68.000 mehr Arbeitslose im Juli. Positive Entwicklung!

[Aligatooo]

Soll man unsere Politiker noch ernst nehmen? 68.000 mehr Arbeitslose sind laut Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit Wolfgang Clement eine positive
Entwicklung.....


Zitat des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit Wolfgang Clement:
Unsere Arbeitsmarktreformen entfalten immer mehr Wirkung. Nach dem kraftaufwändigen Aufbau der nötigen Infrastruktur für Hartz IV und der Sicherung der Leistungsgewährung rückt nun immer mehr die Betreuung und Vermittlung der Arbeitslosen ins Zentrum.


Ist das jetzt lustig oder einfach nur traurig?

Grüße

 

[antimagnet]

deutschlandfunk[/url]]"Erfreulicherweise hat die Sommerpause in diesem Jahr aber deutlich geringere Spuren auf dem Arbeitsmarkt hinterlassen als sonst", sagte Weise. Bereinigt um saisonale Einflüsse sei die Arbeitslosigkeit gesunken.

vielleicht liegts daran?


:gruebel:

 

[dkR]

Saisonale Einflüsse im Sommer? Sind da die ganzen Schneeräumer arbeitslos?

 

[forcemagick]

ja *räusper* ich habe allerdings auch das ungute gefühl, dass die zahl der leistungsempfänger schlicht auch etwas gesunken ist... leute, die also aus der statistik sind wegen diverser verhonepiepelungsmaßnahmen wie etwa: leute zum umziehen bewegen .... arbeitsnomaden also, die zeitweilig weder hier noch da gemeldet sind.. oder verschlampte anträge.. also leute, die zeitweilig kene leistung beziehen weil der antrag noch bearbeitet wird bzw. kein neuantrag vorliegt, leute die keine leistung mehr beziehen weil sie kunstfertig aus dem programm bewegt wurden ( bedarfsgemeinschaft... partner verdient zu viel )

auch ansonsten scheint es mir so, dass die saisonale winterpause von der saisonalen sommerpause abgelöst wird wobei das schöne daran dann ist, dass man halt ne statistik bereinigen kann... die pause hat geringere spuren auf dem arbeitsmarkt hinterlassen als sonst? ja .... um welche sommerpause handelt es sich denn? welche berufsgruppen können im sommer denn nicht arbeiten? und was sind das sonst für spuren?

versteh ich das also so, dass es ein mehr an arbeitslosen gibt, aber dieses mehr an arbeitslosen ist letztlich weniger als die erwarteten zahlen?
hat man sich vorher nur verschätzt beim wachstum oder sind das jetzt real weniger leute, die leistungen beziehen und also real mehr leute die in lohn und brot stehen?

mein ganz persönlicher eindruck aus dem umfeld ist eher der einer verschlimmerung, denn hier hat erst wieder ein kleines werk zugemacht und es stehen 300 weitere auf der strasse...

mich verwirrt die meldung schon auch etwas

Saisonbereinigt ist die Arbeitslosenzahl bundesweit um 42 000 auf rund 4,81 Millionen gesunken. In Westdeutschland ging sie um 19 000 zurück, in Ostdeutschland sank sie um 23 000. Die Zahl der Erwerbstätigen lag mit 38,97 Millionen im Juni um 47 000 über dem Vorjahreswert. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten unterschritt dagegen mit 26,15 Millionen den Vorjahreswert um 356 000. (dpa)

diese information ist ja auch ganz interessant und sagt ja doch irgendwie etwas über die qualität der jobs aus in denen die leute sich befinden

 

[forcemagick]

Saisonale Einflüsse im Sommer? Sind da die ganzen Schneeräumer arbeitslos?

neee denn die sind ja vom bauhof und für die gibt es im sommer eben andere dinge, die sie tun können...

also das kanns ja nicht sein..

 

[spriessling]

68.000 neue Arbeitslose und der DAX auf dem drei-jahres hoch.

 

[vonderOder]

68.000 neue Arbeitslose und der DAX auf dem drei-jahres hoch.

na siehste, hat doch auch sein gutes - aber nur für die, die es wohl eh nicht brauchen.

 

[dkR]

Ich Dummerchen: Demnächst ist ja Wahl, da muß man mit den Erfolgen seiner "Politik" kommen. Da sich anscheinend die Statistik nicht noch mehr fälschen läßt, wird halt schöngeredet.

 

[Angel of Seven]

Ist doch klar das es im Sommer mehr Arbeitslose gibt. Vergesst nicht die ganzen Saunabediensteten, Pelzmäntelverkäufer, Eishockeyspieler und Skigondelbetreiber!

 

[Ein_Liberaler]

Ich schätze mal, Ihr seid alle schon lange aus der Schule und habt keine Kinder, darum sag' ich's Euch: Es sind Sommerferien! Noch dazu in mehreren Bundesländern. In den Sommerferien wird grundsätzlich weniger eingestellt, also steigt die Arbeitslosigkeit vorübergehend. Das war wirklich immer schon so, da lügt Clement ausnahmsweise mal nicht.

