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5 Millionen Arbeitslose

zeroone

Geselle
26. Januar 2005
29
Ja ok, ich nehme das mit den 50% zurück. War im Prinzip nur aufs Geld bezogen. Aber is richtig, Kindererziehung und Familienarbeit ist auch sehr wichtig in der Gesellschaft. Also stimmen die 50% Arbeitslosen höchstens, wenn man mit Arbeit, Arbeit meint die mit Geld entlohnt wird.
Ich bleibe bei der Meinung, wenn man auf Politiker schimpft müsste man einflussreiche Personen in der Wirtschaft foltern, um gerecht zu bleiben. Denn sie sind ja die wahren Übeltäter. Heute kam erst wieder was über den Ackermann die Dr....au, der Typ verdient 670000 Euro (!) pro Monat und will massivst Stellen in der Deutschen Bank abbauen, nur um sie noch lukrativer für Aktionäre zu machen und um noch mehr Gewinn einzustreichen. Dabei muss man dazusagen das es der D. B. zur Zeit auch so schon blendend geht.
Menschen mit solchen Moralvorstellen und Wertvorstellungen sind für mich die wahren Verbrecher, wegen solchen Menschen geht unser schönes Deutschland vor die Hunde!!
Was ein anderes System anbegeht lest euch mal in Ruhe diesen Link durch. Hab ich gestern gefunden und ist SEHR interssant, wenn vielleicht auch manchmal etwas übertrieben. Und nicht gleich zulassen, das irgendwelche Vorurteile hochkommen.
http://www.sozialismus.info/modules.php?name=News&file=article&sid=62
 

Nescius

Geselle
6. Februar 2005
25
So ich weiche mal etwas vom Thema ab:
Die Wiedervereinigung an sich, verstößt gegen jegliche Logik, denn wenn sich ein Land spaltet, dann nur, weil das eine Gebiet den gesamten Haushalt runterdrückt. D.h. Der Westen wird immer reicher und der Osten wird mehr zum Klotz am Bein (nur ein imaginäres Beispiel). Das aber jetzt der reiche Staat den armen aufnimmt, widerspricht der Logik, denn dadurch müssen immense Fördergelder in den armen gepumpt werden, die das Gesamte Wirtschaftswachstum blocken.
Andere Frage: War Stoibers Kritik an den Spenden für die Flutopfer berechtigt?
Denn auch so was ist im Gesamten System zu spüren.
 

Tigerspucke

Geheimer Meister
7. August 2004
211
das schlimme ist

was ich heute am eigenen Leibe erfahren habe.. das es bestimmte Firmen gibt die diese Situation auch noch ausnützen.. und versuchen Arbeitskräfte zu Dumpingpreisen zu bekommen.
Auf den Satz des Personalchefs heute mit dem ich das Gespräch hatte, "Dass seine Firma die größte in Deutschland und mit dem höchsten Wachstum wäre" konnt ich mir nicht verkneifen ihm ins Gesicht zusagen ..das sie es nicht wäre, wenn er seine Angestellten fair bezahlen würde.

Wir sind dann doch besser so verblieben das jeder besser seine eigenen Wege geht.

Ich ärgere mich über alle Maßen über diese Unverschämtheiten. über die beinah verbrecherischen Praktiken mit der die heutigen Situationen ausgenützt wird.
Und weder die Politik noch das dafür zuständige Amt schiebt dem den Riegel vor.
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
huhu :wink:

es sind nicht nur die inländischen multis, was schon schlimm genug ist- es findet ein generalangriff von mehreren seiten statt:

ich möchte nochmal den blick darauf richten (etwas in der richtung habe ich schonmal im hartz thread gepostet...aber wer findet das schon wieder...), wie quasi auf einladung vom kundesbanzler amerikanischen "investoren"- wie man diese plünderer irreführenderweise nennt, obwohl sie genau das gegenteil tun- dieses land auf dem silbernen tablett serviert wird.

