Tarngeschichten
Mitarbeiter von Geheimdiensten benutzen Tarngeschichten, sogenannte Legenden. Bei Geheimdienstlern, die im Ausland Informationen sammeln muß diese Legende möglichst wasserdicht sein, damit sie nicht enttarnt werden. Sie benutzen Dokumente mit Tarnnamen oder komplett gefälschte Papiere. Andere wiederum, die nur frei zugängliches Material sammeln und allgemeine Berichte schreiben, können auch unter ihrem eigenen Namen auftreten ( gesellschaftliche Mitarbeiter ). Im eigenen Land ist es oft nicht nötig, eine perfekte Legende aufzubauen, da man ja die Unterstützung aller Behörden hat. Mitarbeiter der Geheimdienste treten, vor allem wenn sie nur zur Bespitzelung der Mitbürger eingesetzt werden, oft unter ihrem eigenen Namen auf. Trotzdem benutzen auch sie eine Geschichte, die aber dazu dient, sich untereinander zu erkennen zu geben.
Dazu wird dem Gesprächspartner ein Eindruck gemacht. Der gesellschaftliche Mitarbeiter erzählt eine kleine Geschichte aus seinem Leben die, obwohl ungewöhnlich, oberflächlich betrachtet eigentlich hätte passieren können. Wenn man dann aber über die Geschichte nachdenkt, kommt man zu der Überzeugung, daß sie so aber nicht passiert sein kann, da die Details nicht zueinander passen. Die hier wiedergegebenen Geschichten sind auf das Wesentliche gekürzt. Folgende Geschichte habe ich 3 mal gehört, zuerst gleichzeitig von zwei Lehrerinnen, denen das gleiche passiert (!) ist, später von einer anderen Lehrerin (!). Diese Lehrerinnen stammten alle aus der DDR. Kurz vor dem Mauerbau war die betreffende Person aus Ostberlin nach Westberlin gefahren und hat auf dem Kudamm eingekauft. Dabei ist sie von anderen DDR Einwohnern gesehen worden. Diese haben die betreffende Person denunziert. Daraufhin ist die betreffende Person gewarnt worden, daß man sie verhaften wollte, und ist in der letzten Minute noch in den Westen geflüchtet.
Nun, warum ist diese Geschichte auffällig? Zuerst einmal erscheint es unwahrscheinlich, daß man drei mal die gleiche Geschichte, und zwar jeweils von Lehrerinnen, zu hören bekommt. Wenn man sich diese Geschichte genau ansieht kommt man zu der Überzeugung, daß sie sich so nicht, oder allenfalls nur ein oder zwei mal zugetragen haben kann. Denn wenn jemand bei der Volkspolizei oder der Staatssicherheit denunziert worden wäre, wäre er sicherlich in der Regel nicht gewarnt, sondern überraschend verhaftet worden. Interessant ist, daß es sich hier um eine Standardgeschichte handelt, die offensichtlich von Lehrern benutzt wird.
Eine weitere Geschichte lautet folgendermaßen:
Ein im Ostblock lebender Deutscher hat Anfang der 70er Jahre in seinem Land eine in Deutschland lebende deutsche Frau geheiratet. Da er zuvor nur die dortige Staatsangehörigkeit hatte, konnte er nicht einfach ohne Genehmigung ausreisen. Man ist gemeinsam zur deutschen Botschaft gefahren und hat nach langen Hin und Her erreicht, daß dem Mann ein deutscher Paß ausgestellt wurde, auf den er ja wegen seiner Herkunft einen Anspruch hatte. Und mit diesem Paß ist er dann ausgereist.
Eine Geschichte, die wiederum auf den ersten Blick möglich erscheint. Wenn man aber weiß, welche strikten Kontrollen damals bei der Ein- und Ausreise aus Ostblockländern stattgefunden haben, erscheint es absolut unmöglich, mit einem Paß, der weder Stempel noch Visum enthält, auszureisen. Selbst heute noch ist es schwer vorstellbar, aus diesem Land mit einem Paß ohne Visum oder Einreisestempel ohne Probleme und Nachfragen auszureisen. Zusätzlich bekommt man auch heute noch bei der Einreise ein spezielles Einlageblatt in den Paß, das man bei der Ausreise wieder zurückgeben muß. Dieses dient offensichtlich der Kontrolle, ob die betreffende Person auch wieder ausgereist ist. Ohne dieses Einlageblatt war es mit Sicherheit nicht möglich, ohne genaue Untersuchung, unter Festhalten der Person bis zur Klärung, auszureisen. Das scheint selbst heute noch so zu sein. Und die Rede war nicht davon, daß man Visum, Stempel und Einlagezettel gefälscht hatte. Auch ist die betreffende Person nicht bei Nacht und Nebel über den Grenzzaun geklettert, sondern an einem Grenzübergang ausgereist.
