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Aggression und dér Umgang mit Ihr!

Elbee

Vorsteher und Richter
28. September 2002
730
@Don

Im Extremfall hast du nur eine Chance: die Spitze kappen.

Passiert das nicht, dann begegnen euer beider Unterbewusstsein und nur mit etwas Glück kriegst du bewusst noch was mit. Keine Ahnung mit wem du da konkret zu tun hast, ob es sich um vordefinierte Rollen und Positionen handelt oder du im Augenblick wirklich die freie Wahl hast, dich zu entscheiden.

Im Notfall hilft nur Distanz.
 

JimmyBond

Einsamer Schütze
7. Mai 2003
1.593
aufjeden fall steht schonmal fest, dass wenn man ausflippt sich nicht mehr unter kontrolle hat. sowas darf nicht passieren. man muss immer auch wenn nur ein ganz kleinen gedanken bei sein handlungen mit sich herumtragen, sonst ist man verloren. :wink:
 

chef_koch

Geselle
29. Juni 2003
23
@ Don:

Es führt zu keinem Ergebnis, will man die Ursachen und die Bewältigung von Aggressionen trennen.
Denn obwohl es sich beim Endstadium der Eskalation scheinbar immer um dasselbe offensive Verhaltensmuster handelt, sind die Wege dorthin höchst unterschiedlich, ein Patentrezept zur unmittelbaren Lösung des Konfliktes somit ausgeschlossen.
Eine Aggression wurzelt immer in einer empfundenen Bedrohungslage, die, je nach Charakter und sozialer Mündigkeit, durch die "Flight or fight" Reaktion gelöst wird. Wie hier bereits beschrieben, bevorzugen eher passive Persönlichkeiten zunächst den Rückzug. Sollte dies zu keinem Abbau des Stress führen, schlägt die Reaktion z.B. in einen Wutausbruch um.

Mir ist aufgefallen, dass Du die Problematik allein in deinem jeweiligen Gegenüber lokalisierst.

Hierzu ein buddhistisches Gleichnis:

Befragt, wie er während des Meditierens auf einen Stockhieb reagieren würde, antwortet der Novize:
"Ich würde mich wehren, denn schließlich habe ich keinen provoziert!"
Der Adept entgegnet:
"Ich würde ausweichen, so dass er mich nicht treffen kann."
Und der Meister schließlich:
"Sollte es so kommen, so hätte ich nicht genug meditiert."

Klar, was ich meine? Ich lese aus deinen Beiträgen heraus, dass Du schon länger im sozialen Bereich arbeitest. Kann es sein, dass die Schwierigkeiten erst in letzter Zeit vermehrt auftreten? Haben sich bei dir Veränderungen ergeben, innere wie äußere, die das gewohnte Gewicht deiner Persönlichkeit vermindert haben, und so eine zuvor verdeckte Aggressionslage überhaupt erst akut werden lassen?

Du schreibst, dass eine "Grundspannung" nützlich sei, um sich in Kleinigkeiten durchsetzen zu können.
Ich bin sicher, dass Du in letzter Zeit unbewußt ein paar Einheiten zugelegt hast, und nun die Reaktion deiner Umwelt darauf erlebst.
 

Don

Großer Auserwählter
10. April 2002
1.692
Gute Gedanken!

Ich werde heute nochmal den Tagesablauf betrachten und Eure Gedanken hierbei in betracht ziehen.


Ich wünsche eine guten Start in den Tag heute.




Don
 

Tenshin

Geheimer Meister
13. Juli 2002
460
Konnichiwa allerseits :D

ich empfehle zu diesem Thema die lektüre von "ein freundliches Wort vertreibt den Zorn" von Terry Dobson (Ein Artikel, erschienen im "connection" spezial zum Thema "Kampfkunst")

sollte dieser Artikel im Netz nicht mehr aufzufinden sein, werde ich mal meine Archive durchforsten und ihn, so gefunden, abtippen.

mehr haber ich vorerst nicht zum Thema beizutragen.