Ein neuer Investorentyp aus den USA entdeckt die Finanzoase Deutschland

Eine good-will-Tour an die New Yorker Wall Street absolvierte Bundeskanzler Schröder, von der Öffentlichkeit kaum beachtet, vor der Verabschiedung von Hartz IV. "Es gibt ein großes Interesse in den Vereinigten Staaten an der Agenda 2010", erklärte Schröder im November 2003 nach einem Treffen mit Vertretern führender US-Banken. Zuvor hatte er eine Laudatio auf Sanford Weill gehalten: Der Chef der Citigroup bekam den "Global Leadership Award". Schröder, der - wie das Handelsblatt weiß - vor einem Rückflug aus New York "schnell mal in der Privatwohnung des mächtigsten Bankers der Welt speist", lobte den Preisträger und freundlichen Gastgeber enthusiastisch: "Ich bin stolz, diesen Mann meinen Freund nennen zu dürfen, einen Mann mit Mut, Prinzipien und Visionen."

mut, prinzipien und visionen zur destruktivität oder was?
master of desaster...
ach nee, es gibt ja immer mindestens einen gewinner, also in sofern produktiv- für diese "produktivität müssen zwar immer ganz viele über die klinge springen, aber wenn neusprech das so auslegt...dann...ähhh...


Über diese Männerfreundschaft und deren Folgen ist bislang wenig bekannt. Nicht nur die Agenda 2010, sondern auch die Steuerreform 2000 (steuerfreie Erlöse aus Unternehmensverkäufen) gehen nicht zuletzt auf die stille, aber erfolgreiche Lobbyarbeit der US-Finanzbranche zurück.

...Der "Verwertungszyklus" (verwertungszyklus- an ihrer sprache sollt ihr sie erkennen) dauert im Durchschnitt fünf Jahre, bevorzugt werden drei bis vier Jahre. Während dieser Zeit kommen verschiedene Methoden der "Restrukturierung" zum Einsatz. Dazu gehört an erster Stelle die "Kostensenkung": Entlassungen, Mehrarbeit bei gleichem oder geringerem Lohn, vermehrter Einsatz von Leiharbeitern.

...Inzwischen wurden zahlreiche deutsche Unternehmen aufgekauft: Siemens Nixdorf, MTU, Gerresheimer Glas, Dynamit Nobel, Rodenstock, Celanese, Minimax, Demag, ATU Autoteile Unger, Debitel, Tank & Rast, Duales System Deutschland (DSD) und viele andere. Nach US-Vorbild sind längst auch deutsche Finanzinvestoren entstanden. So bildete die größte Privatbank Europas - die Bank Oppenheim in Köln - Anfang 2004 den Finanzinvestor Argantis. Er konzentriert sich auf die Verwertung von "etablierten mittelständischen Familienunternehmen und spin-offs von Konzernen mit Umsätzen zwischen 30 und 250 Millionen Euro". Der Verwertungszyklus beträgt drei bis sieben Jahre, die Gewinnerwartung liegt nach eigener Aussage bei jährlich "20 Prozent und mehr".

Die Finanzinvestoren dringen auch in Bereiche ein, die bisher staatlich reguliert sind. Das gilt für die schon genannte Abfallentsorgung Duales System Deutschland (DSD), aber auch für öffentliche und genossenschaftliche Immobilienunternehmen.

...Auszehrung der vorhandenen produktiven und finanziellen Substanz in kurzer Frist - das ist das Geheimnis der Finanzinvestoren, die systematische Plünderung betreiben. Mögen Politiker wie Schröder noch so oft von wichtigen Investitionen für den Standort Deutschland reden und die Arbeitsplätze beschwören, die dadurch geschaffen werden - die Wirklichkeit sieht anders aus. "Die Statistik trügt", stellt das Handelsblatt fest. "Der steile Anstieg der Investitionen ist durch Fusionen und Firmenübernahmen geprägt. Und die haben unterm Strich mehr Arbeitsplätze vernichtet als neue geschaffen." Dies hindert dieselbe Zeitung ebenso wenig wie die Bundesregierung, die zielstrebigen Jongleure der Wall Street willkommen zu heißen, die man in den USA einfach "Raider", Plünderer, nennt. Völlig falsch - sagt der Bundeskanzler. Diese Firmen haben "Mut, Prinzipien und Visionen".

http://www.freitag.de/2005/06/05060301.php

so kaufen sie mit ihren eigentlich wertlosen dollars alles auf, was irgendwie rendite verspricht, es wird entlassen, "smartgesourct", rausgepresst was nur rauszupressen ist- und der uns regierende wahnsinn findet das noch "mutig", "visionär".

verraten und verkauft!
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
Re: das schlimme ist

