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Hat Sahra Wagenknecht Recht?

Simbat

Geselle
6. Dezember 2012
27
Hat Sahra Wagenknecht Recht?


Sie teilt die Welt der Banken in gute Banken und schlechte Banken ein.
Schlecht Banken sind die Geschäftbanken, Investmentbanken, sie sind die Abzockerbanken nach ihrer Meinung, die nur das große Geschäft machen wollten und das Geld in Hedefonds und Private Equite anlegen.
Und die Sparkassen und Volksbank kommen sich angeblich, um den klein Mann und klein Unternehmen und um den Mittelstand.

Aber machen die Sparkassen und Volksbanken das? Oder zocken sie auch? Zum z.B. über die Deka.

Und alle Geschäftbanken, Volksbanken und Sparkassen, der drei Säulen Veranstaltung, nehmen Zinsen. Und bei Sparkassen und Volksbanken können Dispokredite und Überziehungskredite die Zinsensatz manchmal bis zu 18% betragen.
Und wir wissen zu hohe Zins, im Zinssystem, ist schlecht! Deshalb gibt es im Islam Zins Verbot!
 

Ewolver

Geheimer Meister
3. Dezember 2012
380
AW: Hat Sahra Wagenknecht Recht?

Ich bin zwar kein Kommunist aber bis zu einem gewissen Grad muss ich Frau Wagenknecht Recht geben:

Ich finde es in Ordnung, wenn sich jemand Geld leiht bzw. wenn jemand Geld verleiht und dafür Zinsen bezahlt/zahlt. Das kann einen Gesamtwirtschaftlichen Nutzen haben.

Ich finde es NICHT in Ordnung, wenn diese Schuldpapiere wiederum an der Börse gehandelt werden oder wenn Wetten auf Lebensmittel- und Rohstoffpreise abgeschlossen werden. Das nutzt im besten Fall der Gesamtwirtschaft überhaupt nicht im schlechtesten Fall richtet es die Wirtschaft zugrunde. Das ist reine substanzlose Zockerei.

Mit dieser Zockerei wird mittlerweile um ein vielfaches mehr Geld an der Börse verdient und verspielt als mit dem klassischen Geldverleihgeschäft. Wenn's in die Hose geht, muss der Staat den Zockern helfen, weil deren Pleite unser Wirtschaftssystem gefährden würde. Ja geht's noch??
Wenn Frau Wagenknecht diese Zockerei abschaffen will, hat sie meine vollste Unterstützung.
Ewolfer
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.819
AW: Hat Sahra Wagenknecht Recht?

Spekulation auf Rohstoffe ist völlig normal und außerdem nützlich. Insbesondere auf Grundnahrungsmittel, sonst hätten wir nämlich stärkste jahreszeitliche Schwankungen, die die kleinen Landwirte in den Ruin treiben und die Konsumenten zur Vorratshaltung über Monate zwingen würden. Spekulation kann den Preis der Rohstoffe nur dann dauerhaft in die Höhe treiben, wenn die Rohstoffe tatsächlich eingelagert werden. Dazu fehlen den Spekulanten aber die Möglichkeiten, weil die Margen zu gering sind. (Was red ich? Die müßten die gesamte notwendige Infrastruktur erst aufbauen. Lager, Personal, Verwaltung, alles nicht vorhanden.)

Aktienspekulation ist dagegen ein Symptom ungesunder Strukturen am Finanzmarkt, insbesondere von Inflation...
 

es könnte ja sein

Ritter vom Osten und Westen
22. September 2010
2.582
AW: Hat Sahra Wagenknecht Recht?

ich weiß zwar nicht welche banken frau wagenknecht genannt hat

aber ich bin schon persönlich der meinung das die hypo r.e. hätte pleite gehen müssen

in talkschows haben experten auch andere banken genannt

und das waren keine kommunisten

genau vor solchen zuständen hat lafontaine schon vielen jahren gewarnt, dafür als ist er damals ausgelacht worden
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.819
AW: Hat Sahra Wagenknecht Recht?

Ja sicher hätte man die pleitegehen lassen müssen. Wie in der Marktwirtschaft vorgesehen, de Lafontaine so haßt. Schließlich war die HRE von Anfang an eine Bad Bank, die Sammlung der ausgelagerten Risiken der Hypo-Vereinsbank, die schon vor mehr als einem Jahrzehnt mit Schrottimmobilien gezockt hat.
 

Ewolver

Geheimer Meister
3. Dezember 2012
380
AW: Hat Sahra Wagenknecht Recht?

Spekulation auf Rohstoffe ist völlig normal und außerdem nützlich. Insbesondere auf Grundnahrungsmittel, sonst hätten wir nämlich stärkste jahreszeitliche Schwankungen, die die kleinen Landwirte in den Ruin treiben und die Konsumenten zur Vorratshaltung über Monate zwingen würden. Spekulation kann den Preis der Rohstoffe nur dann dauerhaft in die Höhe treiben, wenn die Rohstoffe tatsächlich eingelagert werden. Dazu fehlen den Spekulanten aber die Möglichkeiten, weil die Margen zu gering sind. (Was red ich? Die müßten die gesamte notwendige Infrastruktur erst aufbauen. Lager, Personal, Verwaltung, alles nicht vorhanden.)

Kannst du die Zusammenhänge mal näher erläutern? Ich kenne das etwas anders, z. B. so: Hungerprofite  - Attac Gruppe - Bankwechsel
Ewolfer
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.819
AW: Hat Sahra Wagenknecht Recht?

Na, normalerweise ist Getreide im Überfluß vorhanden und daher spottbillig, wenn gerade die Ernte eingebracht wurde und entsprechend teurer, wenn die Vorräte weitgehend aufgebraucht sind und die nächste Ernte erst bevorsteht. Spekulation und Termingeschäfte sorgen dafür, daß der Getreidepreis übers Jahr wesentlich weniger schwankt. Der Preis kann dadurch aber nicht langfristig in die Höhe getrieben werden, denn mit jeder Ernte stehen ja wieder Überschüsse zur Verfügung. Die müßte man aufkaufen und einlagern, oder vernichten, um den überhöhten Preis zu stützen. Auch Attac weiß nicht, wie es anders gehen soll, und schweigt sich deshalb über die Mechanismen beredt aus.

Die steigenden Preise und die Hungersnöte haben andere Ursachen: Zuvörderst einen steigenden Verbrauch. In Ägypten hat zum Beispiel die Produktion mit dem Bevölkerungswachstum nicht Schritt gehalten und die Chinesen verzehren vermehrt Fleisch, was einen erhöhten Getreide- und Landschaftverbrauch für die Viehzucht zur Folge hat. (Und von Energiepflanzen wollen wir mal gar nicht reden.)

Und wenn der Getreidepreis um einen geringen Prozentsatz steigt, dann verzichten nicht die Europäer, Amerikaner oder Chinesen auf einen geringen Teil ihres Getreidekonsums, sondern dieser Verzicht bleibt komplett an den Armen, zum Beispiel Ägyptern oder Mexikanern hängen.
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Hat Sahra Wagenknecht Recht?

Na, normalerweise ist Getreide im Überfluß vorhanden und daher spottbillig, wenn gerade die Ernte eingebracht wurde und entsprechend teurer, wenn die Vorräte weitgehend aufgebraucht sind und die nächste Ernte erst bevorsteht. Spekulation und Termingeschäfte sorgen dafür, daß der Getreidepreis übers Jahr wesentlich weniger schwankt. Der Preis kann dadurch aber nicht langfristig in die Höhe getrieben werden, denn mit jeder Ernte stehen ja wieder Überschüsse zur Verfügung. Die müßte man aufkaufen und einlagern, oder vernichten, um den überhöhten Preis zu stützen. Auch Attac weiß nicht, wie es anders gehen soll, und schweigt sich deshalb über die Mechanismen beredt aus.
Die steigenden Preise und die Hungersnöte haben andere Ursachen ...
Zum Teil kann ich mitgehen. Termingeschäfte werden durch Kontrakte gesichert, der Getreideerzeuger verkauft bereits im Vorfeld sein Produkt zu einem festen Preis und ist unabhängig von Marktschwankungen. Das ist ein positiver Aspekt. Negativ ist die Spekulation mit dem Getreide selber oder auch den Kontrakten (letztere sogar mit Hebeleffekten=kleiner Einsatz, große Gewinn- oder Verlustmöglichkeit). Die klassische Theorie -- Nachfrage-Angebotskurven, deren Schnittpunkt (= Angebots-Nachfrage-Gleichgewicht) zum Handeslpreis führt ---, funktioniert bei großen Mangel so nicht. Der Preis ist überhöht, die Nachfrage bleibt größer als das Angebot. Die Spekulation ist in dieser Situation sehr schädlich für den Käufer (Analoges für den Verkäufer bei Überangeboten).
(An der Börse gibt es für Situationen, wo überhaupt kein Umsatz zustande kommt, die Bezeichnung "B" wie Brief oder "G" wie Geld, oder bezahlt. Kommt nur ein Teilumsatz zustande, dann wird "bezahlt" davor gesetzt. Passiert selten, aber öfters mal bei Aktien am geregelten Markt, also Nebenwerten. Immer handelt es sich um Ungleichgewichte an limitierten Kauf- bzw. Verkaufsangeboten.)