<gassho>

sayonara

Tenshin[/i]
 

Don

Großer Auserwählter
10. April 2002
1.692
Die Leute haben wohl gerochen das was im Busch ist, war alles friedlich heute..... . Das nennt sich dann wohl der Vorführeffekt :idea:


mfg Don
 

TheFreeman

Geheimer Meister
20. Juni 2003
424
Don, Paroli bieten heisst nicht immer zusätzlich provozieren. Ich hab die Erfahrung gemacht dass man einfach ruhig bleiben muss und nicht in Panik ausbrechen darf. Bei mir kommt, ganz gleich auf welche Weise eine Situation 'gefährlich' ist nach einer Weile immer der Punkt, an dem sich in mir eine große Ruhe und Gleichgültigkeit ausbreitet. Das ist wirklich ein sehr entspannendes Gefühl über das ich sehr froh bin. Denn dann kannst du es auch mit mehr als einem aufnehmen der dir was will. Ich musste mich noch nie prügeln. Aber vielleicht liegt das grade daran, dass ich eben keine Angst habe. Ich sage mir ich lasse mich von niemandem schlagen und ich lasse mich auch nicht einschüchtern.
 

citriatus

Geheimer Meister
3. Mai 2003
193
orbital schrieb:
also ich kann dir nur den umgang mit aggression aus sicht des veranstaltungsschutzes wiedergeben.
dort musst du absolut selbstsicher und dominat auftreten mit lauter stimme und bestimmt das durchsetzen was du willst. dann fügen sich die leute ohne das gewalt angewendet werden muss.
Das wäre genau das Verhalten, daß mich in sekundenschnelle aggressiv werden ließe. Naja. Aber wenn man das den Leuten beim Veranstaltungsschutz so beibringt, wird mir jetzt einiges klar.
 

nicolecarina

Meister vom Königlichen Gewölbe
6. Juni 2003
1.414
war früher ziemlich schnell auf 180 und ein sog hyperaktiver

bin dann früh in therapien gegangen, habe ein kommunikationsseminar mitgemacht.

nun, da gibt es viele tips: auf 10 zählen, immer in der ichform reden (dann soll alles erlaubt sein).

richtig geholfen haben mir allerdings die meditation und echt heftige krisen, die mir gezeigt haben, wie es sich anfühlt auch mal schwach, krank und hilflos zu sein.

beim meditieren kannich dann dem gefühl wirklich nachfühlen - wo kommt es her weshalb reagiere ich so und wie kann ich das problem in ruhe lösen.

es gibt situationen, in denen ich oft gar nicht reagiere aus angst zu heftig zu sein.
aber im großen ganzen hilft einfach ein bisschen achtung vor dem gegenüber, eine gesunde ausgeglichenheit, um nicht gleich loszubrüllen. macht man ja auch nicht.

das thema ist aber meiner meinung nach sehr komplex und immens wichtig. denke es wird sogar in zukunft ein entscheidender faktor werden.

nennen die anthroposophen psychosoziale kommunikation und sagen, dass es das thema der zukunft werden wird nachdem das informatikzeitalter vorbei sei (!)

und eben jene psychozoziale kommunikation legt den grundstein für seeliches, geistiges und damit körperliches wohlbefinden.

habe die tage noch ein gutes buch gefunden:

gewaltfreie kommunikation von einem herrn rosenberger oder so.

außerdem beschäftigt sich auch dale carnegie erstaunlich einfach, wirkungsvoll und seit langer zeit mit dem thema liebevolle, befriedigende zwischenmenschliche beziehungen.

für den anfang kann ich auch friedrich von thun "miteinander reden" band 1 - x empfehlen.

gewaltfreie grüße

nic
 

Salina

Geheimer Meister
12. April 2002
158
@gestreift, @don, @pain..

