist ja überall so. Mir gefällt die Nüchternheit, mit der da an die Sache gegangen wird.

Grundvoraussetzung ist natürlich, dass du gerne und auch regelmäßig selbst kochst (oder kochen lässt). Wenn dir das nicht liegt, hast du eigentlich schon verloren. Und die meisten die ich kenne (u.A. auch „Speaker“ der Szene, erlauben sich hin und wieder cheats, und das ist ja auch ok. Es hat ja auch was mit Lebensqualität zu tun, und wenn dir Dampfnudeln mit Vanilliesauce halt mal ein kleines Glück bescheren, wiegen die Endorphine das bisschen Zucker und Gluten auch locker auf. Wenn sie aber dann täglich auf dem Speiseplan stehen, heul nicht wenn du rollend zur Diabetisvorsorge kugelst. ;)

Was mich bei der Stange hält ist, dass der Mix den ich für mich persönlich gefunden habe, für mich wirkt. Ich mache wirklich sehr viel und teilweise sehr intensiven Sport, darauf ist meine Ernährung natürlich auch ausgerichtet. Und da ist Paleo für mich einfach erste wahl. Weiche ich mal längere Zeit oder einfach zu sehr davon ab, merke ich direkt, wie die Leistung in den Keller geht.

So, aber das funktioniert eben für mich. Und so ist jeder „Paeloianer“ dazu aufgerufen, sein Hirn eben nicht auszuschalten, sondern zunächst erst mal wieder zu lernen, auf die Bedürfnisse seines Körpers sehr genau zu hören (daher die strikte Startphase, um halt erst mal wieder zu reseten und zu registrieren, wie man sich eigentlich fühlen kann, wenn man sich längere Zeit gesund und mit möglichst wenig Belastendem ernährt hat) und dann seinen individuellen Mix zu finden und eine gewisse Konsequenz zu halten. Nur dazu muss man halt auch wissen, was man möchte. Wenn ich 5km laufen lernen will, schaffe ich das nicht mit der Tüte Chips auf der Couch, ich muss aber auch kein Halbmarathontraining absolvieren.
 
G

Gelöschtes Mitglied 25673

Gast
Hm, also mein Problem wäre bei 24/7 Paleo Ernährung tatsächlich der Verzicht.
Nun muss ich sowas von gar nicht abehmen, dass ich Ernährungideen nicht als Abspeckmöglicheit sehe, sondern als gesund- oder eben nicht( vegane Ernährung zB) oder Möglichkeit körperlich fit zu werden ( oder zu bleiben)
Es ist also so- dass was ich da also an Lebensmittel finde, ist schon in etwa das was ich ohnehin mag. Ich war ja noch nie Allesfresser, sondern bin mäkelig unterweg. Wildlachs und so passt schon. Aber es gibt dann schon auch sehr viel. was ich aus meiner Küche verbannen müsste.
Meine Güte auf ganze Teile der italienischen, mexikanischen, amerikanischen, asiatischen Küche zu verzichten würde mir schon ein bisschen wie Einschränkung meiner Lebensqualität vorkommen:
Darauf zu achten wo das herkommt was man ist, finde ich aber gut.
 
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