Manuskript des Judas-Evangeliums aufgetaucht
Basel. baz. Die Basler Maecenas-Stiftung besitzt eine theologische Sensation: ein Manuskript des verschollen geglaubten Judas-Evangeliums.
Das in koptischer Schrift abgefasste Dokument könnte den als Verräter abgestempelten Apostel Judas in ein neues Licht rücken. Denn wer dieser Judas war, was er dachte, was ihn bewegte, das durften die Christen spätestens dann nicht mehr wissen, als die frühchristliche Obrigkeit im 4. Jahrhundert nach Christus damit begann, den Mann aus Judäa als Feind des Christentums darzustellen. Die Zensur arbeitete damals gründlich; viele Manuskripte wurden zerstört, wenige in den Untergrund gerettet. Der nun aufgetauchte rund 60-seitige Kodex hat eine wahre Odyssee hinter sich. Seit den 1980er Jahren wurde er mehrfach zum Kauf angeboten, verschwand aber immer wieder von der Bildfläche. Dubiose Zwischenhändler hatten ihre Hände im Spiel. Seriöse Experten bekamen das Manuskript nur kurz zu Gesicht. Über eine Schweizer Kunsthändlerin und den Juristen Mario Roberty, erfahrenen Advokaten im Kulturgüterbereich, gelangte das fragile Dokument schliesslich in den Besitz der Maecenas-Stiftung.
Noch ist der Inhalt des Manuskripts geheim. Aber ein Forscherteam um den emeritierten Genfer Professor Rodolphe Kasser ist dabei, die Schrift auf den rund 1700 Jahre alten brüchigen Papyrusblättern zu entziffern. Veröffentlicht wird das Judas-Evangelium voraussichtlich im nächsten Jahr. Seinen definitiven Standort soll das Manuskript im Koptischen Museum in Kairo haben.
http://baz.ch/news/index.cfm?ObjectID=64B49893-60CF-2062-F47D472D1670CF2E>Basler Zeitung
Basel. baz. Die Basler Maecenas-Stiftung besitzt eine theologische Sensation: ein Manuskript des verschollen geglaubten Judas-Evangeliums.
Das in koptischer Schrift abgefasste Dokument könnte den als Verräter abgestempelten Apostel Judas in ein neues Licht rücken. Denn wer dieser Judas war, was er dachte, was ihn bewegte, das durften die Christen spätestens dann nicht mehr wissen, als die frühchristliche Obrigkeit im 4. Jahrhundert nach Christus damit begann, den Mann aus Judäa als Feind des Christentums darzustellen. Die Zensur arbeitete damals gründlich; viele Manuskripte wurden zerstört, wenige in den Untergrund gerettet. Der nun aufgetauchte rund 60-seitige Kodex hat eine wahre Odyssee hinter sich. Seit den 1980er Jahren wurde er mehrfach zum Kauf angeboten, verschwand aber immer wieder von der Bildfläche. Dubiose Zwischenhändler hatten ihre Hände im Spiel. Seriöse Experten bekamen das Manuskript nur kurz zu Gesicht. Über eine Schweizer Kunsthändlerin und den Juristen Mario Roberty, erfahrenen Advokaten im Kulturgüterbereich, gelangte das fragile Dokument schliesslich in den Besitz der Maecenas-Stiftung.
Noch ist der Inhalt des Manuskripts geheim. Aber ein Forscherteam um den emeritierten Genfer Professor Rodolphe Kasser ist dabei, die Schrift auf den rund 1700 Jahre alten brüchigen Papyrusblättern zu entziffern. Veröffentlicht wird das Judas-Evangelium voraussichtlich im nächsten Jahr. Seinen definitiven Standort soll das Manuskript im Koptischen Museum in Kairo haben.
http://baz.ch/news/index.cfm?ObjectID=64B49893-60CF-2062-F47D472D1670CF2E>Basler Zeitung