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Wie habt ihr euch in Kindertagen das Christkind vorgestellt?

Manesse

Groß-Pontifex
3. Oktober 2010
2.968
Wie habt ihr euch in Kindertagen das Christkind vorgestellt?
Bei mir und den Kindern in meiner Gegend war das so:
Das Christkind bringt am Heiligabend die Geschenke.
Es hat also schon irgendwie mit dem Jesuskind zu tun, aber es wird nicht mit dem Jesuskind gleichgesetzt.
Logisch - denn ein kaum ein paar Stunden altes Baby kann ja schlecht Geschenke ins Haus schleppen.
Das Christkind ist eine irgendwie sehr geheimnisvolle Mischung aus einem schönen Mädchen und einem geflügeltem Engel - eine Art Bote des Jesuskindes.
Das Christkind hat lange blonde Locken, trägt eine goldene Krone, und ist in strahlendem Weiß gekleidet.
So stellt man sich das Christkind vor - aber wirklich gesehen hat es noch niemand.
Der Weihnachtsmann wird ja manchmal gespielt von einem Verwandten oder Bekannten oder einem Studenten, der dafür bezahlt wird.
Nicht so das Christkind!
Es bleibt stets unsichtbar, wenn es die Geschenke bringt.
Es ist und bleibt geheimnisvoll - und das ist auch schön so.
Es wird auch nie verspottet und ist auch nicht Gegenstand schlechter Witze - wie etwa der Weihnachtsmann.
So in etwa ist in unserer Gegend die Vorstellung des Christkinds.
Und wie ist das bei euch?
 

Aurum

Gesperrter Benutzer
26. September 2015
3.955
AW: Wie habt ihr euch in Kindertagen das Christkind vorgestellt?

Sowas kannte ich nicht - ich freute mich immer nur auf die Geschenke der Eltern am 24. abends unterm Baum
 

Manesse

Groß-Pontifex
3. Oktober 2010
2.968
AW: Wie habt ihr euch in Kindertagen das Christkind vorgestellt?

Zum Thema "Martin Luther und das Christkind":
Martin Luther lehnte die Heiligenverehrung und damit den Heiligen Nikolaus ab. Der Reformator soll den Anstoß für das Christkind gegeben haben. Heute, knapp 500 Jahre später, kehrt das evangelische Christkind in katholische Wohnzimmer ein, und der Weihnachtsmann beschenkt mittlerweile evangelische Kinder.
Und:
Blondgelockt, engelhaft, im weißen Kleid und mit Heiligenschein abgebildet, schleicht sich das Christkind unbemerkt in die Wohnzimmer, versteckt Geschenke unter dem Weihnachtsbaum und erlangt seinen festen Platz in Kinderherzen. Das war nicht immer so und ist heute längst nicht mehr überall der Fall. Das Christkind hat eine wechselhafte Geschichte. Martin Luther soll die engelhafte Figur als protestantischen Gegenentwurf zum Heiligen Nikolaus erfunden haben, weil er die Heiligenverehrung der Katholiken abschaffen, zugleich aber nicht auf den Brauch des Schenkens verzichten wolle.
https://www.evangelisch.de/inhalte/...n-luthers-christkind-verdraengte-den-nikolaus
Interessant fände ich es mal, zu wissen, wie sich Martin Luther denn persönlich und konkret das Christkind vorgestellt hat.
Auch so: Blondgelockt, engelhaft, im weißen Kleid und mit Heiligenschein oder goldener Krone - oder eher unsichtbar - als Geist eines guten Gottes - oder noch anders?

- - - Aktualisiert - - -

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Und hier nun die Antwort darauf: :)

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Da und dort wird ja das Christkind mit dem neugeborenen Jesus verwechselt.
Eine Ansicht, der immer wieder für Verwirrung sorgt.
Hier nun eine interessante Information zu diesem Thema:

Luthers Christkind ist nicht der neugeborene Jesus

Wer ist aber nun der "Heilige Christ", von dem Luther spricht? Nach dem Ethnologen Bernhard Schmelz entspricht diese Figur nicht dem neugeborenen Jesuskind, wie man zunächst annehmen könnte, sondern hat seinen Ursprung in den Engeln oder engelähnlichen Gestalten von Krippenspielen und Weihnachtsumzügen. Diese seien von Mädchen in weißen Gewändern gespielt worden, man habe die weiße Farbe als Hinweis auf Reinheit und Unschuld der Figur gewählt. Dieses "Christkind" übernahm nach und nach in protestantischen, dann auch in katholischen Gebieten den vakant gewordenen Posten des Geschenkebringers. Seither bringt das engelhafte Christkind die Geschenke heimlich in der Nacht, so wie es ursprünglich der Nikolaus getan hatte.
Die Jenaer Volkskundlerin Sabine Wienker-Piepho sagt, dass Martin Luther die Erfindung des Christkindes angestoßen habe, andere hätten es ausgeführt: "Das war ein kultureller Prozess." Als Geschenkebringer eroberte das Christkind zunächst das evangelische Deutschland und zu Beginn des 20. Jahrhunderts das katholische Bayern und Rheinland. Eine volkskundliche Umfrage von 1932 ergab, dass das ursprünglich evangelische Christkind als Geschenkebringer vorwiegend in katholische Wohnzimmer einkehrte, während der vom ursprünglich katholischen Nikolaus abgeleitete Weihnachtsmann diese Aufgabe in den evangelischen Regionen Deutschlands übernahm.
Mehr dazu: https://www.evangelisch.de/inhalte/...n-luthers-christkind-verdraengte-den-nikolaus
 

Aurum

Gesperrter Benutzer
26. September 2015
3.955
AW: Wie habt ihr euch in Kindertagen das Christkind vorgestellt?

Die Bäumchen wuchsen unpolitisch ihrer Bestimmung nicht bewusst.
 

Manesse

Groß-Pontifex
3. Oktober 2010
2.968
AW: Wie habt ihr euch in Kindertagen das Christkind vorgestellt?

In jedem Falle ist das Christkind nicht das neugeborene Baby Jesus.

Das Christkind ist ein schönes junges engelhaftes Mädchen mit Flügeln.

Und nun mal ganz im Ernst: Habt ihr schon mal ein Baby mit Flügeln gesehen?
Oder ein Baby, dass Pakete zustellt?

Nicht?

Na also! :)
 

Zerch

Meister des Tabernakels
10. April 2002
3.794
AW: Wie habt ihr euch in Kindertagen das Christkind vorgestellt?

Beim darüber nachdenken kommt es mir so vor als ob ich überhaupt keine Vorstellung vom Christkind hatte , und die christliche Gemeinde mir einfach deren Vorstellung vorgeführt hat. Zumindest erinnere ich mich vage an arisch anmutende Christkindfiguren , Kerzenverzierung usw.
Früher hatte ich den Eindruck daß es ein männliches Christkind war , schaue ich aktuell sehe ich nur weibliche Christkinder.

Vermutlich wird das Christkind in einer geschlechts- und rassenneutral abgewandelten Form den künftigen Neuankömmlingen vorgesetzt werden .
 

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