Differenz zwischen mehr Jobs/weniger versicherungspflichgtigen Jobs:

Ein-€-Jobber gelten nicht als arbeitslos.

 

[antimagnet]

das ja gut, dass du hier bist.

erklär mir mal bitte die saisonale bereinigung.


8)

wenn du willst und kannst, natürlich nur...

 

[Ein_Liberaler]

Meinst Du mich? Nein, ich kann sie nicht erklären. Ich weiß auch nicht mehr, als daß irgendwie die natürlichen saisonalen Schwankungen herausgerechnet werden.

(Ich hielte es ja für einen guten Ansatz, die Veränderung zum Vorjahresmonat mit der letztjährigen Veränderung zum Vorjahresmonat zu vergleichen. Letztere wird in den Nachrichten immer verschwiegen.)

 

[antimagnet]

dich meinte ich.

ich peil auch gar nicht, wie "saisonale schwankungen rausrechnen" gehen soll. dass es diese schwankungen gibt, ist klar. aber wie rausrechnen?

ganz schön peinlich, dass ich das nicht weiß...

ich halte den vergleich zum vorjahresmonat auch für sinnvoller. zumindest solange mir keiner das bereinigen erklären kann...

 

[Ein_Liberaler]

Ich halte den Vergleich zum Vorjahresmonat gerade für nicht so sinnvoll. Seit letztem Jahr hat es einige Reformen gegeben, die Bemessungsgrundlagen sind andere, da kann der Eindruck ein völlig falscher sein. Ich würde die Änderung von Juno zu Juli 05 mit der von Juno zu Juli 04 vergleichen. Damit würde man, denke ich, die Vergrößerung des "Sockels" durch Hartz IV aus dem Spiel lassen. Was hältst Du davon?

 

[dkR]

dich meinte ich.

ich peil auch gar nicht, wie "saisonale schwankungen rausrechnen" gehen soll. dass es diese schwankungen gibt, ist klar. aber wie rausrechnen?

Vielleicht einfach den Mittelwert aus den Anstiegen zu dieser Jahreszeit der letzten paar Jahre bilden?

 

[Aligatooo]

Also hab mal nachgeschaut:

"Die Arbeitslosigkeit ist im Juli saisonbedingt zwar um 68.000 angestiegen. Aber saisonbereinigt hat sie um 42.000 Arbeitslose abgenommen."


"Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosenzahl im Juli jedoch um 412.000 höher."




Der positive Effekt ist so klein, das man ihn kaum erkennt... 8)



Quelle:
http://www.bundesregierung.de/Nachrichten-,417.865800/artikel/Abbau-der-Arbeitslosigkeit-set.htm

 

[forcemagick]

besonders erschreckend ist ja wohl was man da dezent aus der statistik zu bereinigen versucht.. nämlich den traurigen umstand, dass eine unzahl von jugendlichen und auszubildenden aus dem bildungssystem direkt in die arbeitslosigkeit schreitet.

 

[antimagnet]

Ich halte den Vergleich zum Vorjahresmonat gerade für nicht so sinnvoll. Seit letztem Jahr hat es einige Reformen gegeben, die Bemessungsgrundlagen sind andere, da kann der Eindruck ein völlig falscher sein. Ich würde die Änderung von Juno zu Juli 05 mit der von Juno zu Juli 04 vergleichen. Damit würde man, denke ich, die Vergrößerung des "Sockels" durch Hartz IV aus dem Spiel lassen. Was hältst Du davon?

noch besser. aber ich muss zugeben, zeitreihenanalysen sind nicht meine stärke...

Vielleicht einfach den Mittelwert aus den Anstiegen zu dieser Jahreszeit der letzten paar Jahre bilden?

irgendwie sowas wirds sein... also irgendwas mit mittelwert von bestimmten zeiträumen und so... ich hab mal gegoogelt, aber nix gefunden... d.h. ich hab nur gefunden, dass es gemacht wird, aber nicht wie...

besonders erschreckend ist ja wohl was man da dezent aus der statistik zu bereinigen versucht.. nämlich den traurigen umstand, dass eine unzahl von jugendlichen und auszubildenden aus dem bildungssystem direkt in die arbeitslosigkeit schreitet.

das kommt sowieso noch erschwerend hinzu. um ehrlich zu sein, ich halte auch nix von den arbeitslosenzahlen. ich orientier mich lieber an den erwerbsquoten. müsste mal schauen, wie die arbeitslosenzahlen in repräsentativen stichproben aussehen. ich meine alle, die keine arbeit haben, nicht die offiziell arbeitslosen...

 

[Ein_Liberaler]

Sehr schwierig zu ermitteln, könnte ich mir denken. Da sind Rentner, Rentner, die sich was nebenbei verdienen, Schwarzarbeiter mit Job, Minijob oder Arbeitslosengeld, Ich-AGler, ABMler, Umschuler, alles mögliche.

 

[antimagnet]

und genau all diese formen von arbeit ließen sich mit repräsentativen umfragen besser betrachten als mit den statistiken vom arbeitsamt.

wird das nicht in den usa so gemacht?

:gruebel: