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"Rebellenpack"-"Anarchisten"-"Gesindel"-wie der Staat seit Jahrhunderten die freie Menschen bekämpft

Libertarian

Gesperrter Benutzer
7. Dezember 2017
137
Es scheint sich im folgenden im wesentlichen um ein Zitat aus diesem Buch zu handeln:https://www.amazon.de/Anarchie-Gesc...8-1&keywords=stowasser+anarchie&tag=wv2020-21

Zitate sind kenntlich zu machen. Überlange Zitate sind nicht gern gesehen. Als Themenstart bleibt das Zitat ausnahmsweise, zumindest vorläufig, stehen.

Jäger, Mod





AM ANFANG WAR DER ZORN.

Der unsagbare, unzügelbare und unvorhersehbare Zorn, der den Sklaven bisweilen überkommt und ihn dazu bringt, seinem Herrn entweder den Schädel einzuschlagen oder sich davonzustehlen. Zorn darüber, daß ein Mensch dem anderen befehlen darf. Wut über Knechtschaft und Unterdrückung. Haß auf die Arroganz der Macht, die Menschen über Menschen ausüben. Zorn, Rebellion, Flucht – eine uralte Triebkraft menschlicher Geschichte, ein Teufelskreis, dessen Grenzen schon ein rebellierender Sklave vor fünftausend Jahren kennengelernt haben mag. In dieser Sackgasse ohne Ziel hat sich ein Spartakus genauso bewegt wie Michael Kohlhaas oder ›Che‹ Guevara, denn alle mußten sich früher oder später die Frage nach eben diesem Ziel ihrer Rebellion stellen. Die Freiheit, natürlich! Aber was genau ist das? Wo gab es sie? Konnte man irgendwohin gehen und sie finden? Bedeutete die Flucht vor der Herrschaft, die simple Abwesenheit des Unterdrückers automatisch die Anwesenheit der Freiheit? Und zeigt nicht alle Erfahrung, daß ›Freiheit‹ eine trügerische Hoffnung ist? Wird nicht doch immer nur eine Form der Herrschaft durch eine andere ersetzt? Vor allem aber: Ist der Mensch zur Freiheit überhaupt fähig?

Empörung, Wut, Rebellion sind negative Werte. Sie sagen nur, wie es nicht sein soll, aber nichts darüber, wie es anders, wie es besser sein könnte. Haß ist nicht konstruktiv, er ist destruktiv – wie könnte es auch anders sein.
Natürlich wäre es vermessen, von dem Sklaven, der in seiner höchsten Drangsal gegen seinen Herrn rebelliert, auch sogleich einen fertigen Plan für eine freie Gesellschaft zu erwarten. Befreiung war und ist immer in erster Linie eine Reaktion auf Unfreiheit. Wenn sie aber dort stehenbleibt, wird sie niemals konstruktiv. Das jedoch bedeutet, daß ›Befreiung‹ letztendlich nicht zur Freiheit führt. In diesem Spannungsfeld zwischen Zorn und Freiheit hat die Menschheit eine Idee geboren, die ebenso alt ist wie die Geschichte der Herrschaft: den Traum von der Anarchie oder, auf gut Deutsch gesagt, der Herrschaftsfreiheit.

Im Mittelpunkt dieser Idee steht die Frage, wie Zorn sich selbst überwinden und Freiheit hervorbringen kann. Zweifellos sind Haß und Wut schlechte Ratgeber. Und ebenso klar ist, daß Freiheit nicht mit Mitteln der Unfreiheit geschaffen werden kann. Wahr ist aber auch, daß meistens der Zorn die erste Triebfeder dafür war, über eine ›Gesellschaft der Freiheit‹ überhaupt nachzudenken und, vor allem, sie in die Tat umzusetzen. Theoretiker des modernen Anarchismus haben dies die »schöpferische Kraft der Empörung« genannt, zugleich aber unermüdlich darauf hingewiesen, daß man um den Preis des Scheiterns der Freiheit niemals an diesem Punkt verharren darf. So ist der Anarchismus – als befreiender Kampf und Lehre von einer herrschaftsfreien Gesellschaft – von Anfang an in diesen Widerspruch hineingeboren und bis heute in ihn verstrickt: Wie läßt sich destruktiver Zorn in konstruktive Befreiung umwandeln? Denn: was nützte jedes Aufbegehren gegen Unfreiheit, wenn an ihrem Ende keine Freiheit stünde? Sie brächte nur neue Unterdrückung hervor, wenn – ja, wenn die Gedanken nicht über diese spontane Empörung, über Gefühle wie Rache und Wut hinausgingen.

