Hallo,
das folgende Paradoxon ist ja ein "Klassiker":
Ein Lehrer kündigt seiner Klasse an:
"1) An einem der Schultage (Mo - Fr) nächste Woche werde ich Euch eine Prüfung schreiben lassen.
2) Dabei sage ich Euch zu, dass Euch die Prüfung überraschen wird - d.h. sie findet nicht statt, wenn ihr vor Unterrichtsbeginn an diesem Tag mit ihr rechnet.
3) Überlegt nun, an welchem Tag ich die Prüfung wohl ansetze..."
Die Schüler überlegen wie folgt:
A) Wenn wir bis Donnerstag Abend keine Prüfung geschrieben hätten, wüßten wir ja am Freitag Morgen nach 1), dass sie am Freitag stattfinden wird, daher gilt nach 2), dass sie nicht am Freitag stattfinden kann.
B) Da wir den Freitag ausgeschlossen haben, wüßten wir am Mittwoch Abend, dass sie am Donnerstag erfolgen müßte, also ist auch der Donnerstag ausgeschlossen.
C) Analoges gilt für Mittwoch, Dienstag und dann auch Montag.
D) Also ist kein Tag möglich, ohne die Bedingungen zu verletzen.
Aber der Lehrer läßt die Prüfung einfach am Mittwoch schreiben, und überrascht damit die Klasse...
Das Paradoxon wird auch oft mit einem Gefangenen formuliert, dem eine überraschende Hinrichtung in der nächsten Woche angekündigt wird.
Eine richtig befriedigende Auflösung des Paradoxons habe ich noch nicht gefunden. (Gute Links?)
Allerdings vermute ich, dass meine Formulierung noch nicht exakt genug ist.
Denn die Schüler könnten ja auch (ohne sich durch Logik verwirren zu lassen) einfach an jedem Morgen die Prüfung erwarten (und sie so verhindern).
Aber hier liegt wohl auch der Lösungsschlüssel:
Sobald man (wie auch immer) einen Tag als unmöglich ausgeschlossen hat (oder genauer zu haben glaubt), ist eine Überraschung genau an diesem Tag möglich.
Daher wäre der Glaube an den ausgeschlossenen Freitag logisch gesehen trügerisch - und damit die ganze Argumentationskette der Schüler.
Aber ist die Auflösung wirklich so einfach - oder gibt es eine andere Formulierung, die echt paradox ist?
Und weshalb überzeugt uns die obige Ausschlussargumentation zunächst so leicht?
Gruß
Trestone
das folgende Paradoxon ist ja ein "Klassiker":
Ein Lehrer kündigt seiner Klasse an:
"1) An einem der Schultage (Mo - Fr) nächste Woche werde ich Euch eine Prüfung schreiben lassen.
2) Dabei sage ich Euch zu, dass Euch die Prüfung überraschen wird - d.h. sie findet nicht statt, wenn ihr vor Unterrichtsbeginn an diesem Tag mit ihr rechnet.
3) Überlegt nun, an welchem Tag ich die Prüfung wohl ansetze..."
Die Schüler überlegen wie folgt:
A) Wenn wir bis Donnerstag Abend keine Prüfung geschrieben hätten, wüßten wir ja am Freitag Morgen nach 1), dass sie am Freitag stattfinden wird, daher gilt nach 2), dass sie nicht am Freitag stattfinden kann.
B) Da wir den Freitag ausgeschlossen haben, wüßten wir am Mittwoch Abend, dass sie am Donnerstag erfolgen müßte, also ist auch der Donnerstag ausgeschlossen.
C) Analoges gilt für Mittwoch, Dienstag und dann auch Montag.
D) Also ist kein Tag möglich, ohne die Bedingungen zu verletzen.
Aber der Lehrer läßt die Prüfung einfach am Mittwoch schreiben, und überrascht damit die Klasse...
Das Paradoxon wird auch oft mit einem Gefangenen formuliert, dem eine überraschende Hinrichtung in der nächsten Woche angekündigt wird.
Eine richtig befriedigende Auflösung des Paradoxons habe ich noch nicht gefunden. (Gute Links?)
Allerdings vermute ich, dass meine Formulierung noch nicht exakt genug ist.
Denn die Schüler könnten ja auch (ohne sich durch Logik verwirren zu lassen) einfach an jedem Morgen die Prüfung erwarten (und sie so verhindern).
Aber hier liegt wohl auch der Lösungsschlüssel:
Sobald man (wie auch immer) einen Tag als unmöglich ausgeschlossen hat (oder genauer zu haben glaubt), ist eine Überraschung genau an diesem Tag möglich.
Daher wäre der Glaube an den ausgeschlossenen Freitag logisch gesehen trügerisch - und damit die ganze Argumentationskette der Schüler.
Aber ist die Auflösung wirklich so einfach - oder gibt es eine andere Formulierung, die echt paradox ist?
Und weshalb überzeugt uns die obige Ausschlussargumentation zunächst so leicht?
Gruß
Trestone