Ein Leben ohne Computer oder gar ohne Strom?

[Nachbar]

AW: Ein Leben ohne Computer oder gar ohne Strom?

Brauchst Du nur zwei Bauern nebeneinander, die so was machen - schon haste ein "Mini-Netzwerk".....

Stimmt, ein Mini-Netzwerk aufzubauen ist gar nicht schwer. Anleitung:
Der erste Bauer dreht sich in Richtung des zweiten.
Der zweite Bauer dreht sich in Richtung des ersten.
Das machen die Beiden so lange, bis eine Sichtverbindung aufgebaut ist.

Wenn bei Zustandekommen der Sichtverbindung der Abstand zwischen den Bauern gering ist, können die Informationen per Schallwelle übertragen werden.
Dabei sollte der Pegel abhängig vom Abstand einjustiert werden. Das nennt sich dann flüstern, sprechen oder schreien.


Und in der nächsten Folge beschäftigen wir uns mit Mini-Netzwerken auf Basis optischer Informationsübertragung.
Hier schon mal eine kleine Vorschau: :hi:

 

[ThomasausBerlin]

AW: Ein Leben ohne Computer oder gar ohne Strom?

Na siehste - geht doch....

 

[a-roy]

AW: Ein Leben ohne Computer oder gar ohne Strom?

Herrlich, Nachbar, deine Gemäldebeschreibung!
Hier kacken doch schon Leute ab, wenn sie mal 3 Tage ohne Zivilisation leben müssten!

 

[Anubis83]

AW: Ein Leben ohne Computer oder gar ohne Strom?

Man nehme dem Menschen den Strom weg? Willkommen im Mittelalter! Keine Kommunikation über weite Strecken in Sekunden schnelle nicht mehr möglich. Lebensmittel verderben. Transportwesen bricht völlig zusammen und Länder die auf Importe angewiesen sind gehen unter. Die Konsequenzen hätten biblische Ausmaße!

 

[DaMan]

AW: Ein Leben ohne Computer oder gar ohne Strom?

Man nehme dem Menschen den Strom weg? Willkommen im Mittelalter!

ich tippe eher auf 19Jahrhundert, Kohleöfen und Dampfmaschinen
Für Steampunkfans bestimmt super.

 

[ThomasausBerlin]

AW: Ein Leben ohne Computer oder gar ohne Strom?

Na - dann kucken wir doch mal in die Vergangenheit: Die Römer bauten den "Limes" - und dank ausgeklügelter visueller Technik und ebenso ausgeklügelter "Personenbeförderungstechnik" was Rom in 24 Stunden davon informiert, wenn irgendein Trüppchen der "Barbaren" ganz weit im kalten Norden eine Garnison zu überfallen suchte....

Die gleiche Technik nutzen auch die Chinesen nachdem sie die "grosse Mauer" fertig gestellt hatten - und selbst die Atzteken wussten von Ankunft Kolumbus lange bevor der wusste das es Atzteken gab.....

Und das alles ohne Strom - nur mit Licht- und Rauchzeichen - und Meldeläufern bzw. Meldereitern....

 

[a-roy]

AW: Ein Leben ohne Computer oder gar ohne Strom?

Was man dabei aber nicht vergessen sollte:
Dies alles waren Zivilisationen, die nach+nach gewachsen waren.
Wer würde sich denn heutzutage als Meldereiter zur Verfügung stellen.

Ich denke eher, dass sich die einen zu kleinen, autonomen 'Gemeinschaften' zusammenschließen, während andere marodierend+plündernd durch die Lande ziehen würden.

 

[ThomasausBerlin]

AW: Ein Leben ohne Computer oder gar ohne Strom?

Also.... "Meldefahrradreiter" wär schon möglich....

Aber - "in die Steinzeit zurück fallen" - da müsste schon ein Atomschlag her.... Die Römer hatten eine ausgeklügelte Industrie, basierend auf menschlicher Arbeitskraft unterstützt durch eine Reihe von "zahnradbasierenden Konstruktionen". Die hatten Frisch- und Abwasserleitungen, geheizte Bäder - also "unter den Standard" werden wir wohl kaum zurück fallen.....

 

[a-roy]

AW: Ein Leben ohne Computer oder gar ohne Strom?

