osiris1806
Geheimer Meister
- 20. August 2002
- 273
ein hab ich noch....
ich glaub das wird noch ein ziemlich heißer herbst dieses Jahr....
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Israel kontra Iran
Bomben als letztes Mittel
Israels Pläne für ein militärisches Vorgehen gegen den iranischen Reaktor sind angeblich bereits von den USA abgesegnet.
Von Thorsten Schmitz
Iran
Spiel mit verdeckten Kartenweiter
Mittlerweile vergeht kaum eine Woche, in der israelische Politiker dem Regime in Iran nicht unverhohlen drohen. Nach dem Zusammenbruch der Diktatur im Irak betrachtet Israel das nahe gelegene Ayatollah-Regime als die größte Gefahr für den Staat der Juden.
Israelische Geheimdienste verfügen eigenen Angaben zufolge über Informationen, wonach der Iran in weniger als drei Jahren in der Lage sein werde, mit Atomwaffen bestückte Raketen in das 1300 Kilometer entfernte Israel abzufeuern.
Iran dagegen behauptet, es betreibe keine geheime Nuklearforschung mit dem Ziel der Herstellung von Atomwaffen. Der Bau des Reaktors in der südlichen Hafenstadt Buscher solle lediglich die steigende Nachfrage nach Strom decken. Doch die Regierung in Jerusalem ist davon überzeugt, dass Iran einen atomaren Schlag gegen Israel erwägt.
Der frühere Chef des Auslandsgeheimdienstes Mossad, Danny Jatom, erklärte kürzlich, Israel habe „sehr, sehr viele Möglichkeiten“, auf Bedrohungen arabischer Staaten zu reagieren. Bereits in der Vergangenheit habe Israel bewiesen, dass es sich zu verteidigen wisse.
Jatom spielte dabei auf die Zerstörung des damals im Bau befindlichen irakischen Atomreaktors Osirak an, der von Raketen israelischer Kampfflugzeuge 1981 dem Erdboden gleich gemacht worden war. „Man braucht nicht viel Fantasie“, erklärte Jatom, „um sich vorzustellen, dass wir unsere Fähigkeiten zu Präventivschlägen seit 1981 um einiges verbessert haben.“
Grünes Licht für einen Angriff
In israelischen Medien wird ein Angriff zur Zerstörung des iranischen Atomreaktors sogar bis zu den US-Wahlen Anfang November nicht mehr ausgeschlossen.
US-Präsident George W. Bush hätte Regierungschef Ariel Scharon grünes Licht für einen Angriff auf den Iran bis November gegeben. Gekoppelt sei diese Zusage an die im April gegebene Zusicherung Bushs, Israel müsse nicht das gesamte Westjordanland für einen künftigen Palästinenserstaat an die Palästinenser zurückgeben. Im Gegenzug solle Scharon den Gaza-Rückzugsplan vorantreiben, über den in den kommenden Wochen Kabinett und Parlament abstimmen werden.
Beides würde, so israelische Medien, Bushs Chancen auf eine Wiederwahl erhöhen. Denn einerseits würde mit dem Gaza-Rückzugsplan Fortschritt im Nahost-Konflikt signalisiert, andererseits könnte Bush eine Zerstörung des im Bau befindlichen iranischen Atomreaktors als Entschlossenheit im Kampf gegen internationalen Terrorismus verkaufen.
Israel weist bei jeder sich bietenden Gelegenheit auf die Gefahr des iranischen Regimes hin. Die Informationen, über die Israel verfügt, basieren auf Auswertungen von Bildern von Spionagesatelliten sowie offenbar auch auf Quellen aus dem Pentagon. Wie in der vergangenen Woche bekannt wurde, ermittelt der US-Geheimdienst FBI gegen einen hochrangigen jüdischen Mitarbeiter im US-Verteidigungsministerium, der brisante Informationen zur Iran-Politik der US-Regierung über die pro-israelische amerikanische Lobby-Gruppe AIPAC an Israel weitergeleitet haben soll.
Israel dementiert das, umso mehr, als es sich nach einem Skandal in den achtziger Jahren verpflichtet hat, keine Spionage mehr in den USA zu betreiben. Amerikanischen Medien zufolge hat der Pentagon-Mitarbeiter Larry Franklin nicht für Geld, sondern aus ideologischen Gründen das Material weitergereicht.
Wie ernst Israel es meinen könnte mit einem Angriff auf den iranischen Atomreaktor und einem dadurch ausgelösten Vergeltungsschlag durch iranische Schihab-Raketen, lässt sich an einer Vorsorgemaßnahme erkennen: Vor drei Wochen verteilte das für Kriegsfälle zuständige „Heimatfront Kommando“ an die Bevölkerung um den israelischen Atomreaktor in Dimona in der Negev-Wüste Tabletten gegen radioaktive Strahlung.
