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Kapitalismus wird zu Faschismus ?

Adept

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
11. Dezember 2010
1.009
Guten Tag

Mir ist gerade diese Behauptung aufgefallen welche nicht von a-roy, sondern von einigen der 68ern gemacht wurde.

Vor 30 Minuten hatten junge Menschen skandiert:
Kapitalismus wird zu Faschismus!
Das war 1968. Lief auf arte wieder mal 60X Deutschland
Könnte man ja mal drüber nachdenken, ob da nicht was Wahres dran ist?!
quelle thread

Ich habe diese Doku nicht gesehen und frage mich was die Bedenken damals waren, oder auch heute noch sind.
Meine Wenigkeit ist pro Kapitalismus eingestellt und contra Faschismus, was wahrscheinlich an meiner Vorstellung/Definition liegt.
Kapitalismus ist für mich nichts weiter als Marktwirtschaft, möglichst freie Marktwirtschaft.
Faschismus eher so etwas wie eine Bündelung von Firmen/Gruppen(?) die durch ihr Zusammenspiel Macht ausübt.
Bei der Faschismus Definition bin ich mir nicht so sicher, im Grunde habe ich keine konkrete Vorstellung. Bei dem Wort triggern soviele Gedanken durch den Kopf, natürlich auch eine Faschismus und Mussolini Verbindung.

Würde wirklich gerne ein paar Meinungen zu dem Topic hören.

Also wie kann Kapitalismus faschistisch werden?

Lieben Gruß
 

testtesttest

Gesperrter Benutzer
8. November 2012
356
AW: Kapitalismus wird zu Faschismus ?

Vielleicht meinten sie ja das Kapitalismus (Angloamerikanischer Turbokapitalismus) in einer Diktatur der Konzerne mündet ? Halte ich für durchaus berechtigt diese Bedenken... Ich mein guck dir an, wer unsere Gesetze schreibt :)
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
13.982
AW: Kapitalismus wird zu Faschismus ?

Vielleicht meinten sie ja das Kapitalismus (Angloamerikanischer Turbokapitalismus) in einer Diktatur der Konzerne mündet ? Halte ich für durchaus berechtigt diese Bedenken... Ich mein guck dir an, wer unsere Gesetze schreibt :)

Was ist den an der derzeitigen Situation so "turbo"? Wieso kann man das als angloamerikanischen Kapitalismus bezeichnen?
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Kapitalismus wird zu Faschismus ?

Ach mein Gott, Demoparolen. Die mußten sich in etwa reimen, leicht verständlich sein und sich rythmisch brüllen lassen. Über die Sinnhaltigkeit so mancher Parole ("Ho-ho-ho-tschi minh") mußte man nicht unbedingt nachdenken. Das lohnte nicht.
Hauptsache laut und provokativ.
 

testtesttest

Gesperrter Benutzer
8. November 2012
356
AW: Kapitalismus wird zu Faschismus ?

Es geht um die Entwicklung dahin und das die Bedenken durchaus berechtigt sind, darüber können wir uns wohl einigen.
Natürlich ist das ein fortlaufender Prozess, aber ich denke ich bin nicht alleine, wenn ich sage, dass es eine schleichende Entwurzelung der sozialen Marktwirtschaft gibt. Vielleicht siehst du das ja anders, dann kann ich auch nix daran ändern.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
13.982
AW: Kapitalismus wird zu Faschismus ?

Es geht um die Entwicklung dahin und das die Bedenken durchaus berechtigt sind, darüber können wir uns wohl einigen.
Natürlich ist das ein fortlaufender Prozess, aber ich denke ich bin nicht alleine, wenn ich sage, dass es eine schleichende Entwurzelung der sozialen Marktwirtschaft gibt. Vielleicht siehst du das ja anders, dann kann ich auch nix daran ändern.

Ich weiß nicht so ganz genau was Du wirklich meinst, daher weiß ich nicht ob ich es anders sehe. Was willst Du hier unter sozialer Marktwirtschaft verstehen, wie genau wird die Deiner Meinung nach entwurzelt und wodurch?
 

testtesttest

Gesperrter Benutzer
8. November 2012
356
AW: Kapitalismus wird zu Faschismus ?

Ok ich habe heute weder Lust noch Zeit die ganzen Gesetzesänderungen herauszusuchen.

