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Afghanistan: Loja Dschirga beendet Arbeit

streicher

Ritter Rosenkreuzer
15. April 2002
2.739
Afghanistan steht kurz vor seiner Verfassung. Die ersten freien Wahlen sollen im Sommer stattfinden.
Die 502 überwiegend gewählten Delegierten sollen zwei Jahre nach dem Sturz der radikal-islamischen Taliban eine neue Verfassung für Afghanistan verabschieden. Nach fast 25 Jahren Krieg und Bürgerkrieg gilt das als Meilenstein im Friedensprozess. Die Verfassung soll auch den Weg für die im Sommer geplanten ersten freien Wahlen des Landes ebnen. Karsai hat sich für eine machtvolle Stellung des Präsidenten ähnlich wie in den USA ausgesprochen und angedroht, andernfalls bei den Wahlen nicht zu kandidieren.
Mal sehen, wie 'demokratisch' Afghanistan werden wird; und wie 'gleich' seine Bürgerinnen und Bürger...
 

Lt.Stoned

Vollkommener Meister
12. Mai 2002
575
wenns so weitergeht isses um die demokratie genauso toll bestellt wie bis jetzt...ausserhalb von kabul liegt das land in offenem krieg, verschiedene warlords kontrollieren das land...
kann man sich ja ausrechnen wies um demokratie steht.
 

streicher

Ritter Rosenkreuzer
15. April 2002
2.739
Vielleicht drohte Karzai deswegen mit einer Nichtkandidatur, wenn das Präsidentenamt nicht stark genug ausfalle.

Nun, der Opiummarkt floriert auch, und nicht zuletzt der Menschenhandel. Aber auf die Verfassung können sich beide nicht berufen.
 

IMplo

Geheimer Meister
22. August 2003
352
Weiß eigentlich jemand ZUVERLÄSSIG!, ob das afghanische Volk vor der "Befreiung" mehrheitlich eine Demokratie nach westlichem Vorbild wollte?

Ich habe immer gegenteiliges gehört und finde, es steht uns in keinster Weise zu, denen dort etwas aufzudrücken, daß sie evtl. garnicht wollen?
Das wäre grad so, als würde man uns "befreien" und die Scharia aufzwängen...


Greetz!
IMplo
 

IMplo

Geheimer Meister
22. August 2003
352
Nachsatz:

Was berechtigt den weißen Mann eigentlich, jede technologisch oder militärisch unterlegene Kultur Ihrer ureigenen Entwicklung zu berauben?

Wir sind schließlich durch tausende Jahre Barbarei gegangen und es hat uns das niemand streitig gemacht....

Ich meine, SOOOOO großartig sind die Segnungen des Westens nun nicht notwendigerweise, daß es nur Beifall gibt, oder? Nicht einmal im Westen selbst ist das so.

Greetz!
IMplo
 

Sora

Geselle
26. November 2003
30
@Implo

Darum stellt sich die Frage wie "frei" diese Wahlen tatsaechlich sein werden und inwieweit die Rechtslage fuer jeden einzelenen Buerger dort ausfallen wird.

Ich denke nicht das ein Volk dem erlaubt wird zu waehlen eine Weltanschauung erwaehlt die es nicht will.

so far
sora
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
anders herum gefragt... wie viele afghanen wußten bisher oder wissen jetzt was eine westliche demokratie ist?

die leute hatten eine ziemlich lange auszeit in sachen kontakt zu anderen nationen und ideen.

inwiefern können menschen, die keinerlei demokratische erfahrung haben demokratisch handeln?

müßte man nicht erst eine art demokratische bildung betreiben?
 

IMplo

Geheimer Meister
22. August 2003
352
@force: genau!

die werden wählen, was ihnen vorgesetzt wird, und eine andere Weltanschauung wird sicherlich nicht zur Wahl gestellt; dafür haben die USA den Krieg nicht geführt...
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
ja genau das ist wohl zu befürchten.. dass sie wohl selbst wenn sie eine gewisse wahl haben nicht wirklich wählen können...

noch schlimmer jedoch wirkt sich wohl aus, dass eben der friede, der ja auch vorraussetzugn ist für funktionierende wahlen nicht gegeben ist...

in manchen regionen sollen wohl die taliban wieder in alter stärke aktiv sein .. .in wieder anderen regionen treiben warlords ihr unwesen und auch diese warlords sind keine überzeugten demokraten..
 

