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Beschneidung - Für + Wider

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
High, friends
jetzt hat ein dt. Gericht fest gestellt, dass die Beschneidung von männlichen Kindern(über Mädchen brauchen wir wohl nicht zu reden, dass ist 'ne Sauerei!)gegen deren Unversehrheitsrecht spricht.
Unsere moslemischen Mitbürger regen sich auf, aber im Koran steht nix von einer Beschneidung.
Ebenso unsere jüdischen Mitbürger, wo schon von antisemitischer Entscheidung gesprochen wurde.
Vor 15 Minuten hat ein hochrangiger türkischer Mitbürger im MoMa das Ohrringtragen kleiner Mädchen mit Beschneidung gleich gesetzt(abgesehen davon wollen kleine Mädchen Ohrringe tragen; ob ein Säugling Bock aufs Beschneiden hat, wage ich zu bezweifeln).
Ich halte diese traumatische Erfahrung durchaus für unangebracht.
Was meint ihr denn so dazu?
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.686
AW: Beschneidung - Für + Wider

Ich halte es für völlig unangebracht unmündigen Menschen diese Entscheidung abzunehmen.
Wenn jemand seiner Religiosität Ausdruck verleihen will, kann er das gerne machen wenn er Volljährig ist oder eine gewisse Reife erreicht hat.

Tradition hin oder her, wir haben schon viele Riten abgeschafft weil sie nicht mehr zeitgemäss sind.
Die Beschneidung grenzt an Genitalverstümmelung, eine medizinische Notwendigkeit sehe ich dafür nicht und als religiöses Erkennungsmerkmal taugt sie irgendwie auch nicht.

Gruss Grubi
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Beschneidung - Für + Wider

Beim 'religiösen Erkennungsmerkmal' musste ich eben echt grinsen.
Ich denke, ihr wisst, warum.
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Beschneidung - Für + Wider

Hallo a-roy,

Uralte Rituale abzuschaffen wird sehr schwer sein, die Gefahr das wieder Laien an den Jungen rumschnippeln wächst natürlich auch. Im vorliegenden Fall hatte der Tod des Jungen selbst nichts mit der Beschneidung zu tun, sondern mit überfordertem Personal das noch dazu schlecht ausgerüstet war.

Ich selbst würde meinem Sohn nie im Leben unnötigen Schmerzen und unnötiges Risiken aussetzen, jede OP ist mit Gefahren verbunden. Es sollte wenigstens ein Mindestalter eingehalten werden, jeder Junge Mann soll selbst entscheiden ob er sich beschneiden lassen will oder nicht, dass auf Wunsch der Eltern zu tun, widerspricht einer Religionsfreiheit.
Die Schmerzen nach einer Beschneidung sind auch keineswegs unerheblich, muß man das einem Säugling antun?

Ein beschnittener Penis sieht komisch aus, verhärtet an der Eichel und verliert eine wichtige Funktion die ein natürlicher Penis hat.


Behinderung der Sexuellen Funktion

Die Amputation von zu viel Penishaut macht die verbleibende Haut bewegungsunfähig, und hindert sie daran frei über den Schaft und die Eichel zu gleiten. Dieser Verlust an Beweglichkeit zerstört den Mechanismus, durch den die Eichel normalerweise stimuliert wird. Wenn ein beschnittener Penis erigiert, wird die restliche unbewegliche Haut gedehnt, manchmal so straff, dass nicht genug Haut übrig ist um den Schaft zu bedecken. Behaarte Haut vom der Leistengegend oder dem Hodensack wird so oft den Schaft heraufgezogen, wo normalerweise keine Haare zu finden sind. Die chirurgisch entblößte Schleimhaut der Eichel besitzt keine schützenden, antiviralen oder antibakterielle Enzyme produzierenden Drüsen. Ohne den mechanischen und immunologischen Schutz und die Emollientia (Weichmacher) der Vorhaut, trocknet die aus und wird anfällig für Risse und Blutungen.

