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Religionen ersatzlos abschaffen?

Marabu

Geheimer Meister
31. Januar 2011
130
AW: Religionen ersatzlos abschaffen?

hi, a-roy, das habe ich auch so nicht behauptet. Jeder Mensch geht seinen ihm ureigenen Weg.

„Aber mein Leben, mein ganzes Leben, wie auch immer es sich äußerlich gestalten mag, jeder Augenblick meines Lebens wird jetzt nicht zwecklos sein wie bisher, sondern zu seinem alleinigen, bestimmten Zweck das Gute haben. Denn das liegt jetzt in meiner Macht: meinem Leben die Richtung auf das Gute zu geben!“
Lew Nikolajewitsch Graf Tolstoi (Werk: Anna Karenina)


„Was du bist hängt von drei Faktoren ab: Was du geerbt hast, was deine Umgebung aus dir machte und was du in freier Wahl aus deiner Umgebung und deinem Erbe gemacht hast.“
Aldous Huxley
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.432
AW: Religionen ersatzlos abschaffen?

High, Marabu, hab' ich auch nicht behauptet, dass du das behauptet hast, warum rechtfertigst du dich dann?!
 

Marabu

Geheimer Meister
31. Januar 2011
130
AW: Religionen ersatzlos abschaffen?

In der neuen Ausgabe der Publik-Forum erläutert Detlef Pollack in seinem Beitrag:"Religion, nein danke", warum sich die Mehrheit der Deutschen keine größere religiöse Vielfalt wünschen.
Inhalt des Links Islam Studie: Islamophobie 2010 ähnlich der Studie.

Ich zitiere aus dem Abschnitt "Vielfalt macht Angst":
Publik-Forum " Die Pluralität unterschiedlicher religiöser Gruppierungen und Organisationen führt zu einer verstärkten Wahrnehmung
der Konflikthaftigkeit des Religiösen. in Deutschland werden Spannungen zwischen den Religionen heute als die wichtigste Ursache für ernste Konflikte angesehen. Bedeutsamer als Spannungen zwischen verschiedenen Volksgruppen und das Machtstreben einzelner Länder und genauso bedeutsam wie der Streit über den Zugang zu unverzichtbaren Rohstoffen wie zum Beispiel Öl. "

Dieses Konfliktgefühl korrespondiert mit der Wahrnehmung anderer Religionen als etwas Fremdes, Andersartiges und Bedrohliches empfunden. Er gilt als etwas vom europäischen Christentum derart Verschiedenartiges, daß sich viele ein friedliches Nebeneinander der beiden Weltreligionen nicht vorstellen können. Nur ein knappes Drittel der Deutschen hält eine friedliche Koexistenz für möglich, die anderen befrüchten, es werde immer zu Konflikten kommen. Die Vielfalt religiöser Gruppierungen und Organisationen wird daher weniger als Bereicherung und mehr als Herausforderungen zur Selbstbehauptung empfunden."

Jedoch: Das führt nicht zu einer Verstärkung des religiösen Engagements, sondern vielmehr zu einer Betonung der säkularen Prinzipien der Moderne, insbesondere des Trennungsgrundsatzes zwischen Religion und Politik sowie zu einer Aufwertung des Christentums. Jedenfalls wünschen sich die Menschen kaum eine Ausweitung der kulturellen Vielfalt und Pluralität."


Verlinkung durch mich eingepflegt. Es macht keinen Sinn, auf Seiten zu verlinken, wenn die Leserschaft sich erst ein Premium-Abo zulegen soll. Ich bitte dies in Zukunft zu berücksichtigen. beast/Mod
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Religionen ersatzlos abschaffen?

Das ist das Problem, das ich auch in meinem Forum so sehe und das sich auch in meinen privaten Kontakten so abzeichnet: Anstatt "die Anderen" als Bereicherung zu empfinden, schotten sich die Leut' in ihrem Gefüge ab und betonen das Trennende - eifersüchtig darauf bedacht das die Gemeinsamkeit die vielleicht vorhanden ist, ja nicht in das eigene Refugium einbricht.... Anstatt Wälle einzureissen werden Mauern aufgebaut - beileibe nicht nur zwischen Christen und Muslimen, sondern auch zwischen Glaubenden und Nicht-Glaubenden.

