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Debatte um Kruzifix im Gerichtssaal

Manesse

Groß-Pontifex
3. Oktober 2010
2.968
Debatte um Kruzifix im Gerichtssaal
Hier ist ein Artikel zum Thema:

Debatte um Kruzifix im Gerichtssaal neu entbrannt

Wiederentfacht wurde die Diskussion durch die Anordnung des Präsidenten des Saarbrücker Amtsgerichts, Stefan Geib, die religiösen Symbole zu entfernen.
Darüber hatte am Mittwoch die „Saarbrücker Zeitung“ berichtet. Danach begründete er seine Entscheidung damit, dass das Kreuz zwar „Symbol für eine Autorität“ sei, die aber nicht für die Rechtssprechung eines staatlichen Gerichts maßgeblich sei. Es behindere bisweilen sogar Prozesse, weil Angeklagte anderen Glaubens nicht unter dem Kreuz verhandeln wollten, andere Angeklagte das Kruzifix dazu missbrauchten, um vom Unrecht ihres Verhaltens abzulenken.
CDU-Generalsekretär Roland Theis bezeichnete Geibs Entscheidung als falsch: „Von ihr geht das fatale Signal aus, unsere Werte und Symbole befänden sich auf dem Rückzug.“
Mehr dazu: Justiz: Debatte um Kruzifix im Gerichtssaal neu entbrannt - FOCUS Online
Und wie ist eure Meinung dazu?
Selber bin ich eher un-entschieden.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.321
AW: Debatte um Kruzifix im Gerichtssaal

Es handelt sich um ein religiöses Symbol, das in einer weltlichen Institution wie einem Gerichtssaal nichts zu suchen hat.
 

Aurum

Gesperrter Benutzer
26. September 2015
3.955
AW: Debatte um Kruzifix im Gerichtssaal

Es handelt sich um ein religiöses Symbol, das in einer weltlichen Institution wie einem Gerichtssaal nichts zu suchen hat.
dito

es gibt keine Pflicht zur Beichte, der Angeklagte muss sich nicht selbst belasten :D
Oder Matthäus 7, 1-5.....

Was will mich denn das Kreuz lehren? Mir steht der Hahn auf dem Dach.
 

TheUnforgiven

Großer Auserwählter
17. Februar 2012
1.813
AW: Debatte um Kruzifix im Gerichtssaal

+1
bei allen Debatten um unsere religiösen Traditionen, kann ich dieses absolut verstehen.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.008
AW: Debatte um Kruzifix im Gerichtssaal

+1
Raus mit dem Ding aus dem Justizsaal. Religion hat im Gericht nichts zu suchen.
 
Zuletzt bearbeitet:

William Morris

Meister des Tabernakels
4. Mai 2015
3.762
AW: Debatte um Kruzifix im Gerichtssaal

Nicht unsere Werte befinden sich auf dem Rückzug, es merken nur immer mehr Leute, dass das Christentum die größte Verarsche in den letzten 2000 Jahren war. Dicht gefolgt vom Islam, nur merken die es noch nicht.
 

Aurum

Gesperrter Benutzer
26. September 2015
3.955
AW: Debatte um Kruzifix im Gerichtssaal

Doppelmoral, wie gleiche Leute, die in islamischen Ländern die Religion zugunsten von Demokratie und Menschenrechten zurück drängen wollen, hierzulande auf das Kreuz als religiöses Symbol im Staatswesen bestehen, trotz Trennung von Staat und Religion.
Mein Menschenrecht der Religionsfreiheit ist damit in Frage gestellt.
Frei von Religion der Unterdrückung
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.321
AW: Debatte um Kruzifix im Gerichtssaal

Nicht unsere Werte befinden sich auf dem Rückzug, es merken nur immer mehr Leute, dass das Christentum die größte Verarsche in den letzten 2000 Jahren war. Dicht gefolgt vom Islam, nur merken die es noch nicht.

Nach der islamischen Zeitrechnung befindet sich der Islam im Jahr 1437. Vielleicht haben sie's in 580 Jahren dann auch endlich begriffen.
 

Popocatepetl

Ritter Kadosch
27. August 2013
6.397
AW: Debatte um Kruzifix im Gerichtssaal

wie kann man staat von religion (bisher ein undefinierter begriff) trennen ?
 

William Morris

Meister des Tabernakels
4. Mai 2015
3.762
AW: Debatte um Kruzifix im Gerichtssaal

Gegenfrage: wie passen eine Sekte, die an ein Fantasiewesen anhimmelt und ein Staat zusammen?
 

Valentine

Geselle
4. März 2016
6
AW: Debatte um Kruzifix im Gerichtssaal

Hallo Manesse,

In God we Trust

- - - Aktualisiert - - -

Aurum,

Religion der Unterdrückung?

- - - Aktualisiert - - -

wie kann man staat von religion (bisher ein undefinierter begriff) trennen ?