Tigerspucke schrieb:
..das sie es nicht wäre, wenn er seine Angestellten fair bezahlen würde.


eben. sie wäre es dann auch nicht.

soll heißen: es ist nicht unbedingt das beste, firmen vorzuschreiben, wie viel sie zu bezahlen haben. dann haben nämlich firmen, denen das nicht vorgeschrieben wird, einen vorteil.

und was ist denn ein fairer preis?

eigentlich doch was, was es bei ebay gibt, oder?


ich habs bestimmt noch nicht zu ende gedacht, aber ich glaube, es wäre ganz gut, wenn wir die wirtschaft von ihren direkten sozialen verpflichtungen entlasten würden. die sollten jederzeit jeden entlassen können, wenn sie wollen. ich denke, das ist die voraussetzung um auch jederzeit jeden einstellen zu können. die soziale sicherung, das sollte der staat tun. man sollte aus dem sozialen netz durch ein bürgergeld einen sozialen boden machen, auf dem dann von mir aus ein arbeits-ebay entstehen kann. lohn je nach angebot und nachfrage - jeder als selbständiger vermieter seiner arbeitskraft. mit dem bürgergeld im rücken, was einem die möglichkeit geben sollte, sich frei entscheiden zu können...
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
@antimagnet

das mit dem bürgergeld find ich gut, richtig und das einzige was auch geboten erscheint- arbeit für alle kann man eh abhaken.

der kasus knacktus bei der sache ist nur, das bei einer grundsicherung im rücken wahrscheinlich keiner mehr bereit wäre den bückling für die wirtschaft zu machen.

und genau das möchte die wirtschaft, die der haupttreiber hinter allen "reformen" ist: es werden keine selbstbewussten arbeitnehmer gesucht, sondern verängstigte individuen, die, weil man permanent ihre existenz infragestellt, geradezu getrieben werden sich für einen appel und ein ei zu verkaufen.

bedingungslose grundsicherung für alle?

prima- ich bin dabei!

wäre alles machbar *nochmalaufeinklugesbuchhinweis*

ZeitGerecht. Bürgergehalt. Alle Menschen sind gleich! Dir auch?

die frage ist nur: liest man im irrenhaus kluge bücher?
sind die nicht verboten?
regen die nicht zu sehr auf, bringen die patienten auf "komische" gedanken, was dann wiederum den "regulären" ablauf stört?
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
komm schon samhain, mit der einstellung werden wir das bürgergeld nie durchsetzen.


ich glaube auch nicht, dass damit die menschen aufhören wollen zu arbeiten, schließlich kann man so noch mehr geld verdienen und den relativen status erhöhen.
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
@antimagnet

ich glaube auch nicht, dass damit die menschen aufhören wollen zu arbeiten, schließlich kann man so noch mehr geld verdienen und den relativen status erhöhen.

das denke ich auch nicht. dieses schreckgepenst wird ja immer wieder gerne an die wand gemalt. warum engagieren sich denn so viele ehrenamtlich? weil sie etwas sinnvolles, etwas das ihren neigungen und talenten entspricht tun wollen.

ich werde mal in meiner bücherei einen anschaffungsvorschlag für das oben erwähnte buch machen.
 

parsifal

Geheimer Meister
13. Januar 2005
107
wenn man die arbeitlosigkeit bekämpfen will geht auf die dauer nur eins: die maxime Ludwig Erhards: So viel wirtschaftliche Freiheit wie möglich, so viel Staat wie nötig. Heute ist nämlich genau umgekehrt.
wir leben nunmal in einer globalen leistungsgesellschaft, ob es einem nun gefällt oder nicht. wer leistet wie z.B china der hat auch wirtschaftlichen erfolg. wer sich nur auf seinen privilegien ausruht und fortschritt (transrapid zum beispiel) durch bürokratie behindert darf sich über 5mio,, oder 6 wenn man die leute in ab-maßnahmen mitrechnet nicht wundern. wie in der schule: wer leistet kriegt gute noten, wer es nicht tut bleibt sitzen.
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
china ist ein tolles beispiel wie die scheisse funktioniert...

während im innland das arbeitspack gezüchtet und gehalten wird in teils absonderlichsten zuständen macht china mit seinen sonderwirtschaftsmaschinen meist in der küstenregion das was man wirtschaftlichen erfolg nennt...