Natürlich ist das "Bewahren" der eigenen Glaubensüberzeugung und gleichzeitig das Gemeinsame suchen nicht ganz einfach. Man muss Dogmen beseitigen, ohne dabei die Grundlage der eigenen Überzeugung aufzugeben - und dafür müsste man die Grundlage erst mal kennen: Was ist die Grundlage für den Christen, den Muslimen, den Atheisten, den Baha'i usw....? Die Baha'i können unter dem Druck staatlicher Repression fast alle ihre Grundlagen aufgeben - nur nicht das sie an die Grundverkündigungswahrheit ihrer Religion glauben. Bei Muslimen ist das komplizierter, weil die "5 Säulen des Islams" diese Grundwahrheiten repräsentieren, und ein Muslim kann zwar Sharia und Sunna aufgeben, wird aber seine Identität auch durch Fasten, Beten, Almosen geben, durch die Wallfahrt nach Mekka und das Bekenntnis zu einem einzigen Gott immer dokumentieren. Noch komplizierter ist es beim Christen - es eint zwar die Christenheit das sie die "Erlösung" durch den Opfertod Jesu postulieren und davon werden sie auch nicht abrücken, aber was "unverzichtbar" noch zum Glauben gehört, ist je nach christlicher Gruppierung höchst unterschiedlich und teilweise widersprechend...... Wenn man dann bedenkt das sich Buddhisten sogar fallweise als Atheisten bezeichnen - dann wird's im Atheismus noch schwieriger - auf was "bezieht" sich ein Atheist? Auf die "Wissenschaft" - nun, die verändert sich fast täglich, weil fast täglich neue Erkenntnisse gewonnen und alte verworfen werden. Das alte Argument " Gagarin hat Gott da oben nicht gesehen, also gibt's den nicht" wird niemand mehr benmutzen können, der sich ernsthaft mit Wissenschaft auseinandersetzt. Denn gerade in Physik und Chemie stellt man zunächst Thesen auf, die es dann im Experiment zu beweisen gilt - und Vieles von dem über das man theoretisiert - ist erstmal nicht "sichtbar"......

Sollte Huntington's "Clash of Culture" unvermeidbar sein? Wenn ja - dann bleibt am Ende weder von der Religion, noch vom Atheismus was übrig - der nächste "Kampf der Kulturen" könnte die Kämpfe der Vergangenheit aufgrund der Härte und Unnachgiebigkeit in den Schatten stellen. Um am Ende ein paar Überlebende zu hinterlassen, die andere Sorgen haben als sich um den Erlöseranspruch des Christentum oder der Unbeweisbarkeit Gottes zu kümmern....
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Religionen ersatzlos abschaffen?

Natürlich ist das "Bewahren" der eigenen Glaubensüberzeugung und gleichzeitig das Gemeinsame suchen nicht ganz einfach. Man muss Dogmen beseitigen, ohne dabei die Grundlage der eigenen Überzeugung aufzugeben ..... Wenn man dann bedenkt das sich Buddhisten sogar fallweise als Atheisten bezeichnen - dann wird's im Atheismus noch schwieriger ...
Das Gemeinsame suchen und finden, ist keine Utopie, guten Willen von beiden Seiten vorausgesetzt. Das sage ich, obwohl ich den "Kampf der Kulturen" nicht völlig abstreiten kann. Ehen zwischen Atheisten und Christen, ist das so unmöglich?
auf was "bezieht" sich ein Atheist? Auf die "Wissenschaft" - nun, die verändert sich fast täglich, weil fast täglich neue Erkenntnisse gewonnen und alte verworfen werden. Das alte Argument " Gagarin hat Gott da oben nicht gesehen, also gibt's den nicht"
Jeder nimmt sich irgendein Buch her und fühlt sich angesprochen oder auch nicht. Es passiert von alleine, da kann man nichts erzwingen. Für den einen ist es die Bibel, für den anderen irgendwelche Philosophen ... Man braucht also nicht zwingend die persönliche Zwiesprache mit einem Gott (das Gebet), um Stützen im Leben zu finden ...

Glaubensüberzeugungen neigen nun einmal zum Dogmatismus, zu einer gewissen Starre, das ist nun einmal so, wenn man jahrtausende Jahre alte Bücher als Grundlage nimmt. Religionen verbinden subjektiven Glauben mit einem absoluten (metaphysischen) Schöpfermodell, das kaum zur Reform taugt.
Die "Wissenschaft" taugt wiederum als persönliche Lebenshilfe nichts. Sie hat naturgemäß nicht Subjektives bzw. will das Subjektive eliminieren. Sie kann sich aber von alten Zöpfen trennen, gut so! Fast täglich? Nein, so beliebig ist Wissenschaft nun auch nicht. Grundlegende revolutionäre Ansätze in der Physik (Relativitätstheorie, Quantenmechanik) sind nun auch schon um die 100 Jahre alt.
 

