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Die Assasinen (Eine ketzerische Bewegung)

Al-Madjus

Geselle
2. Juni 2004
5
Ich grüße Euch.
Seit über einem Jahr lese ich Eure Beiträge. Zum ersten mal schreibe ich selbst. Am meisten stören mich die Kulturdefizite der jungen Teilnehmer hier. Also was das Thema Assassinen betrifft, möchte ich einige Unklarheiten beseitigen:
Der Begründer heisst HASAN e SABBAH. Er hatte sich politisch engagiert und musste für eine Weile verschwinden. Er floh ins Exil nach Ägypten. Bis dahin galt er als 12er-Schiite. Dort hatte er genügend Zeit, alte Schriften zu studieren und Pläne zu schmieden. Sein Ziel, welches er später auf brilliante Art und Weise verwirklichte, war, Persien von der Fremdherrschaft der Seldjuken (Türkvölker, die Persien überfallen hatten) zu befreien. Er wollte aber auch den Einfluß Bagdads (damals Vatikan für Moslems!) auf Persien verringern bzw. gänzlich aufheben.
Er kehrte inkognito nach Persien zurück und erwarb ein uneinnehmbares Schloß in der Bergen Alamuts. (Alamut= Die Erkenntnis des Adlers). Darüber, mit welchen Mitteln er das Schloß kaufte, gibt es viele Legenden und Vermutungen. Er umgab sich bald mit vielen Anhängern, die bereit waren ihr Leben für ihre politischen Ziele zu opfern.
Je mehr Anhänger sie gewannen, umso mehr Schlösser und Festungen kauften sie in ganz Persien (später bis nach Syrien).
Da sie eine geheime Bruderschaft waren und sich hauptsächlich in ihren Festungen aufhielten, gab es genug Raum für Gerüchte und Verunglimfungen. So nannte sie der Kalif von Bagdad "Haschaschiun". Die Europäer haben den Begriff einfach wörtlich übersetzt und sie Haschischraucher genannt (dafür machen die Historiker Marco Polo verantwörtlich). Gemeint war aber Kiffer/Spinner! Der Kalif/die Araber machten sich lustig über sie.
In Wirklichkeit waren sie fähige, unerschrockene Soldaten, die später den ganzen Mittleren Osten in Atem hielten.
Erst die Mongolen zerschlugen ihre Organisation. Ihre Anhänger blieben grösstenteils bestehen und nennen sich heute Ismaiiliten, Aleviten etc.
Gruß
Al-Madjus
 

TanduayJoe

Geheimer Meister
10. April 2002
322
Moinmoin

Allerdings hat der "Alte vom Berge", wie der Scheich genannt wurde häufig auch Mordaufträge erteilt, die von seinen treu ergebenen Anhängern bedenkenlos ausgeführt wurden. Benutzt wurde zum Morden immer ein Dolch und wenn der Attentäter bei der Ausführung des Anschlags ums Leben kam galt das besondere Ehre und er sollte zum Lohn direkt ins Paradies eingehen.
Noch heute heißt im Englischen "to assassinate" ermorden!
Ein interessanter Link hierzu: Assassinen, Sufis und Drusen

Gruß

TanduayJoe
 

Al-Madjus

Geselle
2. Juni 2004
5
*kopfschüttel* Sein Nachfolger in Syrien "Sinan Rashiddedin" wurde "Der Alte vom Berg" genannt. Er ist bekannt dafür, dass er zeitweise mit den Templern "gemeinsame Sache" gamcht hat gegen die orthodoxen Moslems.
P.S. Obwohl ich selbst Informatiker bin, bevorzuge ich für Recherchen dieser Art Bücher. Das gedruckte Papier überdauert die digitalen Medien. Heutzutage kann jede Hausfrau mittels irgendwelcher Software Sites erstellen und online stellen! :roll:
http://www.torso-lit.de/to11s79.htm
 

blur

Geheimer Meister
1. September 2003
251
Wer sich irgendwann mal genauer mit den Illuminaten und besonders mit dem Buch Illuminatus beschäftigt hat ist schonmal über die Assasinen gestolpert. Es ist nicht besonders schwierig, genaueres über sie herauszufinden.

