Die Yamagishi-Vereinigung präsentiert sich nicht als fest strukturierte Gruppe. Im weitesten Sinne zugehörig zum Yamagishism sind alle Besucherinnen und Besucher des einführenden Kurses, des Tokkoh.
Der Tokkoh, der von jedem Menschen nur einmal besucht werden darf und von einzelnen Absolventen als Kurs aller Kurse präsentiert wird.
Über das Programm des Kurses war bisher nur wenig zu erfahren, die Absolventinnen und Absolventen bewahren hier Stillschweigen ebenso wie die Leiter
Ein Teil des Programms wird jedenfalls in Gruppengesprächen absolviert; die Zielsetzung des Kurses ist, dass der/die Einzelne negative Strukturen im eigenen Verhalten erkennt und überwindet mit dem Ziel, seinen Beitrag zu einer friedlicheren, "freundschaftlicheren" Gesellschaft leisten zu können (siehe dazu unten).
Für viele Tokkoh-Besucher ist der Kontakt mit der Yamagishi-Vereinigung mit Abschluss des Tokkoh beendet.
Zur Bewältigung der Wut/Aggression des einzelnen Menschen soll der Tokkoh dienen. Dort wird "hinter die Kulissen meines Denkens, Handelns und Fühlens geschaut", es soll klar werden, was "sich auf dieser Bühne abspielt". Dadurch werden Situationen, in denen Wut auftaucht, erkannt und auf andere Weise gelöst. So kann der Mensch alles "Unechte" ablegen und "echt" werden. Ziel ist eine dauernde Gelassenheit, die Frieden ermöglicht. Das hier zugrundeliegende Menschenbild vom aggressionslosen als dem wahren Menschen ist zweifellos östlichen Ursprungs (Buddhismus, Konfuzianismus), wogegen in christlich-westlicher Sicht Aggressionen und Wut als natürliche Emotionen zum Menschen dazugehören (in der Bibel gerät bisweilen selbst Gott in Rage). Die Frage ist dann, wie mit Aggressionen umgegangen wird.
Ein weiteres wichtiges Thema des Tokkoh ist, obwohl dies von Anhängern des Yamagishi immer wieder bestritten wird, die Religion, respektive die angebliche "Dummheit" derselben. Yamagishi macht, wie berichtet wird, mit dem Tokkoh veritable Mission für den Atheismus, insofern Teilnehmende, die sich auf eine diesbezügliche Frage hin als an Gott (welcher Religion auch immer) glaubend zu erkennen geben, massiv in die Zange genommen werden. Dabei geht es in diesen Diskussionen offenbar nicht darum, sich ernsthaft mit den Religionen auseinanderzusetzen, sondern nur darum, den gerade vorliegenden persönlichen Glauben des Teilnehmenden zu erschüttern. Durch permanentes, insistierendes Nachhaken und durch den Gruppendruck sind die Bemühungen der Leiter, den ihrer Ansicht nach schädlichen Glauben an irgendeine höhere Wesenheit zu eliminieren, oft von Erfolg gekrönt. An Stelle des "dummen" Glaubens an Gott soll dann der nach Ansicht von Yamagishi viel vernünftigere Glaube an den Menschen treten, der "sich seine Wirklichkeit selbst schafft".
Grundsätzlich berichten Ehemalige, dass bei diesen Gruppengesprächen einiges an psychischem Druck geherrscht habe. Emotionen wie Weinen etc. seien häufig und zugelassen, irgendeine Form der Tröstung von durch ein Gruppengespräch erschütterten Menschen unterbleibt aber.
Kritische Rückfragen an die Lehre von Yamagishi oder an Aufbau und Ablauf des Tokkoh werden von den Leitern abgewiesen mit der auch aus anderen Psychokursen sattsam bekannten Argumentation: "Dies ist jetzt nicht unser Thema..."
Jay-Ti schrieb:doch handelt es sich scheinbar um eine Reise der Selbsterkenntnis, mit dem Ziel, eigene Fehler zu erkennen und so von sich aus eine bessere Welt zu schaffen.
Hehe, ja, dass Ding ist ja scheinbar, dass die Leute nicht darüber reden dürfen/wollen (bitte eins auswählen).