Aurum

Gesperrter Benutzer
26. September 2015
3.955
Nur Missionierungsverbot - Störung des öffentlichen Friedens
Solange sie im öffentlichen Raum Schnauze halten, niemand anquatschen, bekommen sie das Volk auch nicht ihre Fänge.
Veranstaltungen bewilligungspflichtig
 
Zuletzt bearbeitet:

Feuerseele

Ritter Rosenkreuzer
31. Oktober 2017
2.604
Selbst wenn Religionen abgeschafft werden würden (oder diese sich selber abschaffen), so würde es dennoch immer Menschen geben die Glauben wollen. In irgendeiner Form ist das Glauben an Gott immer in der Welt.
Glaube ist ein Wunsch den immer viele Menschen haben werden. In der gesammten Menschheit ist der Glaube an Gott nie abschaffbar.
Da kann man sich m.E. eher die Frage stellen was besser ist. Viele sektenähnliche Gruppierungen, ein wildes Glaubensdurcheinander vieler Glaubenskonstrukte von denen jeder den besseren oder wahren Glauben zu haben meint oder eine ordendliche Religion die wirklich alle Menschen zu einer Einheit verbindet.
Wenn sich die Religionen und deren Anhänger ständig bekriegen ist der Gedanke an eine Abschaffung der Religionen sehr verständlich, doch das ist m.E. keine Lösung.
Es gibt da nur 3 Möglichkeiten: 1. Die vorhandenen Religionene kommen zur Vernunft. 2. Die Abschaffung der Religioneen. 3. Eine einzige Religion die wirklich alle Menschen vereint.
Was ist wirklich am ehesten als umsetzbar vorzustellen, da es der Realität am nächsten kommt und somit logisch eher funktionieren kann?
Die Abschaffung ist es nicht! Das kann man also schon mal ausschließen. ... ...

Wer sich die Abschaffung der Religionen wünscht, sollte m.E. nicht vergessen, dass Glaube ein Wunsch vieler Menschen ist, und er mit der Abschaffung ein egoistisches Ziel verfolgt.
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.656
Moin

Verständliche Überlegungen, ich gehe mal auf die einzelnen Ideen ein...

[...]
Es gibt da nur 3 Möglichkeiten: 1. Die vorhandenen Religionene kommen zur Vernunft. 2. Die Abschaffung der Religioneen. 3. Eine einzige Religion die wirklich alle Menschen vereint.

zu 1.
Vernunft ist meiner Meinung nach kein Kern von Glaubensangelegenheiten, spirituellen oder religiösen Überlegungen.
Das soll nun keine Wertung sein, es geht mir eher darum festzustellen dass diese Angelegenheiten intuitiv oder aus einem tiefen Gefühl herraus erlebt werden.
Vernunft muss nicht zwingend damit einhergehen.
Geistige Angelegenheiten können von Vernunft begleitet werden, der Wunsch an etwas zu glauben oder sich zu einer Religion zu bekennen entspringt eher einem inneren Drang der keiner logischen oder vernünftigen Überlegung folgen muss.
Erweckungs- oder Erleuchtungserlebnisse manifestieren sich gerade nicht durch den Wunsch vernünftig zu handeln sondern durch eine tiefes nicht steuerbares Gefühl...

zu 2.
Wir können alles mögliche Abschaffen, aber das bedeutet weniger Freiheit.
Spirituelle Gedanken sind ein tiefer Ausdruck innerer Freiheit, wenn wir in das Denken aller Menschen so massiv eingreifen, bekommen wir Probleme.
Unzufriedenheit und Ausschreitungen wären die Folge, friedlich wird die Welt dadurch sicher nicht.

zu 3.
Für mich der Blanke Horror.
Ich möchte spirituell oder religiös nicht auf einen bestimmten Kurs gebracht werden.
Das wäre ja wiederum mit Verboten und Einschränkungen verbunden, von einer Gedankendiktatur ganz zu schweigen.

Im Prinzip hält sich jede Religion für die einzig richtige Idee das Leben im Sinne einer Göttlichkeit zu bestreiten.
Wer soll bestimmen welche Religion verbindlich zu befolgen sein soll und wer will diese Angelegenheit vernünftig klären?
Ich erwähnte ja bereits dass Vernunft nicht die Basis aller geistigen Angelegenheiten ist...