IMplo

Geheimer Meister
22. August 2003
352
Das mit der Demokratie ist eh so eine Sache:

WENN sie geschaffen wurde, um FREI entscheiden zu können, zwischen ALLEN Arten der Regierungsform....warum werden dann in Demokratien kommunistische und andere Parteien verboten?

Richtig: weil nicht sein kann, was nicht sein darf ;)

Greetz!
IMplo
 

tsuribito

Vorsteher und Richter
27. September 2002
732
Du solltest an deiner Demokratiedefinition arbeiten.
In ner Demokratie ist niemand frei. Alle werden gleich unterdrückt.
Und sie verbietet, was nicht demokratisch ist. Denn sonst wäre sie nicht mehr lange Demokratisch.

Wird interessant, was in Afghanistan passiert. Die Menschen sind aus einer Industrienation in einen Zustand des Altertums gefallen und sollen da jetzt wieder raus. Das geht aber nur durch eine Revolution von innen und nicht von aussen. Wenn wir Pech haben, landen wir kräftig auf der Nase damit.

Aber welche Alternativen haben wir?
Sollen wir uns Star Trek Mässig verhalten und uns nirgendwo einmischen? Können wir zulassen, dass ein Grossteil der Menschheit in Barbarei lebt?
Wie lange wird es dauern, bis die politisch zurückgebliebene Welt des Islam auf einem akzeptablen Stand ist? Und wieviele Opfer wird es auf unserer Seite fordern?
Da können wir gleich die Bürger der entwickelten Staaten auf den Mars schiessen.
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
was in afghanistan, abseits von kabul "normalität" ist, macht dieser artikel überdeutlich:

Beruf Kriegsfürst

Warlords kontrollieren Afghanistan. Sie nehmen Wegezoll, verkaufen Opium und befehligen Polizei und Armee. Einer dieser Herrscher ist Hazrat Ali

JALALABAD, im Dezember. Ein Dutzend neuer Jeeps rast durch den Garten des etwas vergammelten Shingar Hotels in Jalalabad. Einige Männer springen erschrocken beiseite. Staub weht durch den Eingang des Hotels, der Empfangschef sagt: "Hazrat Ali ist da."

Der Name genügt. In der afghanischen Stadt, zwei Stunden Fahrzeit von der Grenze zu Pakistan entfernt, weiß jeder, wer Hazrat Ali ist. Der Name macht Angst. Und er weckt Ehrfurcht. Denn Hazrat Ali ist als Chef des Militärs und der Polizei der mächtigste Mann hier in der Gegend, mächtiger jedenfalls als der Gouverneur der Region und mächtiger als Afghanistans Präsident Hamid Karsai im fernen Kabul. Hazrat Ali ist einer der Kriegsfürsten, die Afghanistan kontrollierten und kontrollieren, wie immer sich die Zeiten in diesem Land auch geändert haben mögen.

Hazrat Ali stürmt in die Lobby des Hotels, eilt auf einen bärtigen Kommandeur zu, einen seiner Verbündeten, umarmt ihn und schnippt mit dem Finger. Eilfertig bringen zwei Helfer ein überlebensgroßes Foto. Es zeigt einen Mann mit pechschwarzen Haaren und dichtem Vollbart. Das Foto zeigt Hazrat Ali. Doch die beiden Kameramänner im Gefolge haben sich nicht rechtzeitig an den Leibwächtern mit den Kalaschnikows und Bazookas vorbeidrängen können. Die Übergabe des Portraits muss für das lokale Fernsehen noch einmal inszeniert werden. Hazrat Ali ist sauer. Er brüllt und schüttelt den Kopf. So was passiert einem Warlord nicht, schon gar nicht Hazrat Ali, dem allmächtigen Kriegsfürsten. Eine neue Umarmung mit dem Kommandeur, ein paar schöne Worte, dann eilt Hazrat Ali, der gerade mal 34 Jahre alte Herrscher von Jalalabad, wieder davon.

