eigentlich wollte ich diesen text noch in einen der diversen threads mitreinquetschen, aber da er mir als zu wichtig erscheint, gebe ich ihm einen eigenen.
gerade auch hier on board gibts genug leute, denen der sogenannte krieg gegen den terror gar nicht weit genug gehen kann, die, egal wo's abgeht, ob irak, israel/palästina usw., meinen, man muss nur noch einen draufsetzen (zertretet das gewürm) und dann ist endlich ruhe im karton.
dabei merken sie nicht mal, wie sie immer mehr abstumpfen, wie sie recht mit zweierlei maß messen- dem einen wirds zuerkannt, dem anderen nicht- wie sie dabei verrohen, obwohl sie sich doch als sooo zivilisiert empfinden.
ich empfehle allen, sich den folgenden text mal durchzulesen, der beim dreissigjährigen krieg beginnt und im hier und jetzt endet.
also mich hats doch sehr nachdenklich gemacht...aber das bin ich ja eh...
http://kulturserver-nrw.de/home/wschlegel/essay_r.htm?
gerade auch hier on board gibts genug leute, denen der sogenannte krieg gegen den terror gar nicht weit genug gehen kann, die, egal wo's abgeht, ob irak, israel/palästina usw., meinen, man muss nur noch einen draufsetzen (zertretet das gewürm) und dann ist endlich ruhe im karton.
dabei merken sie nicht mal, wie sie immer mehr abstumpfen, wie sie recht mit zweierlei maß messen- dem einen wirds zuerkannt, dem anderen nicht- wie sie dabei verrohen, obwohl sie sich doch als sooo zivilisiert empfinden.
ich empfehle allen, sich den folgenden text mal durchzulesen, der beim dreissigjährigen krieg beginnt und im hier und jetzt endet.
also mich hats doch sehr nachdenklich gemacht...aber das bin ich ja eh...
...Die Aktivisten sind längst so abgestumpft wie wir. Als Folge davon werden die kriegerischen Aktionen (egal, wer letztlich dafür verantwortlich zeichnet) immer skrupelloser, brutaler, gnadenloser. Wir haben uns daran gewöhnt. Auch daran, dass Mord nicht mehr Mord genannt wird. Unsere Medien umschreiben staatlich angeordnete Morde (also ein Verbrechen!) schlicht als "Tötung", "Liquidierung" oder - als wäre das Opfer ein rechtskräftig verurteilter Mörder - "außergerichtliche Hinrichtung" (ARD/ZDF/RTL/SAT 1). Die Ermordung von Zivilisten im Irak wiederum wird simpel als "Bekämpfung von Terroristen" dargestellt. Wer Bomben auf Wohnhäuser wirft "bringt die Demokratie", wer sich bewaffnet dagegen wehrt ist Terrorist - das ist Orwell at it's best.
"Die Hölle, das sind die anderen", schrieb Jean Paul Sartre in Ekel . In der Tat. Genau so, wie einst die kaiserlich Katholischen von ihren Kanzeln herab den Terror der protestantisch Schwedischen verkünden ließen und Stillschweigen über ihren eigenen wahrten, ist heute wieder Mord und Terror stets das, was die anderen begehen. Und wo wir schreien müssten, beschäftigten wir uns mit Superstarsuche und Fußballergebnissen. Es scheint nichts mehr zu geben, was uns zum Schreien bringt. Weder Mord und Totschlag, noch bedrohliche geschichtliche Parallelen. Etwa wenn in diesem Land (wie am 16. April geschehen) aller Gläubigen in einer Bochumer Moschee nach dem Freitagsgebet polizeilich kontrolliert, registriert und fotografiert werden. Man stelle sich diese Maßnahme nach einem christlichen Gottesdienst am Sonntag oder - um den Wahn-Sinn in seiner ganzen Dimension deutlich zu machen - vor einer jüdischen Synagoge vor. "Die Hölle, das sind die andern".
"Richten wir uns also auf einen Dritten Dreißigjährigen Krieg ein", schrieb mir vor kurzem der zurzeit in den USA weilende Schriftsteller Jürgen Lodemann (Siegfried und Krimhild/Klett Cotta) in einer E-Mail. Sorry , aber wir sind schon seit fast zweimal 30 Jahren mitten darin. Und die dadurch bedingte Verrohung von Lieschen und Otto Müller ist sehr weit fortgeschritten. So weit, dass wir alle möglicherweise demnächst in einem Meer von Blut baden, wenn wir nicht endlich aufwachen und weltweit vernehmlich zu schreien beginnen: "Es reicht! - egal welche Gründe wer auch immer dafür nennt!"
http://kulturserver-nrw.de/home/wschlegel/essay_r.htm?