Was ist hier eigentlich los?

High, friends
als ich 13 jahre alt war, schaute ich mich um + sah überall krieg + hungersnöte. meine (heile) welt existierte nicht mehr + ich fragte mich:
"was ist hier eigentlich los"
jahre später las ich:
"leben ist leiden
leiden entsteht durch die begierde zu haben + zu sein"
diese aussage wurde dem historischen buddha zugeschrieben.
später las ich dann:
die wurzeln allen übels seien angst, neid+ zorn.

nach 30 jahren lesens + lebens bin ich 43jährig im jahre 2000 zu folgendem schluss gelangt:
der, der nichts hat, will etwas
der, der etwas hat, will mehr
der, der viel hat, will alles
und alle haben angst, etwas zu verlieren.

liebe freunde, ich fände es nett, wenn wir die o.g. aussagen mal durchdiskutieren. vllt. erschließen sich uns neue(andere)erkenntnisse/wir werfen die o.g. aussagen über den haufen/wir bestätigen sie.
ich hoffe auf spannende-kreative-kritische posts.
in dem sinne!

AW: Was ist hier eigentlich los?

Kritisch wird es für mich noch nicht bei dem, der etwas hat und mehr will, sondern erst bei dem, der viel hat und alles will.

Was aber ist alles?

Bekanntlich ist weniger oft mehr.

Kein Mensch will Dinge, die einfach nicht möglich sind, obwohl man eigentlich z.B. auch sie miteinbeziehn müsste, wenn man von allem redet: So will z.B. keiner gleichzeitig auf dem Mond und auf der Erde sein oder zur gleichen Zeit mit seiner Ehefrau und seiner Geliebten Vaginalverkehr betreiben usw. usw.

Aber vieles wird einfach auch schon als unerwünscht empfunden. Wer will etwa der perfekte und dadurch absolut langweilige Mann ohne Eigenschaften sein?

Der mit 16 den Realschulabschluss, drei Jahre danach seine Gesellenprüfung macht, ein Jahr drauf seiner dritten Freundin den Laufpass gibt, die Meisterprüfung im Metzgereihandwerk ablegt, mit 33 der CSU beitritt, mit 39 im Landtag sitzt und dem und dem Ausschuss vorsteht, jeden Winter in den Alpen Schi fährt, aber auch schonmal den Onkel in den USA besucht hat?

Nebenbei ehrenamtlich beim Roten Kreuz tätig, verheiratet, drei Kinder.

Bei Erreichung der statistischen Lebenserwartung von 80,2 Jahren segnet man das Zeitliche.

Aber dem Leben hat die Tiefe gefehlt.

Kann man Tiefe auf dem breiten Mittelweg erreichen, und ist`s überhaupt nötig, dass irgend jemand den breiten Mittelweg geht?

Rein mathematisch ist`s wahrscheinlich nicht nötig, fragt sich nur, wie man Probleme vermeiden kann, wenn die unterschiedlichsten Variationen ins Leben kommen. Die Verwirrung, das Unverständnis, die Verzweiflung durch das Gefühl des Sinnlosen.

Da, meine ich, wird es letztlich für jeden mehr bedeuten, wenn er durch einen wirklichen Anschluss an Kunst oder Religion Tiefe erreicht. Im tiefsten Grunde hängen die Religionen und die Künste alle zusammen. Man muss nicht alles kennen, um das Ganze in sich aufnehmen zu können. Es ist ja auch nicht derjenige psychisch gesund, der genau weiß, wie im Laufe seines Lebens jede einzelne seiner Synapsen geschaltet hat, sondern gerade der, der sich darüber in absoluter Unklarheit befindet.

AW: Was ist hier eigentlich los?

a-roy schrieb:

der, der nichts hat, will etwas
der, der etwas hat, will mehr
der, der viel hat, will alles
und alle haben angst, etwas zu verlieren.