Es ist nicht einfach, den Mann in der Öffentlichkeit zu treffen. Wenn er zu offiziellen Empfängen eingeladen wird, gar als Gastredner auftreten soll, lässt er sich jedes Mal mit den gleichen Worten entschuldigen: "Seine Exzellenz leidet an niedrigem Blutdruck und unter schrecklichen Kopfschmerzen."

Es war ein weiter Weg für den Schmuggler zum Kriegsfürsten von Jalalabad. In der ersten Hälfte der Neunziger Jahre kontrollierte er als junger Mujaheddin den Flughafen von Jalalabad und kassierte seinen Zoll. Dort auf dem Flughafen kamen elektronische Güter an, die anschließend über die grüne Grenze nach Pakistan geschmuggelt wurden. Dann rissen die radikal-islamischen Talibanmilizen die Macht in Afghanistan an sich. Hazrat Ali setzte sich in die bergige Provinz Kunar ab, liess sich von der afghanischen Nordallianz, die gegen die Taliban kämpfte, mit Geld für seine Krieger versorgen und widmete sich vor allem dem Schmuggel von Edelhölzern nach Pakistan.

Als im November 2001 die Taliban aus Jalalabad verschwanden, nutzte Hazrat Ali die Gunst der Stunde. Mit Hunderten von Kämpfern zog er in die Stadt. Es waren zwar schon zwei andere Warlords etwas früher eingetroffen, doch die hatten weniger Kämpfer dabei. Der Konflikt ist geklärt. Hazrat Alis Widersacher Haji Zaman floh wieder nach Pakistan und betreibt mit einer kleinen Gruppe von Getreuen nun seine persönliche Jagd auf Osama Bin Laden - getrieben von der Hoffnung auf 25 Millionen Dollar Belohnung, die die Amerikaner ausgelobt haben. Hazrat Alis zweiter Widersacher, der Gouverneur Haji Qadir, wurde ermordet. Und sein Nachfolger weiß, wer nun das Sagen hat in Jalalabad.

Hazrat Ali hat freie Bahn. Er genießt die Unterstützung der Amerikaner, die am Stadtrand von Jalalabad ein Militärcamp eingerichtet haben. So kann sich der Warlord von Jalalabad beschützt und beruhigt einer Reihe von Geschäften widmen. Fünfhundert Dollar Wegezoll etwa müssen die Fahrer der schweren Lastwagen entrichten, die Stoßstange an Stoßstange über die schlechte Straße zwischen Jalalabad und Kunar schleichen und mit riesigen Baumstämmen beladen sind. Ihr Ziel sind die Sägewerke im Nachbarland Pakistan.

Das mag nach leicht verdientem Geld klingen. "Hazrat Ali hat auch eine Menge Ausgaben", sagt ein Mitarbeiter der Vereinten Nationen in Jalalabad und klingt unabsichtlich fast ein wenig verständnisvoll für die finanziellen Zwänge eines Warlords. "Er muss schließlich auch seine Leute bezahlen." So verschwand der bekannte afghanische Dichter Abdullah Qasim im April diesen Jahres vielleicht nur deshalb mehrere Tage lang in einem Gefängnis, weil Hazrat Ali gerade kein Bargeld zur Verfügung hatte. Ein Trupp von Alis Leuten holte Qasim ab, einen ehemaligen Parlamentsabgeordneten aus der Zeit der Monarchie, und sperrte ihn in einen Kerker. "Ich bin sicher, dass er nur frei kam, nachdem er Ali sein Land überlassen hat", erzählt ein Nachbar des Dichters. Qasim selbst kann keine Auskunft geben. Er packte nach der Freilassung die Koffer und floh nach Pakistan.

Hazrat Ali scheint entschlossen, dem Vorbild nachzueifern, das die Clans der Gouverneure von Jalalabad in den Neunziger Jahren abgaben. Sie häuften Reichtümer an, erwarben Immobilien in Deutschland und errichteten sogar einen kleinen Palast in Dubai. Hazrat Ali kaufte nun kürzlich ein ganzes Fabrikgelände in Dubai. Und an der Straße von Jalalabad nach Kunar bauen seine Freunde sich neue Häuser; Hazrat Ali selbst ließ sich eine Burg mit Wachtürmen aus weißem Marmor entwerfen.