(SZ vom 8.9.2004)
8)
ich glaub das wird noch ein ziemlich heißer herbst dieses Jahr....
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Israel kontra Iran
Bomben als letztes Mittel
Israels Pläne für ein militärisches Vorgehen gegen den iranischen Reaktor sind angeblich bereits von den USA abgesegnet.
Von Thorsten Schmitz
Iran
Spiel mit verdeckten Kartenweiter
Mittlerweile vergeht kaum eine Woche, in der israelische Politiker dem Regime in Iran nicht unverhohlen drohen. Nach dem Zusammenbruch der Diktatur im Irak betrachtet Israel das nahe gelegene Ayatollah-Regime als die größte Gefahr für den Staat der Juden.
Israelische Geheimdienste verfügen eigenen Angaben zufolge über Informationen, wonach der Iran in weniger als drei Jahren in der Lage sein werde, mit Atomwaffen bestückte Raketen in das 1300 Kilometer entfernte Israel abzufeuern.
Iran dagegen behauptet, es betreibe keine geheime Nuklearforschung mit dem Ziel der Herstellung von Atomwaffen. Der Bau des Reaktors in der südlichen Hafenstadt Buscher solle lediglich die steigende Nachfrage nach Strom decken. Doch die Regierung in Jerusalem ist davon überzeugt, dass Iran einen atomaren Schlag gegen Israel erwägt.
Der frühere Chef des Auslandsgeheimdienstes Mossad, Danny Jatom, erklärte kürzlich, Israel habe „sehr, sehr viele Möglichkeiten“, auf Bedrohungen arabischer Staaten zu reagieren. Bereits in der Vergangenheit habe Israel bewiesen, dass es sich zu verteidigen wisse.
Jatom spielte dabei auf die Zerstörung des damals im Bau befindlichen irakischen Atomreaktors Osirak an, der von Raketen israelischer Kampfflugzeuge 1981 dem Erdboden gleich gemacht worden war. „Man braucht nicht viel Fantasie“, erklärte Jatom, „um sich vorzustellen, dass wir unsere Fähigkeiten zu Präventivschlägen seit 1981 um einiges verbessert haben.“
Grünes Licht für einen Angriff
In israelischen Medien wird ein Angriff zur Zerstörung des iranischen Atomreaktors sogar bis zu den US-Wahlen Anfang November nicht mehr ausgeschlossen.
US-Präsident George W. Bush hätte Regierungschef Ariel Scharon grünes Licht für einen Angriff auf den Iran bis November gegeben. Gekoppelt sei diese Zusage an die im April gegebene Zusicherung Bushs, Israel müsse nicht das gesamte Westjordanland für einen künftigen Palästinenserstaat an die Palästinenser zurückgeben. Im Gegenzug solle Scharon den Gaza-Rückzugsplan vorantreiben, über den in den kommenden Wochen Kabinett und Parlament abstimmen werden.
Beides würde, so israelische Medien, Bushs Chancen auf eine Wiederwahl erhöhen. Denn einerseits würde mit dem Gaza-Rückzugsplan Fortschritt im Nahost-Konflikt signalisiert, andererseits könnte Bush eine Zerstörung des im Bau befindlichen iranischen Atomreaktors als Entschlossenheit im Kampf gegen internationalen Terrorismus verkaufen.
Israel weist bei jeder sich bietenden Gelegenheit auf die Gefahr des iranischen Regimes hin. Die Informationen, über die Israel verfügt, basieren auf Auswertungen von Bildern von Spionagesatelliten sowie offenbar auch auf Quellen aus dem Pentagon. Wie in der vergangenen Woche bekannt wurde, ermittelt der US-Geheimdienst FBI gegen einen hochrangigen jüdischen Mitarbeiter im US-Verteidigungsministerium, der brisante Informationen zur Iran-Politik der US-Regierung über die pro-israelische amerikanische Lobby-Gruppe AIPAC an Israel weitergeleitet haben soll.
Israel dementiert das, umso mehr, als es sich nach einem Skandal in den achtziger Jahren verpflichtet hat, keine Spionage mehr in den USA zu betreiben. Amerikanischen Medien zufolge hat der Pentagon-Mitarbeiter Larry Franklin nicht für Geld, sondern aus ideologischen Gründen das Material weitergereicht.
Wie ernst Israel es meinen könnte mit einem Angriff auf den iranischen Atomreaktor und einem dadurch ausgelösten Vergeltungsschlag durch iranische Schihab-Raketen, lässt sich an einer Vorsorgemaßnahme erkennen: Vor drei Wochen verteilte das für Kriegsfälle zuständige „Heimatfront Kommando“ an die Bevölkerung um den israelischen Atomreaktor in Dimona in der Negev-Wüste Tabletten gegen radioaktive Strahlung.
(SZ vom 8.9.2004)
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