Empörung braucht also eine Idee, die in eine positive Utopie mündet; mit einem Wort: ein Ziel.

Dieses Ziel macht das Wesen jener Bewegung aus, die unter dem Namen »Anarchismus« seit jeher Begeisterung und Schrecken gleichermaßen auslöste. Bunt, bizarr und widersprüchlich wie Freiheit eben sein kann, verführerisch für die einen, Inbegriff des Bösen für die anderen, zieht sie sich seit Jahrhunderten wie ein bunter Faden durch die Geschichte der Menschheit. Zwischen konsequentester Friedfertigkeit und verzweifelter Gewalt entfaltet sich diese Idee der Hoffnung, die die Menschen bis heute zu beflügeln vermag und ihre wahre Zukunft noch vor sich haben dürfte.

Ich versuche, das Knäuel der Ideen, die diese radikale Philosophie von der Freiheit bildet, zu entwirren und einige seiner Fäden zurück zu verfolgen. Ich berichte von gescheiterten und erfolgreichen Versuchen, jenen Traum zu verwirklichen. Vor allem aber versuche ich, einen Blick voraus zu tun – ein Szenario zu entwerfen und die These einiger zeitgenössischer Denker zu untersuchen, die behaupten, die Gesellschaftsform des kommenden Jahrtausends werde eine an-archische sein – oder die Menschheit gehe unter.

Die Wurzeln des modernen Anarchismus sind sehr alt. Ihre Ursprünge verlieren sich im Dunkel der Menschheitsgeschichte – schon deshalb, weil vor zwei-, dreitausend Jahren kaum ein Chronist die ›Geschichte der Empörungen‹ für überliefernswert hielt. Erst etwa zweihundertfünfzig Jahre jung ist hingegen das, was man den ›modernen Anarchismus‹ nennen kann. Paradoxerweise ist er zwar ausgezeichnet dokumentiert, aber fast völlig unbekannt. Seine Suche nach einer künftigen Gesellschaft gebiert eine schier endlose Reihe von Revolten, Ideen und konkreten Experimenten. Sie alle sind voller Spannung und Aktualität, und bei fast allen ging die Auflehnung der Philosophie voraus. Auch was die persönliche Entwicklung betrifft, dürfte bei den meisten Anarchisten irgendwann der Zorn vor der Utopie gestanden haben. Die wenigsten Menschen sind aufgrund analytischer Überlegung oder durch philosophische Denkübungen zu dem Wunsch nach einer herrschaftsfreien Gesellschaft gelangt. Selbst Unterdrückung, Herrschaft und Ungerechtigkeit erlebt zu haben, war und ist noch immer die häufigste und kräftigste Triebfeder, sich einer solchen Idee zu verschreiben. So gesehen ist das Potential möglicher Empörer unerschöpflich. Wohl jeder selbstbewußte Mensch kennt diesen Zorn. Vielleicht haben auch Sie sich schon einmal die Frage gestellt, wieso da eigentlich Menschen über Ihnen sind, die Ihnen Anweisungen geben und über Ihr Leben und Ihre Zukunft entscheiden dürfen: ein ganzes System der Hierarchie, von dem wir ja schließlich wissen, daß es alles andere als gut funktioniert. Das bedeutet indes nicht, daß alle Menschen, die unter Herrschaft leiden, automatisch ›Anarchisten‹ wären. Zum Anarchismus gehört immer auch die Suche nach Alternativen und Zukunftsmodellen.