"Da stehen sie, die neuen, wunderbaren Häuser", sagt Mohammed Jan, ein Bauer, der selber nicht schlecht mit dem Anbau von Mohn verdient. "Sie gehören den Kommandeuren. Ihr Geld stammt aus dem Drogenschmuggel und sie werden nie geschnappt werden. Denn ihre Soldaten arbeiten mit den Amerikanern zusammen." Was der Bauer sagt, ist auch nach Ansicht von ausländischen Drogenexperten die einzig schlüssige Erklärung für den plötzlichen Wohlstand der Warlords im ganzen Land - für die Wandlung des "Terrorstaats" Afghanistan zum "Drogenstaat".

Hazrat Ali und zwei Dutzend andere Kriegsfürsten führen die Geschäfte des Mohnanbaus und des Opiumschmuggels. Vor allem in der Provinz Kunar, der Heimat des Fürsten von Jalalabad, nahm der Mohnanbau sprunghaft zu. Die gesamte Opiumernte Afghanistans war im vergangenen Jahr auf dem Weltmarkt rund 1,2 Milliarden Dollar wert - so viel, wie 2002 insgesamt an ausländischer Hilfe nach Afghanistan floss.

"Hazrat Alis Leute sind gekommen und haben uns Geld gegeben, damit wir Saatgut für den Mohnanbau kaufen konnten", erzählt ein Bauer im Dorf Batikot bei Jalalabad. Dann sagt er: "Dank ihm können wir ein Leben im Wohlstand führen." Rund fünftausend Dollar verdient man mit einem Hektar Land, auf dem Mohn angebaut wird. Pflanzte man Weizen an, wären es nur tausend Dollar. Was der Bauer jedoch nicht sagt: Von den fünftausend Dollar pro Hektar Mohnanbau muss er zwanzig Prozent an Hazrat Ali und seine Leute abführen, eine Praxis die bei allen Warlords Afghanistans üblich ist.

"Ich bin persönlich gegen den Anbau von Mohn", hat Hazrat Ali einmal behauptet, "es ist gegen den Islam und ich werde persönlich alles tun, um den Mohnanbau zu verhindern." Doch das sind Worte, die ihm im Land keiner glaubt. Der Grund: Durch einen Zufall flog vor einigen Wochen ein Heroingeschäft in der Nähe von Jalalabad auf. Die Ermittlungen ergaben, dass Hazrat Ali gemeinsam mit einem Dutzend Getreuer den Ankauf von 250 Kilogramm reinem Heroin in die Wege geleitet hatte. Als die Ladung beschlagnahmt wurde, befand sich nur Erde in der Lieferung. Hazrat Ali, der Warlord von Jalalabad war wohl von einem anderen Gangster hinters Licht geführt worden. Oder er hatte etwas geahnt.

"Es ist gefährlich für mich, etwas gegen das Opiumgeschäft zu unternehmen", sagt ein paar Kilometer von Jalalabad entfernt der Gouverneur der Provinz. "Wenn sie herausfinden, dass dieser Mann", der Gouverneur zeigt mit dem Finger auf sich selbst, "ein Hindernis darstellt, dann ist es leicht für diese Leute, eine Person umzubringen und damit ein Problem zu lösen."

Was immer jedoch geschieht, Hazrat Ali erklärt ohnehin stets, er habe mit dieser Art Geschäfte nichts zu tun. "Ich bin der Militärgouverneur von vier Provinzen", sagt er, "und es gibt viele Leute in Armeeuniformen, die behaupten, sie seien meine Leute. In Wirklichkeit haben sie nichts mit mir zu tun. Sie nutzen nur die Macht meines Namens."

Zumindest die letzten Worte stimmen. In Jalalabad wimmelt es von bewaffneten Krieger, die "die Macht seines Namens" nutzen, wenn sie etwa wieder mal ein Auto stehlen. Mag sein, dass auch Hazrat Alis Neffe Sami sich lediglich des Namens des Kriegsfürstens bedient, wenn er sich in aller Öffentlichkeit so aufführt, dass vielen Bewohnern von Jalalabad Sehnsucht nach den alten Talibanmilizen kommt.

