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Wo der Glaube einen so alles hinführt...

Djaska

Geselle
10. Januar 2009
22
Hallo zusammen!

Irgendwie find ich einfach nur zu sagen "ich bin jetzt da" nich so prickelnd. Also bekommt ihr gleich mal ein paar Infos zu mir:

1. Wie hab ich mich hierher "verirrt"?
Nun ja, ich war auf der Suche nach diesem Experiment, was mit Kindern, die ohne Liebe aufwachsen, passiert. Dabei wurde mir der Thread Luziver vs. Jesus bei Google angeboten. Hängengeblieben bin ich dort, weil ich GeneralErrors Kommentare zunächst irgendwie interessant, dann aber sehr widersprüchlich fand. Also hab ich mich durch den Thread mal durchgearbeitet. Hier also ein VIELEN DANK an NormaJean für die Links, die mir für meine Arbeit gefehlt haben.
Ach ja, welche Arbeit? Ich bin Theologie-Lehrerin gerade am Vorbereiten einer Stunde.

2. Was glaube ich?
Also, ich halte es für sinnvoll, den eigenen Glauben im Bereich Christentum einordnen zu können, wenn man Theologie lehrt. Mir gehts dabei jedoch nicht darum, Menschen zu Christen (in meinem Falle evangelisch) zu machen, sondern sie dazu zu bewegen, sich kritisch mit den verschiedenen Glaubensrichtungen auseinander zu setzen um Stellung beziehen zu können. Das führt immer zu hitzigen Diskussionen, auf die ich mich möglichst sachlich versuche vorzubereiten, um den Kids nicht irgendwelchen Müll zu vermitteln.
Ich selbst bin katholisch getauft, habe Reli in der Schule abgewählt, habe mich mit meinen Eltern angelegt, als ich mich für die Firmung nicht in die Kirche stellen wollte um zu sagen "ja, ich glaube an Gott", bin im Studium bei Kommilitonen einfach mal zu Vorlesungen mitgegangen und fand das da echt interessant. Ich hab dann erst katholische, später evangelische Theologie studiert und bin dann konvertiert.
Als Kind hatte ich viel mit Tieren zu tun, von denen in der katholischen Kirche irgendwie nicht viel zu einem Leben nach dem Tod gesagt wird. Auch die Haltung "ich hab dich ja sooo lang nicht mehr in der Kirche gesehen, bist du gar nicht mehr fromm?" ging mir ziemlich auf den Nerv. Der Pfarrer dort vertrat die Meinung "wenn es einen Gott gibt, der irgendwie Einfluss auf unser Leben hat, dann hat es einen Grund, dass dieses Mädel so kritisch mit Glaube umgeht". Und da bin ich an dem Punkt, der mich an GeneralError so beschäftigt hat, fasse ich gleich aber noch mal auf.
Vielleicht kennt ihr den Film "Langoliers" von Stephen King. Da wird die Welt von so komischen Wesen einfach aufgefressen. Mein kleines Hirn ist nicht in der Lage zu begreifen, dass die Welt nicht "runterfällt", wenn die Hälfte weggefressen wurde. Dieses "Nichts" ist das, an das ich glaube. Inzwischen bin ich bereit, diese Macht "Gott" zu nennen, womit ich mich also guten Gewissens als Christin bezeichnen kann. Allerdings ist diese Macht in meiner Vorstellung so groß, dass z.B. zum Islam oder auch zum Buddhismus oder Hinduismus eigentliche Widersprüche zu Einheiten verschmelzen. Ebenso kann ich in meiner Gottesvorstellung Okkultismus oder die Evolutionstheorie unterbringen. Mehr dazu aber in dem Themenbereich zum Glauben, wenn ich mich da durchgearbeitet habe.

3. Hmm, vielleicht passt das, was mir zu GeneralErrors Darstellung durch den Kopf geht, doch besser in den Thread Luzifer vs. Jesus. Ich stöber mal ne Runde.

4. Ich freue mich auf spannende Diskussionen und hilfreiche Tipps. Ich muss ja auch noch zum Satanismus stöbern. Da bin ich bisher noch sehr unglücklich mit, dass die Medien da immer diese Mordrituale und Kindsmissbrauch präsentieren, was ja den LaVey-Grundsätzen so völlig widerspricht. Wenn schon was beibringen, dann ja wohl richtig.

Greets
Djaska
 

Filz

propriétaire
Teammitglied
6. Juni 2001
747
Hallo Djaska, schön dass Du zu uns gefunden hast
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Wo der Glaube einen so alles hinführt...