Solche Spekulationen können sich verselbständigen. Wie war es damals bei Porsche beim geplanten Aufkauf von VW (der kleine schluckt den Großen)? Das war eine reine Finanzspekulation mit Aktienoptionen auf VW-Aktien. Der Deal wäre fast gelungen, d.h. Porsche hatte bereit über 50 % der VW-Aktien. Brüssel und Niedersachsen haben letztlich VW gerettet.

Spekulanten greifen da an, wo sich Angriffsfächen bieten (ungesunde Unternehmen), in Krisen, leider auch bei Hungernöten ...
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.819
AW: Hat Sahra Wagenknecht Recht?

Ich rede ja nicht nur von Termingeschäften oder vom Verkaufen auf dem Halm. Die Spekulation führt ganz automatisch dazu, daß sich der Preis übers Jahr und über die Regionen stabilisiert (Arbitrage), auch wenn der einzelne Landwirt keinen Kontrakt geschlossen hat.

Gorßer Mangel - die Preisentwicklung ist in diesem Fall ja unabhängig von der Spekulation. Auch der Kleinbauer entwickelt da sehr rasch eine ungeahnte Geschäftstüchtigkeit.
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Hat Sahra Wagenknecht Recht?

Ja, Arbitragegeschäfte gleichen unterschiedliche Preise aus. Es kann aber vorkommen, dass z.B. Derivate wie DAX-Optionen (Puts) den Basispreis DAX selbst nach unten drücken können. Der Gewinn wird dann vom Spekulanten realisiert und verstärkt den Fall des DAX.

Ich verteufle ja Derivate nicht grundsätzlich. Sie machen wirtschaftlichen Sinn. Gefährlich wird es, wenn sich sich vom eigentlichen Basisprodukt verselbständigen.Nick Leeson hat vor einigen Jahren die altehrwürdige Barings-Bank durch Spekulationen mit Nikkei-Futures zugrunde gerichtet.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.819
AW: Hat Sahra Wagenknecht Recht?

Oh, je weiter sich Derivate von Produkten entfernen, die man sehen und anfassen kann, desto bedenklicher finde ich sie. Zur Aktienspekulation habe ich ja schon meine ganz grundsätzlichen Bedenken geäußert. Aktien dienen dazu, Unternehmen Kapital zur Verfügung zu stellen, nicht zur Spekulation, und der Lohn des Investors sollte eigentlich die Dividende sein.
 

Frenkling

Geselle
3. Januar 2013
35
AW: Hat Sahra Wagenknecht Recht?

Die Sparkasse und Volksbanken gehören auch zum Bankensystem. Deshalb müssen sie auch kontrolliert werden. Und die Zinshöhe muss auf einen niedrigen Wert fest gelegt werden.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.819
AW: Hat Sahra Wagenknecht Recht?

Ja sicher, staatliche Preisdiktate... Hat ja schon unter Diokletian wunderbar funktioniert. Oder zuletzt in der Subprimekrise.
 

Igo

Geselle
8. Januar 2013
44
AW: Hat Sahra Wagenknecht Recht?

Es gibt viele Bereich wo ins Grundgesetz eingegriffen wird, z.B wen es Seuchen gibt, werden die Nutztiere und Haustiere getötet und Menschen werden unter Quarantäne gestellt. Hohe Zinsen nutzen nur den Banken und einen kleine Gruppe von Menschen was, die über ein großes Vermögen verfügen oder zumindest über eine halb Million auf dem Konto haben, das mit 5 % verzinst wird. Für alle andern sind hohe Zins schädlich, weil sie indirekt die Preis der Waren, Produkt und Dienstleistung erhöhen, weil die Unternehmen, die Kredite aufnehmen die Zinsen weiter geben müssen. Und das gegen nur über den Preis. Natürlich braucht die Wirtschaft große Geldmengen, auch bei der Bundesbank, EZB und Fed M 2, M 3, M 4, M 5 genannt, damit Zinsen entstehen, damit sie investieren können. Aber man kann es auch über große Kreditvergabe machen mit kleinen Zinsen, in den man Unternehmen, die dringen Geld brauchen, unterstützt bei den Investitionen. Und so kommt die Wirtschaft in Schwung und es können Arbeitsplatz geschafft werden mit vernünftigen Löhnen.
 

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