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch dokumentiert in ihrem jüngsten Bericht die Aussagen eines Ladenbesitzers in Jalalabad: "Als ich aus dem Fenster schaute, sah ich Sami, der zur Autoreparaturwerkstatt nebenan gekommen war. "Reparieren", befahl er dem Mechaniker, "da stimmt etwas nicht." Dann sah Sami einen dreizehn oder vierzehnjährigen Jungen in der Werkstatt. Er nahm den Jungen mit ins Auto und dort hat er ihn vergewaltigt. Das Auto hatte dunkle Scheiben." Der Zwischenfall wurde von einem anderen Zeugen bestätigt. Er sagte: "Was da geschah, war wirklich dreckig."

Obwohl aus der Zeit der zweijährigen Herrschaft des Hazrat Ali in Jalalabad zahlreiche Fälle von eklatanten Menschenrechtsverletzungen und Willkür dokumentiert wurden, halten die amerikanischen Streitkräfte weiter an dem Warlord fest. Er half ihnen im Dezember 2001 beim Sturm auf die Berge von Tora Bora, in denen sich damals Osama Bin Laden versteckt haben soll. Er hilft ihnen heute bei Militäroperationen in der Provinz Kunar, wenn amerikanische Truppen wieder einmal vergeblich Jagd auf Bin Laden machen.

Und weil die amerikanischen Soldaten ohne Hazrat Ali orientierungslos in den Bergen der Umgebung herumlaufen würden, blicken sie großzügig über die Methoden seiner Herrschaft hinweg. Was die Generäle und Offiziere aus dem Ausland nicht verstehen oder nicht verstehen wollen, versucht der Autohändler Abdul Raouf in Jalalabad mit an Verzweiflung grenzendem Mut zu sagen: "Die Amerikaner wollen den Frieden Afghanistans mit Dieben und Mördern aufbauen."

Wie westliche Militärs über die Warlords denken, mit denen sie täglich zusammentreffen, zeigt andererseits ein Satz des kanadischen Generals Andrew Leslie, dem stellvertretenden Kommandeur der internationalen Sicherheitstruppe in Kabul: "Wer soll die Warlords ersetzen, wer sorgt dann für Stabilität?"

quelle: berliner zeitung

es ist immer wieder das gleiche muster nach dem die USA vorgehen:

verbrecher werden von verbrechern abgelöst und das ganze wird dann als demokratie, freiheit und überhaupt das bessere system verkauft.

wie singen doch so treffend "die ärzte" :

Weißt du noch wie's früher war?
Früher war alles schlecht
Der Himmel grau, die Menschen mies
Die Welt war furchtbar ungerecht
Doch dann
Dann kam die Wende:
Unser Leid war zu Ende
Hip, Hip Hurra!
Alles ist super , alles ist wunderbar
Hip, Hip, Hurra!
Alles ist besser als es damals war
Früher waren wir alle traurig
Wir weinten jeden Tag
Es nieselte , wir waren oft krank
Jetzt ist alles total stark
Jetzt lachen immer alle
Und reißen ständig Witze
Wir sind nur noch am Baden geh'n
Wegen der Hitze
Und ich find' es wirklich scharf
Daß ich das noch erleben darf
Hip, Hip Hurra!
Alles ist super, alles ist wunderbar
Hip, Hip, Hurra
Alles ist besser als es gestern war
Alle sind happy
Alle sind glücklich, alle sind froh
Und überall, wo man hinguckt:
Liebe und Frieden und so
Gestern ging es allen dreckig
Heute geht es steil bergauf
Jeder hat 6 Richtige
Alle sind total gut drauf
Europa , Asien , Afrika
Australien und Amerika:
Friede, Freude , Eierkuchen
Alle singen jajajaaaaa
Hip, Hip , Hurra!
Alles ist super , alles ist wunderbar
Hip,Hip, Hurra!
Alles ist besser als es gestern war
Alle sind Freunde
Alle sind happy, alle sind froh
Und überall wo man hinguckt:
Liebe und Frieden und so
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
IMplo schrieb:
Was berechtigt den weißen Mann eigentlich, jede technologisch oder militärisch unterlegene Kultur Ihrer ureigenen Entwicklung zu berauben?
Na ja, wenn man deine Schwester mit einer dreckigen Glasscherbe beschnitten, dir im Alter von acht Jahren eine Kalaschnikow in die Hände gedrückt und deine Mutter zusammengeschlagen hätte, weil ein Fremder ihre Haare gesehen hat, fändest du diese ureigene Entwicklung vielleicht auch nicht so toll.
 