Eine Geschichte aus neuerer Zeit lautet folgendermaßen:
Ende der 70er Jahre versuchte eine junge Frau mit ihrem Freund aus der DDR über die Grenze in den Westen zu flüchten. Sie wurden überrascht, der Freund erschossen und sie zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Die Haft war entsprechend schwer und wurde auch noch verlängert, weil sie wohl aufsässig war. Später, nach verbüßter Haft ist sie dann entkommen indem sie durch die Donau schwamm.
Unwahrscheinlich an dieser Geschichte ist, daß jemand, der einmal bei dem Versuch der Republikflucht verhaftet worden ist, ein Visum zur Reise in die Tschechoslowakei bekommen hat. Und die Donau ist nur auf ungefähr 10 Kilometer bei Preßburg die Grenze zwischen der Tschechoslowakei und Österreich, und war zu dieser Zeit sicher gut bewacht, so daß man sicherlich leichter an einer anderen Stelle die Grenze überqueren konnte.
Das Muster dieser Geschichten ist folgendermaßen aufgebaut: Zuerst erweckt man die ungeteilte Aufmerksamkeit des Zuhörers, indem man anfängt, eine spannende Geschichte aus seinem Leben erzählen. Danach erzählt man dann die entsprechenden, für den Eingeweihten erkennbar unglaubwürdigen Teile, die dieser dann natürlich erkennt. Er bekommt dann den Eindruck, daß der Erzähler ebenfalls „dazugehört“. Danach kann er, falls nötig auch seine Tarngeschichte erzählen. So gibt man sich zu erkennen, ohne daß unbeteiligte Zuhörer etwas mitbekommen. Und man verhindert, daß man wegen Geheimnisverrat bis zu 5 Jahre in Haft kommt, denn man darf natürlich niemandem mitteilen, daß man für den Geheimdienst arbeitet. Aber so hat man ja nur eine kleine Geschichte erzählt. Und: Man sagt ja nichts, man redet ja nur. Aber man versteht sich.
Außer diesen Geschichten scheint es auch noch andere Erkennungszeichen zu geben. Viele Mitarbeiter der Geheimdienste waren nicht bei der Bundeswehr oder dem Zivildienst, sondern beim Technischen Hilfswerk.
Sicherlich gibt es noch viele andere Tarngeschichten und Erkennungszeichen, die aber, das liegt in der Natur der Sache, für den Außenstehenden schwer zu entdecken sind.
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Eindrücke schaffen
Geheimdienstler sind darauf angewiesen, ihren Mitmenschen „Eindrücke“ zu machen, denn es soll ja geheim bleiben, daß es sich um eine Operation eines Geheimdienstes handelt. Sie sind der Meinung, daß sie dann nachher abstreiten können, daß eine Operation stattgefunden hat. Da diese Geheimdienstler aber ein Ziel erreichen wollen, werden sie so deutlich in ihren Eindrücken, daß die Zielperson beim besten Willen nicht mehr verdrängen kann, daß sie in „Sonderbehandlung“ ist. Geheimdienstler geben sich zum Beispiel dadurch zu erkennen, daß sie im Verlauf eines Gespräches mehrere Themen ansprechen, die mit dem Leben der Zielperson im Zusammenhang stehen, obwohl sie die Zielperson eigentlich nicht kennen, und so diese Kombination von Themen nicht selber zusammenstellen können.
