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Offshoreleaks - interessant ist doch, was nicht drinsteht.

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.819
Nochmal zur Feststellung: es geht nicht um Einzelentscheidungen, sondern um die Steuerung von Massen, um das allgemeine Narrativ, um Wirklichkeitserzeugung.

Exakt.

Die echten kriminellen (Mafia, Kinderschänder, etc.) lassen sich doch nicht mit big data erschrecken.
:roll:

Faszinierend, nicht? Wo sind die mafiösen Geldwäscher bei Offshoreleaks?

Hier abgetrennt. Jg, Mod
 
Zuletzt bearbeitet:

Vanidicus

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
10. März 2013
1.009
AW: Menschenrechte in Nahost - messen wir mit zweierlei Maß?

Die Offshoreleaks gehören imho in den Rahmen einer recht komplizierten Kampagne.
Ich wüsste jetzt gar nicht, wo man da anfangen sollte, um das aufzudröseln.
Haben wir da einen Faden zu?
Könnte man ja prima über die Motivation der IRS und der Großbanken spekulieren.

Tatsache ist aber doch, daß die legale Steuervermeidung in sogenannten
Steueroasen und Steuerparadiesen nie ein Geheimnis und selten ein Verbrechen war.
Die Erstauntheit und demonstrative Geschäftigkeit der Behörden rund um den Globus
hat schon etwas lächerliches.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Menschenrechte in Nahost - messen wir mit zweierlei Maß?

Auch in Deutschland kann man ganz legal Stiftungen gründen und Steuern "sparen".....
 

Vanidicus

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
10. März 2013
1.009
AW: Menschenrechte in Nahost - messen wir mit zweierlei Maß?

Ich lass mal meine Meinung zu den Offshoreleaks hier.
Hat nämlich auch mit big data zu tun. Um ein paar Ecken jedenfalls.

Für das Verständnis kurz die Chronologie:
1. ein Datenträger mit Insider-Informationen wahrscheinlich von den britischen Jungfern-Inseln
wird der IRS zugespielt. Nix passiert.
2. Ein paar Jahre später wird ein ähnlicher Datenträger mit abgespecktem Inhalt einer
internationalen Journalisten-Organisation zugespielt. Nach einem Jahr Recherche erfolgen die ersten Veröffentlichungen.
3. Jetzt ist auch der erste Datenträger im Gespräch und sein Inhalt wird den Steuerbehörden verschiedener Länder
zur Verfügung gestellt.

Meine Interpretation geht in die Richtung, daß die amerikanische Steuerbehörde die Daten sehr wohl ausgewertet
und in klingende münze umgesetzt hat, wo das möglich war.
Andererseits ist es natürlich ein enormer Nachteil für die USA wenn nur amerikanische Staatsbürger dermaßen drangsaliert werden.
Um die Situation auszugleichen mussten auch die Steuerbehörden von Wettbewerbern scharf gemacht werden.
Gleichzeitig ist es natürlich auch gut für den Standort USA, wenn der Standort EU
seine internen Mauschelecken Liechtenstein und Luxemburg verliert.
Die wirklich Reichen, also die oberste Fettschicht der Sahnehaube, ist bestimmt schon lange vorgewarnt worden,
falls das überhaupt nötig war.
 

Vanidicus

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
10. März 2013
1.009
AW: Offshoreleaks - interessant ist doch, was nicht drinsteht.

Ich hab den Zusammenhang zwischen Offshoreleaks und big data nicht erklärt.
Das ist meiner Meinung nach unglaublich interessant.

Erst einmal festhalten:
a) die Steuervermeidungstechniken, die Mitspieler und der Umfang war interessierten Zeitgenossen seit Jahrzehnten bekannt
b) zum übergroßen Anteil (ich schätze ihn auf über 90%) wurden dabei Gesetze und Vorschriften allerhöchstens gedehnt, aber nicht gebrochen.
c) man kann den Beteiligten noch nicht einmal einen moralischen Vorwurf machen.

zu c): Wenn ein Unternehmer, eine Aktiengesellschaft oder eine vermögende Privatperson
die sich an Recht und Gesetz halten, Steuerzahlungen vermeiden hängt die moralische Beurteilung doch eigentlich daran, was mit dem Geld ansonsten getan worden wäre.
Da es in jedem Staat Steuerausgaben gibt, die dem einen oder anderen Bürger nicht schmecken, sei es Rüstung oder Sozialausgaben, hängt der moralische Vorwurf doch irgendwie im Leeren.

Angesichts dieser doch eher mauen Aussichten auf irgendein greifbares Ergebnis der Offshoreleaks
finde ich die Frage cui bono in diesem Fall wichtig.
Wer profitiert?
Und wie sieht der Profit aus?

Zur Beantwortung habe ich mir die Demoskopie angeschaut.
Da gibt es ein Thema, das seit Jahren beharrlich immer höher in den Top Ten
der Themen krabbelt, die die Menschen weltweit bewegen.
Gerechtigkeit.
Eigentlich ist soziale Gerechtigkeit gemeint und eigentlich steckt dahinter
der Wunsch, daß die Welt doch bitte nicht so kalt und herzlos sein soll, sondern insgesamt
eine größere Portion Flausch vertragen könnte.
Aber das Gefühl, daß da etwas falsch läuft ist eben an das diffuse Gerechtigkeitsempfinden gekoppelt.
Ich wette mein Lieblingshemd darauf, daß es in irgendeiner Statistik
auch einen Grenzwert gibt für ein allgemeines Unwohlsein , das ab da in offene Rebellion umschlägt.
Und Klein-Hänschen denkt natürlich, daß man den Druck am besten raus nimmt, in dem man für mehr Gerechtigkeit sorgt.
Oder eben nur so tut.
Man gibt den Medien ein Thema, an dem sie nicht vorbeigehen können.
Die öffentliche Empörung sorgt dafür, daß selbst undenkbares wie die Aufhebung des Bankgeheimnisses
plötzlich international durchsetzbar wird.
Und die Massen können sich in den Kommentarspalten der Zeitungen austoben,
in Blogs, Foren, Kantinen und Raucherecken darüber frohlocken, daß es „denen da oben“ jetzt auch mal an die Gurgel geht.

Gerechtigkeitsverlangen befriedigt, ein paar Freiheiten einkassiert und dabei
auch noch Geld eingesammelt.
Win-win-win-Situation.

Perfekte weltweite Manipulation.
Machbar dank big data von google, facebook, apple & Co.
 

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