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Geheimmissionär Mappus "in zu großen Schuhen"

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
Kaum zu glauben, dieser Fall für den Staatsanwalt. Mappus, 2010 Ministerpräsident von BaWü geht wie ein unbedarfter Kleinanleger vor. Er vertraut also seinem Berater vollständig, hier pikanterweise seinem Freund Northeis (von der Bank Morgan Stanley). Es gehen "flapsige" SMS hin und her. Mappus übernimmt von anderen Personen UNGEPRÜFT Northeis Aktienpreis und vorformulierten englischen Kaufangebotstext.
Unfassbar: Mappus soll Parallelangebote von Deutscher Bank und Co ablehnen, sonst würde beim Deal "Sand ins Getriebe" kommen.

Der Deal: Rückkauf von 45% EnBW-Aktien aus "Franzosen"hand, eine Miliardensumme.- Eigentlich was gutes und im Trend der Zeit: Thüringen will jetzt auch Mehrheitseigner bei ThüringenEnergie werden, ebenso plant Bayern auch einen landeseigenen Versorger. Dilletantisch, ja kriminell der Stil: vorbei am Parlament, keinerlei Prüfungen, Zahlungsaufforderung an den Finanzminister, der diese dann einfach ausführt.
Was ist noch legal, aber eigentlich grenzwertig, fast nicht mehr legitim?- Einsame Entscheidungen (Kohls Telefonate, auch Merkel) oder Schröders Basta-Politik sind noch im grünen Bereich. Mappus Clou hingegen liegt tief in der roten Zone.

Hier stellen sich zwei Fragen:
1. Wie sieht der ideale Politiker aus? Volksnah, kompetent, durchsetzungsstark und doch unautoritär/charismatisch/kollegial. Natürlich nicht "geldgierig"/ auf Vorteilnahme aus. - Ich meine, diese "eierlegende Wollmilchsau" gibt es nicht. Ehrlichkeit ist wichtig.
2. Bei manchen Problemen ist es effektiver die "Abkürzung" am Parlament vorbei zu nehmen. Merkel musste beim Brüsseler EUROgipfel auch sehr schnell entscheiden, das Parlamente stimmte NUR über die schon die veraltete Version von Rettungschirm/Finanzpakt ab.
Die Zeit ist schnelllebig geworden, zu schnell für demokratische Abstimmungsprozesse?

EnBW-Affäre: Mappus' unlauterer Aktien-Deal | Politik | ZEIT ONLINE
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Geheimmissionär Mappus "in zu großen Schuhen"

Wer ein paar Minuten Zeit hat, sollte sie nutzen um über folgendes Zitat zu meditieren:
CDU-Parteitag in Baden-Württemberg: Kritik an Mappus wegen EnBW-Deal - SPIEGEL ONLINE
"Unser Fehler war, dass wir Stefan Mappus und seiner Lesart der Ereignisse all zu lange und all zu unkritisch gefolgt sind. Dies zu benennen und dies zu bekennen, das gehört nach meiner Auffassung mit zur Aufarbeitung, auch wenn es schwerfällt"
CDU-Landeschef Strobl.

Ein hervorragender Spin. Ein Tick zuviel Loyalität.
Dafür kann man ja niemandem wirklich böse sein.
Loyalität ist ja was gutes.
Der Mann hat seine Hausaufgaben gemacht.
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Geheimmissionär Mappus "in zu großen Schuhen"

Im Thread geht es auch um den Entscheidungsstil von Politikern, hier der inkompetente einsame Entscheider Mappus, dort die "Zarin" Merkel:
Härter kann Kritik an der eigenen Partei vermutlich nicht ausfallen. "In der CDU herrscht ein zentralistisches System, der Partei wird der Kurs von Angela Merkel aufoktroyiert", sagt Bundesvorstand Josef Schlarmann der Süddeutschen Zeitung. Wer nicht mitgehe, werde "aussortiert". Deshalb sei es "im System Merkel für etwaige Nachfolger unmöglich nach oben zu kommen".
In der Partei gehe "es zu wie am Zarenhof, auch Merkel hat ihre Strelizen". Die Strelizen, das waren die Palastgarde Iwans des Vierten - eine Elitetruppe zum Schutze des Herrschers, die sich in der Wahl ihrer Mittel nicht immer zimperlich zeigte. "Die Macht in der CDU von heute liegt nicht im Adenauer-Haus oder bei den Bundesparteitagen, sondern allein im Kanzleramt", klagt Schlarmann, der auch Chef der CDU-Mittelstandsvereinigung (MIT) ist. Alle Minister seien "von der Kanzlerin unmittelbar abhängig, Karriere macht nur noch derjenige, der auf Merkels Linie liegt".
Schlarmann kritisiert Merkel - "Wie am Zarenhof" - Politik - sueddeutsche.de
 

tambo

Geselle
26. Juni 2012
19
AW: Geheimmissionär Mappus "in zu großen Schuhen"

Dass scheint woll symptomatisch zu sein, dass die CDU und FDP sehr korrupt sind, wenn man im Internet nach Korruptionfallen nachschaut. Dass sind schon Plutokraten und Mafiosies die Kochs, Kippts, Kohls.... Mappus.
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Geheimmissionär Mappus "in zu großen Schuhen"

Glücklicherweise haben wir keine italienischen Verhältnisse in Deutschland. Korruption heißt Geld privat einstecken, von einem Gönner, der natürlich gewisse Absichten mit seiner "Geschenk" hat. Kohl, Koch haben Spenden nicht für sich, sondern für die Partei gesammelt.

Meist sind auch die Affären in Deutschland relativ harmlos. Man trennt nicht genug zwischen Privatem und dem Amt und sichert sich kleine Vorteile, die man aber nur kraft seines Amtes hat. Kleine geldwerte Vorteile. Dies geschieht i.R. ohne näheres Nachdenken. Und man hätte es wahrscheinlich auch nicht gemacht, wenn man gewusst hätte, dass es das Amt kosten würde. Bonusmeilen bei Özdemir, Einkaufschip-Affäre damals bei Möllemann ... Selbst noch bei Wullf (günstiger Kredit, kostenlose Ferienwohnung). Doch das alles beschädigt das Amt, Presse und Wahlvolk ist gnadenlos. Dieses Risiko hat jeder Politiker, der Preis für politische Verantwortung.

Inkompetenz wie bei Mappus: Das kann ausgeglichen werden, wenn man seine Politikberater fragt. Bei Frau Merkel wird ihr "Matriarchiat" beklagt, sie weiht das Parlament bei manchen Entscheidungen nicht ein, etc, ... Es gibt aber Machtpolitiker anderen Kalibers: Putin mit seinem gleichgeschalteten Fernsehen unterdrückt die Presse. (Früher der geschasste Berlusconi mit eigenem Ferhsehsender.) -- Eigentlich haben wir in Deutschland noch Glück mit unseren Politikern, doch viele jammern. Das halbvolle Glas: Meist brave Vollstrecker des Parteiwillens, Opportunisten ... Es fehlt das Herzblut, Berufspolitiker eben.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Geheimmissionär Mappus "in zu großen Schuhen"

Was waren das noch für Zeiten, als man Akten verbrennen, schreddern, verlegen konnte.

Mappus
 

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