Eine zufällige Anhäufung kann man ausschließen, da diese Anhäufung von Bemerkungen wegen ihrer Anzahl und in der vorgebrachten Kombination nicht zufällig auftreten kann. Manchmal wird in diesen Gesprächen von dem Geheimdienstler kein Thema angesprochen, das sich nicht auf die Zielperson bezieht. Gerne werden auch Aussagen, die die Zielperson gemacht hat, später von anderen Geheimdienstlern wiederholt. Nachdem sich die Geheimdienstler durch die gemachten Eindrücke „Ausgewiesen“ haben, können sie, ebenfalls mittels Eindrücken, Forderungen stellen oder Angebote machen. Aber wie gesagt, es handelt sich hier jeweils nur um Eindrücke, niemals werden Forderungen offen gestellt. Mit dem Mittel der Eindrücke ist es auch möglich, einzelne Personen in größeren Gruppen anzusprechen, ohne daß es von den Unbeteiligten bemerkt wird. Dazu wird auch zuerst eine Kombination von Themen oder Wörtern in einem allgemein gehaltenen Gespräch oder Vortrag benutzt, um die Aufmerksamkeit des Betreffenden zu erzielen.
Wenn dann sichergestellt ist, daß die Zielperson aufmerksam geworden ist, werden dann Forderungen gestellt oder Mitteilungen gemacht. Wenn der Redner geschickt ist, kann er so Nachrichten übermitteln, ohne daß die Unbeteiligten etwas mitbekommen. Allenfalls wundern sie sich über kleine Unregelmäßigkeiten oder Sprünge im Vortrag. Dieses Verfahren beherrschen auch die Kirchen, so daß es vorkommen kann, daß einem Gläubigen eine nur für ihn bestimmte Predigt gehalten wird, ohne daß die anderen Zuhörer es bemerken
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Beeinflussung von Personen und Personengruppen
Um die Meinungen und Einstellungen von Personen und Personengruppen in eine bestimmte Richtung zu beeinflussen, geht man folgendermaßen vor: Zuerst schätzt man ab, wie weit sich die betreffende Person oder Gruppe beeinflussen lassen könnte. Dann wird der Zielperson- oder Gruppe eine über das eigentliche Ziel weit hinausgehende Extremposition vorgesetzt, die so auf keinen Fall durchgesetzt werden könnte. Dadurch wird die Aufmerksamkeit auf das Thema gelenkt und ein emotionales Engagement der Zielperson oder Gruppe herbeigeführt. Dann wird eine Gegenposition gegenüber der extremen Meinung aufgebaut, im Sinne von: "Ja, aber so kann man das nicht sagen...".
Dadurch kann man eine Reaktion der Zielperson oder Gruppe hervorrufen. Diese Reaktion der Zielgruppe bildet dann die Grundlage für eine Feinabstimmung der Einschätzung der erreichbaren Meinungsbildung oder Meinungsänderung. Natürlich findet eine nochmalige Überprüfung des erreichbaren Ziels nur bei auf längere Zeiträume angelegten Maßnahmen statt, die bei vorhandener Zeit und entsprechender Bedeutung der Aktion einen solchen Aufwand ermöglichen. Nach dem Aufbau von Position und Gegenposition versucht man dann in der aufgeregten Stimmung durch eine Scheindiskussion, die dann als Rollenspiel bezeichnet wird, einen Konsens herbeizuführen, der die Meinung der Zielperson oder Gruppe so weit wie irgend möglich in die gewünschte Richtung lenkt. Diese Scheindiskussion findet, so weit es sich machen lässt, natürlich unter Ausschluß der Zielperson oder der Zielgruppe statt.
Das heißt die Äußerungen der Betroffenen werden übergangen, lächerlich gemacht oder einfach niedergeredet. Die im Konsens erreichte Zielmeinung steht aber tatsächlich bereits außerhalb der von den Betroffenen aufgrund eigener Erfahrungen oder neutraler weil vielfältigerer Informationen vorhandenen oder im Bedarfsfall selber gebildeten eigenen Meinung. Solche Psychotechniken sind natürlich bereits eine Form der Gehirnwäsche, da sie eine Meinungsänderung nicht durch eine offene, auf Fakten beruhende Diskussion herbeiführen, sondern die Zielgruppe oder Person unter Umgehung sachlicher Meinungsbildung in ihrer Meinung beeinflussen sollen. Offensichtlich ist, dass die Grundlage solcher Aktionen die Lüge ist, denn die Betroffenen werden ja absichtlich über die tatsächlichen Hintergründe der Diskussion getäuscht, während gleichzeitig eine objektive Meinungsbildung verhindert wird.