das ganze geht zwar ganz offen an aller menschlichkeit vorbei wird aber vom großteil der westlichen welt als positiv gewertet...

nehmen wir uns doch ein beispiel an china und fördern wir die "wünschenswerte" leistungsgesellschaft ( mit der wir uns ja abzufinden haben ob es uns nun passt oder nictht :twisted: ) mit sonderwirtschaftszonen auch in deutschland ;)

mein gott diese spezies hat es verdient den virus x im regenwald zu finden...

such homo sapiens.. .such...
 

parsifal

Geheimer Meister
13. Januar 2005
107
es war nicht mein anliegen menschrechtsverletzungen zu legitimiern. ich wollte nur ein beispiel geben. aber dann nehm ich halt ein anderes:
wer in diesem land davon ausgeht, dass 40 Jahre in der selben Stadt im selben Job/selbe Branche arbeiten kann wie das die mehrheit unserer mitmenschen tut, der darf sich nicht wundern das er arbeitslos wird.
flexibilität, einsatzbereitschaft und ordentlichkeit. so kriegt man immer einen job. zur not eben auch im ausland.
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
ich meinte, wenn wir uns als opposition zur wirtschaft aufstellen, werden wir das nie schaffen. kapitalismus und marktwirtschaft sind zu mächtig und auch zu gut, um dagegen kämpfen zu können. ich fände es besser, wenn wir - zumindest auf dem arbeitsmarkt - den firmen viel viel mehr freiheiten geben würden. kein kündigungsschutz, keine tarifverträge, keine lohnnebenkosten. das würde denen doch gefallen.

dafür verlangen wir dann bürgergeld. das würde uns gefallen.
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
@parsifal
wie felxibel muss man denn sein? flexibilität, einsatzbereitschaft, ordentlichkeit? und damit bekommt man einen job...

glaub ich nicht.. wäre das so hätten wir wohl nicht millionen arbeitslose in jedem europäischen land.. es mag zwar sein, dass diese zahlen nicht mehr so auffallen, wenn millionen menschen druchs land ziehen wie die nomaden, aber ich möchte meine zweifel haben, dass die sitaution dann besser wird...

dein argument geht ebenfalls in die richtung "die arbeitslosen sind doch selbst daran schuld, dass sie arbeitslos sind.... sie sind nicht felxibel, ordentlich und einsatzfreudig genug" ... dieses argument ist aber in anbetracht von ca 9 millionen arbeitslosen in deutschland allein mehr als nur ein bisschen zynisch.

doch genau die leute, die so argumentieren wie du sind letztlich mit verantwortlich für dieses problem, denn die leute, die diese argumentationskette mittragen und darin die lösung des problems sehen verhindern, dass wirklich an lösungen gearbeitet wird.
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
schuld an den arbeitslosen sind die vorschriften, die wir der wirtschaft machen - kündigungsschutz und mindestlöhne. wenn der preis für arbeit (lohn) sich frei zwischen angebot und nachfrage einpendlen würde, gäbe es so gut wie keine arbeitslosen. es gäbe dann zwar auch teilweise kein auskommen mit dem einkommen, aber dafür will ich ja das bürgergeld...
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
ja nur um das bürgergeld zu finanzieren müsste man ja letztlich der wirtschaft doch wieder ein wenig etwas abzwacken und die herrschaften hätten ja gerne leute, die einfach nichts mehr kosten, am schönsten wäre außerdem noch der verzicht auf steuerzahlungen etc.
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
was abzwacken müssen wir, keine frage. aber es darf nicht so sein, dass die anzahl der arbeiter diese kosten bestimmt, sondern die höhe des gewinns. wenn wir wollen, dass die wirtschaft maximal viele menschen einstellt, dürfen wir das einfach nicht bestrafen. im gegenteil, wir müssen das fördern. indem man z.b. auf mindestlöhne verzichtet.
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
gut ein verzicht auf mindestlöhne ist natürlich eher machbar wenn die bevölkerung grundversorgt ist und zwar so grundversorgt ist, dass man tatsächlich soweit gut leben kann... damit entsteht dann wirklich mal sowas wie eine freiheit des bürgers gegenüber dem arbeitgeber...