Neue Ideen für die Zukunft aber scheinen heute dringlicher denn je. Die weltweiten Problemketten auf unserem Planeten verurteilen uns dazu, neue Lösungen zu finden. Lösungen, die in der Lage wären, die überholten Vorstellungen von Zentralismus, Hierarchie, Konzentration und Wachstumswahn abzulösen. Bei dieser Suche kann uns der reiche Fundus anarchistischer Erfahrung interessante Anregungen geben – gute wie schlechte. Nur zu einem taugt er nicht: zum blinden Nacheifern. Ideologie, Dogmatik und Fanatismus widersprechen sozusagen dem Wesensgehalt der Anarchie. Denn der besteht, salopp ausgedrückt, aus ›Freiheit pur‹.


 
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Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
Das Gesetz von Thelema
Das Gesetz des Starken: Das ist unser Gesetz.
Und die Freude der Welt.
Tu was du willst, soll sein das ganze Gesetz.
Du hast kein Recht als deinen eigenen Willen zu tun. Tue den, und kein anderer soll Nein sagen.
Jeder Mann und jede Frau ist ein Stern.

Es gibt keinen Gott außer dem Menschen. Der Mensch hat das Recht nach seinem eigenen Gesetz zu leben. Zu arbeiten wie er will, zu spielen wie er will, zu ruhen wie er will, zu sterben wann und wie er will.

Der Mensch hat das Recht zu essen was er will, zu trinken was er will, zu wohnen wo er will, zu reisen auf dem Antlitz der Erde wie er will.

Der Mensch hat das Recht zu denken was er will, zu sagen was er will, zu schreiben was er will, zu zeichnen, malen schnitzen, ätzen, gestalten und bauen wie er will. Der Mensch hat das Recht zu lieben wie er will; auch erfüllet euch nach dem Willen in Liebe, wie ihr wollt, wann, wo und mit wem ihr wollt.

Der Mensch hat das Recht all diejenigen zu töten, die ihm diese Rechte zu nehmen suchen.
Die Sklaven sollen dienen.
Liebe ist das Gesetz. Liebe unter Willen!

A. Crowley

http://www.confessio.de/cms/website.php?id=/religionheute/okkult/themenheft1/crowley.html

Also das Gesetz von Thelema oder wahre ungebremste Anarchie .. ?
oder doch etwas ganz anderes .. vielleicht viel moderner?
 

Libertarian

Gesperrter Benutzer
7. Dezember 2017
137
Und alle diese natürlichen Rechte werden ihm vom Staat genommen, bzw.eingeschränkt.

Ich meine diese von dir zitierten Worte auch einmal bei den Anarchisten Erich Mühsam und / oder Gustav Landauer gelesen zu haben? Im Netz findet sich zwar der Name Aleister Crowley, doch bekanntlich werden immer Anarchisten Worte geklaut und anderen in den Munde gelegt z.B. auch das Zitat Kropotkins (und Emma Goldmann's)

"If voting changed anything, they'd make it illegal."

ein Zitat welches ursprünglich von Fürst Peter von Kropotkin stammte und von seiner guten Freundin Emma Goldman später wiederholt wurde,wird auch fälschlicherweise im deutschen Sprachraum gerne Kurt Tucholsky zugeschrieben, obwohl es natürlich definitiv nicht von ihm stammte,ob Tucholsky die Anarchisten Kropotkin oder Emma Goldman gelesen hat und diese Worte später wiederholte weiß ich nicht? Doch ebenso könnte es sich bei dem Zitat Aleister Crowley's um ein Plagiat handeln.

