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16 Gründe für Religiosität

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
nun du weißt für dich, dass es ihn gibt, aber du meinst wir würden die eh nicht glauben ;) ... nun.. wenn du mir nun erzählen würdest du weißt genau es gibt gott... du spürst es an diesem und an jenem zeh ( bildlich gesprochen ) ... dann würde ich mich für die definition deines gefühls interessieren und vielleicht käme ich zu dem schluss, dass ich das gleiche wissen habe und vielleicht weiß ich dann was dich dazu bringt zu meinen, dass du weißt "gott existiert"

das würde mir dann helfen herauszufinden was gott für dich ist... so wären wir dann schon mitten in der definition gottes... ist das was du als gott empfindest für mich ebenfalls etwas heiliges obwohl ich an keinen gott glaube, aber durchaus religiös bin? oder ist das was du als evidenz der existenz gottes zu spüren meinst ein fühlen, dass mit einem gott verbunden ist an den ich nicht glaube obwohl das gefühl selbst möglicherweise von mir geteilt wird wennauch mit anderer konsequenz.
 

muhman

Geheimer Meister
21. Februar 2003
225
forcemagick schrieb:
geist ist also nicht materie? und materie ist nicht geist?

diesen grundlegenden dualismus kann ich an vielen religionen nicht nachvollziehen...

Ganz im Gegenteil: Ich bin der Meinung, dass Geist und Materie nicht verschieden von einander sind.
Religion und Wissenschaft werden aber dadurch nicht in Einklang gebracht, indem man Religion auch zu einer Wissenschaft macht.
Das wäre ungefähr so, als ob sich der Papst entschließt alle Menschen zu Christen zu machen, damit sich alle auf der Welt verstehen. :)
 

Hugo de la Smile

Vollkommener Meister
10. April 2002
553
aloha zusammen,

Ismael schrieb:
ich weiss das es ihn gibt aber ihr würdet mir eh nicht glauben :)

du scheinst als wissen zu bezeichnen, was in der deutschen sprache mit glauben bezeichnet wird.
wissen ist für wahr halten auf grund von beweisen.
glauben ist für wahr halten ohne beweise.
da du keinen gottesbeweis bringen kannst, kannst du auch kein wissen über gott haben.

Religion und Wissenschaft werden aber dadurch nicht in Einklang gebracht, indem man Religion auch zu einer Wissenschaft macht.

da eine religion ein glaubensystem ist widerspräche sich dieses vorhaben schon per definition.
man kann aber herausfinden, welche ursache es hat überflüssigen, teilweise widersinnigen, teilweise gefährlich-bösartigen märchen/mythen/fabeln zu folgen.

aloha

Hugo de la Smile
 

Ismael

Erhabener auserwählter Ritter
1. Januar 2004
1.118
@hugo

nene...bis zu einem bestimmten tag GLAUBTE ich das es gott gibt

aber dann in der nacht ...überkam mich licht und liebe und seitdem WEISS ich das es ihn gibt

nur ihr könnt das erlebniss nicht nachvollziehen daher ist es schwierg und kaum glaubwürdig für euch

aber ich für mich persöhnlich WEISS definitiv das es einen gott gibt und alles was damit zusammenhängt
 

fumarat

Erhabener auserwählter Ritter
21. Januar 2003
1.133
du scheinst als wissen zu bezeichnen, was in der deutschen sprache mit glauben bezeichnet wird.
wissen ist für wahr halten auf grund von beweisen.
glauben ist für wahr halten ohne beweise.

Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass der islamische Begriff "Iman", der meiste flachs mit "Glauben" übersetzt wird, ganz und gar nichts mit der deutschen Begrifflichkeit zu tun hat. Vielmehr versteht man darunter ein Verinnerlichen von bestimmten Überzeugungen anhand eines Offenbarungsbeweises. Nie und nimmer dürfte ein Muslim an etwas Iman haben (="glauben"), wofür er keinen Beweis einer authentischen Quelle aufführen kann. Das ist ein ehernes Prinzip.


Grüße fumarat
 

muhman

Geheimer Meister
21. Februar 2003
225
Hugo de la Smile schrieb:
Religion und Wissenschaft werden aber dadurch nicht in Einklang gebracht, indem man Religion auch zu einer Wissenschaft macht.

da eine religion ein glaubensystem ist widerspräche sich dieses vorhaben schon per definition.
man kann aber herausfinden, welche ursache es hat überflüssigen, teilweise widersinnigen, teilweise gefährlich-bösartigen märchen/mythen/fabeln zu folgen.

aloha

Hugo de la Smile

Religion ist nur ein Glaubenssystem aus wissenschaftlicher Sicht. Für die Angehörigen ist dies allerdings wesentlich mehr.
Einigen glauben nur, was mit Zweifeln verbunden ist. Andere sind aber wirklich davon überzeugt zu Wissen und sie haben gute Gründe dafür.
Deswegen ist die Bezeichnung Glaubenssystem vielleicht aus wissenschaftlicher Sicht richtig, beschränkt die Religion aber auf einen einzigen Aspekt.
Wenn man dann wissenschaftliche Gründe für Religiösität sucht, indem man sich die moderne Psychologie zu nutzen macht, wird das ganze noch weiter beschränkt.
Religion wird zu einer Art psychischen Macke und verliert die Bedeutung, die sie bisher hatte.
 

bombaholik

Auserwählter Meister der Neun
14. Oktober 2003
924
forcemagick schrieb:
geist ist also nicht materie? und materie ist nicht geist?

diesen grundlegenden dualismus kann ich an vielen religionen nicht nachvollziehen...

vielleicht liegt es an deiner Definition von Geist.