Zirkumzision

Die Natur ist vollkommener als jeder chirugische Eingriff, es geht hierbei doch nur um religiöse Fantasien die Eltern ihren Kindern trotz Risiken und Schmerzen aufbürden. Ausnahme ist natürlich, wenn der Eingriff medizinisch notwendig ist.
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.686
AW: Beschneidung - Für + Wider

Beim 'religiösen Erkennungsmerkmal' musste ich eben echt grinsen.
Ich denke, ihr wisst, warum.

Ja da gehen mir auch Bilder durch den Kopf...




Hallo a-roy,

Uralte Rituale abzuschaffen wird sehr schwer sein, die Gefahr das wieder Laien an den Jungen rumschnippeln wächst natürlich auch. Im vorliegenden Fall hatte der Tod des Jungen selbst nichts mit der Beschneidung zu tun, sondern mit überfordertem Personal das noch dazu schlecht ausgerüstet war.

[...]

Ein Problem könnte es sein, wenn demnächst kein Fachpersonal mehr die Beschneidungen vornimmt, dann wird möglicherweise mit nicht sterilem Gerät durch nicht ausgebildete Laien beschnitten.
So gesehen bringt das Verbot auch Risiken mit sich...

Gruss Grubi
 

subgrounder

Geheimer Meister
5. Januar 2003
180
AW: Beschneidung - Für + Wider

Bona schrieb:
Im vorliegenden Fall hatte der Tod des Jungen selbst nichts mit der Beschneidung zu tun, sondern mit überfordertem Personal das noch dazu schlecht ausgerüstet war.
Der Tod eines Jungen? Bring mal bitte einen Verweis dazu, ich hab nix gefunden.

Bona schrieb:
Die Schmerzen nach einer Beschneidung sind auch keineswegs unerheblich, muß man das einem Säugling antun?
Das Schmerzempfinden eines Säuglings ist noch kaum entwickelt, deshalb ist es unter diesem Gesichtspunkt besser früh als spät zu beschneiden.

Nichtsdestotrotz ist jeder operative Eingriff eine Körperverletzung und nur mit Zustimmung des Patienten straffrei. Dass das religiöse Motiv für eine solche Körperverletzung nun mal zur Diskussion gestellt wird, war überfällig. Ein Ehrenmord wird schließlich auch nicht geduldet nur weil er religiös verbrämt ist.
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Beschneidung - Für + Wider

Hallo Grubi;


Ein Problem könnte es sein, wenn demnächst kein Fachpersonal mehr die Beschneidungen vornimmt, dann wird möglicherweise mit nicht sterilem Gerät durch nicht ausgebildete Laien beschnitten.
So gesehen bringt das Verbot auch Risiken mit sich...
Ja aber der Rechtsstaat kann sich auch nicht ständig zwingen lassen seine Gesetze von Minderheiten unterwandern zu lassen, bei uns gibt es eine klare Trennung von Religion und Staat, Religionsfreiheit wird man eventuell überdenken müssen.
Sie betrifft die Tierschutzgesetze, Frauenrechte, die Kinderschutzgesetze usw. wenn Zeugen Jehova ihrem sterbenden Kind die Bluttransfusion verweigern, wird ihnen vorübergehend die Vormundschaft entzogen.
Wer sich nicht an deutsche Gesetze halten möchte, muß ja nicht hier herkommen und wenn er kommt sollte "ihm" klar sein das er sich an unsere Gesetze halten muß.
Es bleibt nur, sehr hohe Strafen gegen zuwiderhandlung und Kindesmisshandlung durch Beschneidung durchzusetzen. Wo bliebe sonst das Recht eines Kindes in Deutschland auf körperliche Unversehrtheit? Ansonsten müßten wir auch dulden das 9 jährige Mädchen hier zangsverheiratet werden.