Nur soviel als Denkansatz:
Lohndumping, Zerstörung des 1. Arbeitsmarktes, Unsichere Renten, sozialer Kahlschlag und immer stärker werdender Lobbyeinfluss

Ich geb zu das liest sich wie Kampfbegriffe und hat mit deiner Lebenswirklichkeit evtl. nicht viel zu tun, aber von rund einem Drittel der hier lebenden Menschen allemal und das ist eine Entwicklung, die sehr viel Konfliktpotential in sich trägt.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
13.982
AW: Kapitalismus wird zu Faschismus ?

Ok ich habe heute weder Lust noch Zeit die ganzen Gesetzesänderungen herauszusuchen.

Nur soviel als Denkansatz:
Lohndumping, Zerstörung des 1. Arbeitsmarktes, Unsichere Renten, sozialer Kahlschlag und immer stärker werdender Lobbyeinfluss

Ich geb zu das liest sich wie Kampfbegriffe und hat mit deiner Lebenswirklichkeit evtl. nicht viel zu tun, aber von rund einem Drittel der hier lebenden Menschen allemal und das ist eine Entwicklung, die sehr viel Konfliktpotential in sich trägt.

Ok, nun weiß ich erstmal was Du meinst. Wie genau ändern denn die Amerikaner die Gesetze in unserem Land, oder wieso ist das angloamerikanischer Turbokapitalismus?

Ich finde es gibt da eine Ungereimtheit in dem wonach "die Menschen" rufen.
Auf der einen Seite ist der Staat (und vor allem Europa) der absolute Buhmann, alles wird Reguliert (Überregulierung), alles wird Kontrolliert und Bestimmt usw.
und auf der anderen Seite wird bemängelt das es z.B. Lohndumping gibt, also nach MEHR Eingriff des Staates gerufen. Lohndumping beispielsweise entsteht ganz alleine dadurch das die entsprechende Tätigkeit auch von jemandem für weniger Geld ausgeführt werden kann und wird. Der Ausweg wäre für den Arbeiter sich soweit zu qualifizieren das dies nicht mehr der Fall ist (Selbstbestimmung), oder aber wir erzwingen ein höheres Gehalt via Gesetz (und greifen damit in die allgemeine Freiheit ein).

Wie soll es denn nun eigentlich gehen?
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Kapitalismus wird zu Faschismus ?

Bevor diese Parolen skandiert wurden, dtrainer, haben die sich wohl vorher zusammengesetzt + überlegt, wie sie ihr Diskussionsresultat prägnant für die Zuhörer präsentieren können.
Nun ja, ich bin ja ein Anhänger der Theorie, dass neue Trends so mit 5-jähriger Verspätung auch in Dt. ankommen. Obwohl wir ja in Dt. vor dem Krieg schon mächtige Konzerne hatten, gelle?! Verschwunden sind die ja auch nicht.

Z.Zt.
-muss der Arbeitnehemer bereit sein, immer längere Anfahrtswege zu seinem Arbeitsplatz in Kauf zu nehemen(persönliche Entwurzelung9
-keine Mindestlöhne(die für unqualifizierte Menschen bitter nötig wären, um aus der Sozischiene raus zu kommen)bedeutet tatsächlich, dass billigere Unqualifizierte diesen Job machen

Ein persönlicher Führer wird nicht mehr gebraucht, bei uns heißt er mittlerweile:
GELD
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
arxistische) die das vorher geplant haben und auch

Bevor diese Parolen skandiert wurden, dtrainer, haben die sich wohl vorher zusammengesetzt + überlegt, wie sie ihr Diskussionsresultat prägnant für die Zuhörer präsentieren können.
Du verkennst wohl daß die APO überwiegend aus antiautoritären Gruppen bestand. Da wurde gar nichts vorher festgelegt, außer dem Hauptthema - es gab Gruppen (marxistische) die das vorher detailliert festlegen wollten. Aber welchen Einfluß hatten die?

Aus der Erinnerung....
Wir (FNL, Anarchisten) planten eine Aktion gegen Fahrpreiserhöhungen bei der Tram. Wie üblich, haben wir dazu auch andere Gruppen eingeladen - die dann natürlich selbst bestimmen konnten wie sie auftreten. Unter anderem auch die DKP. Die war dann sowas von kooperativ...