Für mich ist Geist soviel wie ein Gedanke oder ein Bild im Kopf, für dich warscheinlich eine Energie.

Obgleich ich nie in australien war, muss ich doch annehmen, dass es australien gibt, denn dieser fünfte Erdteil hat sich zahlreichen Menschen offenbart; ich wäre also ohne Zweifel ein Narr, wollte ich leugnen, dass es australien gibt. Narrentum dieser Art wird aber unablässig von Freidenkern, als befreiende Weisheit und letzte Raison aller "vernünftigen" Menschen gepriesen.

Da es Offenbarungen nur für ein erhöhtes Bewusstsein geben kann, bleibt nichts übrig als sich ein solches zu entwickeln, will man einer Offenbarung teilhaftig werden, woraus sich die Tatsache ergibt, dass inspiratives Bewusstsein kein Dogma ist, das Glauben verlangt, sondern eine erfahrungstatsache, an der jeder teil haben kann, je nach Entschluss.


"Die Geisterwelt ist nicht verschlossen, dein Sinn ist zu, dein Herz ist tot"
(Faust - goethe)



Wer Ohren hat der höre!

Gruss
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
ich frage mich ob das konzept der geist materie trennung wirklich einen vorteil bietet.... ich kann mir durchaus spirituelle ebenen vorstellen ohne diese abzukoppeln von der materie ich halte die spaltung sogar für eher hinderlich für gewisse erfahrungen...

für mich ist geist in der tat auf der unmittelbaren erfahrungsebene schon auch etwas bildhaftes .... doch ich verstehe die psyche als zusammenspiel von energiefluss unterschiedlicher intnsität sozusagen... während die geronnen wirkende energie, die organisches gewebe bildet... also das gehirn.. der mensch aus fleisch und blut das was du den körper oder den materielllen teil nennen würdest sind da meiner ansicht nach eben die aktiveren und dynamischeren energieformen, die durch diesen körper fließen... das zusammen ermöglicht die erfahrung des mensch seins...

ich kann mir deswegen trotzdem vorstellen, dass bewußtheit auch stattfindet wenn der körper gemeinhin als tod gilt... ich glaube letztlich sogar, dass legliche dualität letztlich eine für unsere lebensformen praktische und vielleicht sogar evolutionär notwendige konzeption ist obwohl sie letztlich nichts ist als eine illusion... also ein allgegenwärtiges gemeinsames bewußtsein dessen individuelle ausformungen wir sind...

vielleicht wird dir so mein standpunkt klarer....
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
Man sollte sich einmal vergegenwärtigen, daß religiöse Systeme höchst undemokratisch organisiert sind.
Der jeweilige Religionschef wird das nicht durch eine demokratische Legitimation, sondern wird von der Kirchenleitung bestimmt oder ausgewählt oder ist es einfach, weil ihn seine Jünger dafür halten ( Guru, Priester, Erleuchteter, Meister ).

Mir jedenfalls ist diese devote Haltung Gläubiger gegenüber ihren Vorsteher sehr suspekt, auch wenn ich in den Kernaussagen viele Inhalte teile.

Vor kurzem habe ich einen Film von Wim Wenders gesehen über den Buddhismus, "Rad der Zeit". Obwohl ganz sehenswert, ist diese sich anbiedernde Dokumentation des Filmes schrecklich.
Diese devote Schleimerei gegenüber irgendwelchen lebenden oder toten Heiligen, diese unkritische Schwärmerei für Menschen, die 1000nde von Kilometern mit ihrem Körper abmessen auf der Pilgerreise....

Mir tun diese Menschen einfach leid.
Sie wenden viel Zeit und Mühen auf für ihr Seelenheil und die Rituale, anstatt sie aufzuwenden, um sich aus ihrer Armut zu befreien.

Persönlich habe ich religiöse Menschen häufig mit erhobenem Zeigefinger oder auch - gerade bei unseren so motivierten jungen Christen - mit einer Portion zur Schau gestellter Arroganz erlebt, brrr....
Immer dieser Art Hochmut, doch ein irgendwie besserer Mensch zu sein, sich aber letztlich doch für die Probleme dieser Welt einen Dreck zu scheren, ist doch eh nur eine vorläufige.
 

bombaholik

Auserwählter Meister der Neun
14. Oktober 2003
924
Du verstehst gar nicht den Sinn von Pilgerungen.

Buddha sagt: "Werde besser als ich"

Nicht jeder Buddhist ist auch Lamaist
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
bombaholik schrieb:
Du verstehst gar nicht den Sinn von Pilgerungen.

