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Beispiele für Gesellschaften ohne Staat und Regierung - Teil 1, bis zur Antike:

Libertarian

Gesperrter Benutzer
7. Dezember 2017
137
Beispiele für Gesellschaften, die ohne eine Regierung existier(t)en:

Davon hat es Tausende gegeben. Ich könnte ein Dutzend nur aus dem Stegreif nennen:

die Bororó, die Baining, die Onondaga, die Wintu, die Ema, die Tallensi, die Vezo, die Khoi-San, die Inuit, die Ainu, die Jakuten, die Tungusen, die Irokesen, die Algonkin, die Huronen, die Mohikaner, die Waorani, die Yanomami, die Andamanen, die Pygmäen-Völker, die Kabylen Nordafrikas vor der frz. Okkupation.... die Bororo Völker, die Piaroa Völker, die Tiv Völker, die Abipón Völker, die Mocoví Völker, die Kadiweu Völker die Guaicuru, die Guarani languages|Tupi-Guarani, Nivaclé people|Chulupi, Baining, Onondaga Völker, Wintu Völker, Kemak Völker|Ema, Wyandot Völker|Huronen, Mahican, Huaorani people|Waorani, Yanomami, Indigenous Australians, Aboriginal peoples in Canada, Indigenous peoples of the Americas, Taiwanese aborigines,

All diese eindeutig herrschaftsfreien Gesellschaften haben noch nie etwas von irgendeiner anarchistischen Philosophie der Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit gehört, dennoch haben sie einfach anarchisch gelebt in ihren egalitären Strukturen, ohne das es ihnen jemals ein Mensch erklären musste, wie sie zu leben hätten, es war für sie das natürlichste der Welt, in selbst verwalteten egalitären Clans und Stämmen zu leben ohne staatliche Herrschaftsstrukturen.

Viele Jäger- und Sammler Gemeinschaften kennen überhaupt keine Funktion eines Häuptlings und selbst bei den nordamerikanischen Indianern hatte der Häuptling allgemein recht wenig zu sagen, er musste genau wie jeder andere Indianer auch sein Wild selber erjagen, lebte genau wie jeder andere auch in einem Zelt und wurde vom gesamten Stamm sozusagen basisdemokratisch gewählt, auch von Frauen, die Funktion eines Häuptlings bestand lediglich in der Friedenssicherung beim Unterhandel mit anderen Stämmen, niemals durfte ein Häuptling über ein anderes Stammesmitglied oder über Krieg und Frieden entscheiden, das durfte nur der Ältestenrat und jedes Stammesmitglied gelangte ab einem gewissen Alter in diesen Ältestenrat, die Häuptlinge sind also keinesfalls mit europäischen absolutistischen Königen oder Kaisern zu vergleichen und ihre Position war nicht vererbbar wie bei unseren Monarchen, doch keiner möchte zurück in die Steinzeit, all diese egalitären Völker dienen hier nur als Beispiele. Es hat auch in der heutigen Zeit alle möglichen Arten von erfolgreichen anarchistischen Experimenten gegeben; Experimente mit der Arbeiterselbstverwaltung wie bei Mondragón; ökonomische Projekte, die auf dem Konzept der Geschenkökonomie beruhen, wie Linux; alle Arten politischer Organisation, die auf Konsens und direkter Demokratie beruhen.... Nun, es ist ja nicht so, dass die Menschen es nicht versucht hätten. Die gesamte Vorgeschichte hindurch lebten die Menschen in anarchischen Zuständen, in Freiheit und Gleichheit, in der Clan- und Stammesorganisation, der Gentilstruktur wie Engels es nannte, der Staat existierte für Jahrtausende hindurch immer nur dort wo sich die Sklaverei entwickelte.

Die früheste Form eines primitiven Staates mit einer winzigen herrschenden Klasse und einer Menge Sklaven finden wir um 7300 v.Chr. in der anatolischen Stadt Cayönu, die ausgebeuteten Sklaven rebellierten jedoch offenbar gegen ihre Herren und beseitigten diesen Zustand wieder erfolgreich, erst nahezu 3000 Jahre später entwickelt sich die Sklaverei erneut, diesmal im Süden Mesopotamiens, um 4032 v. Chr. wurde die Stadt Eridu gegründet, wobei es auch damals noch weltweit überwiegend egalitäre Städte gab, eine Stadt muss sich also nicht zwangsläufig in einen Stadtstaat verwandeln, im Laufe des 4 Jahrtausends v. Chr. wurden weitere Stadtstaaten gegründet: Adab, Eridu, Isin, Kish, Kullub, Lagash, Larsa, Nippur, Sippar, Shurrupak, Ur und Uruk, das waren die zwölf ersten zentralisierten Stadtstaaten auf den ältesten Keilschriftfunden, welche von einem Ensi, einem Stadtfürsten, regiert wurden, was sie zum Staat macht, die 12 Städte vor der Flut wie die Sumerer sie nannten.