Quelle: Microsoft Encarta Enzyklopädie 2001
Assassinen, eigentlich Nizariya, auch Nizari Ismailiten, europäische Bezeichnung für die Anhänger der Nizariya, einer aus einer Spaltung der Ismailiya hervorgegangenen schiitischen Glaubensgemeinschaft.
Die Bezeichnung Assassinen ist eine Verballhornung des arabischen Wortes für Haschischraucher, hashishiyun. Obwohl der Haschischgenuss gerade in Sufi-Kreisen nicht unüblich war, wurde der Nizariya von ihren sunnitischen Gegnern unterstellt, ihre Anhänger durch Drogen gefügig zu machen. Die von Kreuzfahrern und europäischen Reisenden, u. a. Marco Polo, kolportierten Geschichten über Gräueltaten und die Brutalität dieser politisch-religiösen Gemeinschaft haben schließlich bewirkt, dass die Bezeichnung Assassinen in Europa eine Bedeutungsverschiebung erlebte und zum Synonym für politisch motivierten Mord wurde.
Die Assassinen/Nizariya gingen Ende des 11. Jahrhunderts aus einer Spaltung der Ismailiya hervor, die mit der Fatimiden-Dynastie ein schiitisches Gegenkalifat zur sunnitischen Abbasiden-Dynastie errichtet hatte. Nach dem Tod des Kalifen Imam al-Mustansir (1094) kam es zwischen seinen beiden Söhnen Nizar und al-Mustali zum Machtkampf. Zwar unterlagen Nizar und seine Anhänger, Nizariya genannt, doch genossen sie die Unterstützung von Hasan-i Sabah. Dieser hatte in Persien erfolgreich eine ismailitische Erneuerungsbewegung begründet, deren Zentrum sich auf dem Berg Alamut am Kaspischen Meer befand. Von dort aus schickte Hasan-i Sabah seine Anhänger nach Syrien, um die dortigen Ismailiten für den neuen Weg zu gewinnen. Das Verhältnis zu den Seldschuken war gespalten. Zwar ließen die seldschukischen Prinzen sie in Syrien lange Zeit gewähren, um so ihre eigene Macht zu festigen. Als der Herrscher von Damaskus aber um seine Macht fürchtete, ließ er 1128 ein Massaker an Tausenden von Assassinen verüben.
Obwohl der politisch bzw. religiös motivierte Mord bereits aus der islamischen Frühzeit bekannt ist, spielte diese Form des Glaubensbeweises bei den Assassinen/Nizariya eine bis dahin nicht gekannte Rolle. Dies hat nicht zuletzt zu dem Bild einer fanatischen und grausamen Sekte beigetragen. Im Vordergrund der Glaubensvorstellung steht indes die besondere Rolle, die dem Imam als höchster Instanz in Glaubensfragen zuteil wird.
Ihren Höhepunkt erlebte die Bewegung ab der Mitte bis zum Ende des 12. Jahrhunderts unter Rashid ad-Din Sinan, der in die europäische Literatur als der „alte Mann aus den Bergen” einging und der zweimal einen Mordanschlag auf Salahaddin verübte. Ende des 13. Jahrhunderts war die Macht der Assassinen/Nizariya in Syrien endgültig gebrochen. Im Iran waren sie 1256 durch die Mongolen unterworfen worden.
Seit dem 19. Jahrhundert ist der Aga Khan das anerkannte Oberhaupt der Ismailiten, der Imam. Heute gibt es in 25 Ländern der Welt Nizariya-Gemeinschaften; zu den wichtigsten zählen die Khoja auf dem indischen Subkontinent.

Vor einiger Zeit gab es mal im ZDF eine sehr interessante Sendung zu dem Thema.
http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/12/0,1872,2088844,00.html
 

Al-Madjus

Geselle
2. Juni 2004
5
@blur
8) danke. Mich hat das immer gestört, daß man diese Freiheitsliebende stolze Menschen, hier als ein haufen Junkies abgestempelt hat, die sich nicht bewußt waren was sie da taten. Hasan e Sabbah ließ seinen eigenen Sohn hinrichten, weil er Wein getrunken hatte! 8O
Es ist ebenfalls absurd, diese geheimnissvolle Schiiten, mit Osama & Co. in Verbindung zu bringen. Diese gelten als "Vahhabi" (ultraorthodoxe Sunniten) und sie zählen die Schiiten zu den Ungläubigen.
Es ist aber keineswegs abwägig Hasan e Sabbah mit Freimaurertum und Zaratustra in Verbindung zu bringen. Niemand weiß genau was er damals in Ägypten getrieben hat! 8) Aber ihre Kontakte zu den Templern sind geschichtlich belegt.
 