Ich glaube sogar stark dass dieselben Worte bereits in Erich Mühsam's "Die Befreiung der Gesellschaft vom Staat" aus dem Jahre 1932 standen oder evtl. bei Gustav Landauer in "Aufruf zum Sozialismus" (erschien irgendwann vor 1919)

https://de.wikisource.org/wiki/Die_Befreiung_der_Gesellschaft_vom_Staat
 

Libertarian

Gesperrter Benutzer
7. Dezember 2017
137
Also das Gesetz von Thelema oder wahre ungebremste Anarchie .. ?
oder doch etwas ganz anderes .. vielleicht viel moderner?

eben nicht das Gesetz des stärkeren 8O8O8O das Gesetz des Stärkeren ist ja gerade das herrschende staatliche Gesetz sozialer Ungleichheiten :motz::motz::motz:, wir fordern jedoch den "Wohlstand für Alle"und natürlich viel moderner, die Freiheit Pur, Gleichheit, eine föderalistische dezentrale Gesellschaftsstruktur der absoluten Selbstverwaltung, anstelle der zentralistischen staatlichen Fremdverwaltung durch wenige Marionetten der Superreichen Schmarotzer welche diese hierarchische pyramidenförmige Gesellschaftsordnung ja erst erschaffen haben über Jahrhunderte hinweg. :don::illu:

PS. die smileys sind ganz lustig ;)
 

Sonsee

Großmeister aller Symbolischen Logen
1. Juni 2016
3.021
eben nicht das Gesetz des stärkeren 8O8O8O das Gesetz des Stärkeren ist ja gerade das herrschende staatliche Gesetz sozialer Ungleichheiten :motz::motz::motz:, wir fordern jedoch den "Wohlstand für Alle"und natürlich viel moderner, die Freiheit Pur, Gleichheit, eine föderalistische dezentrale Gesellschaftsstruktur der absoluten Selbstverwaltung, anstelle der zentralistischen staatlichen Fremdverwaltung durch wenige Marionetten der Superreichen Schmarotzer welche diese hierarchische pyramidenförmige Gesellschaftsordnung ja erst erschaffen haben über Jahrhunderte hinweg. :don::illu:

PS. die smileys sind ganz lustig ;)
Man kann nicht etwas nur fordern und schon gar nicht mit Gewalt. Geh in die Politik als Quereinsteiger und versuche mit demokratischen Mitteln etwas zu ändern. Dafür reicht dein Verstand nicht, tja dann hast du Pech gehabt.
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.432
"Geh in die Politik als Quereinsteiger und versuche mit demokratischen Mitteln etwas zu ändern."(Sonsee)
Du hast noch Vertrauen, dass sich mit demokratischen Mitteln etwas ändern lässt?
Geh' weiter wählen!

Ich bin gut-bürgerlich erzogen worden, was Dank meines Gottes christliche Werte einschließt.
Als junger Student hörte ich auf meiner 1.Geschichtsfete 'Macht kaputt, was euch kaputt macht', da war's dann um mich geschehen und ich wurde 'links'.
Dann kam ich auf die Carl-von-Ossietzky Uni Oldenburg, wo ich ziemlich schnell in die studentische Führungsriege der FS Germanistik aufstieg.
Macht!
Ich merkte gar nicht, dass ich nicht mehr basisdemokratisch agierte, sondern meinte, ich hätte die Ahnung, weil ich ja 'oben' war.
Dann wusch mir eine Anfängerin den Kopf.
Ich dachte nach, gab alle Ämter auf und zog mich aus der Politrickserei zurück.
Mein 'Links-Sein' ging dann so weit, dass ich mit RAF etc. symphatisierte, bis mir klar wurde, dass ich bei Aktionen, die Politrickser etc. 'weg machen' würden, auch Unschuldige zu Schaden kommen könnten und diese Politrickser etc. sowieso austauschbar sind.
Also verwaf ich auch die Idee des gewaltsamen Umsturzes.
Mit dem Anarchismus liebäugelte ich schon immer, stellte aber ziemlich schnell fest, dass, wenn eine Gruppe von Menschen zusammen einer gemeinsamen Idee nachhängen, sich entweder jemand als 'Führer' etablieren möchte oder die Schafe einen 'Führer' wollen.
So wurde ich immer mehr individualanarchistisch.
Ja, zornig werd' ich noch manchmal.
Die schwierigste Aufgabe ist es imho sich selbst zu ändern und wohin, muss jeder für sich selbst entscheiden!
Zu Thelema:
Do what though wilt shall be the whole of the law
Love is the law
Love under wilt
Zu Crowley:
Das war ein 'Halunkenmagier', aber seine Magic funzt.
 