Cu ....,
TWIX
Mitarbeiter von Geheimdiensten benutzen Tarngeschichten, sogenannte Legenden. Bei Geheimdienstlern, die im Ausland Informationen sammeln muß diese Legende möglichst wasserdicht sein, damit sie nicht enttarnt werden. Sie benutzen Dokumente mit Tarnnamen oder komplett gefälschte Papiere. Andere wiederum, die nur frei zugängliches Material sammeln und allgemeine Berichte schreiben, können auch unter ihrem eigenen Namen auftreten ( gesellschaftliche Mitarbeiter ). Im eigenen Land ist es oft nicht nötig, eine perfekte Legende aufzubauen, da man ja die Unterstützung aller Behörden hat. Mitarbeiter der Geheimdienste treten, vor allem wenn sie nur zur Bespitzelung der Mitbürger eingesetzt werden, oft unter ihrem eigenen Namen auf. Trotzdem benutzen auch sie eine Geschichte, die aber dazu dient, sich untereinander zu erkennen zu geben.
Dazu wird dem Gesprächspartner ein Eindruck gemacht. Der gesellschaftliche Mitarbeiter erzählt eine kleine Geschichte aus seinem Leben die, obwohl ungewöhnlich, oberflächlich betrachtet eigentlich hätte passieren können. Wenn man dann aber über die Geschichte nachdenkt, kommt man zu der Überzeugung, daß sie so aber nicht passiert sein kann, da die Details nicht zueinander passen. Die hier wiedergegebenen Geschichten sind auf das Wesentliche gekürzt. Folgende Geschichte habe ich 3 mal gehört, zuerst gleichzeitig von zwei Lehrerinnen, denen das gleiche passiert (!) ist, später von einer anderen Lehrerin (!). Diese Lehrerinnen stammten alle aus der DDR. Kurz vor dem Mauerbau war die betreffende Person aus Ostberlin nach Westberlin gefahren und hat auf dem Kudamm eingekauft. Dabei ist sie von anderen DDR Einwohnern gesehen worden. Diese haben die betreffende Person denunziert. Daraufhin ist die betreffende Person gewarnt worden, daß man sie verhaften wollte, und ist in der letzten Minute noch in den Westen geflüchtet.
Nun, warum ist diese Geschichte auffällig? Zuerst einmal erscheint es unwahrscheinlich, daß man drei mal die gleiche Geschichte, und zwar jeweils von Lehrerinnen, zu hören bekommt. Wenn man sich diese Geschichte genau ansieht kommt man zu der Überzeugung, daß sie sich so nicht, oder allenfalls nur ein oder zwei mal zugetragen haben kann. Denn wenn jemand bei der Volkspolizei oder der Staatssicherheit denunziert worden wäre, wäre er sicherlich in der Regel nicht gewarnt, sondern überraschend verhaftet worden. Interessant ist, daß es sich hier um eine Standardgeschichte handelt, die offensichtlich von Lehrern benutzt wird.
Eine weitere Geschichte lautet folgendermaßen:
Ein im Ostblock lebender Deutscher hat Anfang der 70er Jahre in seinem Land eine in Deutschland lebende deutsche Frau geheiratet. Da er zuvor nur die dortige Staatsangehörigkeit hatte, konnte er nicht einfach ohne Genehmigung ausreisen. Man ist gemeinsam zur deutschen Botschaft gefahren und hat nach langen Hin und Her erreicht, daß dem Mann ein deutscher Paß ausgestellt wurde, auf den er ja wegen seiner Herkunft einen Anspruch hatte. Und mit diesem Paß ist er dann ausgereist.
Eine Geschichte, die wiederum auf den ersten Blick möglich erscheint. Wenn man aber weiß, welche strikten Kontrollen damals bei der Ein- und Ausreise aus Ostblockländern stattgefunden haben, erscheint es absolut unmöglich, mit einem Paß, der weder Stempel noch Visum enthält, auszureisen. Selbst heute noch ist es schwer vorstellbar, aus diesem Land mit einem Paß ohne Visum oder Einreisestempel ohne Probleme und Nachfragen auszureisen. Zusätzlich bekommt man auch heute noch bei der Einreise ein spezielles Einlageblatt in den Paß, das man bei der Ausreise wieder zurückgeben muß. Dieses dient offensichtlich der Kontrolle, ob die betreffende Person auch wieder ausgereist ist. Ohne dieses Einlageblatt war es mit Sicherheit nicht möglich, ohne genaue Untersuchung, unter Festhalten der Person bis zur Klärung, auszureisen. Das scheint selbst heute noch so zu sein. Und die Rede war nicht davon, daß man Visum, Stempel und Einlagezettel gefälscht hatte. Auch ist die betreffende Person nicht bei Nacht und Nebel über den Grenzzaun geklettert, sondern an einem Grenzübergang ausgereist.