Hallo Subgrounder,

Du hast recht das Urteil begründetet sich nicht auf den Tod des Kindes, da habe ich eine ältere Geschichte mit verwechselt.

Ich konnte kaum glauben, was ich da heute morgen in der Zeitung las: In einem Hamburger Kinderkrankenhaus ist ein 4jähriger Junge nach einer Beschneidungs-OP gestorben.

http://www.urbia.de/archiv/forum/th-525584/Bei-Beschneidung-gestorben.html
 
Zuletzt bearbeitet:

Simple Man

Kanonenbootdiplomat
Teammitglied
4. November 2004
3.945
AW: Beschneidung - Für + Wider

Wer sich nicht an deutsche Gesetze halten möchte, muß ja nicht hier herkommen und wenn er kommt sollte "ihm" klar sein das er sich an unsere Gesetze halten muß.
Nun ist das Urteil ja relativ neu - wenn sich jetzt die beschweren, die schon hier wohnten als es das Urteil noch nicht gab, greift dein Einwand völlig ins Leere.
 

zamioculcas

Geheimer Meister
15. Mai 2012
485
AW: Beschneidung - Für + Wider

Beschneidungen sind gegen die Natur. Aus meiner Sicht ist das eine Unsitte.

So ein kleiner Junge kann sich noch nicht mal dagegen wehren, weil er noch zu klein ist.

Für mich ist das Körperverletzung.

Soll doch jeder ab 18 selbst darüber befinden, aber nicht als hilfloser Säugling und was bei den Beschneidungen von Mädchen in Afrika gemacht wird ist eine Sauerei.
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Beschneidung - Für + Wider

Nun ist das Urteil ja relativ neu - wenn sich jetzt die beschweren, die schon hier wohnten als es das Urteil noch nicht gab, greift dein Einwand völlig ins Leere.
In Israel mußten Frauen vor 10 Jahren auch noch nicht getrennt einkaufen oder hinten im Bus sitzen, jetzt müßen sie es.
Die schon beschnittenen sind ja unerheblich, es geht ja um zukünftige Beschneidungen.
 

Simple Man

Kanonenbootdiplomat
Teammitglied
4. November 2004
3.945
AW: Beschneidung - Für + Wider

Es geht - hypothetisch - um Leute, die nach Deutschland kamen, wo die Beschneidung minderjähriger Jungen strafrechtlich nicht verfolgt wurde. Jetzt gibt es ein Urteil, wonach sich das geändert hat. Da kannst du nicht sagen "ja sollen sie nicht nach Deutschland kommen, wenn sie unsere Gesetze nicht mögen" ... die sind ja schon hier, wollten ihre zukünftigen Kinder unter Umständen beschneiden lassen und haben sich deshalb für Deutschland entschieden, weil das hier eben möglich war ...
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Beschneidung - Für + Wider

Es geht - hypothetisch - um Leute, die nach Deutschland kamen, wo die Beschneidung minderjähriger Jungen strafrechtlich nicht verfolgt wurde. Jetzt gibt es ein Urteil, wonach sich das geändert hat. Da kannst du nicht sagen "ja sollen sie nicht nach Deutschland kommen, wenn sie unsere Gesetze nicht mögen" ...

Doch kann ich, wer schon beschnitten ist hat das Problem nicht, es ist eben auch religiösen Gruppen durchaus zuzumuten veränderungen in Kauf zu nehmen und sich an Menschenrechte zu halten oder bestraft zu werden.
 

Simple Man

Kanonenbootdiplomat
Teammitglied
4. November 2004
3.945
AW: Beschneidung - Für + Wider

:roll:
Und noch einmal: die sind hergekommen, als es noch nicht bestraft wurde. Da kannst du ihnen nicht sagen, dass sie nicht herkommen sollen, wenn ihnen die Gesetze nicht passen ... denn damals haben sie ihnen ja gepasst.
 