die Kriegerin

Ritter-Kommandeur des Tempels
19. September 2017
4.577
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Ein Marxist-Leninist namens Ernesto Guevara
Libertäre & antimilitaristische Blicke hinter den Mythos / Zur Geschichte des Anarchismus auf Cuba & im Exil (Teil 3)
Zu den vielen Facetten des Mythos, der um Ernesto "Che" Guevara (1928-67) entstanden ist, gehört die These, er gehöre in irgendeiner Weise zur libertären Bewegung.

Schon der anarchistische Guevara-Kritiker Augustin Souchy berichtet in seinen Memoiren von anarchistischen Kongressen mit Sympathien für Guevara. (1) In jüngster Zeit erschien die deutsche Übersetzung der bedeutenden Guevara-Biographie von Paco Ignacio Taibo II in einem libertären Verlag, schließlich wird ihm mit seinem Ausspruch "Seien wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche!" eine bakunistische Tradition unterstellt. (2)

Dabei gibt es im wirklichen Leben des Ernesto Guevara keinen Anhaltspunkt für eine libertäre Überzeugung; Taibo hätte sie in seiner umfangreichen, die neueste Guevara-Forschung berücksichtigenden Biographie sicher erwähnt. Dem jungen Guevara ist das auch nicht vorzuwerfen, es fehlte ihm eher an libertären Anknüpfungspunkten. Er stammte aus einem Elternhaus der Oberschicht Argentiniens, der Vater, Bauingenieur, war diffus sozialistisch, die Mutter antiimperialistisch und von der Frauenbewegung beeinflusst.

Die Familie kannte zwar die Geschichte der spanischen Volksfront von 1936, doch wenn Ernesto Guevara in seinen jugendlichen Wanderjahren in Lateinamerika, die ihn als angehenden Arzt über Bolivien und Guatemala nach Mexico führten, nur KommunistInnen und keine AnarchistInnen traf, ist das nicht untypisch für die fünfziger Jahre. Der klassische Anarchosyndikalismus Südamerikas hatte seine Blütezeit hinter sich. Es wäre Zufall gewesen, wenn Guevara libertäre AktivistInnen getroffen oder entsprechende Literatur gelesen hätte. Als er zusammen mit den Cubanern um Fidel Castro Ende 1956 von Mexico-City nach Cuba aufbrach, las er gerade Lenins "Staat und Revolution" sowie den ersten Band von Marx' "Das Kapital", der ihm in die cubanischen Berge nachgesandt werden musste. Zwar ließ er später bei Diskussionen über die Agrarreform vereinzelt sympathisierende Bemerkungen über den Zapatismus fallen, vom Anarchismus aber sprach er zeitlebens wie jeder orthodoxe Marxist-Leninist: So waren für ihn unterschiedlich hohe Löhne im Kapitalismus "Lohnanarchie". (3) 1964, nach dem Bruch zwischen der UdSSR und China, äußerte er Sympathien für China und revidierte seine - zunächst stalinistisch beeinflusste - Ablehnung Trotzkis. Über diese Lebensphase Guevaras bemerkt Biograph Taibo:

"Er spürt, dass man zu den angeblichen Häresien des Marxismus zurückkehren und sie vorurteilslos untersuchen muss, aber Che hatte keinen anderen Kontakt zum Trotzkismus, Anarchosyndikalismus, Rätekommunismus oder irgendeiner anderen Strömung der europäischen revolutionären Linken in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts als den, den er durch die Darstellungen der siegreichen sowjetischen stalinistischen Bürokratie erhalten hatte." (4)

