Herzlich Willkommen auf Weltverschwoerung.de

Angemeldete User sehen übrigens keine Werbung. Wir freuen uns wenn Du bei uns mitdiskutierst:

Religion und Wissen

kND

Großer Auserwählter
12. Mai 2002
1.721
Aus einem Buch

Vor beinahe 12.000 Jahren entstand in Indien ein enormer Reichtum an Weisheit.
Da dieses Wissen Wort für Wort, von Generation zu Generation weitergegeben
wurde, kann der Zeitpunkt der Entstehung nur annähernd bestimmt werden. Es
handelt sich hierbei um die Veden, was wortgetreu soviel wie Erkenntnis oder
Wissen bedeutet. Der Mensch als vollständige Einheit wurde mit einem Streitwagen
verglichen, bei dem Wagen und Pferde den Körper symbolisieren, die Zügel den
Verstand und der Wagenlenker das Wesen selbst. Sie weisen auf einen religiösen
Weg hin, auf dem der Mensch zuversichtlich höhere Stufen des Seins erreichen
kann. In den Veden findet man den Glauben, dass der Mensch im Grunde ein
geistiges Wesen ist, ein Leben nach dem anderen lebt und dabei von Körper zu
Körper geht.

Vor ungefähr 2.500 Jahren gelang es Siddharta Gautama, später Buddha genannt,
einen Weg zu entdecken, sich selbst, als vom Körper unabhängig, bewusst zu
werden. Unter einem Feigenbaum sitzend begann er methodisch zu meditieren und
durchdrang mit seinem geistigen Auge Schicht für Schicht die Beschaffenheit des
Daseins. Er erinnerte sich an seine vorangegangenen Existenzen, durchschaute das
Gesetz der Wiedergeburt als eine Konsequenz der Taten im Leben eines Menschen
(Karma). Er versuchte einen Weg zu finden, andere zu lehren das Gleiche zu
erreichen. Das Leben war voller Leiden und der Mensch würde solange, wie er mit
dem endlosen Kreislauf von Geburt und Wiedergeburt verbunden blieb damit
fortfahren zu leiden. Mit dem Buddhismus begann eine Bewegung, die dazu beitrug,
einen grossen Teil der Menschheit zu zivilisieren.

Viele religiöse und weltanschauliche Bewegungen glaubten an die Reinkarnation
und an den Kreislauf der Wiedergeburt. Sie war ein grundlegender Glaubenssatz in
der römisch-katholischen Kirche bis zum Jahre 553 AD, als in der Synode von
Konstantinopel entschieden wurde, dieser Glaube könne nicht existieren. Sie
verdammte die Lehren der Reinkarnation als Ketzerei. Und zu diesem Zeitpunkt
geschah es, dass Hinweise auf diesen Glauben aus der Bibel entfernt wurden.
Christliche Kirchen behaupten heute, dass die Lehre von der Reinkarnation dem
Urchristentum fremd gewesen wäre und erst nachträglich von Anhängern des
griechischen Philosophen Pythagoras in die christliche Lehre eingebracht worden
sei. Daraufhin hätte sich die Kirche veranlasst gesehen, diese "Irrlehre" auf
einem Konzil zu verurteilen [1].

Die historische Wissenschaft steht vor dem Problem, dass Glaubensfanatiker der
Vergangenheit bedenkenlos historische Zeugnisse vernichtet [2] und verfälscht
haben und ihre Meinungsgegner nicht mit geistigen, sondern kriegerischen Mitteln
bekämpften. Der aus diesem Kampf hervorgegangene Sieger verkündete dann seine
Anschauung als die alleingültige Wahrheit.

Im Jahr 1200 AD stösst man auf die Albigenser (der Name ist auf die Stadt Albi in
Südfrankreich zurückzuführen). Ihrer Erkenntnis zufolge war der Mensch ein
geistiges Wesen, welches hier auf der Erde in einem Körper gefangen war. Er
würde so lange in Körpern leben, bis er die Sünden, die er lange vorher beging,
abgebüsst hatte. Die Albigenser glaubten, dass es in diesem Universum zwei
unveränderliche Grundprinzipien gab: Gut und Böse. Das Gute kreiert das Geistige
und das Böse schwerfällige Materie. Das Geistige wurde zur Strafe für vergangene
Taten in vergänglichen Körpern eingesperrt. Es wandert eine Lebenszeit nach der
anderen von Körper zu Körper, bis die Schuld für die ursprünglichen Vergehen
bezahlt war. Die Albigenser lehnten die Rituale und Sakramente der Kirche und
die Idee der Auferstehung des Leibes ab.