Ich mag mein Becks

Gesperrter Benutzer
30. August 2009
1.571
AW: Beschneidung - Für + Wider

Das jemand aufgrund der problemfreien Beschneidung nach Deutschland einwandert halte ich für eher untypisch. Aber die Beschneidung macht, wenn wir uns angucken woher diese Wüstenreligionen samt ihrer Traditionen stammen - nämlich der Wüstenregion im arabischen Raum - sinn. Aus hygienetechnischen Gründen, bei dem feinen Sandstaub ist das imho absolut nachvollziehbar.

Dass wir hier in diesen Breitengraden eher weniger mit dieser Problematik zu kämpfen haben und auch schon 2000 Jahre weiter sind, kommt bei einigen ewig gestrigen halt niemals an und ich sehe nicht ein auf solche Leute gross Rücksicht zu nehmen. Wenn die Jungs dann mit 14 oder so Bock darauf haben sich Beschneiden zu lassen, so denke ich sollte dem auch nichts im Wege stehen.

Aber viel zu oft prägen die verstörten Religionspraktiken die Entwicklung junger Menschen. Wobei ich die Beschneidung für relativ harmlos halte im Gegensatz zur geistigen Brandstiftung.
 

Adept

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
11. Dezember 2010
1.009
AW: Beschneidung - Für + Wider

Hallo

Grundsätzlich finde ich es auch nicht ok, würde aber dennoch sagen es soll den Leuten selbst überlassen werden.
Wenn sie halt gerne ihre Söhne beschneiden, um diese so in der Gemeinschaft aufzunehmen, dann sollen sie das tun.
Die Kritik daran muss, wenn überhaupt, aus deren Gemeinschaft kommen.
Vielleicht dauert es noch 200 Jahre oder länger, aber was geht es uns an?
Fremde Kinder und Babies beschützen, denen es im Grunde gut geht und die wohlauf sind?

Aber die Beschneidung macht, wenn wir uns angucken woher diese Wüstenreligionen samt ihrer Traditionen stammen - nämlich der Wüstenregion im arabischen Raum - sinn.

Verbreitung der Beschneidung und ethnographische Parallelen. Die Beschneidung ist ein uralter, bei verschiedenen Völkern geübter Brauch; etwa 1/7 aller Menschen ist beschnitten. Ihr Ursprung aus einem Volke ist nicht wahrscheinlich. Sie findet sich außer bei den Juden und Mohammedanern bei den Polynesiern und vielen Völkern Afrikas, Amerikas und Australiens.
Rechtswrterbuch - SIEBTE ABTEILUNG - Ergnzungsartikel - Beschneidung
 

Ich mag mein Becks

Gesperrter Benutzer
30. August 2009
1.571
AW: Beschneidung - Für + Wider

ok danke für den hinweis, dann streich ich den arabischen wüstenraum und ersetze ihn durch steppenartige,wüstenartige, staubig-trockene regionen auf der welt und es passt wieder ;)
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Beschneidung - Für + Wider

Hallo Adept;

Grundsätzlich finde ich es auch nicht ok, würde aber dennoch sagen es soll den Leuten selbst überlassen werden.
Wenn sie halt gerne ihre Söhne beschneiden, um diese so in der Gemeinschaft aufzunehmen, dann sollen sie das tun.
Die Kritik daran muss, wenn überhaupt, aus deren Gemeinschaft kommen.
Vielleicht dauert es noch 200 Jahre oder länger, aber was geht es uns an?
Fremde Kinder und Babies beschützen, denen es im Grunde gut geht und die wohlauf sind?