Konradin

Geselle
11. Mai 2004
16
Al-Madjus kann uns bestimmt erzählen, welche Assassinen-Festung Mitte des 13. Jh. von den Mongolen überrannt und geschleift wurde; und wenn er das kann, wird er uns auch von der sagenumwobenen Bibliothek berichten können, die seinerzeit komplett zerstört worden ist. Eine Vielzahl sog. "apokrypher" Schriften, auch und gerade die diffusen Ursprünge des Christentums betreffend, sollen dabei zu Grunde gegangen sein. Was kann dran sein - bin gespannt....

Weiß Al-Madjus auch etwas über den "Adlersprung", den angeblich jeder Fid`ai auf Befehl des Imam ausgeführt haben soll???

Bin ebenfalls gespannt.....
 

Al-Madjus

Geselle
2. Juni 2004
5
@Konradin
Zum ersten Mal wurde die Festung in "Tabas" in der Provinz "Khorasan" angegriffen. Dort wurde die Elite ausgebildet. Diese persischen Ninjas :lol: :lol: :lol: wurden kastriert und man überbrachte ihren Familien ihre Todesnachricht. Sie existierten also offiziell nicht mehr und nach der Kastration änderte sich ihr Aussehen so dramatisch, dass selbst ihre Verwandten sie nicht mehr erkannt hätten! Die materielle Welt hatte keine Bedeutung mehr für sie. Diese Fidayin (korrekt = Fadayiun) waren etwas höher gestellt als die "normalen" Fidayin, man nannte sie "Fadayiun e Motlagh". Es ist schwierig das Wort "Motlagh" zu übersetzen! Heisst soviel wie ENDGÜLTIG 8O
Tja, dieser Angriff wurde vereiltelt, obwohl die Seldjuken den geheimen Eingang gefunden hatten.
Ich hoffe, du zweifelst jetzt nicht mehr an meinen Quellen 8)
Die Hauptfestung "Alamut" wurde von den Soldaten "Helakukhans" geschleift und die wichtigsten Bücher vernichtet. Wenige selbstverfasste Bücher von "Hasan e Sabbah" wurden verschont. Eine von Islamistischen Türkvölkern zensierte Fassung wurde veröffentlicht.
Den berüchtigten "Serr ol Asrar" (Geheimnis aller Geheimnisse) hat er wohl mit ins Grab genommen.
Aber es gibt andere Wege um daran zu kommen!
NICHTS IST WAHR!
 

Al-Madjus

Geselle
2. Juni 2004
5
Konradin schrieb:
...gerade die diffusen Ursprünge des Christentums betreffend...
:lol: Ähm was das angeht, darf ich Euch das folgende Buch wärmstens empfehlen:
3426774569.03.LZZZZZZZ

...wobei ich der Meinung bin, dass sie die Rolle "Zarathustras" in ihren Recherchen unterbewertet haben.
Für die, die gerne selbst recherchieren folgende Stichworte:
"Manichäismus", "Mithraismus", "Zarathustra" :wink:

P.S. Hier schon mal ein paar Sätze für die Faulen unter Euch:

Mithras bzw. Mithra war ein alt-arischer, aus Indien und Iran bezeugter Gott des Rechtes, der Lichtgott. Durch römische Legionäre gelangte der sittlich strenge, auf Männer abgestellte Mithraskult über Kleinasien nach Italien und ins ganze römische Reich (H.W. Stoll: Mythologie der Griechen und Römer. Kettwig: Athenaion [1996], Seite 359-361. Friedrich Kurts, a.a.O., Seite 26-32). In Persien ist die Figur des Mithra bereits seit dem 14. Jahrhundert v. Chr. bekannt und vermutlich identisch mit dem altindischen Mitra. Zarathustra bekämpfte den Mithra-Kult vehement; trotzdem kam es zu einer Vermischung von Zarathustras Lehren und den Lehren der Mithra-Anhänger, insbesondere unter den Magern der Sassaniden-Zeit.

Der Name Mithra bedeutet im Persischen "Vertrag". Im Altindischen bedeutet Mitra "Bund" oder "Freund".
 

Konradin

Geselle
11. Mai 2004
16
@ Al-Madjus - und alle interessierten -

es liegt mir fern, an Deinen Quellen zu zweifeln, bin selbst immer auf der Suche, Neues zu diesem (warum eigentlich so verschütteten???) Thema zu erfahren...

Bei dieser Gelegenheit...bekommen wir möglicherweise einen

13. Jh. Chat

am besten natürlich unter einem neuen Thread, hin ???

Auf bald
 

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