FNL: ihr könnt euch beteiligen, wenn wir uns einig sind daß wir verlangen, die Fahrpreiserhöhung zurückzunehmen.
DKP: da sind wir uns einig, aber wir bestimmen die Parolen und Anarchisten marschieren am Ende der Kolonne.
FNL: wir machen keine Demo. Das wird eine Tramblockade am Bahnhof.
DKP: gut, dann stellen wir die Redner.
FNL: pardon, wir machen die Aktion. Ihr könnte gern etwas beitragen, aber uns Vorschriften machen könnt ihr vergessen.
DKP: so sind unsere Bedingungen, anders machen wir es nicht.
FNL: schade. Dann seid ihr eben nicht dabei
.
:egal:

Die Aktion war - ohne die DKP - erfolgreich. Die Lokalpresse schloß sich unseren Forderungen an, kommunistisches Parteichinesich hätte das wahrscheinlich verhindert.
Soviel zur Planung solcher Aktionen...;-)
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Kapitalismus wird zu Faschismus ?

Thx für den Nähkästchenbeitrag, dtrainer!
Was hat der jetzt aber mit dem skandierten Slogan 'Kapitalismus bumm bumm bumm wird zu Faschismus bumm bumm bumm' zu tun?
Ich erinnere noch, dass diesem Spruch ein internationales Studentensymposium voranging, wo Vertreter aus 14 Ländern dabei war.
By the way: War zwar bei so einigen(außer bei Anti-AKW/Häuserkampf) organisierten Demos dabei, fand aber spaßguerillamäßige gewaltfreie Aktionen immer goil!
 

lieblaunisches Luxustier

Geheimer Meister
27. Januar 2012
339
AW: Kapitalismus wird zu Faschismus ?

[....]Wie genau ändern denn die Amerikaner die Gesetze in unserem Land, oder wieso ist das angloamerikanischer Turbokapitalismus?

Ich finde es gibt da eine Ungereimtheit in dem wonach "die Menschen" rufen.
Auf der einen Seite ist der Staat (und vor allem Europa) der absolute Buhmann, alles wird Reguliert (Überregulierung), alles wird Kontrolliert und Bestimmt usw.
und auf der anderen Seite wird bemängelt das es z.B. Lohndumping gibt, also nach MEHR Eingriff des Staates gerufen. Lohndumping beispielsweise entsteht ganz alleine dadurch das die entsprechende Tätigkeit auch von jemandem für weniger Geld ausgeführt werden kann und wird. [.....]



Ich denke, mit angloamerikanischem Kapitalismus ist die Form des Kapitalismus gemeint, die dem Recht des Stärkeren zuspielt und eine gesellschaftliche, also gemeinschaftliche, Verantwortung ablehnt. Jeder ist ausschließlich für sich selber verantwortlich und wer da nicht schritthalten kann, fällt durch das Netz. Es geht nur noch um Leistung und Profit.
Wenn in Deutschland mehr und mehr Menschen aus dem Ausland für weniger Geld die Arbeit machen, dann werden in Deutschland immer mehr Menschen arbeitslos. So geht die Kaufkraft zurück und Fernost erobert mit seinen Billigprodukten den Markt. So geht der Gewinn europäischer Firmen zurück und die Folge sind Arbeitslosigkeit, wieder Lohndumping, Kurzarbeit, Aufstocker. Wer zahlt die Zeche der Aufstocker? Der Steuerzahler, also wieder Arbeitnehmer, statt Arbeitgeber. Konzerne machen Gewinn, aber das Land geht schleichend den Bach runter. Konzerne beinflussen auch Gesetze. Damit durfte ich selber schon Erfahrung machen. Obwohl ich moralisch und logisch völlig und zweifelsfrei im Recht war, hat es in einem bestimmten Kontext keinen Sinn gehabt, auf mein Recht zu klagen, weil ein Energiekonzern ein unmögliches Recht vom Staat bekommen hat. Die Rettung der ganzen europäischen Währungsunion dient doch nur dem Gewinn der Großkonzerne, die ihre Arbeitnehmer aber nicht am Gewinn beteiligen.
Im Turbokapitalismus gerät also das Gleichgewicht zwischem dem Gewinn der Konzerne und der Entlohnung der Arbeitnehmer aus den Fugen. Ein Arbeitnehmer, dessen Arbeit nicht angemessen entlohnt wird, der sich als Sklave des Arbeitgebers fühlen muss, keine Wertschätzung erhält, der arbeitet auch nicht gerne und somit nicht gut.
Faschistischer Kapitalismus ist, wenn sich der Wert eines Menschen ausschließlich an seiner Arbeitskraft, seines Besitzes und seiner Kaufkraft bemisst und das auf Kosten von Moral, Anstand und Solidarität. Faschistischer Kapitalismus ist, wenn Babys und kleinste Kleinkinder schon in staatliche Kitaobhut gehen, damit Muttern helfen kann den Lebensstandart zu erhalten, weil das wichtigeste Gut der Konsum geworden ist und nicht arbeitende Mütter schon fast verpönt sind. Wie hieß es neulich in einer Doku über hochgebildete Mütter, die trotzdem ihre Karriere zugunsten der Kindererziehung aufgeben? Sie hätten im entscheidenden Augenblick gekniffen und hätten sich feige zurückgezogen, die Schwangerschaft als Vorwand genutzt, nicht weiter um die Führungsposition konkurrieren zu müssen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.798
AW: Kapitalismus wird zu Faschismus ?