Die Inquisition, voll entwickelt seit dem 12. Jahrhundert, im Kampf der
Papstkirche gegen das weit ausgedehnte Sektenwesen in Südfrankreich und in
Spanien, ist sicherlich einer der dunkelsten Teile unserer Geschichte. Sie wurde
erst 1808 in Spanien und 1870 im päpstlichen Kirchenstaat abgeschafft. Die
Folgen daraus haben die weitere Geschichte geprägt. Es entstand eine Ablehnung
der geistigen Monopolherrschaft der Kirche gegenüber. In der Zeit der Aufklärung
löste sich die Wissenschaft aus dem aufgezwungenen Denkmuster der Kirche.

1.1.2: Die wissenschaftliche Kontrolle über den Menschen

Ende 1700 stellte Thomas Robert MALTHUS (englischer Nationalökonom und
Historiker 1766-1834) die Hypothese auf, dass die Bevölkerung schneller wuchs als
die Lebensmittelproduktion. Er begründete dies mit der Behauptung, dass die
"Arbeiterklasse" sich zu schnell vermehre. Für MALTHUS gab es niedrige und höher
stehende Klassen. MALTHUS war der erste, der biologische Massnahmen zur
Eingrenzung der Bevölkerungsexplosion propagierte.
Mitte 1800 griff Charles Robert Darwin (englischer Naturalist 1809-1882) die
Theorien von MALTHUS auf und erarbeitete seine bekannten Theorien über die
Entwicklung des Menschen.

Francis GALTON (englischer Psychologe 1822-1911), Halbvetter Darwins,
entwickelte, entschlossen die menschliche Rasse durch auserlesene Züchtung mit
Hilfe sozialer Intervention zu verbessern, das Gebiet der Eugenik, welches
später unter dem deutschen Begriff Rassenlehre zu zweifelhaftem Ruhm gelangen
sollte. Obwohl die Anfänge des Rassismus weit in der Geschichte zurückliegen,
beginnt dessen eigentliche moderne Entwicklung mit dem Franzosen Arthur Comte de
Gobineau (1816-1882). Er war der Verfasser der klassisch, rassistischen
Abhandlung "Versuch über die Ungleichheit der Menschenrassen".

Eine detaillierte Abhandlung über dieses Gebiet würde diesen Rahmen sprengen. Es
sei nur darauf hingewiesen, dass diese neue "sozialphilosophische Richtung"
hauptsächlich von der Psychiatrie begierig aufgenommen und ausgebaut wurde und
im Dritten Reich in den Rassengesetzen (Nürnberger Gesetze) gipfelte.
Der nächste Schritt war dann Euthanasie (per Definition eigentlich "der süsse
Tod" oder Sterbehilfe) oder die Vernichtung "lebensunwerten Lebens". Nach dem
Zweiten Weltkrieg wurde festgestellt, dass ca. 250.000 geistig behinderte
Menschen getötet worden sind. Dieses Geschwür kam in Deutschland zum Ausbruch,
was jedoch nicht heisst, dass sich die restliche Welt dagegen gewehrt hätte, im
Gegenteil. Eugenikgesellschaften und ähnliche Vereinigungen gab es überall auf
der Welt unter verschiedenen Namen (Gesellschaften für Psychische Hygiene etc.).
Im Jahre 1909 gab es die erste Professur für Eugenik in England. 1905 wurde
eines der ersten Sterilisationsgesetze in Amerika (Pennsylvania) vorgeschlagen
[3].

Mitte 1800 etablierte Wilhelm Maximilian Wundt (1832-1920), Professor für
Philosophie an der Universität Leipzig, das erste psychologische Laboratorium
der Welt. Für WUNDT war der Wille, so wie er entstand, das direkte Resultat aus
der Kombination wahrgenommener Reize, aber keineswegs die unabhängige Absicht
eines selbstbestimmten Individuums. Er war der Überzeugung, der Mensch entbehre
des Geistes und der Selbstbestimmung und suchte zu beweisen, dass er die Summe
seiner Erfahrungen sei; der Reize, die in sein Bewusstsein und Unterbewusstsein
eindrangen. WUNDT's These legte die philosophische Basis für die Prinzipien der
Konditionierung, die später von PAVLOV (russischer Psychologe, 1849-1936) und
amerikanischen Verhaltenspsychologen entwickelt wurden: für Lobotomie und
Elektrokonvulsiv-Therapie, für Schulen, die mehr an der Sozialisierung des
Kindes orientiert sind als an der Entwicklung des Intellekts und des Bestandes
der Kultur und für das Wachstum einer Gesellschaft, die sich zunehmend der
Befriedigung sensorischer Wünsche auf Kosten von Verantwortlichkeit und Leistung
widmet.