dass die gewinne herangezogen werden ist auch durchaus in ordnunge.. das problem dabei natürlich unser steuerrecht, dass es gerade großen gewinn einfahrenden betrieben erlaubt ja so bitterarm dazustehen, dass man ihnen von ihrem fast schon zum verlust zusammengerechneten gewinn nichts mehr abziehen kann... da muss das steuersystem auch reformiert werden... wie ich ja schon so oft gesagt habe, dass da mal schlupflöcher gestopft werden müssen...
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
@forcemagick

china ist ein tolles beispiel wie die scheisse funktioniert...

während im innland das arbeitspack gezüchtet und gehalten wird in teils absonderlichsten zuständen macht china mit seinen sonderwirtschaftsmaschinen meist in der küstenregion das was man wirtschaftlichen erfolg nennt...

das ganze geht zwar ganz offen an aller menschlichkeit vorbei wird aber vom großteil der westlichen welt als positiv gewertet...

genau so ist es!
während prozentual, von der gesamtbevölkerung ausgehend, nur wenige vom "boom" wirklich profitieren und viel mehr unter bedingungen leben und arbeiten müssen, die ich meinem schlimmsten feind nicht wünschen würde, kommt man in den oberen etagen aus dem jubeln überhaupt nicht mehr heraus.

..."China bewegt sich insgesamt in eine gute Richtung, das Land ist in guten Händen", konnte der US-Handelsminister kürzlich in Davos feststellen. [1] Aber das gilt nur solange die chinesischen ArbeiterInnen sich damit zufrieden geben, die preisgünstigsten der Welt zu sein. Solange die Stabilität in China vom amtierenden Regime aufrechterhalten werden kann. Von den knapp 1,3 Milliarden Menschen in China wohnen etwa 400 Millionen offiziell in den Städten, 900 Millionen auf dem Land. Mindestens 90 Millionen, tatsächlich wohl mehr als 200 Millionen Menschen, die als Landbevölkerung gezählt werden, haben ihren Hauptaufenthaltsort in der Stadt. Diese Wanderarbeiter (Mingong) sorgen inzwischen für etwa ein Drittel des (Geld-)Einkommens der Landbevölkerung. Eine große Minderheit der Landbevölkerung bestellt nicht mehr das eigene Feld, ist also Landarbeiter und etwa 130 Millionen [2 ]sind nur noch saisonal Bauern, sonst Arbeiter in den Landfabriken. Die chinesische Bevölkerung ist mehrheitlich proletarisch geworden.

Bisher haben nur wenige Bauern und eine Minderheit der Stadtbewohner vom Boom in einer Weise profitiert, die China als Markt für das internationale Kapital interessant macht. Etwa 100 Millionen Menschen umfaßt der Teil der Stadtbevölkerung, dessen Wohlstand zugenommen hat und die in der Lage sind, Autos oder Schmuck zu kaufen.

Die Grundlage des chinesischen Aufschwungs liegt nicht im Binnenmarkt. Das weltweite Kapital hat das schier unerschöpfliche Angebot an extrem billiger Arbeitskraft angenommen. In China steht das Fließband der Welt. Fabrikerzeugnisse machen 90 % des Gesamtexports [3] Chinas aus. "Processing Trade", (auf deutsch etwa Exportveredelung) ist ein Fachbegriff aus dem Zoll- und Steuerrecht und meint, daß alle Einzelteile bis hin zur Verpackung eingeführt, im Land montiert und dann wieder zu 100 % ausgeführt werden. In diesem Fall werden auf die Importe keine Zölle erhoben. Der "Processing Trade" macht etwa die Hälfte [4] des Außenhandels aus, Tendenz steigend. In den "Processing Trade"-Fabriken besorgen die chinesischen WanderarbeiterInnen nur die Fließband-Endmontage der Produkte.

nachrichten über den zunehmenden widerstand werden massiv unterdrückt.

"Wir sehen uns wachsendem Druck und Widerstand gegenüber - Streiks, kollektive Petitionen, Explosionen und gewalttätige Ausbrüche", so Kang Xiaoguang von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften.

China -
Das Fließband läuft.

Noch.
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
forcemagick schrieb:
da muss das steuersystem auch reformiert werden... wie ich ja schon so oft gesagt habe, dass da mal schlupflöcher gestopft werden müssen...

jou. aber eben eher das steuerrecht reformieren, als dass wir kapitalismus und marktwirtschaft abschaffen. oder?
 
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