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Ja und Nein. *schultern hochzieh*

Der Wille, Summe der Volitionen eines Menschen, ist immer gerichtet. Wer will, der will immer etwas bestimmtes oder eben etwas bestimmtes nicht. So wie du es beschreibst klingt es, als wäre niemand jemals zufrieden. (Wobei ich Zufriedenheit als eine Mischung aus Anspruchslosigkeit und Ruhe verstehe.) Das deckt sich aber nicht mit meinen Beobachtungen des Alltags. Viele Leute sind desöfteren zufrieden. Wenn ich bei diesem schönen Sommerwetter nach Hause komme und sehr durstig bin, dann trinke ich etwas und der Wunsch etwas zu trinken verläßt mich sofort. Sich verträumt in die Augen guckende Pärchen, Sportler nach dem Training oder einfach die nette, gutgelaunte alte Oma, die man immer beim Einkaufen sieht - imho gibt es Zufriedenheit genau so, wie es Wünsche gibt.

Ich kenne übrigens eine ganze Menge Leute, die etwas wollten, es bekommen haben und denen das genug war. Mein Vater bspw. war mal Bürgermeister und hätte Mitglied des Bundestages werden können, aber er wollte lieber auf kommunaler Ebene weitermachen. Weshalb? Er war damit zufrieden, es hat ihm gereicht. Ich halte nichts davon, das Streben des Menschen generell als Leid verursachend zu verdammen.

AW: Was ist hier eigentlich los?

a-roy schrieb:

der, der nichts hat, will etwas
der, der etwas hat, will mehr
der, der viel hat, will alles

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Bezogen auf materielles Begehren: Begierde, Neid, Egoismus, Raffgier
Bezogen auf immaterielles Begehren: Wissen sammeln, Erkenntnis gewinnen, vielleicht Weisheit erlangen.

AW: Was ist hier eigentlich los?

@a-roy, hallo,

Ich glaube wenn man nach gewisse persönliche Erfahrung zu irgend welche
Schlusse in Leben gelangt. Wie bei dir, zB. in den du dich selber und anderen
diese Fragen stellst. Hat das weniger mit den Fragen an sich zutun, sondern
eher mit den Grund warum du dich so was fragst. Denn ich glaube auch wenn
sich auf andere bezieht, haben die Frage die wir anderen und uns selber stellen
letztenendes mit uns zutun.

Soll die Antwort auf eine Frage zutage treten, so darf unser Verstand weder
vergleichen noch bewerten; denn wenn er vergleicht oder bewertet, ist er
beschäftigt und daher nicht still. Ein geschäftigter Sinn ist unfähig, etwas klar
und einfach wahrzunehmen.
Krishnamurti.

AW: Was ist hier eigentlich los?

Schön, dass noch ein anderer 'mitverschwoerer' krishnamurti kennt!

AW: Was ist hier eigentlich los?

Ja, der Mann ist einmalig!

AW: Was ist hier eigentlich los?

Aber er war der Auslöser für die Spaltung der Theosophischen Gesellschaft. Als Annie Besant und Charles Leadbeater ihn als den wiedergeborenen Messias und künftigen Weltlenker proklamierten, spaltete sich Steiner mit seinen Leuten von ihr ab und begründete die Anthroposophische.

AW: Was ist hier eigentlich los?

Ja, ein Auslöser für Spaltung ist auch ein neues
Leben Bringer.

AW: Was ist hier eigentlich los?

Ist es nicht so, dass jeder Religionsgründer (auch Jesus, Buddha..Martin Luther) die Gemeinden gespalten hat ?

Und, ist nicht die eine Erwartung die, dass eine Zusammenführung kommen sollte ?

AW: Was ist hier eigentlich los?

Krishnamurti wurde ja schon in jungen jahren von den theosophen 'vereinnamt'.
er hat dann nach einer zeit in klausur verkündet, dass er sich nicht als messias/weltenlehrer sehe.
in späteren jahren ging es ihm immer wieder um die 'freiheit'.

AW: Was ist hier eigentlich los?