Das Verschwörertum des Altertums und die betrügerischen Mythologien stellt in seinem Wesen ein Phänomen der Klassengesellschaften dar. Es dient dem Zweck, die gesellschaftlichen Kräfte, die sich der Klassenunterdrückung und -Ausbeutung widersetzen, mit raffinierten wie groben Methoden auszuschalten. Dabei werden stets zwei Methoden angewandt: Ideologische Täuschung und brutale Repression der Klassensysteme. Je nach den Notwendigkeiten wird die eine oder andere Methode bevorzugt, meistens jedoch werden sie gleichzeitig eingesetzt. Die ideologischen Mittel werden zur Aufrechterhaltung des gesellschaftlichen Systems eingesetzt, solange sie überzeugend wirken und ihrer Rolle der Täuschung gerecht werden. Reichen aber die Einflüsse der ideologischen Macht nicht aus und entsteht eine Opposition die auf Veränderungen drängt, wird diese mit brutalen Unterdrückungsmechanismen bekämpft.

Der differenzierte Einsatz von ideologischer Macht ist eine Erfindung der sumerischen Zivilisation. Die Priester vollbrachten in ihren Tempeln größte Anstrengungen zu ergründen, wie der Menschheit das System der Ausbeutung als die beste aller Ordnungen verkauft werden kann. Die von den sumerischen Priestern erschaffene Mythologie ist in diesem Zusammenhang womöglich die größte Verschwörung, die sich gegen die Menschheit richtete.

Es gelang ihnen, eine Denkweise zu etablieren, unter deren Einfluss alle Menschen zu vollkommenen Untertanen wurden. Die allgegenwärtigen Götter herrschten über das menschliche Denken und die Menschen verwandelten sich in freiwillige Knechte ihrer Götter. So konnte die historisch größte gesellschaftliche Täuschung für gültig und akzeptabel erklärt werden und sich im weiteren verlauf der Geschichte entwickeln und ausbreiten.

Die soziale Gemeinschaft sollte sich in der Matrix eines Systems mit unterworfenem Geschlecht und der Klasse der Sklavinnen und Sklaven vergeblich bemühen, sich aus diesem Sumpf zu befreien. Die Geschichte der Zivilisation sollte sich von diesem Zeitpunkt an als Weiterentwicklung dieser beiden Institutionen fortsetzen: Während die Tempel der Priester sich zu Synagogen, Kirchen, Moscheen u.ä. wandelten, differenzierte sich das Bordell aus und reproduzierte sich in den Häusern der monogam-patriarchalen Familien, dem zu ihnen komplementären Häterentum, den dynastischen Haushalten, den Hütten der Bauern und Häusern der Stadtbewohner. Im Laufe der Zeit dehnte sich dieses System welches auf der Herrschaft von Menschen über andere Menschen beruht, welches also auf Sklaverei beruht, bis nach Ägypten ins Tal des Flusses Nil aus, wo Pharao Menes den ersten zentralisierten Staat auf afrikanischem Boden um 3150 v. Chr. errichtete. Die beiden Länder; Ober- und Unterägypten zu einem Reich unter seiner Herrschaft zusammen fasste.

Zurück zu den anarchischen Gemeinschaften: Auch noch lange nach dem Aufkommen von Ackerbau und Viehzucht im Orient, lebten die freien Bauern der Jungsteinzeit für Jahrtausende hindurch in egalitären Dorfmarken und freien selbst verwalteten Gemeinwesen, Kommunen und auch freien egalitären Städten: zu nennen sind hier z.B.:

die Stadt Jericho ca. 9 500 BC - 1239 BC,

Irland ca. 7500 BC - 1640 AD,

Cayönü , östliches-Anatolien, ca. 7200 to 6600 BC. ===

Chatal Hüyük, Ost-Anatolien, ca. 7400 v.Chr. - 6200 v.Chr.

Mohenjo-daro, Harappa Culture, Indus Tal-Zivilisation, ca. 3500 BC-1386 BC (bis zum Einfall der Arier am Indus, welche das Kastensystem einführten und die Urbevölkerungen Indiens als Shudra’s versklavten) ,

Vedischer Anarchismus ab dem 2 Jahrtausend v. Chr.,

die Stadt Abdera auf der Chalkidike ca.1253 v.Chr. - ca. 513 v.Chr., (endete mit der persischen Eroberung)



 

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