Gestreift schrieb:
Ich bin eigentlich ein ganz ruhiger Typ. Ich höre mir z.B. Dinge an und sage nichts dazu, fresse sie quasi in mich hinein, obwohl es besser wäre gleich entsprechend zu reagieren und der Sache frühzeitg ein Ende zu machen. Dann machen die Leute manchmal Tagelang mit ihrem Firlefanz, der mir auf die Eier geht, weiter. Endlich, wenn das Fass am Überlaufen ist, platzt die Aggression aus mir heraus (immer nur verbal) und alles starrt mich an 8O , so als ob ich nicht ganz dicht wäre oder ein alter Choleriker. Die Leute wissen teilweise überhaupt nicht, dass mich ihr Verhalten stört und reagieren deshalb so erstaunt..

Hi, war länger nicht mehr hier. Das thema interessiert mich. mir geht´s genauso. allerdings mach ich schwierige erfahrungen damit, wenn man´s gleich sagt. zieht oft ärger nach sich. so, als ob man einen guten instinkt hat, und es deswegen aufschiebt ... :(

"der sache frühzeitig ein ende machen". das ist es eben. bin gerade sehr sauer auf meinen vermieter. ( persönliches verhältnis ). muß aber mit großen konsequenzen rechnen, wenn ich diesen ( berechtigten ) ärger rauslasse. es gibt nicht immer fairness.

das auch zu dem beitrag mit den buddhistischen zitaten. finde ich äußerst problematisch. zu suggerieren " wie du kommst gegangen, so du wirst empfangen". das entspricht meiner meinung nach nicht der realität. sonst wäre christus nicht gekreuzigt worden und gandhi und luther king nicht erschossen worden. das ist das _große_ thema, finde ich ! mein vermieter war monatelang auf "nette" versuche nicht ansprechbar. er hat sie einfach knallhart ignoriert . also wirst du sauer! platzt du aber damit raus, ist es evtl. ganz aus. oder - man tut dir was, je nachdem um wen oder was es sich handelt.

selbst, wenn du dich nur wehrst und es eine berechtigte aggression ist !!

die welt ist eben _nicht_ in diesem sinne "schön" und wenn wir uns nur nett benehmen, werden auch alle nett. mitnichten ! wir haben große ungerechtigkeit und menschen, die einfach nicht WOLLEN ! sie werden es einfach ausnutzen, wenn du "gut" bist. that´s the prob. das kann man auch nicht "wegmeditieren". wie geht man mit ungerechtigkeit um ? mit der freien wahl - auch zwischen recht und unrecht um, die ja nun jeder hat und mit dessen konsequenzen wir täglich zu tun haben ?

ohne einerseits zu verbittern, sich was vorzumachen oder alles in sich reinzufressen und am ende krank zu werden o. ä. ? wie ?

aus antworten AUS DER LANGZEIT - PRAXIS !! würde ich mich sehr freuen ! viele antworten scheinen mir - sorry - eher theoretisch. oder langfristig nicht durchhaltbar. die defensiven praktiken funktionieren oft in einer bestimmten lebensphase oder bis zu einem bestimmten punkt ( bin jetzt 39 ) - aber dann wirst du an einen punkt im leben geführt, wo nur noch die praxis zählt, das echte, das, was wirklich da ist - auch in der tiefe. alle "oberflächlicheren" schichten zählen und wirken nicht mehr. nur noch das reine leben ist da und fordert dich heraus. und du stehst ganz alleine da. keine theorien nutzen mehr. mir ist das passiert. alle theorien haben nicht mehr gewirkt.

@don

was passiert, wenn du deine wirklichen gefühle in der jeweiligen situation zeigst ? falls du es probiert hast... . ist das zu gefährlich ? führt es zu eskalation ?

mir fällt eine geschichte ein. ein genialer und sehr ungewöhnlicher therapeut ( phil. prof und psychologe ) - ich nenne ihn hier B. - erzählte mir einmal eine geschichte : er arbeitete in einer geschlossenen abteilung, war der leitende arzt und machte visite mit der übrigen traube von weisskitteln um sich. man geht / rauscht über den stationsgang.

plötzlich löst sich auf der anderen seite des ganges - in erheblicher entfernung - ein mensch / patient aus der umgebung fängt an aus tiefster brust zu brüllen und beginnt mit aller kraft auf B. zuzurennen.