Wer hat denn heute noch das 'Zahnrad Know-How', wer würde alle nötigen Anlagen warten?
Keine Gesetze mehr, keine Rechtsordnung, keine Verpflichtungen.
Wer würde auf 'vernünftige Stimmen' hören?

 

[Vanidicus]

AW: Ein Leben ohne Computer oder gar ohne Strom?

Lustigerweise habt ihr wahrscheinlich beide recht.
Einerseits würden wir wahrscheinlich auf ähnliche Bedingungen wie zu Römerzeiten
zurückfallen. Und der Unterschiedzwischen Kulturzentren und dem rest der Welt war
ungefähr so groß wie heutzutage zwischen 1. und 3. Welt.

 

[ThomasausBerlin]

AW: Ein Leben ohne Computer oder gar ohne Strom?

...ich glaube, das sind mehr Leut als Du denkst..... Und Du darfst mal nicht vergessen: Nach einem Zusammenbruch - liegt viel in der Gegend 'rum.... Man braucht nicht viel an Werkzeug, um aus einer alten Fahrradfelge, einer Lichtmaschine aus'm Schrottauto und ein paar Holzbrtettern oder Wellblechresten ein Windrad zu bauen. Wenn ich aus meinem "Hinterhof-Stadtfenster" 'rausschaue, sehe ich nicht nur eine Fläche auf der man Kartoffeln, Zwiebeln und Möhren anbauen kann - sondern auch jede Menge "Kleinigkeiten" aus denen man sogar "Anbauwerkzeuge" machen könnte.....

 

[a-roy]

AW: Ein Leben ohne Computer oder gar ohne Strom?

Also, ich hab kA, wie man aus diesem Zeugs ein Windrad bauen könnte, habe auch kA vom Ackerbau + das dürfte wohl auch die Mehrheit der Bevölkerung haben, die sich um so was keine Gedanken macht, weil sie ihren Strom aus der Steckdose bekommen + ihre Lebensmittel ausm Discounter.

 

[ThomasausBerlin]

AW: Ein Leben ohne Computer oder gar ohne Strom?

Not - macht erfinderisch...... und es gibt in einer Stadt eine Menge Handwerker....

 

[Ein wilder Jäger]

AW: Ein Leben ohne Computer oder gar ohne Strom?

Gibt es irgendeinen Grund, warum wir die Elektrizitätswerke nicht wieder in Gang kriegen?

 

[Ehemaliger_User]

AW: Ein Leben ohne Computer oder gar ohne Strom?

Hi,

Gibt es irgendeinen Grund, warum wir die Elektrizitätswerke nicht wieder in Gang kriegen?

Das hängt von den Werken selber ab. Die Kohlekraftwerke benötigen Kohle, die woher kommt und wie angeliefert wird? Das Kraftwerk Tiefstack in Hamburg wird z.B. mit Kohlestaub gefeuert, benötigt dabei für sich selber grob 10% der Leistung. Die Kohle wird importiert und per Schiff angeliefert. Es kann IIRC nicht schwarz angefahren werden, benötigt also Fremdstrom in einer richtigen Portion, um nach einem kompletten Stillstand wieder anzulaufen. Die haben also keinen eigenen Anlasser Du darfst auch mit einigen hundert Tonnen Kohle pro Tag rechnen, wobei man ein solches Kraftwerk nicht beliebig nach unten in der Leistung drosseln kann/darf. Da sehe ich enorme Probleme mit der Versorgung ohne die heutige Infrastruktur, was auch für Gas und Braunkohle gilt. Von Atomkraft mal ganz zu schweigen.
Siehe dazu als Idee: RA Heinz: Kohlekraftwerk Datteln

Geplant ist Europas größter Steinkohlekraftwerksblock. Die Feuerungswärmeleistung beträgt 2.400 MW (+ 200 MW Hilfsdampferzeuger). Das entspricht einem mittleren Atomkraftwerk. Dafür werden rund 3,5 Mio Tonnen Kohle pro Jahr benötigt. Das entspricht 6 rund 600 m langen Güterzügen pro Tag.

