Ich weiss, das es etwas spät ist, doch ich wollte diesen Thread nutzen, um mich vorzustellen und ein wenig von mir zu erzählen, damit ihr ein Bild von mir bekommt und mich vielleicht besser versteht. Das ist mir wichtig, weil es einige Themen gibt, auf die ich sehr empfindlich reagiere. Das ahat mir in anderen Foren schon massig Ärger eingebracht, weil die User mich nicht kannten und falsche Schlüsse aus meinen Beiträgen gezogen haben.
Wie ihr seht, nenne ich mich hier Malcolm X. Mein richtiger Name ist Toby, ich bin 30 Jahre alt und komme aus den Norden. Ich bin in einem kleinen Dorf aufgewachsen, wo jeder jeden kannte.
Als ich ungefähr sechs Jahre alt war, heiratete meine Mutter meinen Stiefvater, mit dem ich von Anfang an nicht klargekommen bin. Meinen Erzeuger kenne ich gar nicht.
Es dauerte auch nicht lange, als ich regelmässig von meinem Stiefvater verprügelt wurde - meistens aus irgendwelchen nichtigen Gründen.
Ich fing daher sehr früh an, mich zurückzuziehen. Ich hatte nicht viele Freunde, weil ich niemanden an mich heran lassen wollte. Bis heute habe ich nur zwei richtige Freunde, aber mehr braucht man auch nicht.
Als ich so 15, 16 Jahre alt war, kam ich durch Klassenkameraden in die Gothicszene - trug nur noch schwarz und opferte auf Friedhöfen dutzende Kisten Bier.
Mit der zeit begann mich das jedoch anzuöden, weil ich nicht depressiv und der Welt gleichgültig gegenüber sein wollte. Ich wandte mich der linken Szene zu und arbeitete politisch. Wir organisierten Demos, jagten irgendwelche Glatzen durch den Ort und fühlten uns wie die Befreier der Welt. Bis zu jenem Abend...
Es war Schützenfestzeit und bei uns im Dorf war das mit einem Jahrestreffen der nordischen Neo Nazis gleichzusetzen. Die politische Gruppe in der ich tätig war, entschied sich dazu, die Versammlung platzen zu lassen und gingen mit 30 Männern und auch Frauen zum Schützenfest.
Wie man sich denken kann, waren die Faschos nicht gerade begeistert und uns zahlenmässig auch überlegen. So brach eine Schlägerei aus, bei der meine ganze Gruppe flüchtete oder richtig verprügelt wurden. Ich landete mit Rippenbrüchen im Krankenhaus.
Als ich später wieder draussen war, bekam ich Besuch von einem Kumpel, der mir sagte, das meine Freundin auf diesen Schützenfest von einer Gruppe Skinheads verprügelt und sexuell misshandelt wurde.
Natürlich sah ich rot und flippte komplett aus. Da wir durch die politische Arbeit auch die Adressen von einigen Faschos hatten, wollte ich einige davon besuchen, ,doch ich besann mich eines Besseren und entschied, meiner damaligen freundin beizustehen. Ich zog mich fürs Erste aus der politischen Arbeit zurück.
1997 bekam meine Freundin ein Kind und ich war überglücklich. Wir zogen in eine Stadt, ich arbeitete und alles war gut.
Drei Jahre später lernte meine damalige Freundin einen anderen Mann kennen, verliebte sich und zog mit meiner Tochter nach Süddeutschland.
Natürlich war das hart für mich, doch ich kam damit klar.
Doch am 6. Dezember 2001 bekam ich einen Anruf und meine Freundin teilte mir mit, das meine Tochter an einem Herzfehler gestorben ist.
Ich brach zusammen und fiel in ein Loch.
Ich zog durch Deutschland und landete bei einem Kumpel aus Bayern wo ich meine jetzige Freundin kennenlernte. Wir blieben einige Zeit in Bayern und zogen dann nach Baden Württemberg, wo meine Freundin herkam.
Jetzt - fast 6 Jahre später - wohnen wir wieder in dem kleinen Dorf in Norddeutschland, das inzwischen gar nicht mehr so klein ist.
Ich habe meine politische Arbeit wieder begonnen und versuche die Welt zumindestens in meiner näheren Umgebung zu verbessern.
So, das war mein leben und einige Erfahrungen im Schnelldurchlauf.
ich hoffe, das ihr das einigermassen nachvollziehen könnt. Ihr versteht dann vielleicht auch, das ich bei einigen Themen, die hier bestimmt auch vorkommen, wie z.B. Rassismus, Kindesmisshandlung und so etwas empfindlich bin.