die mitärzte und pfleger sofort in alarmbereitschaft. wollen ihn fest- / aufhalten, die üblichen klischeereaktionen, wie man sie sich halt vorstellt.
doch B. winkt ab und gebietet ihnen nicht zu reagieren. alles wird still und schaut wie gelähmt und ängstlich auf die sich anbahnende szene.

der mann (patient) rast mit voller wucht auf b. zu und wirft sich auf ihn. b. läßt sich mit ihm zusammen fallen und der patient liegt nun auf ihm. b. reagiert nicht sich wehrend, sondern ( man muß dazu sagen, daß er oft eine liebevolle beziehung zu seinen patienten hat. - nein, nicht übergriffig ! ) schaut ihn einfach fragend an. dies ist bei ihm allerdings keine psychologisch theoretische geste, sondern es ist echt, er IST so, er IST da anders. er muß sich da nicht bemühen.

der patient ist völlig irritiert, schaut ihn ebenfalls an ( b. ist sein therapeut ), gibt noch einen schrei von sich, in dem sein vater vorkommt und bricht weinend über ihm zusammen. die szene ist zuende. sie ist wirklich so passiert.

freue mich über kommentare, aber auch mails.

salina
 

Gestreift

Vollkommener Meister
12. Juli 2003
516
Re: @gestreift, @don, @pain..

Salina schrieb:
...Hi, war länger nicht mehr hier. Das thema interessiert mich. mir geht´s genauso. allerdings mach ich schwierige erfahrungen damit, wenn man´s gleich sagt. zieht oft ärger nach sich. so, als ob man einen guten instinkt hat, und es deswegen aufschiebt ... :(

Ich habe manchmal den Eindruck, dass man es immer verkehrt macht. Allerdings hängt das bei mir damit zusammen, dass ich mich zu unflexibel verhalte. Es gibt keinen allgemeingültigen Verfahrensgrundsatz in diesen Dingen. Je nachdem, wie die Situation sich gestaltet und mit welcher Person man es zu tun hat, muss man entsprechend reagieren.

Salina schrieb:
"der sache frühzeitig ein ende machen". das ist es eben. bin gerade sehr sauer auf meinen vermieter. ( persönliches verhältnis ). muß aber mit großen konsequenzen rechnen, wenn ich diesen ( berechtigten ) ärger rauslasse. es gibt nicht immer fairness.

Die Sache wird immer schwierig, wenn man in einem Über-Unterordnungsverhältnis oder auch Abhängigkeitsverhältnis steht. Hier kommen zu dem eigentlichen Konfliktstoff noch andere Ebenen hinzu, die die Sache verschlimmern können. Es ist Fakt, das manche Menschen nicht in der Lage sind, Dinge differenziert zu betrachten. So kommt es meist zu einer Vermengung von Sachverahlten, die objektiv betrachtet nicht zusammengehören. Ich habe das schon oftmals erlebt. In Bezug auf einen Konflikt mit dem Vermieter droht immer die Kündigung des Mietvertrages, obwohl es in einem Konflikt um ganz andere Dinge geht.

Salina schrieb:
das auch zu dem beitrag mit den buddhistischen zitaten. finde ich äußerst problematisch. zu suggerieren " wie du kommst gegangen, so du wirst empfangen". das entspricht meiner meinung nach nicht der realität. sonst wäre christus nicht gekreuzigt worden und gandhi und luther king nicht erschossen worden. das ist das _große_ thema, finde ich ! mein vermieter war monatelang auf "nette" versuche nicht ansprechbar. er hat sie einfach knallhart ignoriert . also wirst du sauer! platzt du aber damit raus, ist es evtl. ganz aus. oder - man tut dir was, je nachdem um wen oder was es sich handelt.

Wenn man den Leuten ganz offen sagt, dass man von ihnen so behandelt werden möchte, wie man sie selbst behandelt, wirkt das oftmals Wunder. Es kann aber auch überhaupt nichts bringen. Bei solchen Leuten ist es mir aber auch egal, wie diese mit meiner Aggression umgehen. Ich halte meine Aggression in solchen Fällen auch für kein Problem, weil es mir schlichtweg egal ist, was Ignoranten denken.