Die drei Ideen sind für mich nachvollziehbar, aber nach reiflicher Überlegung nicht mit der Menschheit und unserem Freiheitsdrang zu vereinbaren...

Gruss Grubi
 
Zuletzt bearbeitet:

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
13.586
@Grubi,
Ich stimme zu.
Man müsste darauf hoffen das die Religiösen aufhören Ihre Religiösität anderen überhelfen zu wollen, denn das ist doch das Kernproblem.
Evtl. könnte man, ähnlich wie bei Alkohol und Zigaretten, das aktive Bewerben/Missionieren verbieten.
 
G

Gelöschtes Mitglied 25673

Gast
Das Grundproblem vieler Religionen ist für mich die Überzeugung besser zu sein. Oder gar einzig wahr. Würde sich da mal ändern, wären wir schon viel weiter.
 
G

Gelöschtes Mitglied 25673

Gast
Eine zeitlang habe ich jemanden zu Gottesdiensten begleitet, da habe ich das nicht so erlebt. War übriges eine sehr interessante Erfahrung.( es handelte sich hierbei um evangelische oder konfessionsübergreifende Gottesdienste)
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
Religion funktioniert nur über Abgrenzung und Erhebung. WIR kommen in das Paradies, die anderen werden in der Hölle schmoren.
Sicherlich naive Bilder, die manch reifere Persönlichkeit - obwohl religiös - besser im Kopf "malen" könnte. Aber sehen wir den Zweck des Ganzen, es geht nicht darum, um Angst vor der Hölle zu schüren, sondern den Menschen zu bewegen "gottgefällig" zu leben. Mit guten Taten z.B, "lieb sein" zu den Mitmenschen.
Religion kann auch ein Stock sein, den der Schwache bedarf, um sich zu stützen. Hauptsache ist doch der Stock trägt, er dient zur Fortbewegung.
Besser wäre es freilich ohne Stock, aber was nützt diese Arroganz? Ich bin da als Atheist tolerant, oder tolerant geworden. Ein intoleranter Nietzsche etwa (O-Ton: Religion ist etwas für Schwache), hat in seinen letzten (wirren) Lebensjahren gar keinen souveränen Umgang mehr mit seinen Anti-Religiosität gehabt: Man muss keine vermeintlichen Dämonen besiegen (die der Religion), um in der Krise wieder von diesen befallen zu werden, auf krankhafte Art.

Die friedliche Revolution in der DDR hätte es ohne Kirchen ("Schwerter zu Pflugscharen", die Kerzen als Symbol des Friedens, der pastorale Ton - besonnen und unaufgeregt, aber dennoch gesellschaftskritisch) so nicht gegeben. Ein idealer Rückzugs- und Entfaltungsort für "Andere" = Nichtangepasste, Nichtmitläufer.
Kirchen sind auch für mich Rückzugsorte, um mal 10 Minuten dem Lärm der Großstadt zu entkommen. Hinzu kommt die Kunst der Altäre, die beeindruckt.

Übrigens, wenn man ein Orgelkonzert in der Kirche besucht, wird der Pfarrer i.R. 5 Minuten Zeit finden, zu predigen. in der Regel durchaus erbaulich. Der pastorale Ton warnt vor Übertreibungen in der Gesellschaft, er warnt und fordert Maß. (Die religiöse Komponente muss man als Atheist natürlich ausblenden.) Ich spüre Resonanz mit meinem ethischen Grundverständnis und fühle mich erfrischt.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
13.586
Ist ein gottgefälliges Leben wirklich ein Ziel oder eher ein Weg zu einem Ziel?
Ich dachte immer es geht um irgendetwas spirituelles!
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
Ist ein gottgefälliges Leben wirklich ein Ziel oder eher ein Weg zu einem Ziel?
Ich dachte immer es geht um irgendetwas spirituelles!
Wenn man das Leben als Wanderung begreift, wie ist dann Weg oder Ziel zu trennen? Ziel (das Erklimmen eines Berges z.B.) ist immer auch Weg, also Vorgeschichte, auch Mühe, auch etwas Spirituelles mit dir und der Natur.
Jedem sei es überlassen, auch Gott in sein Leben einzulassen. Um ein "gottgefälliges Leben" zu führen, braucht es aber Gott - den Krückstock, den Wanderstab - nicht wirklich, er hilft aber dem weniger Fitten. Manchmal hilft auch der gedankliche Wanderstab: man führt eine kleine Hilfe im Rucksack mit, benutzt sie aber nicht.
 
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