In den nachfolgenden Jahren konnte man an nahezu jeder wichtigen europäischen
oder amerikanischen Universität die neue Psychologie unter jemandem studieren,
der seinen Doktor direkt bei WUNDT in Leipzig gemacht hatte. Dies zog einen
grossen Wandel, hauptsächlich im amerikanischen Erziehungswesen, nach sich. Gegen
Ende des Ersten Weltkrieges begannen immer mehr Amerikaner eine Veränderung in
der Unterrichtung ihrer Kinder zu bemerken. In den darauf folgenden Jahrzehnten
sind die amerikanischen Schulen, die einst den amerikanischen Traum
hervorbrachten, mit Drogen und Kriminalität infiziert worden und höhere
Lehranstalten bringen Absolventen hervor, die kaum Lesen, Schreiben und einfache
Arithmetik beherrschen [4].

Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg brachte eine globale Wende. Es war der
Beginn einer neuen Weltordnung. Mit einem Mal wurde bewusst, dass ein nächster
Krieg von diesem Ausmass, die Zerstörung der gesamten Zivilisation nach sich
ziehen würde. Der Kalte Krieg begann und mit ihm die Erforschung von
Möglichkeiten, den Verstand des Menschen zu kontrollieren. Der Dritte Weltkrieg
würde zu einem Krieg um den Verstand des Menschen. Die Grossmächte versuchten
sich gegenseitig den Rang abzulaufen. Die beiden grossen Geheimdienste (CIA und
KGB) beschäftigten sich massiv mit dem Thema Mind Control [5]. Parallel dazu
wurden nationale und internationale "Gesellschaften für geistige Gesundheit" ins
Leben gerufen, initiiert und getrieben von John R. Rees (Mitbegründer der World
Federation for Mental Health (WFMH)), einem, wie sich später herausstellte,
Agenten des CIA. Das war in den der 50er Jahren.

Wenn so massiv versucht wird, dem Menschen seine "geistige Herkunft" auszureden,
lässt das nicht auf eine Interessengruppe schliessen, die ihrerseits vom Gegenteil
überzeugt ist und einen Nutzen damit verbindet?

Wem nützt die Mensch=Lehm-Theorie?

Wem nützt es, dass das Bewusstsein des Menschen auf das einer geistigen
Eintagsfliege heruntergeschraubt wird?

Wenn das die Wahrheit wäre, müsste man so krampfhaft versuchen die Menschheit
davon zu überzeugen? Warum sind so viele Menschen von einem "geistigen Ursprung"
überzeugt? Was steckt hinter dem jahrhundertelangen Versuch, sich gegenseitig
von der Existenz oder Nichtexistenz einer Seele zu überzeugen?

Die Menschheit hat viele Philosophen hervorgebracht, und viel Wissen wurde in
Gebieten der materiellen Wissenschaften, wie Chemie, Biologie, Physik,
gesammelt. Sei es aus ideologischen oder politischen Motiven heraus, dieses
Wissen wurde kaum auf die geistige Natur des Menschen angewandt. Diejenigen, die
es versuchten, wurden verfolgt und vernichtet, wie wir es in der Inquisition
erlebt haben. Wissen darüber wurde für politische Ziele, Kontrolle und
Propaganda eingesetzt.
 

Nausikaa

Großmeister
16. Mai 2002
65
Ich finde den Text stellenweise ganz interessant. Allerdings fällt es mir etwas schwer, einen wirklichen Bezug beispielsweise zwischen Inquisiton und Konditionierungstheorien herzustellen.
Aus welchem Buch hast du denn den Text?
 
A

Anonymous

Gast
Das ist ein wirklich interessanter Text. "Was steckt hinter dem jahrhundertelangen Versuch, sich gegenseitig von der Existenz oder Nichtexistenz einer Seele zu überzeugen? "

Besonders daß die frühen Christen an die Reinkarnation, und somit an die Seele geglaubt haben, wußte ich vorher noch nicht! (Stimmt aber, ich habs nachgeprüft!! Das wesentliche dabei war, daß nicht die Kirche selbst diese Lehre abgeschafft hat, sondern ein römischer Kaiser sie verbieten ließ, also die weltliche Macht.)