Buddha sagt: "Werde besser als ich"

Nicht jeder Buddhist ist auch Lamaist

Ich wüßte auch nicht, wozu eine Pilgerreise gut sein sollte.
Macht es denn nicht gerade das Wesen einer jeden Religion aus, daß man sie überall ausführen kann ? Bin ich als Gestrandeter auf einer einsamen Insel ein schlechterer Gläubige, weil ich nicht pilgern kann ?

Ich persönlich fand es schrecklich, bitterarme Menschen ansehen zu müssen, die auch noch ihre letzten Ersparnisse und Energie aufwenden müßen um buchstäblich 1000ende von Kilometern mit ihren Körper abmessen zu müssen. Und das letztlich nur, weil eine Clique selbsternanter Erleuchteter, "Gurus", "Priester", "Meister" oder wie man sie auch immer nennen mag, ihnen das eingetrichtert hat.
Wäre es nicht besser, die Menschen könnten diese Energien aufwenden, um wirtschaftlich besser voranzukommen - anstatt auch noch eine Gruppe elitärer Geistlicher durchfüttern zu müssen ( und deren Mönche sich im Gegensatz zu den christlichen nicht die Finger mit Arbeit schmutzig machen...)

Nebenbei ist mir auch dieser kritiklose Hype mancher Leute hier auf alles, sei es nur fernöstlich und alt, sehr suspekt. Oder halten diese Leute etwa deshalb etwa die Medizin eines Galen (129-199), wegweisende medizinische Werke bis ins 17. Jh. für richtig, nur weil sie alt ist ?
Außerdem verkennen viele den Umfang und Wert der westlichen Philosophien, eines Descartes und der Kategorienlehre eines Immanuel Kant. Und da schauen östliche Intellektuelle nämlich auf den Westen.

Gut, wenn jemand diesen Weg hier im Westen gehen will, bittesehr.
Aber dann auch konsequent. Ich habe jedenfalls schon genug "spirituell" angehauchte Menschen erlebt, die ihre Technikfeindlichkeit gerne zur Schau trugen - aber nur solange sie sie nicht für ihre eigenen Geschäfte einsetzen konnten. Und sobald es dann ums Geld ging, um ihren Therapiemarkt, ihre Edelsteinläden und Duftlampen, waren sie dann mit dem Einsatz von Computer, Druckerzeugnissen und Internet ganz schnell wieder dabei.
 

DruWidMan

Geselle
1. Juni 2004
10
Ausklinker

Eure Geistesschärfe bewundernd
und mit besonderen Grüßen an die Weisen unter Euch,
klinke ich mich hier mal aus.

Gottes-Erfahrung machen -
in einer niedergehenden Welt des Widersachers.

Macht es richtig!
Herzlich: Dru.
 

NoToM

Intendant der Gebäude
13. Januar 2003
852
Giacomo_S schrieb:
Ich wüßte auch nicht, wozu eine Pilgerreise gut sein sollte.Macht es denn nicht gerade das Wesen einer jeden Religion aus, daß man sie überall ausführen kann ?

Meine Vermutung ist, dass Pilgerreisen eine art Selbstfindungsprozess darstellen. In den meisten Kulturen und Religionen gibt es solche "Techniken" die meiner Meinung nach nur ein Ziel verfolgen, sich selbst zu finden. Asketen, Einsiedler, pilgernde, meditierende, sich selbst geisselnde Menschen. Aber auch Extremsportarten wurde ich dazu zählen.

Vielleicht wird der Moment der Selbstfindung fäschlicherweise als Gottesfindung interpretiert (oder umgekehrt ? :wink: )
 

bombaholik

Auserwählter Meister der Neun
14. Oktober 2003
924
Warscheinlich bist du gerade als Gestrandeter der beste Gläubige *g*

Erstmal bestätige ich den Post vor mir, was die Pilgerungen betrifft und Selbstfindung.

Das andere ist die Natur, die Schöpfung, die auf dich wirkt und die Anstrengung, welche natürlich bewollt ist.
Dazu zählen kann man ebenso, da es sich ja um längere tagesmärsche handelt, den Faktor, dass man endlich Zeit hat nur für das eine, nur um sich damit zu beschäftigen, ohne Job (sei es im mittelalter oder jetzt).

Den geistigen Aspekt wirst du wohl selbst finden müssen.
 

muhman

Geheimer Meister
21. Februar 2003
225
NoTom schrieb:
Vielleicht wird der Moment der Selbstfindung fäschlicherweise als Gottesfindung interpretiert (oder umgekehrt ?

Was ist denn daran falsch. Wenn jemand eine Pilgerreise vornimmt, entsteht eine völlig neue Beziehung zu seiner Relgion.
Wer einer monotheistischen Religion angehört, findet sich nur deswegen, weil er das Gefühl hat, Gott gefunden zu haben und ohne dieses Gefühl hätte er sich auch nicht selbst gefunden.
Was aber noch wichtig zu erwähnen ist, ist dass das besagte "Selbst" in einer Religion anders betrachtet wird, als in der Wissenschaft, deswegen fangen hier schon die ersten Probleme an, wenn du versuchst eine Pilgerreise analytisch zu betrachten.
 

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