High, Djaska
herzlich willkommen in diesem ehrenwerten forum!:-)
 

somebody

Illuminat
Teammitglied
22. Februar 2005
2.047
AW: Wo der Glaube einen so alles hinführt...

Hallo :hi:

Freut mich das es unter den ganzen Spinnern im Bereich Religion noch Menschen gibt die den wirklichen Sinn dergleichen verstanden haben.

Ich freu mich dich hier begrüßen zu dürfen und bin auf viele spannende theologische Diskussionen mit dir gespannt, unbefangen, ohne das angefangen wird zu missionieren.

Schau dich um, hab viel Spass!

beste Grüße
..somebody..
 

aryan44

Geheimer Meister
10. Januar 2009
113
AW: Wo der Glaube einen so alles hinführt...

ich glaube, du suchst nach dem stichwort deprivation. :idea:
 

Djaska

Geselle
10. Januar 2009
22
AW: Wo der Glaube einen so alles hinführt...

Aryan, meinst du das Stichwort Deprivation im Zusammenhang mit meiner Suche nach diesem Experiment?

Wenn ja, kann ich das verneinen. In der besagten Stunde geht es um die unterschiedlichen Arten von Liebe (geistig, körperlich-seelisch, leibhaft). Die Suche nach dem Experiment dient lediglich meinem Hintergrundwissen, wenn ich begründen muss, inwiefern die Kenntnis von verschiedenen Arten von Liebe für Kinder in der Schule sinnvoll sein soll.

Das mit dem Inhalt von Reli-Unterricht läuft üblicherweise folgendermaßen ab: Man nutze das Reli-Buch, was irgendwann von der Schule mal als "brauchbar" ausgedeutet und irgendwann vorher von den Kirchenverbänden des entsprechenden Bundeslandes genehmigt wurde. Im Inhaltsverzeichnis steht nichts davon, ob es wichtigere oder weniger wichtige Themen gibt. Ich handhabe es bisher so, dass ich Themen mit aktuellen Interessen der Kids verknüpfe, bevor ich sie ihnen präsentiere. Es ist nämlich einfach so, dass das, was man "lernt" nach spätestens ein paar Wochen eh nicht mehr im Kopf vorhanden ist, wenn es für die Kids keinen Bezug gibt. Sobald ich mit den Themen des Buches durch bin, darf ich frei entscheiden, was ich mit den Kids im Unterricht durchnehme, solange ich dem evangelischen Glauben nicht widerspreche. Dabei ist mir wichtig, dass es 1. die Kids interessiert, 2. mit den christlichen Grundzügen vereinbar ist, 3. etwas mit dem Leben der Kinder zu tun hat und ich vielleicht bei einzelnen einen positiven Einfluss auf den weiteren Umgang mit ihren Mitmenschen habe. Mein Ziel dabei ist immer, am Ende Menschen vor mir zu sehen, die in der Lage sind, verschiedene Haltungen kritisch gegeneinander abzuwägen, zu erkennen, was das eigentlich mit ihnen zu tun hat und die dann selbstständig ihre eigene Meinung bilden. Ich sehe keinen Sinn darin, Menschen dazu zu erziehen oder zu bilden, sich nur wegen des Geldes konfirmieren zu lassen, obwohl sie in Wahrheit mit dem christlichen Glauben nichts anfangen können. Von einem Reli-Unterricht, in dem man ne Eins nur dann bekommen kann, wenn man brav jeden Sonntag in die Kirche geht und sich da nen Stempel vom Pfarrer abholt, den man dann vorzeigen kann, halte ich mal absolut gar nichts.

Bei meinen Vorbereitungen stoße ich immer wieder auf Dinge, die ich selbst einfach total spannend finde. Kürzlich ging es um Vorstellungen und Bräuche unterschiedlichster Religionen. Mir gefiel irgendwie, dass die Kelten für Feen Milchschälchen an die Fenster stellten, damit diese des nachts davon trinken könnten. Und wenn solche Inhalte dann im Unterricht so lebendig werden, dass die Kids beginnen, kritisch zu hinterfragen, was dazu führen kann, dass die Kelten wirklich an Feen geglaubt haben, dann hab ich schon viel gewonnen. Sicher kann ich nicht alles beantworten, aber ich denke, genau darum geht es im Glauben: "Antworten" als solche zu nehmen, obwohl man nicht ganz sicher ist, dass es die Wahrheit ist. Es geht quasi um die Vereinbarkeit mit dem ganz persönlichen Weltbild.
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.685
AW: Wo der Glaube einen so alles hinführt...

Willkommen bei den Verschwörern :illus:

Ich freue mich schon auf weitere Texte von dir...

Gruss Grubi
 
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