hab die Suchfunktion genutzt, aber kein vergleichbares Thema gefunden:
kurzum, Camus stellt folgenden These auf:
der mensch hat entweder:
a) einen freien Willen, das hieße jedoch, dass Gott nicht allmächtig sein kann
b) keinen freien Willen, Gott ist allmächtig.
Für b) ergeben sich natürlich verheerende Konsequenzen, welchen Sinn hätte das Leben ohne freien Willen? Wie könnte man jemanden nach seinen Taten beurteilen (loben/bestrafen/hassen/lieben), wenn er/sie gar nichts für die erbrachten Dinge kann?
Worauf ich eigentlich hinaus will ist a). Ich würde mich seit geraumer Zeit selbst als Atheist bezeichnen. Die Nichtexistenz Gottes hat allerdings sehr "unangenehme" Konsequenzen:
1. welchen Sinn hat das Leben? (ne leichte Frage zu Beginn ) -
"Das Leben ist Leiden" (eine der Hauptaussagen des Buddhismus), wieso das alles auf nehmen, wenn keine Besserung in Sicht ist (z.B. Erlösung, Reinkarnation, Beitrag für die menschliche Rasse (wie bei Marx))? Sartre und Camus meinen Selbstmord wäre "feige", aber einen "echten" Grund fürs Weiterleben kann ich bei ihnen nicht finden. (keine Sorge, hab nicht vor mich umzubringen... hoffnung stirbt auch bei mir zuletzt )
2. wie rechtfertigen wir unsere Gesetze/Sitten?-
Im Moment ist die Diskussion, ob Gott in die neue EU-Verfassung aufgenommen werden soll grad in der heißen Phase, unsere deutsche Verfassung bezieht sich auf Gott (und zwar auf einen christlichen, der als allmächtig und alles-liebend definiert wird). Es ergibt sich die eigentlich (ganz geringfügig )absurde Frage: wieso darf ich meinen Nachbarn nicht umbringen, wenn er samstags um 18.30 zum Rasenmähen anfängt und ich gerade mit Freunden grillen will? - "Weil der Mensch ein Geschöpf Gottes ist und eine Seele besitzt", würden Christen antworten. Doch was antworten Atheisten? Und wer legitimiert Gerichte über jemanden zu richten? Deshalb ist mich die Konsequenz, die Sartre zieht, absolut nachvollziehbar: Anarchie. Wenn wir jetz aber Anarchie einführen würden, würde sich der Stärkere einfach durchsetzen, Zustände wie zu Zeiten der Völkerwanderung wären unausweichlich. Auch der Forschungsstand z.B. würde stagnieren bzw. sogar abnehmen, denn wer soll sie finanzieren und wozu, den Nutzen hätten dann sowieso erst die Nachkommen.
Das sind nur 2 Beispiele für Probleme, die ohne einen Gott entstehen würden.
Hier vielleicht noch ne kleine Anmerkung: Satre wollte auf keinen Fall Kinder zeugen, denn dann müssten diese auch in diesem Leid leben....
Zusammenfassend möchte ich sagen, dass ich ja ganz gern an Gott glauben möchte (hört sich irgendwie komisch an, ich weiss, aber Kant z.B. setzt bei seinen Thesen voraus, dass es einen Gott gibt und der Mensch einen freien Willen hat, ansonsten hat das Leben, bzw. überhaupt das Nachdenken an sich laut ihm keinen Sinn), aber ich stolper jedesmal über diese These von Camus, sie ist für mich absolut koherent
kann es sein, dass es letzten Endes doch eine Frage des "Glaubens" ist? (edit: mit "glauben" mein ich keine der Weltreligionen, sondern, dass der Versuch, Gott rationell zu erklären, vielleicht von vornherein scheitert. sorry, hab mich schlecht ausgedrückt, Deimos)
Fragen über Fragen
kurzum, Camus stellt folgenden These auf:
der mensch hat entweder:
a) einen freien Willen, das hieße jedoch, dass Gott nicht allmächtig sein kann
b) keinen freien Willen, Gott ist allmächtig.
Für b) ergeben sich natürlich verheerende Konsequenzen, welchen Sinn hätte das Leben ohne freien Willen? Wie könnte man jemanden nach seinen Taten beurteilen (loben/bestrafen/hassen/lieben), wenn er/sie gar nichts für die erbrachten Dinge kann?
Worauf ich eigentlich hinaus will ist a). Ich würde mich seit geraumer Zeit selbst als Atheist bezeichnen. Die Nichtexistenz Gottes hat allerdings sehr "unangenehme" Konsequenzen:
1. welchen Sinn hat das Leben? (ne leichte Frage zu Beginn ) -
"Das Leben ist Leiden" (eine der Hauptaussagen des Buddhismus), wieso das alles auf nehmen, wenn keine Besserung in Sicht ist (z.B. Erlösung, Reinkarnation, Beitrag für die menschliche Rasse (wie bei Marx))? Sartre und Camus meinen Selbstmord wäre "feige", aber einen "echten" Grund fürs Weiterleben kann ich bei ihnen nicht finden. (keine Sorge, hab nicht vor mich umzubringen... hoffnung stirbt auch bei mir zuletzt )
2. wie rechtfertigen wir unsere Gesetze/Sitten?-
Im Moment ist die Diskussion, ob Gott in die neue EU-Verfassung aufgenommen werden soll grad in der heißen Phase, unsere deutsche Verfassung bezieht sich auf Gott (und zwar auf einen christlichen, der als allmächtig und alles-liebend definiert wird). Es ergibt sich die eigentlich (ganz geringfügig )absurde Frage: wieso darf ich meinen Nachbarn nicht umbringen, wenn er samstags um 18.30 zum Rasenmähen anfängt und ich gerade mit Freunden grillen will? - "Weil der Mensch ein Geschöpf Gottes ist und eine Seele besitzt", würden Christen antworten. Doch was antworten Atheisten? Und wer legitimiert Gerichte über jemanden zu richten? Deshalb ist mich die Konsequenz, die Sartre zieht, absolut nachvollziehbar: Anarchie. Wenn wir jetz aber Anarchie einführen würden, würde sich der Stärkere einfach durchsetzen, Zustände wie zu Zeiten der Völkerwanderung wären unausweichlich. Auch der Forschungsstand z.B. würde stagnieren bzw. sogar abnehmen, denn wer soll sie finanzieren und wozu, den Nutzen hätten dann sowieso erst die Nachkommen.
Das sind nur 2 Beispiele für Probleme, die ohne einen Gott entstehen würden.
Hier vielleicht noch ne kleine Anmerkung: Satre wollte auf keinen Fall Kinder zeugen, denn dann müssten diese auch in diesem Leid leben....
Zusammenfassend möchte ich sagen, dass ich ja ganz gern an Gott glauben möchte (hört sich irgendwie komisch an, ich weiss, aber Kant z.B. setzt bei seinen Thesen voraus, dass es einen Gott gibt und der Mensch einen freien Willen hat, ansonsten hat das Leben, bzw. überhaupt das Nachdenken an sich laut ihm keinen Sinn), aber ich stolper jedesmal über diese These von Camus, sie ist für mich absolut koherent
kann es sein, dass es letzten Endes doch eine Frage des "Glaubens" ist? (edit: mit "glauben" mein ich keine der Weltreligionen, sondern, dass der Versuch, Gott rationell zu erklären, vielleicht von vornherein scheitert. sorry, hab mich schlecht ausgedrückt, Deimos)
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