streicher

Ritter Rosenkreuzer
15. April 2002
2.739
@ IMplo
Eine Volksbefragung wurde bestimmt nicht durchgeführt. ;->


@ all
Die Verfassung ist beschlossen: Mann und Frau offiziell gleichberechtigt

Auszüge aus der Verfassung:
Artikel 1: "Afghanistan ist eine Islamische Republik, ein unabhängiger, einheitlicher und unteilbarer Staat."
Artikel 2: "Die Religion der Islamischen Republik Afghanistan ist die heilige Religion des Islam. Die Anhänger anderer Religionen können ihren Glauben und ihre religiösen Rechte im Rahmen der Bestimmungen der Gesetze frei ausüben."

Artikel 3: "Kein Gesetz kann dem Glauben und Bestimmungen der heiligen Religion des Islam entgegengesetzt sein."

(...)

Artikel 22: "Jede Form der Diskriminierung und Bevorzugung unter den Bürgern Afghanistan ist verboten."

Artikel 23: "Die Bürger Afghanistans, ob Männer und Frauen, haben gleiche Rechte und Pflichten vor dem Gesetz."
Auszüge aus der Verfassung - inoffizielle Übersetzung

Der Weg zu den freien Wahlen könnte etwas steinig werden, da noch einige mächtige Milizen entwaffnet werden müssten, die grosse Horden unter Waffen haben.
 

v3da

Geheimer Meister
15. Dezember 2003
431
Dass es in Afghanistan je eine richtige Demokratie geben wird bezweifle ich doch stark. Wir haben sie ja nicht mal in Deutschland.
 

IMplo

Geheimer Meister
22. August 2003
352
Tsuribito schrieb:

"Und sie verbietet, was nicht demokratisch ist. Denn sonst wäre sie nicht mehr lange Demokratisch."

Wenn das Deine Überzeugung ist....leben wir dann nicht im falschen System?

Dann wäre der Einzige Grund zur Aufrechterhaltung duie Definition spießigen Tuns:

"das nicht sein kann, was nicht sein darf"

Herzlichen Glückwunsch...lol

Dann wäre es mir lieber, wir stellen mal fest, was die Bürger WIRKLICH wollen, als sionen Schautanz zu veranstalten und das Mittelmaß regieren zu lassen? Nur Mut! Ein solches Experiment kann nur zur Reifung der Gesellschaft beitragen und zur Entwicklung neuer Konzepte...das Leben ist zu kurz, um ein System aufrechtzuerhalten, daß nach Deiner Aussage nicht gewollt ist?

Greetz!
IMplo
 

semball

Großer Auserwählter
26. Mai 2002
1.615
IMplo schrieb:
Das mit der Demokratie ist eh so eine Sache:

WENN sie geschaffen wurde, um FREI entscheiden zu können, zwischen ALLEN Arten der Regierungsform....warum werden dann in Demokratien kommunistische und andere Parteien verboten?

Richtig: weil nicht sein kann, was nicht sein darf ;)

...und das ist auch gut so!
oder anders gesagt: Keine Freiheit für die Feinde der Freiheit
Wer diesen Grundsatz nicht schätzt, schätzt die Freiheit nicht.

Der Demokratie-Faktor ist zwar der bedeutenste, aber nicht der einzige Faktor der einen guten Staat ausmacht.
Die Weimarer Republik war zwar formal demokratischer weil toleranter als die Bundesrepublik aber trotzdem schlechter.

Heute hat Deutschland sein Gleichgewicht zwischen Toleranz und Wertgebundenheit erreicht. Die einzigen, die heute über den Staat meckern können, sind die Extremisten. Aber das ist gut so und soll auch so bleiben.

gruss semball
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
@semball

nun ja, mit der freiheit und der demokratie ist das so eine sache, weil es nämliche gewisse kräfte gibt, die diese begriffe besetzen und so nach und nach aushöhlen.

...und das ist auch gut so!
oder anders gesagt: Keine Freiheit für die Feinde der Freiheit
Wer diesen Grundsatz nicht schätzt, schätzt die Freiheit nicht.

vielleicht solltest du mal genauer hinsehen, wer diesen grundsatz nicht schätzt...
oder glaubst du jedem, der rein theoretisch das wort "demokratie" im munde führt?