Das ist poststalinistische Orthodoxie. Darüber gibt es sicher jede Menge Bücher, und zwar mittlerweile zu Altpapierpreisen. Verkürzt gesagt, wird der marxistischen Lehre von den einander ablösenden Wirtschafts- und Gesellschaftsformen noch eins draufgesetzt, indem sich Imperialismus notwendigerweise zu Faschismus entwickelt. Da kann man dem Klassenfeind, der einem für den Kampf gegen die Wehrmacht die Panzer geliefert hat, prima eins reinwürgen. Ich wundere mich. Der Spruch muß doch zu Deiner Zeit absoluter Mainstream gewesen sein, a-roy.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
13.982
AW: Kapitalismus wird zu Faschismus ?

@lieblaunisches Luxustier
komisch, ich arbeite nun seid über 10 Jahren in globalem Kontext und bin zufrieden mit meinem Anteil am Gewinn der Firma (jetzt schon in der zweiten Firma).

Ist das nicht eine Frage der Qualifikation des einzelnen wie und ob er gut Bezahlt wird?

Lass mich mal ganz provokativ Fragen:
Warum muß(!) die Gesellschaft eigentlich für alle diejenigen aufkommen die nichts können bzw. die nichts können was nicht ein dahergelaufener
aus einem anderen Land auch kann? Warum liegt nicht der größere Teil der Verantwortung bei jedem Einzelnen sich selber zu bilden und auszubilden so das
er garnicht in die Situation gerät?

Ich finde es schön und richtig und gut wenn die Gesellschaft die schwächsten auffängt. Ich wehre mich aber dagegen dies als ein RECHT darzustellen.
Es war zu allen Zeiten so das man sich um sein Überleben vor allem selber kümmern mußte und ich sehe wenig Vorteile darin die Menschen davon zu entmündigen.
 

testtesttest

Gesperrter Benutzer
8. November 2012
356
AW: Kapitalismus wird zu Faschismus ?

Nein musste man nicht Malakim.
Sehr schnell erkannten die Menschen das Kooperation sehr viel vorteilhafter ist, als sich alleine durch die Wildnis zu schlagen. Ich weiss ja worauf du hinaus willst, aber selbst im geschichtlichen Kontext auf die Zivilisationsgeschichte der Menschheit reflektiert stimmt das auch nicht so ganz. Oft mussten ganze Familien arbeiten, damit überhaupt was zu essen auf den Tisch gekommen ist.

Es wird uns vielleicht erzählt, dass es schon immer so gewesen ist, aber ich persönlich habe bsp. Null Motivation ausschließlich für mich irgendwas zu tun was nicht mit der Charakterschleifung zu tun hat. Denn mich erfreut es sehr, wenn ich anderen eine Freude bereiten kann und das bekomm ich permanent zurück. Wenn ich bei allem was ich täte nur auf mich und meinen persönlichen Profit aus wäre, dann würde es mir sicherlich anders ergehen.