Garnicht, wenn wir genauer hinschauen würden, würden wir merken, dass die Religion das Fundament ist
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.321
AW: Debatte um Kruzifix im Gerichtssaal

Garnicht, wenn wir genauer hinschauen würden, würden wir merken, dass die Religion das Fundament ist

Nun, das wird immer und überall daher geredet, "das Christentum als Basis des westlichen Staates usw. usf.", denkt man aber mal etwas darüber nach, dann sagt das wenig aus. Genauso kann man sagen, "die Alchemie ist die Basis der Chemie" oder "der Krieg ist die Basis des Sports" ... am Ende führt das aber zu nichts. Spielt die Alchemie denn noch eine Rolle? Nutzen wir noch Bogenschützen im Krieg?

Das "Fundament" unseres Rechtsstaates ist eben nicht die Religion. Sondern vielmehr die Aufklärung, die gleichen und unveräußerlichen Menschenrechte, die Gewaltenteilung, die Gleichheit vor dem Gesetz, die bürgerlichen Rechte.

Die Religionen geben zwar grundlegende Gesetze vor (z.B. die 10 Gebote), darüber hinaus zementieren sie gesellschaftliche Verhältnisse eher, als sie in Frage zu stellen oder gar zu ändern. Ein Sklave bleibt auch in und für die Bibel ein Sklave, weder fordert sie seine Freilassung noch diskreditiert sie den Sklavenhalter. Stattdessen soll der Sklave sein Leid ertragen und im Himmel wird er dann belohnt.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.819
AW: Debatte um Kruzifix im Gerichtssaal

Religionen bilden gewissermaßen eine Untergruppe der Weltbilder, oder?

Erstaunlicherweise passen sie ganz hervorragend mit Staaten zusammen, viele Staaten schrieben ihren Untertanen bzw. Bürgern sogar einige tausend Jahre lang eine bestimmte Religion vor. Aber wir haben nun alle verstanden, daß William Morris große Vorbehalte gegen das Christentum hegt und es offenbar für organisierten Betrug hält.
 

Manesse

Groß-Pontifex
3. Oktober 2010
2.968
AW: Debatte um Kruzifix im Gerichtssaal

Nach der islamischen Zeitrechnung befindet sich der Islam im Jahr 1437. Vielleicht haben sie's in 580 Jahren dann auch endlich begriffen.

Man soll die Hoffnung ja nie aufgeben.

Im Moment aber sieht es aus, als würde sich jene Religion immer mehr rückwärts entwickeln statt vorwärts.

Um mal ein gutes Wort für den Islam einzulegen: Islamische Geistliche dürfen meines Wissens heiraten, katholische Priester immer noch nicht - obwohl dieser dumme Zölibat erst nach dem Jahre 1000 eingeführt worden ist.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.321
AW: Debatte um Kruzifix im Gerichtssaal

Um mal ein gutes Wort für den Islam einzulegen: Islamische Geistliche dürfen meines Wissens heiraten, katholische Priester immer noch nicht - obwohl dieser dumme Zölibat erst nach dem Jahre 1000 eingeführt worden ist.

Wir neigen gern dazu, die christlichen Strukturen auf die islamischen zu übertragen, aber das ist eine oberflächliche Sicht der Verhältnisse. Der Islam als "Kirche" hat keine hierarchischen Strukturen, keine einheitliche Organisation wie die der katholischen Kirche und somit auch kein Kapital einer solchen Organisation. Es gibt keine "Kardinäle" und keine "Bischöfe" - ein islamischer Geistlicher, ein Imam ist somit eher eine Art anerkannter Privatgelehrter. Eine Ausbildung ist nicht vorgeschrieben und in manchen Ländern auch nicht vorgesehen, auch wenn in vielen islamischen Ländern de facto eine Ausbildung zum Imam erfolgt.

Der Zölibat entstand historisch vor allem (Du ahnst es) aus wirtschaftlichen Gründen. Da mit einem kirchlichen Amt i.d.R. auch der Wirtschaftsbetrieb eines Gutshofes o.ä. verbunden war (von irgendwas musste der Geistliche ja leben), stellte sich die Frage des Erbes. Denn hätte der Geistliche Kinder gehabt, dann hätte entweder (ggf. z.T.) ein Erbe erfolgen müssen, oder die Erben hätten nach Tod des Erblassers mittellos dastehen müssen - was mit dem Ruf der Kirche unvereinbar gewesen wäre. Die Vererbung der kirchlichen Güter, auch wenn nur teilweise, hätte aber über die Jahrhunderte (siehe: in solchen Zeiträumen denkt die katholische Kirche) zur Zersplitterung oder Auflösung des kirchlichen Besitzes geführt.
Daher also die Auflage: Keine Heirat, keine Kinder, keine Erben - und nach dem Tod des Geistlichen ist der nächste dran.

Imame waren von der Erbthematik ohnehin von vorneherein gar nicht erst betroffen, da es im Islam keine "Kirche" gab, die etwas zu vererben gehabt hätte. Die Freiheit zu heiraten ist daher keine religiöse Freiheit, sondern eine ökonomische.
 

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