Als kleiner Junge verspürte Guevara nach Angaben von Taibo Sympathien für Mahatma Gandhi. Doch das blieb ohne Bedeutung. Als er im Juli 1959 bei einer Indienreise als erster Botschafter der cubanischen "Revolution" einen Kranz an der Verbrennungsstätte Gandhis niederlegte, dokumentierte er seine fehlende Auseinandersetzung mit Theorie und Praxis der gewaltfreien Revolution, als er meinte: "Der passive Widerstand macht in Lateinamerika keinen Sinn, bei uns muss er aktiv sein." (5)

Betrogener Idealismus oder: Was ist revolutionär?
Ernesto Guevara versuchte subjektiv, sein Leben lang einem Ideal des von materiellen Anreizen unkorrumpierbaren Humanismus einer egalitären Gesellschaft treu zu bleiben. Dass er 1965 seine gesicherte Stellung als cubanischer Industrieminister wieder aufgab, um erneut als Guerillero unter extremen Bedingungen (und mit dem zusätzlichen Handicap seines chronischen Asthma-Leidens) sein Leben zu riskieren, brüskierte all diejenigen, die auf ihren Regierungsposten klebten und die Ideale der cubanischen "Revolution" Stück für Stück durch die Anhäufung individueller materialistischer Bequemlichkeiten ersetzten. Sie betrogen dadurch den humanistischen und egalitären Anspruch der "Revolution".

Doch obwohl Guevara seinem Idealismus treu bleiben wollte, musste auch er selbst diesen Anspruch verraten. Warum? Weil er seinen Idealismus einer Kampfform unterordnete, deren allgemeine Struktur und Notwendigkeiten immer wieder das Gegenteil dessen erforderten, was humanistische und egalitäre Ideale beinhalten. In seinem bolivianischen Tagebuch schrieb Guevara über den bewaffneten Kampf:

"Diese Art Kampf gibt uns die Möglichkeit, zu Revolutionären zu werden, der höchsten Stufe der menschlichen Spezies, aber sie erlaubt uns auch, uns als Menschen zu bewähren."

Verstanden habe ich ihn - nach dem Film.."Die Reise des Che"....als er in Bolivien - mit Lebrakranken - die Macht der kath. Kirche...
als der Spaß umschlug durch das Leid der Menschen, das sie überall beobachten, CHE speziell immer mehr betrübte. Die Erfahrungen, die der gutbürgerliche Che im Tagebuch festhält, er aus gutbürgerlichem Haus - krempeln sein Weltbild völlig um.


:don:
 

Libertarian

Gesperrter Benutzer
7. Dezember 2017
137
Ernesto "Che" Guevara war kein Anarchist :don::don::don::motz::motz::motz::motz:das war ein verdammter Marxist-Leninist und Massenmörder (siehe Castro Transporte), okay auch davon werdet ihr sicher nichts im Netz finden, Kuba hatte vor der Revolution eine starke anarchistische Bewegung, ebenso wie China, fast alle wurden umgebracht, in der VR China gibt es lediglich heute wieder eine starke Cyberpunk-Anarcho-Szene im Internet, doch diese hüten sich öffentlich in Erscheinung zu treten. Der Marxismus-Leninismus-Stalinismus-Maoismus hat nichts mit dem Anarchismus gemein.

"Wir verabscheuen den Kapitalismus und verabscheuen darum ebenso seine materialistische Lehre, den Marxismus"

Erich Mühsam; 1932

in

"Die Befreiung der Gesellschaft vom Staat"
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.432
Nun, Libertarian, du hast ja den Anarchismus als mögliche 'Gesellschaftsform' (ist imho ein Widerspruch in sich) für dieses Jahrtausend angesprochen.
Das wäre imho nur möglich, wenn global alle bisherigen Systeme zusammenbrechen würden und die Erde von kleinen Gruppen bevölkert würde, die basisdemokratisch agieren würden.
Und deswegen haben ja auch Kapitalisten&Sozialisten etc. Angst vor Anarchisten, da diese weder nach oben buckeln noch nach unten treten.
Und gerade von diesen 'Fahradfahrern' leben ja kapitalistische&sozialistische etc. Systeme.
 