So einfach ist das nicht, jedes Kind das hier lebt hat ein Recht auf den Schutz seiner Rechte. Sonst müßten wir auch Zwangsverheiratung von 9 jährigen dulden ist doch in einigen islamischen Ländern normal, wir müßten auch die Unterdrückung der muslimischen Frauen durch Gewalt hier dulden, steht doch im Koran das man sie züchtigen soll usw. Als nächstes wollen die Juden das Frauen auch in Deutschland im Bus hinten einsteigen, weil sie ja auch ab und zu Bus fahren.
Natürlich wäre Satanismus und Voodoo ganz öffentlich dann auch ganz legitim. Die Demokratie hat sich lange von den religiösen Spinnern ausnutzen lassen, irgendwann muß eben Schluß sein.
 

Der Sucher

Geselle
17. Dezember 2011
24
AW: Beschneidung - Für + Wider

Guten Mittag,

man sollte bei derartigen Diskussionen immer objektiv bleiben bzw. fern von Emotionen sein. Manche Damen und Herren hier stellen sich folgendes vor: "Das Kind ist neu zur Welt gekommen und schon wird es beschnitten! Das ist Körperverletzung" et cetera.

Wir leben vielleicht in einem laizistischen Staat, aber es gibt eben Werte und Normen, die man tolerieren "sollte".
Ganz fiktiv: Ich könnte mich genau so beschweren bzw. sagen, dass die großen, schön dekorierten Kirchen eine Art von Missionierung seien und dass dies "meines Erachtens" gegen die Menschenrechte respektive gegen die Religionsfreiheit widerspreche. Wir leben ja in einem Staat, wo Religion und Staat getrennt sind.

Einen Staat ohne Normen und Werte kann ich mir persönlich nicht vorstellen. Ferner kann man die Ermordung von Ketzern oder i.d.R. nicht mit der Beschneidung eines Glaubensanhängers vergleichen.

Und dass die Frauen in Israel ganz hinten im Bus sitzen müssen, hat nichts mit dem progressiven Judentum zu tun. Das ist eine kleine Minderheit, die auf diese Dogmen zugreifen und davon überzeugt sind.

Man solle sich nicht beschneiden, man solle Schweinefleisch essen, alles eine Vertuschung der Integration. Nein, tut mir furchtbar Leid, aber das kann ich nicht akzeptieren, ich bin zu Recht mit jungen Jahren beschnitten worden und das ist auch gut so.
 
Zuletzt bearbeitet:

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Beschneidung - Für + Wider

Hallo Sucher,

Man solle sich nicht beschneiden, man solle Schweinefleisch essen, alles eine Vertuschung der Integration. Nein, tut mir furchtbar Leid, aber das kann ich nicht akzeptieren, ich bin zu Recht mit jungen Jahren beschnitten worden und das ist auch gut so.
Vorhautverengung ist ein medizinischer Grund, welchen könnte es noch geben, damit Eltern ein recht drauf haben ihr Kind beschneiden zu lassen?
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Beschneidung - Für + Wider

Wir werden noch viele Auseinandersetzungen dieser Art erleben.
Die Beschneidung wurde, wie viele traditionelle Gewohnheiten alter Religionen, zu einer Zeit eingeführt als die Gesellschaftsform eine ganz andere war als heute; Stammesgesellschaften achteten das Recht des Einzelnen gering und bestimmten selbstverständlich weitgehend über ihn.
Das ist heute anders geworden, und es ist nicht einzusehen warum sich Religionen gegen den Fortschritt derart weitgehend abgrenzen dürfen, daß dabei Verletzungen längst eingeführter Menschenrechte vorkommen.
Siehe auch der schon erwähnte Kampf der orthodoxen Juden gegen die Gleichberechtigung.

Das ist eine Werteabwägung, das Gericht hat das Recht des Einzelnen gestärkt. Es wird wohl nicht das letzte Wort in dieser Sache sein, ein höheres Gericht und danach wohl der Gesetzgeber werden sich ebenfalls damit beschäftigen müssen. Am Ende dürfte eine Regelung herauskommen die klar macht daß in einem Rechtsstaat alle Bürger gleiche Rechte haben.
Auch minderjährige Juden, Moslems oder Christen.
 

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