Kabul: Protest gegen Verfassung

KABUL/BERLIN dpa Nach der Verabschiedung einer neuen Verfassung für Afghanistan durch die Große Ratsversammlung haben einzelne Delegierte Protest geäußert. Abgesandte, die sich für ein stärkeres Parlament zur Kontrolle des Präsidenten eingesetzt hatten, beklagten am Montag, dass ihre Meinung übergangen worden sei. Der Sprecher von Präsident Hamid Karsai, Jawed Ludin, schloss nachträgliche Änderungen an dem am Sonntag von der Loja Dschirga verabschiedeten Verfassungstext jedoch aus. Die neue Verfassung sieht ein System ähnlich dem der USA vor, bei dem der Präsident mit weit reichenden Vollmachten ausgestattet ist. Die Bundesregierung hat die neue Verfassung bereits als Grundlage für Demokratie, Wiederaufbau und nationale Versöhnung gewürdigt.

http://www.taz.de/pt/2004/01/06/a0156.nf/text

zweierlei ist hier äußerst aufschlussreich:

1. der präsident ist ein VERTRETER des volkes, nicht mehr und nicht weniger.
ein parlament setzt sich aus verschiedenen volksvertretern zusammen, die durchaus auch unterschiedlicher meinung sein können, aber so auch die vielfalt des volkes ausdrücken.
kann das ein einzelner mensch, in diesem fall der präsident?
was hat ein geschwächtes parlament mit demokratie zu tun?

2. "ein system ähnlich der USA"...
na supi, genau das haben sie doch im irak auch vor.
haben wir jetzt eine maßgeschneiderte diktatur marke USA, die demokratisch verhüllt (wie der wolf im schafspelz), und ohne meinungsbildung jedem eroberten land aufgedrückt wird?

genau das haben wir und das sollte eigentlich alle verfechter der unverwässerten demokratie auf die barrikaden treiben!
 

IMplo

Geheimer Meister
22. August 2003
352
Semball schrieb:

"...und das ist auch gut so!
oder anders gesagt: Keine Freiheit für die Feinde der Freiheit
Wer diesen Grundsatz nicht schätzt, schätzt die Freiheit nicht. "
---
Naja, so leicht kann man es sich machen...einfach das Blickfeld reduziert und Volldampf geradeaus ....

Eine Demokratie, die wahre Freiheit bei den Wahlen nicht gestattet, ist keine freiheitliche Demokratie...jedenfalls sehe ich das so...und ob es wirklich derart gefährlich ist, den Menschen eine freie Wahl zu ermöglichen? Das wäre dann erstmal zu beweisen. Weimar ist nicht der Stein der Weisen, Semball, nicht alles, was einmal schiefgeht, MUSS wieder schiefgehen, oder? Das würde unterstellen, daß wir exakt die gleiche demokratische Reife haben, wie vor 80 Jahren!

WENN das so ist, haben wir also einen Status der Verblödung auf allen politischen Ebenen erreicht, der uns eine weitere Demokratisierung nicht erlaubt? Sind wir alle zu doof und außerdem noch zu feige, etwas zu riskieren, für ein mehr an Freiheit und tragbarer Verantwortung für den Bürger?

Ich denke, das ist nur Deine Meinung, und weißt Du:

Wenn der Mut nicht mehr da ist, wenigstens zu probieren, ob wir uns weiterentwickeln und wir lieber alles so lassen, wie es ist, um keinem weh zu tun; was gewinnen wir dabei, außer Stillstand?

Ja, erklär das Volk für zu dumm, frei zu entscheiden, was es will und reihe Dich aus "Vernunfts"-gründen ein: ich halte das für provinziell.

Greetz!
IMplo
 

scarflog

Großmeister
1. Januar 2004
61
:D nun also meiner Meinung nach wird es immer wieder zu Konflikten und Kriege führen, solange die Menschen sich auf von Menschen erschaffene Religionen und von Menschen erschaffene Götter, berufen.DAMIT IST NICHT NUR eine RELIGION GEMEINT!!!
Ich denke das irgndwelche irdischen mächte hier Schachspielen ,ohne die Bauern, habe ich ja auch schon gemacht. Ist weit aus interessanter. Hat jemand lust auf eine Partie Schach? :D
 

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