Libertarian

Gesperrter Benutzer
7. Dezember 2017
137
Tut mir leid, aber das ist ein enorm verkürztes Verständnis für Anarchismus, in Rojava leben sage und schreibe ganze 2,4 Mio. Menschen, in Chiapas sind es auch um die 5 Millionen Menschen. Sagt euch der Begriff "Konföderalismus anstatt staatlichem Zentralismus" etwas? Des weiteren habe unter dem Unter-Forum "Alles was ihr schon immer wissen wolltet" jede Menge Beispiele bereits existierender anarchistischer Gesellschaften zusammen getragen und dort gepostet. Das alles hat es bereits schon gegeben und gibt es in bestimmten Regionen heute noch bzw.wieder. Doch kaum ein Mensch weiß davon. Hier alles erneut aufzuzählen würde den Thread nur unnötig in die Länge ziehen. Siehe im anderen Unterforum unter "Beispiele staatenloser Gesellschaften - Teil 1 bis 3
 

die Kriegerin

Ritter-Kommandeur des Tempels
19. September 2017
4.577
Ernesto "Che" Guevara war kein Anarchist :don::don::don::motz::motz::motz::motz:das war ein verdammter Marxist-Leninist und Massenmörder (siehe Castro Transporte),
"Die Befreiung der Gesellschaft vom Staat"

Wenn der CHE, ok. sind dann die ganzen 2. WK-Präsidenten...auch Massenmörder...denke da nur an Hiroshima und Nagasaki...okay keine offiziellen Anarchisten, aber Versteckte...kämpften ja auch um Befreiung....
so ist jeder Freiheitskämpfer, ein Massenmörder...denn er tötet....
es sei er ist Pazifist und kämpft nur mit Worten >>>sind wir wieder bei Gandhi...der sich selbst als Anarchist bezeichnete...doch solche gibt es leider zu wenig....Gandhi hätte den Friedensnobelpreis erhalten sollen...
geben wir in dem Obama....Kriegsführer par excellence!!!


Ganz zu schweigen von Andreas Hofer...man kann das alles irgendwie so gebrauchen - wie man will...
nachzulesen von Helmut Reinalter - "Geheimbünde in Tirol" Athesia, 1982. "Illuminaten" Orden ... Anarchie, die sich gegen jede bürgerliche Gesellschaft richtet "...

Doch nun hier in EU keine keine Regierungsform!!!!
 

Libertarian

Gesperrter Benutzer
7. Dezember 2017
137
sorry Fräulein, aber das ist mir zu blöd darauf einzugehen, darfst gerne in Zukunft woanders kommentieren, z.B. bei Flacherde, AfD und Reichsbürgern oder Mondlandung LOL - aber sowas nicht, nicht mit mir, sind wir hier denn im Kindergarten? Hältst das wohl für lustig wenn Menschen sterben und von Kugeln zerfetzt werden? Hältst es wohl für lustig wenn die Hälfte der Weltbevölkerung verhungert und Millionen an HIV, dreckigem Trinkwasser usw. verrecken?

Hältst es wohl für komisch wenn es noch Menschen gibt welche eine bessere Welt schaffen wollen und sich gegen diese Schmarotzer und ihre zahllosen Lakaien zur Wehr setzen um eine friedliche Welt zu schaffen. Schlaf weiter, ich habe keine Lust auf Menschen wie dich.
 