Eine Geschichte aus neuerer Zeit lautet folgendermaßen:
Ende der 70er Jahre versuchte eine junge Frau mit ihrem Freund aus der DDR über die Grenze in den Westen zu flüchten. Sie wurden überrascht, der Freund erschossen und sie zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Die Haft war entsprechend schwer und wurde auch noch verlängert, weil sie wohl aufsässig war. Später, nach verbüßter Haft ist sie dann entkommen indem sie durch die Donau schwamm.
Unwahrscheinlich an dieser Geschichte ist, daß jemand, der einmal bei dem Versuch der Republikflucht verhaftet worden ist, ein Visum zur Reise in die Tschechoslowakei bekommen hat. Und die Donau ist nur auf ungefähr 10 Kilometer bei Preßburg die Grenze zwischen der Tschechoslowakei und Österreich, und war zu dieser Zeit sicher gut bewacht, so daß man sicherlich leichter an einer anderen Stelle die Grenze überqueren konnte.
Das Muster dieser Geschichten ist folgendermaßen aufgebaut: Zuerst erweckt man die ungeteilte Aufmerksamkeit des Zuhörers, indem man anfängt, eine spannende Geschichte aus seinem Leben erzählen. Danach erzählt man dann die entsprechenden, für den Eingeweihten erkennbar unglaubwürdigen Teile, die dieser dann natürlich erkennt. Er bekommt dann den Eindruck, daß der Erzähler ebenfalls „dazugehört“. Danach kann er, falls nötig auch seine Tarngeschichte erzählen. So gibt man sich zu erkennen, ohne daß unbeteiligte Zuhörer etwas mitbekommen. Und man verhindert, daß man wegen Geheimnisverrat bis zu 5 Jahre in Haft kommt, denn man darf natürlich niemandem mitteilen, daß man für den Geheimdienst arbeitet. Aber so hat man ja nur eine kleine Geschichte erzählt. Und: Man sagt ja nichts, man redet ja nur. Aber man versteht sich.
Außer diesen Geschichten scheint es auch noch andere Erkennungszeichen zu geben. Viele Mitarbeiter der Geheimdienste waren nicht bei der Bundeswehr oder dem Zivildienst, sondern beim Technischen Hilfswerk.
Sicherlich gibt es noch viele andere Tarngeschichten und Erkennungszeichen, die aber, das liegt in der Natur der Sache, für den Außenstehenden schwer zu entdecken sind.
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Eindrücke schaffen
Geheimdienstler sind darauf angewiesen, ihren Mitmenschen „Eindrücke“ zu machen, denn es soll ja geheim bleiben, daß es sich um eine Operation eines Geheimdienstes handelt. Sie sind der Meinung, daß sie dann nachher abstreiten können, daß eine Operation stattgefunden hat. Da diese Geheimdienstler aber ein Ziel erreichen wollen, werden sie so deutlich in ihren Eindrücken, daß die Zielperson beim besten Willen nicht mehr verdrängen kann, daß sie in „Sonderbehandlung“ ist. Geheimdienstler geben sich zum Beispiel dadurch zu erkennen, daß sie im Verlauf eines Gespräches mehrere Themen ansprechen, die mit dem Leben der Zielperson im Zusammenhang stehen, obwohl sie die Zielperson eigentlich nicht kennen, und so diese Kombination von Themen nicht selber zusammenstellen können.