Salina schrieb:
selbst, wenn du dich nur wehrst und es eine berechtigte aggression ist !!

die welt ist eben _nicht_ in diesem sinne "schön" und wenn wir uns nur nett benehmen, werden auch alle nett. mitnichten ! wir haben große ungerechtigkeit und menschen, die einfach nicht WOLLEN ! sie werden es einfach ausnutzen, wenn du "gut" bist. that´s the prob. das kann man auch nicht "wegmeditieren". wie geht man mit ungerechtigkeit um ? mit der freien wahl - auch zwischen recht und unrecht um, die ja nun jeder hat und mit dessen konsequenzen wir täglich zu tun haben?

Ich selber habe einen hohen Maßstab an die Gerechtigkeit. Allerdings ist mir bewusst, dass dabei subjektive Elemente eine wesentliche Rolle spielen. Deshalb muss ich mich und meine Auffassungen immer wieder auf ein Neues überprüfen. Ein Irrtum ist aber nie in Gänze ausgeschlossen. Was da ausnutzen angeht: Ich bin ja nicht im Schrank aufgewachsen. Sobald ich merke, wo der Hase langläuft, gibt es rhetorisch was hinter die Löffel, manchmal so heftig, dass im Anschluss keine Gemeinsamkeiten mehr gibt. Man muss immer einen Preis für die Dinge bezahlen. Ich nehme das in Kauf und habe Beziehungen (jeglicher Art) Knall auf Fall beendet.

Salina schrieb:
...aus antworten AUS DER LANGZEIT - PRAXIS !! würde ich mich sehr freuen ! viele antworten scheinen mir - sorry - eher theoretisch. oder langfristig nicht durchhaltbar...

Ich halte es für eher unwahrscheinlich, dass sich hier noch jemand äußert. Lasse mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen.
 

Salina

Geheimer Meister
12. April 2002
158
finde deinen text interessant und werde mich nochmal in ruhe damit befassen. merke, für mich ist es wichtig, mich überhaupt mit dem thema zu befassen und darüber auszutauschen ..

thx erstmal.

s.
 

Don

Großer Auserwählter
10. April 2002
1.692
@Salina

Nttes Beispiel.

Aber:
Untypisch und nicht auf Dauer durchführbar. Da ich keine Therapien leite, sondern mit den Mensch arbeite (Werkstatt für Behindere Menschen) ist ein solches Verhalten nicht tragbar und durchführbar.

Ich bewege mich nicht in Teams durch die Gänge und habe somit keine Gruppe die im Hintergrund steht und eingreifen kann.

Ergo:

Im Rahmen einer geschloßenen Klinik mag es funktionoieren, jedoch versagt dieses Modell in freien Betreuungsstätten.


Und was Emotionen betrifft, da bin ich ehrlich. Denn meine Leute würden sofort merken wenn man ein Schauspiel durchzieht. Da hat man keine Chance ein M´ärchen auf Dauer durchzuziehen.


mfg Don
 

kassi

Geselle
16. April 2002
8
hi don,

ich arbeite in einem ähnlichen bereich wie du (wohnheim), hab aber auch schon in zwei verschiedenen werkstätten gearbeitet - daher versteh ich glaub ich recht gut worauf du hinausmöchtest und wie die situationen aussehen, in denen du mit aggressionen konfrontiert bist.

ich hab die erfahrung gemacht dass es von mensch zu mensch und sogar dann noch von tag zu tag verschieden ist, wie jemand auf die reaktion auf dessen aggression (wasn satz *g*) reagiert. womit ich recht gute erfahrungen gemacht hab, ist mich im vorfeld mit latent aggressiven leuten zusammenzusetzen und abzusprechen, wie man im falle des falles reagiert. oft sind sich die leute ihrer aggressionen durchaus bewusst und wissen, dass sie zeitweise extrem überreagieren - auch ohne es ändern zu können. in einigen fällen hat so ein absprechen mich weitergebracht - sagen zu können: dies und jenes (auszeit im hof, laut gemeinsam bis 10 zählen etc, kann sehr individuell sein) hatten wir vereinbart. das schafft in der situation, die auch oft für den aggressor bedrohlich wirkt, einen fixpunkt ... wirkt allerdings meistens eher beim hochschaukeln der aggression, seltener wenns schon auf dem höhepunkt ist.