Eigentlich haben alle großen Kulturen und die großen Mystiker der Geschichte an die Reinkarnation geglaubt.

In unserem allzu weltlichem Denken ist dafür natürlich kein Platz mehr, wir können nur noch ans hier und jetzt denken. Deshalb wird die Seele besonders von machthungrigen Menschen verleugnet, wie z.B. dieser römische Kaiser (wie hieß er denn nur...!?). Sonst hätten sie ja auch keine Kontrolle über den Einzelnen. Wenn aber der "Einzelne" nur an sich und sein Vorteil denkt, nur aufs Nehmen bedacht ist, und nie auf Geben, dann verkauft er sich auch an Menschen, die ihm Macht versprechen.

So wie Bart Simpson seine Seele an Milhouse verkauft hat. Oder Faust, aber wer hat den schon gelesen...

Liebe Grüße
Peppi

PS: Ja wer hat eigentlich Faust gelesen, Hände hoch :!:
 
A

Anonymous

Gast
übrigens:

@mods

Wollen wir den Thread nicht lieber ins Philosophie-Forum verschieben :?:
 

kND

Großer Auserwählter
12. Mai 2002
1.721
klar wir sind ja nicht hier zum streiten *zwinka* austausch ist wichtig, kritik und kritisiert werden ;-)
 
A

Anonymous

Gast
Du hast das Thema eröffnet, also bist du der Chef *ggg*

Besonders viele Leute scheinen sich ja nicht hier an der Diskussion beteiligen zu wollen, aber macht nichts, ich geb trotzdem nochmal meinen Senf hierzu.

Der Kaiser nämlich, der die Seelenwanderung "verboten" hat, hieß Konstantin der Große, das wollte ich mal nachtragen. Konstantin hat sich sehr um die Christliche Kirche bemüht, während seiner Regierungszeit beendete er die grausame Christenverfolgung, und hielt den ersten Konzil in Nicäa ab, wo sich fast alle Bischöfe versammelt haben.

Mit diesem Konzil hatte er eine Art Institution der christlichen Kirche geschaffen, die vorher eigentlich nur aus verfolgten und armen Gläubigen oder einsiedelnden Mönchen bestand. So hatte er die Kirche unter Kontrolle und mit ihr eine Menge Gläubige, die sich vorher allen Verboten widersetzt hatten und lieber den Märtyrertod erlitten, als sich anzupassen.

Also ließ er sich Versprechen machen, und versprach der Kirche dafür den Schutz des Römischen Imperiums. Er nahm sogar den Glauben an, aber taufen lies er sich erst auf dem Sterbebett, denn wenn einem bei der Taufe alle Sünden vergeben werden, dann sollte man sich doch erst taufen lassen, wenn man keine Sünden mehr begehen kann ;)

Naja, so hatte er die Kirche in der Hand, und konnte ihr diktieren, was ihm an ihrem Glauben gefällt (na klar, die Demut der Menschen + die Allmacht ihres Gottes) bzw. nicht gefällt (Seele z.B. oder andere Formen der Mystik).

Daraufhin wurden im ganzen Römischen Reich die Tempel der Heiden zerstört und die Priester umgebracht, und Konstantin erbaute neben neuen Residenzstadt Konstantinopel (=Istambul, seine vorherige Residenz war übrigens Trier) die wichtigsten Kirchen des Christentums: die Geburtskirche, die Grabeskirche in Jerusalem und die Vorgängerkirche vom Petersdom in Rom.

Seine Mutter hat übrigens das angebliche Kreuz Jesu' in Palestina gefunden, sowie sein Hemd, dessen Überreste sich heute immernoch in Trier befinden. Außerdem hat er der Kirche auch jede Menge Besitz vermacht, also den Kirchenstaat.

So ist die Kirche wohl eine Erfindung dieses Mannes, dessen Auffassung von Religiösität sie seit über einem Jahrtausend verbreitet, um dabei immer den Herrschenden dienlich zu sein... Oder sich die Herrschenden dienlich zu machen, z.B. mit dme Gang nach Canossa.

Irgendwelche Anmerkungen?
 

kND

Großer Auserwählter
12. Mai 2002
1.721
ich habe zudem nichst mehr zu sagen...gut ..echt gut die frau !!!! ;-) ich meinte auch dass die religionen auch irrefügungen sind! ;-)
 

Ähnliche Beiträge

Oben Unten