Man ist das, was das Leben aus einem gemacht hat.
Danke fürs Zuhören....
Wie ihr seht, nenne ich mich hier Malcolm X. Mein richtiger Name ist Toby, ich bin 30 Jahre alt und komme aus den Norden. Ich bin in einem kleinen Dorf aufgewachsen, wo jeder jeden kannte.
Als ich ungefähr sechs Jahre alt war, heiratete meine Mutter meinen Stiefvater, mit dem ich von Anfang an nicht klargekommen bin. Meinen Erzeuger kenne ich gar nicht.
Es dauerte auch nicht lange, als ich regelmässig von meinem Stiefvater verprügelt wurde - meistens aus irgendwelchen nichtigen Gründen.
Ich fing daher sehr früh an, mich zurückzuziehen. Ich hatte nicht viele Freunde, weil ich niemanden an mich heran lassen wollte. Bis heute habe ich nur zwei richtige Freunde, aber mehr braucht man auch nicht.
Als ich so 15, 16 Jahre alt war, kam ich durch Klassenkameraden in die Gothicszene - trug nur noch schwarz und opferte auf Friedhöfen dutzende Kisten Bier.
Mit der zeit begann mich das jedoch anzuöden, weil ich nicht depressiv und der Welt gleichgültig gegenüber sein wollte. Ich wandte mich der linken Szene zu und arbeitete politisch. Wir organisierten Demos, jagten irgendwelche Glatzen durch den Ort und fühlten uns wie die Befreier der Welt. Bis zu jenem Abend...
Es war Schützenfestzeit und bei uns im Dorf war das mit einem Jahrestreffen der nordischen Neo Nazis gleichzusetzen. Die politische Gruppe in der ich tätig war, entschied sich dazu, die Versammlung platzen zu lassen und gingen mit 30 Männern und auch Frauen zum Schützenfest.
Wie man sich denken kann, waren die Faschos nicht gerade begeistert und uns zahlenmässig auch überlegen. So brach eine Schlägerei aus, bei der meine ganze Gruppe flüchtete oder richtig verprügelt wurden. Ich landete mit Rippenbrüchen im Krankenhaus.
Als ich später wieder draussen war, bekam ich Besuch von einem Kumpel, der mir sagte, das meine Freundin auf diesen Schützenfest von einer Gruppe Skinheads verprügelt und sexuell misshandelt wurde.
Natürlich sah ich rot und flippte komplett aus. Da wir durch die politische Arbeit auch die Adressen von einigen Faschos hatten, wollte ich einige davon besuchen, ,doch ich besann mich eines Besseren und entschied, meiner damaligen freundin beizustehen. Ich zog mich fürs Erste aus der politischen Arbeit zurück.
1997 bekam meine Freundin ein Kind und ich war überglücklich. Wir zogen in eine Stadt, ich arbeitete und alles war gut.
Drei Jahre später lernte meine damalige Freundin einen anderen Mann kennen, verliebte sich und zog mit meiner Tochter nach Süddeutschland.
Natürlich war das hart für mich, doch ich kam damit klar.
Doch am 6. Dezember 2001 bekam ich einen Anruf und meine Freundin teilte mir mit, das meine Tochter an einem Herzfehler gestorben ist.
Ich brach zusammen und fiel in ein Loch.
Ich zog durch Deutschland und landete bei einem Kumpel aus Bayern wo ich meine jetzige Freundin kennenlernte. Wir blieben einige Zeit in Bayern und zogen dann nach Baden Württemberg, wo meine Freundin herkam.
Jetzt - fast 6 Jahre später - wohnen wir wieder in dem kleinen Dorf in Norddeutschland, das inzwischen gar nicht mehr so klein ist.
Ich habe meine politische Arbeit wieder begonnen und versuche die Welt zumindestens in meiner näheren Umgebung zu verbessern.
So, das war mein leben und einige Erfahrungen im Schnelldurchlauf.
ich hoffe, das ihr das einigermassen nachvollziehen könnt. Ihr versteht dann vielleicht auch, das ich bei einigen Themen, die hier bestimmt auch vorkommen, wie z.B. Rassismus, Kindesmisshandlung und so etwas empfindlich bin.
Man ist das, was das Leben aus einem gemacht hat.
Danke fürs Zuhören....