Aber es gibt ja nicht Umsonst den Begriff der Ellbogengesellschaft und das hat für mich sehr viel mit der Indoktrination durch unsere Gesellschaft und denjenigen Eliten zu tun, die dies veranlassen. Natürlich geht es anders. Man muss es nur wollen.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
13.982
AW: Kapitalismus wird zu Faschismus ?

Ich sehe nur eben kein RECHT darauf von der Gesellschaft ausgehalten zu werden.

Meiner Meinung nach sind die Forderungen an die Gesellschaft interessanterweise anders als die Forderungen die sich jeder selber stellt.
Wer hilft denn freiwillig anderen (das sind einige), wer hilft denn freiwillig anderen wenn es ihm selber schlecht geht (das sind weniger),
wer hilft denn freiwillig anderen über seine eigentlichen Möglichkeiten hinaus (kaum noch jemand).

Das Problem liegt darin, das im Falle der gesellschaftlichen Pflichten ANDERE etwas tun sollen und niemand selber etwas tun will.



Zum Thema Kooperation:
Mir ist neu das ein gemeinsames Arbeiten zum Überleben einen vom Arbeiten enthebt. Arbeitsteilung hat die Menschen weiter gebracht, nicht
das ausruhen auf der Hängematte. Aber Du scheinst ja Beispiele zu haben, zu welcher Zeit und wo mussten die Menschen denn weniger Arbeiten für gleichen oder
höheren Wohlstand verglichen mit hier und heute?
 

testtesttest

Gesperrter Benutzer
8. November 2012
356
AW: Kapitalismus wird zu Faschismus ?

Nein das Recht bestimmt nicht, allerdings hat sich damals Bismarck für die Sozialgesetze nicht aus humanitären Gründen entschieden. (Auch wenn es Vorreiter wie Krupp etc. gegeben hat - doch auch hier spielten Profitmaximierung die oberste Rolle, er erkannte halt das dazu zufriedene und gut versorgte Arbeiter von Vorteil sind für die Firma.)

Meine persönliche Erfahrung ist allerdings, dass Menschen die kaum was haben, i.d.R. hilfsbereiter und aufgeschlossener sind und eher noch das letzte Essen mit dir teilen, als irgendwelche Typen die sowas noch nie erleben mussten. Die sich dann mit irgendeiner Pseudospende durch sämtliche Medien am Besten noch hochleben lassen.

Nunja wenn man sich über das Zins und Zinseszinssystem und der Verflechtung mit unserer Wirtschaft informiert hat, dann fällt es einem erstmal etwas schwieriger in so einem Finanzsystem mit altruistischer Einstellung sich einzugliedern. (Sofern überhaupt möglich)

Wahrscheinlich hab ich dich missverstanden, denn du hast absolut Recht, wenn du von diesem kleinen Flecken Erde sprichst auf dem wir verharren. In weiten Teilen der Welt sieht das anders aus. Kannst ja mal nem chinesischen Kind das Nike Schuhe zusammennäht erzählen, wie glücklich es sein soll, denn vor 200 Jahren mussten die Menschen ja noch härter arbeiten.

Natürlich geht mit Rationalisierung und Automatisierung sehr viel Arbeit leichter von der Hand. Komischerweise sollte man doch auch meinen, das uns die Maschinen sehr viel arbeit abnehmen und wir dann mehr Zeit hätten und als Menschen zu entfalten. Doch dem Gegenüber stehen dann ständig ins Hirn geprügelte Existenzängste, die sehr oft irrational sind, aber ihre Wirkung bei den Betroffenen nicht verfehlen.

Bestes Beispiel sei hierfür die Mär von der Vollbeschäftigung.

Ich würde sagen, ja zu früheren Zeiten mussten die Menschen für vieles sehr viel härter und länger schuften als heute, aber das Endresultat ist dennoch relativ ähnlich. Heute leiden die Leute dann an Burnout-Geschichten oder sind einfach nicht in der Lage mal abzuschalten und richtig zu entspannen. Was also nützt dir dein Wohlstand, wenn du nicht in der Lage bist diesen auch zu genießen.

Oder wieviel ist unser Wohlstand wert, wenn auf der Anderen Seite, sehr viele Menschen dafür ausgebeutet werden ?
 

Navigator2306

Geselle
13. August 2013
22
AW: Kapitalismus wird zu Faschismus ?