Krishnamurti verkündet kein philosophisches Lehrsystem noch eine neue Religion. Was er tut ist: den Hörer und Leser seiner eigenen Gegenwart & Wirklichkeit gegenüberstellen8)

AW: Was ist hier eigentlich los?

Righty right!

AW: Was ist hier eigentlich los?

a-roy schrieb:

Krishnamurti wurde ja schon in jungen jahren von den theosophen 'vereinnamt'.
er hat dann nach einer zeit in klausur verkündet, dass er sich nicht als messias/weltenlehrer sehe.
in späteren jahren ging es ihm immer wieder um die 'freiheit'.

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Das klingt ja fast, als habe er Steiner rehabilitieren oder sich bei ihm entschuldigen wollen.

Vielleicht war eher das Letztere der Fall, da die Anthroposophen die ältere Gesellschaft wohl bald an Einfluss überflügelt haben dürften.

jedermann schrieb:

Ist es nicht so, dass jeder Religionsgründer (auch Jesus, Buddha..Martin Luther) die Gemeinden gespalten hat ?

Und, ist nicht die eine Erwartung die, dass eine Zusammenführung kommen sollte ?

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Diese Vereinigung sollte ja durch die Anthroposophie kommen, in der sich die unterschiedlichsten Bekenntnisse vereinen und gemeinsam auf eine wissenschaftliche Basis stelln sollen.

Ich geh` auch davon aus, dass es so kommen wird, weil meine Sondierungen zu psychologischen und biophysiologischen Parallelen der Anthroposophen mit den Urchristen ihren Sieg im Wettbewerb der Sekten nahelegen.

Allerdings wird in Dornach bisher noch ein bloßes Wiederkäuen von Steiners wörtlichen Aussagen betrieben, obwohl dieser selbst, schon in seiner "Philosophie der Freiheit" (!) ein erklärter Feind jeglicher Wortklauberei war.

Das dürfte daran liegen, dass ihre Gegner den Anthroposophen immer und immer wieder einhämmern, wie wenig sie ihre Ansichten andren aufzwingen dürften, und vielleicht auch an einer gewissen Trägheit bei ihnen.

Zur Zeit suchen sie den wiedergeborenen Steiner, und mich wollen sie als diesen natürlich nicht anerkennen, weil ich dazu noch zu jung bin. Steiner kommt offenbar nicht als Baby, sondern als 64-jähriger Politiker auf die Welt.

AW: Was ist hier eigentlich los?

Gleich dem Wasser schafft es sich einen Weg mit Weichheit. Es ist eher schattenhaft, wie eine tiefe Schlucht, denn glänzend. Die Dinge dem tao zu überlassen, ohne sich in seinen natürlichen Ablauf zu mischen – das ist bestes Handeln.

AW: Was ist hier eigentlich los?

High, wedernochwe
kann es sein, dass du auch ein taoistischer buddhist bist?

AW: Was ist hier eigentlich los?

Kann es sein; wenn nicht so ist, wie du weißt; alles erreicht früher oder später
seinen Tao.

AW: Was ist hier eigentlich los?

Righty, right!

AW: Was ist hier eigentlich los?

Hallo a-roy!

die wurzeln allen übels seien angst, neid+ zorn.

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Es gibt noch viel mehr üble Laster z.b Wollust und Hass, aber das sind die Ursachen vollkommen korrekt.

nach 30 jahren lesens + lebens bin ich 43jährig im jahre 2000 zu folgendem schluss gelangt:

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que interessante.

der, der nichts hat, will etwas

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Es sei den er ist ein Erleuchteter

der, der etwas hat, will mehr

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Vielleicht gibt es doch welche, die auch mit wenig zufrieden sind.

der, der viel hat, will alles

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Wenn er ein Dummkopf ist.

und alle haben angst, etwas zu verlieren.

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Wenn man schon 20 mal alles verloren hat verliert man auch die Angst vor dem verlieren.

LG. Schechi

AW: Was ist hier eigentlich los?

Tja, meine 'erkenntnisse' beziehen sich halt auf den großteil der menschheit + sind in keinster weise wertend gemeint.