Eine zufällige Anhäufung kann man ausschließen, da diese Anhäufung von Bemerkungen wegen ihrer Anzahl und in der vorgebrachten Kombination nicht zufällig auftreten kann. Manchmal wird in diesen Gesprächen von dem Geheimdienstler kein Thema angesprochen, das sich nicht auf die Zielperson bezieht. Gerne werden auch Aussagen, die die Zielperson gemacht hat, später von anderen Geheimdienstlern wiederholt. Nachdem sich die Geheimdienstler durch die gemachten Eindrücke „Ausgewiesen“ haben, können sie, ebenfalls mittels Eindrücken, Forderungen stellen oder Angebote machen. Aber wie gesagt, es handelt sich hier jeweils nur um Eindrücke, niemals werden Forderungen offen gestellt. Mit dem Mittel der Eindrücke ist es auch möglich, einzelne Personen in größeren Gruppen anzusprechen, ohne daß es von den Unbeteiligten bemerkt wird. Dazu wird auch zuerst eine Kombination von Themen oder Wörtern in einem allgemein gehaltenen Gespräch oder Vortrag benutzt, um die Aufmerksamkeit des Betreffenden zu erzielen.
Wenn dann sichergestellt ist, daß die Zielperson aufmerksam geworden ist, werden dann Forderungen gestellt oder Mitteilungen gemacht. Wenn der Redner geschickt ist, kann er so Nachrichten übermitteln, ohne daß die Unbeteiligten etwas mitbekommen. Allenfalls wundern sie sich über kleine Unregelmäßigkeiten oder Sprünge im Vortrag. Dieses Verfahren beherrschen auch die Kirchen, so daß es vorkommen kann, daß einem Gläubigen eine nur für ihn bestimmte Predigt gehalten wird, ohne daß die anderen Zuhörer es bemerken
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Beeinflussung von Personen und Personengruppen
Um die Meinungen und Einstellungen von Personen und Personengruppen in eine bestimmte Richtung zu beeinflussen, geht man folgendermaßen vor: Zuerst schätzt man ab, wie weit sich die betreffende Person oder Gruppe beeinflussen lassen könnte. Dann wird der Zielperson- oder Gruppe eine über das eigentliche Ziel weit hinausgehende Extremposition vorgesetzt, die so auf keinen Fall durchgesetzt werden könnte. Dadurch wird die Aufmerksamkeit auf das Thema gelenkt und ein emotionales Engagement der Zielperson oder Gruppe herbeigeführt. Dann wird eine Gegenposition gegenüber der extremen Meinung aufgebaut, im Sinne von: "Ja, aber so kann man das nicht sagen...".
Dadurch kann man eine Reaktion der Zielperson oder Gruppe hervorrufen. Diese Reaktion der Zielgruppe bildet dann die Grundlage für eine Feinabstimmung der Einschätzung der erreichbaren Meinungsbildung oder Meinungsänderung. Natürlich findet eine nochmalige Überprüfung des erreichbaren Ziels nur bei auf längere Zeiträume angelegten Maßnahmen statt, die bei vorhandener Zeit und entsprechender Bedeutung der Aktion einen solchen Aufwand ermöglichen. Nach dem Aufbau von Position und Gegenposition versucht man dann in der aufgeregten Stimmung durch eine Scheindiskussion, die dann als Rollenspiel bezeichnet wird, einen Konsens herbeizuführen, der die Meinung der Zielperson oder Gruppe so weit wie irgend möglich in die gewünschte Richtung lenkt. Diese Scheindiskussion findet, so weit es sich machen lässt, natürlich unter Ausschluß der Zielperson oder der Zielgruppe statt.
Das heißt die Äußerungen der Betroffenen werden übergangen, lächerlich gemacht oder einfach niedergeredet. Die im Konsens erreichte Zielmeinung steht aber tatsächlich bereits außerhalb der von den Betroffenen aufgrund eigener Erfahrungen oder neutraler weil vielfältigerer Informationen vorhandenen oder im Bedarfsfall selber gebildeten eigenen Meinung. Solche Psychotechniken sind natürlich bereits eine Form der Gehirnwäsche, da sie eine Meinungsänderung nicht durch eine offene, auf Fakten beruhende Diskussion herbeiführen, sondern die Zielgruppe oder Person unter Umgehung sachlicher Meinungsbildung in ihrer Meinung beeinflussen sollen. Offensichtlich ist, dass die Grundlage solcher Aktionen die Lüge ist, denn die Betroffenen werden ja absichtlich über die tatsächlichen Hintergründe der Diskussion getäuscht, während gleichzeitig eine objektive Meinungsbildung verhindert wird.
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