Ist der Patriot Act ein faschistisches Instrument? Ja. Steht das Kapital dahinter? Ja. Auch in diesem Beispiel wurde die Gesetzgebung vom Kapital ( den Zionisten ) beeinflusst um das Endziel zu erreichen.
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Kapitalismus wird zu Faschismus ?

Wieso steht hinter dem Patriot Act das Kapital + warum stecken Zionisten dahinter + was ist deren Endziel,Navigator2306

Welchen Spruch meintest du, wilder Jäger?
Ich hatte mich zu meiner Zeit mehr auf hochschulpolitische Themen konzentriert als auf iwelche marxistischen etc. Analysen.
 
Zuletzt bearbeitet:

lieblaunisches Luxustier

Geheimer Meister
27. Januar 2012
339
AW: Kapitalismus wird zu Faschismus ?

Hallo Malakim,

@lieblaunisches Luxustier
komisch, ich arbeite nun seid über 10 Jahren in globalem Kontext und bin zufrieden mit meinem Anteil am Gewinn der Firma (jetzt schon in der zweiten Firma).

Ist das nicht eine Frage der Qualifikation des einzelnen wie und ob er gut Bezahlt wird?

Lass mich mal ganz provokativ Fragen:
Warum muß(!) die Gesellschaft eigentlich für alle diejenigen aufkommen die nichts können bzw. die nichts können was nicht ein dahergelaufener
aus einem anderen Land auch kann? Warum liegt nicht der größere Teil der Verantwortung bei jedem Einzelnen sich selber zu bilden und auszubilden so das
er garnicht in die Situation gerät?

Ich finde es schön und richtig und gut wenn die Gesellschaft die schwächsten auffängt. Ich wehre mich aber dagegen dies als ein RECHT darzustellen.
Es war zu allen Zeiten so das man sich um sein Überleben vor allem selber kümmern mußte und ich sehe wenig Vorteile darin die Menschen davon zu entmündigen.

Dieses Thema ist zweischneidig und vor gar nicht allzulanger Zeit, hätte ich mich deiner Meinung komplett angeschlossen. Da ich nicht zu den "schwächeren der Gesellschaft" gehöre habe ich dazu geneigt jedem die Verantwortung für sein berufliches Glück selber zuzuschieben. Natürlich beurteilt man Situationen aus seiner persönlichen Perspektive und natürlich zu seinem persönlichen Vorteil. Und um Missverständnissen vorzubeugen, ich bin keine Freundin des uneingschränkten Sozialstaates und habe auch ganz arge Bedenken gegenüber der sogenannten "Generation Hartz IV". Doch habe ich in den letzen Jahren auch sehr viel erkennen müssen, nämlich vor allem, dass es tatsächlich Menschen gibt, die das, was (ich setzte mich mal frech zu dir in Boot:)) Menschen wie du und ich vor dem Hintergrund ihres eigenen Könnes und Für-möglich-halten nicht zu leisten im Stande sind. Es gibt Menschen, die von vorne herein nicht mündig sind. Man muss sie erst gar nicht entmüdigen, obwohl manchmal genau das ihre Rettung und die der Anderen wäre. "Tugenden" wie Ehrgeiz, Fleiß und Bemühen um persönlichen Aufstieg sind eine Sache, die Menschen vorgelebt werden muss. Auch Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen gehören zum Erfolgsrezept dazu und schon daran mangelt es selbst vielen, die ich an der Uni getroffen habe. Ich kenne studierte Leute aus Arbeiterfamilien, die trozt ihres Studiums, ihres Fleißes und ihres guten Willens heute nicht mehr in der Tasche haben als ihr mittelmäßiges Diplom. Wie geht es da erst Menschen, deren Eltern sich schon immer als Sklaven einer höheren Macht namens Staat, Chef, besser gebildetem Kollegen empfunden haben? Arbeitslosigkeit und Erfolgslosigkeit ist in unserem Land schon lange keine Frage des Bildungsniveaus mehr. Nicht allein der Arbeiter, der durch einen Billigarbeiter von anderswo ersetzt wird steht auf der Straße, sondern auch die angeblich fehlenden Fachkräfte. Ich kenne Maschinenbauingenieure, die eine Absage nach der anderen bekommen, Ärzte, die nicht verstehen, warum Fachkollegen aus Tschechien die Stelle bekommen, für die sie sich erfolglos beworben haben, Finanzfachkräfte, die einen Job nicht bekommen, weil die schon im Bewerbungsgespräch durch die Zeilen geforderte Beihilfe zur Steuerhinterziehung abgelehnt wurde. Wir müssen also nicht für diejenigen aufkommen, die nichts können oder sich nicht bemühen, sondern zunehmend für diejenigen, die trotz ihres Könnens auf der Straße stehen und das, weil der Staat kurzichtige Gesetze erlässt, die Missbrauch durch Großkonzerne ermöglichen.