Zuletzt bearbeitet:

Libertarian

Gesperrter Benutzer
7. Dezember 2017
137
Und nur um die Frage noch zu beantworten, natürlich sind die US-Präsidenten ebenfalls Massenmörder, jedoch alles andere als Anarchisten, es sind schließlich Vertreter des Zentralismus, des Staates, des Kapitals und somit Vertreter von Ausbeutung, Unterdrückung, Terrorismus, Erschaffer von DAESH, des weiteren Vertreter von struktureller Gewalt,physischer Gewalt und ideologischer Macht im eigenen Lande, somit sind es Archonten, eben keine An-Archonten. ;)

deine Frage ist somit geklärt und des weiteren:

Wer die Freiheit der Persönlichkeit zur Forderung aller Menschengemeinschaften erhebt, und wer umgekehrt die Freiheit der Gesellschaft gleichsetzt mit der Freiheit aller in ihr zur Gemeinschaft verbundenen Menschen, hat das Recht, sich Anarchist zu nennen. Wer dagegen glaubt, die Menschen um der gesellschaftlichen Ordnung willen oder die Gesellschaft um der vermeintlichen Freiheit der Menschen willen unter von außen wirkenden Zwang stellen zu dürfen, hat keinen Anspruch, als Anarchist anerkannt zu werden. Die verschiedenen Ansichten über die Wege, welche die Menschen einzuschlagen haben, um zur Freiheit zu gelangen, über die Mittel, mit denen die der Freiheit widerstrebenden Kräfte zu bekämpfen und zu besiegen sind, über die endlichen Formen und Einrichtungen der freiheitlichen Gesellschaft bilden Meinungsgegensätze zwischen anarchistischen Richtungen innerhalb der gemeinsamen Weltanschauung.
 

Libertarian

Gesperrter Benutzer
7. Dezember 2017
137
das stimmt schon, Gandhi war ein Anarchist, das ist wohl und gut bekannt, er war auch mit dem Anarchisten Graf Leo Tolstoi befreundet und stand auch mit diesem in regem Briefkontakt, gegen Gandhi ist nichts einzuwenden :) Wenn [die] deutschen Wikipedia-Admins nicht immer alles löschen und zensieren würden, so wäre das auch in Deutschland bekannt. Auch das Tolstoi ein Anarchist war und neben seinen bekannteren Romanen "Krieg und Frieden" und "Anna Karenina" auch mehrere anarchistische Schriften schrieb.

Nur das sie diesen bolschewistischen Massenmörder Che Guevara als Anarchisten bezeichnete, ausgerechnet ihn der Tausende von Anarchisten für seinen "Realsozialismus" umbrachte bzw. umbringen ließ, da muss ich ihr klar widersprechen.:motz:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

die Kriegerin

Ritter-Kommandeur des Tempels
19. September 2017
4.577
"Gandhi...der sich selbst als Anarchist bezeichnete"(Kriegerin)
Woher hast du das?


er sprach mal bei dieser Rede so...Besant hatte ja gewisse politische Absichten in Indien...
Die Ansprache ist gut übersetzt und der link schon drinnen.

Besant wurde 1917 zur Präsidentin des Indischen Nationalkongresses gewählt,
doch 1918 wurde Gandhid Ideen immer stärker...fand nix was kurz und schnell Antwort gibt doch schau unter Besant,Teilung Indiens und ind. Nationalkongress nach...es ist aber auch in gewissen Geschichtsbücher zu finden. Sorry...

Kurze Anfrage...wie und wann entsteht die ANARCHIE....in guten? od. schlechten? Zeiten...

Süd-Amerika - da sind noch die Oligarchien aktiv !!!!!!!!!! - Herrschaft von Wenigen- >>>ebenso in Mittelamerika.....
 
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G

Gelöschtes Mitglied 25673

Gast
Gandhi war ein Anarchist, das ist wohl und gut bekannt, er war auch mit dem Anarchisten Graf Leo Tolstoi befreundet und stand auch mit diesem in regem Briefkontakt, gegen Gandhi ist nichts einzuwenden :) Wenn diese Schweine von deutschen Wikipedia-Admins nicht immer alles löschen und zensieren würden, so wäre das auch in Deutschland bekannt.
Über einen Umweg findet man aber Hinweise.
"Das Himmelreich in euch" Ist ja ein Buch von Tolstoi und unter dem Buchtitel findet man dann auch, das Gandhi davon begeisert war und eine lebenslangen Briefwechsel mit Tolstoi hatte.
Hier die Quelle :-)
https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Himmelreich_in_euch
 
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