Wenn man jetzt vergleicht, was (in verschiedenen Medien auch veröffentlicht) die Anliegen von katholischen Christen an den neuen Papst waren und was diese (und damit die Welt der Katholiken) jetzt bekamen, taucht die Frage auf, ob diese öffentlich geäußerten „Wünsche“ an den Papst nicht nur von „bestellten“ Meinungsmachern gezielt publiziert wurden.
Warum soll eine solche Vorgangsweise, die innerhalb einer straffen Organisation eine Meinungsvielfalt vortäuscht, in der katholischen Kirche andere Gründe haben, als dies geäußerte oder gewünschte Abweichungen von „offiziellen“ und klar ersichtlichen Programmen und Handlungen in politischen Parteien üblicherweise haben?
In politischen Parteien ist es durchaus üblich, sich „Hofnarren“ zu halten, die ab und zu im Bedarfsfalle Wünsche äußern, die abseits der erkennbaren Parteilinie liegen. Solche Wortmeldungen täuschen eine Pluralität vor, die es eigentlich nicht gibt. Es beruhigt aber den Wähler ungemein, wenn „seine Meinung“ auch einmal geäußert wird, Dadurch werden Oppositionen innerhalb der eigenen Reihen über längere oder kürzere Zeit „ruhig gestellt“.
Vor der Wahl des „Glaubenhüters“ Joseph Ratzinger zum Papst las ich zum Beispiel den Wunsch einer Frau aus katholischen Kreisen an den zukünftigen Nachfolger des Petrus, in Sachen „Sexualmoral“ doch liberaler zu sein. Da gäbe es zum Beispiel (Ehe-)Partner von Aidserkrankten, die nach den Lehrmeinungen der Kirche keine Kondome verwenden dürfen!
Ich fragte mich damals, was diese Frau von der katholischen Kirche eigentlich erwarte? In der katholischen Kirche ist Geschlechtsverkehr ausschließlich zur Schaffung von Leben erlaubt! Wie kann eine solche Organisation es gutheißen, für Angehörige von durch Körperflüssigkeit übertragbare Krankheiten hier Ausnahmen zu schaffen? Ob es sich dabei um Liebe, psychische Betreuung, Anteile am Leben oder „Letzten Willen“ handelt, es handelt sich dabei eindeutig nie um die Neuschöpfung von Leben! Um hier eine Änderung zu ermöglichen, bedarf es einer Änderung grundlegender Werte dieser Organisation. Nicht einmal ein überaus liberaler Papst (wie Johannes XXIII.) hätte so etwas ermöglichen können.
Nun werden vielleicht einige Gläubige meinen, auf Grund des relativ hohen Alters Ratzingers (78 Jahre) handelt es sich ohnehin „nur“ um einen Übergangspapst. Eine solche Ansicht wäre falsch und für gläubige Katholiken gefährlich irreführend! Ratzinger war immerhin seit 1981 Präfekt der Glaubenskongregation im Vatikan! Er hätte also genug Zeit gehabt, Änderungen von Dogmen in der Kirche anzudenken, was aber keinesfalls geschah. Der neue Papst Benedikt XVI. ist überaus konservativ und solche konservative Aufgaben hat ein Verein eben, der ins dritte Jahrtausend der Bewahrung seinerzeitiger Gesellschaftsnormen und (Macht-)Politik tritt.
Wäre es Absicht gewesen, einen „Übergangspapst“ zu installieren, hätte ein in weiten Kreisen unbekannter Kardinal das Amt erhalten, der auch bisher durch seine Äußerungen wenig auffiel. Die Wahl Ratzingers bedeutet eine bewusste Beibehaltung oder sogar Vertiefung einer dogmatischen „christologisch“ orientierten Theologie!
Die Namenswahl Ratzingers deutet vielleicht einen zukünftigen Bedeutungswandel der katholischen Kirche insgesamt an: Nach (angeblichen) Prophezeiungen eines gewissen Malachias ist der vorletzte Papst der Weltgeschichte einer des „Ölzweiges“, ein Friedenspapst also.
Ein solcher soll Benedikt XV. in der Zwischenkriegszeit des vorigen Jahrhunderts gewesen sein.
Wählte Ratzinger den Namen Benedikt im Gedächtnis an diese Prophezeiung (das ist nicht ganz ernst gemeint, wohl aber die Konsequenz daraus)?
Nach diesem Papst gäbe es nach Malachias dann nur mehr einen (Petrus II.), dann wird Rom vernichtet.
Bei einem durchaus logischen, jedenfalls aber weiterhin zu erwartenden Beharren der katholischen Kirche zum Beispiel auf ihre Sexualmoral, ist es für die „aufgeklärten“ westlichen Zivilisationen eigentlich selbstverständlich, einer solchen menschenverachtenden Organisation den Rücken zuzudrehen und sie in die verdiente Bedeutungslosigkeit zurückfallen zu lassen. Nur mehr ein zukünftiger Papst, etwa zur Liquidierung dieses Vereines, wäre also eine vernünftige Konsequenz.
Das „Hauptquartier“ dieses Vereines würde dann vielleicht nach Südamerika verlegt werden, dort gibt es steigende Mitgliederzahlen. Aus humanitären Gründen sollten die dortigen Christen aber einen „Beipackzettel“ von uns erhalten, der im Falle des unbedingten Glaubens auf die Nebenwirkungen aufmerksam macht. Solche wären etwa unendliches psychisches Leid.
Wie weit können sich Menschen, die es sich zur Aufgabe machten, die Liebe eines Jesus weiterzugeben, von ihrer Quelle noch entfernen? Und wann verzichten wir endlich darauf, solchen Ambitionen irgendeine Macht über uns zu geben?
Kant sagte einmal: „Aufklärung ist die Befreiung des Menschen aus seiner SELBSTVERSCHULDETEN Unmündigkeit!“
Wolfgang Wallner F.
Schriftsteller, Wien, 22.4.2005
www.wolfgangwallnerf.com
Warum soll eine solche Vorgangsweise, die innerhalb einer straffen Organisation eine Meinungsvielfalt vortäuscht, in der katholischen Kirche andere Gründe haben, als dies geäußerte oder gewünschte Abweichungen von „offiziellen“ und klar ersichtlichen Programmen und Handlungen in politischen Parteien üblicherweise haben?
In politischen Parteien ist es durchaus üblich, sich „Hofnarren“ zu halten, die ab und zu im Bedarfsfalle Wünsche äußern, die abseits der erkennbaren Parteilinie liegen. Solche Wortmeldungen täuschen eine Pluralität vor, die es eigentlich nicht gibt. Es beruhigt aber den Wähler ungemein, wenn „seine Meinung“ auch einmal geäußert wird, Dadurch werden Oppositionen innerhalb der eigenen Reihen über längere oder kürzere Zeit „ruhig gestellt“.
Vor der Wahl des „Glaubenhüters“ Joseph Ratzinger zum Papst las ich zum Beispiel den Wunsch einer Frau aus katholischen Kreisen an den zukünftigen Nachfolger des Petrus, in Sachen „Sexualmoral“ doch liberaler zu sein. Da gäbe es zum Beispiel (Ehe-)Partner von Aidserkrankten, die nach den Lehrmeinungen der Kirche keine Kondome verwenden dürfen!
Ich fragte mich damals, was diese Frau von der katholischen Kirche eigentlich erwarte? In der katholischen Kirche ist Geschlechtsverkehr ausschließlich zur Schaffung von Leben erlaubt! Wie kann eine solche Organisation es gutheißen, für Angehörige von durch Körperflüssigkeit übertragbare Krankheiten hier Ausnahmen zu schaffen? Ob es sich dabei um Liebe, psychische Betreuung, Anteile am Leben oder „Letzten Willen“ handelt, es handelt sich dabei eindeutig nie um die Neuschöpfung von Leben! Um hier eine Änderung zu ermöglichen, bedarf es einer Änderung grundlegender Werte dieser Organisation. Nicht einmal ein überaus liberaler Papst (wie Johannes XXIII.) hätte so etwas ermöglichen können.
Nun werden vielleicht einige Gläubige meinen, auf Grund des relativ hohen Alters Ratzingers (78 Jahre) handelt es sich ohnehin „nur“ um einen Übergangspapst. Eine solche Ansicht wäre falsch und für gläubige Katholiken gefährlich irreführend! Ratzinger war immerhin seit 1981 Präfekt der Glaubenskongregation im Vatikan! Er hätte also genug Zeit gehabt, Änderungen von Dogmen in der Kirche anzudenken, was aber keinesfalls geschah. Der neue Papst Benedikt XVI. ist überaus konservativ und solche konservative Aufgaben hat ein Verein eben, der ins dritte Jahrtausend der Bewahrung seinerzeitiger Gesellschaftsnormen und (Macht-)Politik tritt.
Wäre es Absicht gewesen, einen „Übergangspapst“ zu installieren, hätte ein in weiten Kreisen unbekannter Kardinal das Amt erhalten, der auch bisher durch seine Äußerungen wenig auffiel. Die Wahl Ratzingers bedeutet eine bewusste Beibehaltung oder sogar Vertiefung einer dogmatischen „christologisch“ orientierten Theologie!
Die Namenswahl Ratzingers deutet vielleicht einen zukünftigen Bedeutungswandel der katholischen Kirche insgesamt an: Nach (angeblichen) Prophezeiungen eines gewissen Malachias ist der vorletzte Papst der Weltgeschichte einer des „Ölzweiges“, ein Friedenspapst also.
Ein solcher soll Benedikt XV. in der Zwischenkriegszeit des vorigen Jahrhunderts gewesen sein.
Wählte Ratzinger den Namen Benedikt im Gedächtnis an diese Prophezeiung (das ist nicht ganz ernst gemeint, wohl aber die Konsequenz daraus)?
Nach diesem Papst gäbe es nach Malachias dann nur mehr einen (Petrus II.), dann wird Rom vernichtet.
Bei einem durchaus logischen, jedenfalls aber weiterhin zu erwartenden Beharren der katholischen Kirche zum Beispiel auf ihre Sexualmoral, ist es für die „aufgeklärten“ westlichen Zivilisationen eigentlich selbstverständlich, einer solchen menschenverachtenden Organisation den Rücken zuzudrehen und sie in die verdiente Bedeutungslosigkeit zurückfallen zu lassen. Nur mehr ein zukünftiger Papst, etwa zur Liquidierung dieses Vereines, wäre also eine vernünftige Konsequenz.
Das „Hauptquartier“ dieses Vereines würde dann vielleicht nach Südamerika verlegt werden, dort gibt es steigende Mitgliederzahlen. Aus humanitären Gründen sollten die dortigen Christen aber einen „Beipackzettel“ von uns erhalten, der im Falle des unbedingten Glaubens auf die Nebenwirkungen aufmerksam macht. Solche wären etwa unendliches psychisches Leid.
Wie weit können sich Menschen, die es sich zur Aufgabe machten, die Liebe eines Jesus weiterzugeben, von ihrer Quelle noch entfernen? Und wann verzichten wir endlich darauf, solchen Ambitionen irgendeine Macht über uns zu geben?
Kant sagte einmal: „Aufklärung ist die Befreiung des Menschen aus seiner SELBSTVERSCHULDETEN Unmündigkeit!“
Wolfgang Wallner F.
Schriftsteller, Wien, 22.4.2005
www.wolfgangwallnerf.com