Es geht in unserer Gesellschaft und beim Thema Erfolg zunehmend um Werteverschiebung in Richtung Egoismus, Materialismus, Ellenbogenmentaltiät und Hintanstellung der Familie und aller damit verbundenen, positiven Prägungen. Eine Gesellschaft, auch eine, in der eine vernünftige freie Marktwirtschaft herrscht, sollte ein Abbild der Familie im Großen sein. In einer Familie wird im Idealfall erzogen, geschimpft, gelobt, gelernt, geholfen, gefordert, korrigiert, miteinander und füreinander gelebt und vor allem geliebt. Liebe übersetzt in den gesamtgesellschaftlichen Kontex wäre Respekt.
Über dieses Reglement gab es mal einen gesellschaftlichen Konsens, so dass all die genannten Dinge auch auf gesellschaftlicher Ebene stattfanden. Das ist nicht mehr gegeben, weil man im Bemühen die "Spießigkeit" zu bekämpfen auch gleich die Erziehung ansich in Frage gestellt hat. Nun sehen wir uns in einer Situation, in der aufgrund abgenommenem Gemeinschafsgefühls und verbindener Kultur statt freier Marktwirtschaft (wie noch in den Siebzigern des letzen Jahrhunderts) ein egoistischer Turbokapitalismus herrscht.
Warum sollten wir in angemessenem Maße für die aufkommen, die weniger können?
Vielleicht, weil der gesellschaftliche Zusammenhalt auch ein Erhalt von Kultur, Frieden und Identität bedeutet?

Ich denke aber, du stellst die falschen Fragen. Sollen wir uns nicht eher die Frage stellen, wie wir dafür sorgen, dass

-eine freie Martkwirtschaft nicht zum Turbokapitalismus verkommt?
-ein gesundes Maß und eine gesunde Freude an Dingen, die ich mir kaufen kann, nicht Opfer eines Konsumterrors wird?
-Freiheit nicht zur entmoralsierten Ellenbogenmentaliät verkommt?
-soziale Benachteiligung nicht sackgassenartig in die sogenannte Unterschicht führt?
-Schwächere gefördert werden, ohne andere übermäßig zu belasten und zu behindern?
-große Einkaufszentren mit typischen "Ketten", den Einzelhandel mit den individuellen netten Dingen nicht zerstören?
-Fleischkonsum eingeschränkt werden kann, damit Tiere nicht leiden müssen?
-Firmen keine Dinge herstellen dürfen, die nach 3-5 Jahren kaputt gehen?
-Kinder nicht schon in der Grundschule nur auf Leistung getrimmt werden, ohne dass die Bildung leidet?
-Kinder mindestens die ersten drei Jahre bei ihren Eltern verbringen dürfen, von denen geprägt und gehätschelt werden, ohne Karriereknick und Geldsorgen?
-Banken nicht von Steuergeldern gerettet werden? (Siehst du eigentlich ein, dass du das tun musst?)
-Menschen von ihrer Arbeit gut leben können?
-Kleinunternehmer, Handwerker, Freiberufler nicht an Lohnnebenkosten bzw. Sozialabgaben kaputt gehen?
-Unternehmen in die Fortbildung hier zur Verfügung stehender Fachkräfte investieren, statt sich Leute aus dem Ausland zu holen?
-das Privat-Fernsehen nicht von morgens bis abends Menschen zeigt, die nicht zum erfolgsorientierten Bildungsbürgertum gehören und damit keine Vorbilder stellt?
- und so fort ....

[OTOP]Warum verlinkst du mein Userprofil in der Anrede :gruebel:? [/OTOP]
 

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