Wie auch immer, einige Werke lassen sich sicherlich ohne Probleme weiter betreiben (Wasserkraftwerke z.B.), aber die großen Brummer würden wohl still blieben. Eine Versorgung mit elektrischer Energie auf geringem Niveau ist aus meiner Sicht daher ohne weiteres machbar, wenn der Verbraucher mitspielt und nur das wirklich Notwendige betreibt.
LEAM

 

[ThomasausBerlin]

AW: Ein Leben ohne Computer oder gar ohne Strom?

...das hängt von der Art des Störfalles und der Art des Kraftwerkes ab.... AKW's sind so hoch spezialisiert dass da kurzfristig wahrscheinlich nix zu machen ist. Bei Kohle/Gaskraftwerken sieht das schon anders aus..... da lässt sich die Steuerungselektronik vergleichsweise "leicht" umgehen.

 

[Ehemaliger_User]

AW: Ein Leben ohne Computer oder gar ohne Strom?

Hi,

Bei Kohle/Gaskraftwerken sieht das schon anders aus..... da lässt sich die Steuerungselektronik vergleichsweise "leicht" umgehen.

Meintest du das in Bezug auf "in Gang kriegen"? Die Elektronik ist dabei das kleinste Problem zumindest für ein mit Kohlenstaub befeuertes Kraftwerk.

LEAM

 

[Ein wilder Jäger]

AW: Ein Leben ohne Computer oder gar ohne Strom?

Dann sollten wir uns über die Art des Störfalles klar werden, und darüber, welche Regionen und/oder Staaten betroffen sind.

 

[a-roy]

AW: Ein Leben ohne Computer oder gar ohne Strom?

Ich stell mir so eine Art elektromagnetisches Feld vor, das sich 'schlagartig' um die ganze Erde aufgebaut hat + eine Stromproduktion für alle Zeiten unmöglich macht.

 

[Ehemaliger_User]

AW: Ein Leben ohne Computer oder gar ohne Strom?

Hi,

Ich stell mir so eine Art elektromagnetisches Feld vor, ...

Schöne Vorstellung, die nur eine Haken hat: woher dauerhaft die Energie nehmen? Viel näher liegt doch der Gedanke an Cyber-Terror. Viele Kraftwerke und Schaltwarten werden doch schon automatisiert mit Computern betrieben. Siehe Geheimnisvolle Cyber-Attacke: Stuxnet-Wurm befällt Rechner in iranischem AKW - SPIEGEL ONLINE Jeder durfte mal an der Wurm-Lotterie teilnehmen, das Ding war weltweit vertreten.

Zu den Störfällen, die mehr globale Bedeutung haben:
- Ende der Bodenschätze -> da wären nicht nur die Kraftwerke betroffen, sondern auch die Hersteller von vielen Produkten (vornehmlich Elektronik: Stichwort seltene Erden)
- ein EMP -> Ausfall fast aller elektronischen Geräte im Bereich des Pulses
- Attacken über die Computer -> siehe Artikel

Dann sollten wir uns über die Art des Störfalles klar werden, und darüber, welche Regionen und/oder Staaten betroffen sind.

Das ist eine ziemliche Aufgabe. Alleine schon eine "kleiner" Zwischenfall in den Transportwegen des Stromes hat oft weitreichende Folgen für unser Verbundnetz: Stromausfall in Europa im November 2006
Hier mal die Kernsätze:

Am 4. November 2006 kam es gegen 22:10 Uhr zu einem größeren Stromausfall in Europa.[1] Teile von Deutschland, Frankreich, Belgien, Italien, Österreich, Spanien waren teilweise bis zu 120 Minuten ohne Strom, und sogar in Marokko waren die Auswirkungen spürbar.
...
Auslöser war die planmäßige zeitweilige Abschaltung zweier von E.ON (heute Tennet TSO) betriebenen Hochspannungsleitungen Conneforde-Diele, die mit der 380-kV-Ems-Freileitungskreuzung die Ems queren, am Abend des 4. November 2006 für die Ausschiffung der Norwegian Pearl, eines auf der Meyer Werft in Papenburg gebauten Kreuzfahrtschiffes.

So einfach kann das gehen, siehe auch Liste historischer Stromausfälle

Wobei solche Störfälle dann doch "nur" auf einen Kontinent begrenzt bleiben. LEAM