in diesem fall - man kommt in eine situation, in der jemand schon extrem aggressiv ist, es droht zu eskalieren, und man weiss dass mans abwenden muss damit keiner zu schaden kommt - hat mir bisher meistens mein instinkt die richtung vorgegeben: ob ich wen fest am arm greife um ihn zurückzuholn, ob ich möglichstn meter abstand halte oder wenn möglich mich und eventuelle andere personen 5 minuten ausser sichtweite (oder auch nur mitm rücken dazu, dass kein blickkontakt besteht) bringe.... klar, das spiegeln des verhaltens kenn ich auch. was manchmal hilft, ist das aufmerksammachen auf die konsequenzen solchen verhaltens.

hm..... soweit meine ersten gedanken. ach, nochwas: ich hab mal mit einer nichtsprechenden person gearbeitet, die im falle solcher agressiven ausbrüche verbal auch nicht mehr zu erreichen war. mit berührung erreichte man nur gegenwehr, ignorieren brachte die person dazu, sich selbst böse in den handrücken zu beissen und zu schlagen. was half, war eine rote karte. diese karte (er stand total auf fussball) war das signal - stop, aus. weiss ehrlich gesagt nimmer was wir damit eingeläutet haben, abers war glaub ich ne runde boxen gehn mitm sandsack. wenn er einfach nur stinkig war, ging er einfach. wenn er etwas hatte, was ihn sauer machte und was er uns mitteilen wollte, nahm er die karte mit und gab sie uns wieder, wenn er zurückkam und das thema klären wollte.

hm... konntest du zumindestn bissl was mit anfangen?

greetz

kassi
 

Don

Großer Auserwählter
10. April 2002
1.692
Ich mache meinen Job gerne , wnn er auch so manchesmal meine Nerven anfrißt. Dass ich gechrieben hatte "meine Leute" kommt daher weil ich das Wort Untergebene hasse.

Problematiken bleiben zum großen Teil auf der Arbeit, werden jedoch noch Hause transferiert wenn das Gruppengefüge beginnt in ein Grabenkrieguntereinander zu mutieren. Ich will das es den Menschen gut geht. Daher setze ich auch teilweise meine Freizeit ein um hier Lösungsmodelle zu erarbeiten oder streßfördernde Situationen zu vermeiden.

Was meine Person und ihren Status betrifft kann ch sagen das ich beliebt bin und von den meisten akzeptiert als eine "höher"gestellte Person. Autorität ist ein notwendiges Mittel wenn "Labber-pädagogik" versagt.

Und jeder Mensch hat verschiedene Leben, bedeutet das jeder von uns auf Arbeit andere Muster einflechtet welche er im Privatleben nicht nutzt. Da aber jeder Mensch private Probleme auf die Arbeit projeziert finden hier Schnittstellen einen Raum die schwer geregelt werden können. Der Betreuuer in einer Werkstatt hat nicht das Recht das Privatleben zu regeln und der private Betreuuer nicht das Recht das in der Werkstatt. Das sind oft Kompetenzfragen. Je nach Betreuuer kommt hier KEINE Übereinkunft zu einem GEMEINSAMEN Lösungsmodell zustande.

Das Opfer hierbei ist der Mensch der der mit seinem Verhalten dazwischen steht und nicht weiß was Sache ist. Unsicherheit schlägt dann wieder oft in Aggression um, welche dann unterschiedlich betrachtet und "bearbeitet" wird.

Soweit heute hierzu, ich muß nun los.........


Schönen Tag noch an für alle!

Don
 

minister

Geheimer Meister
22. August 2003
420
@Don
Habe ich das richtig verstanden, dass du praktisch als "Aussenstehender" (durch deine Funktion als Betreuer) in eine Situation eingreifen musst, in welche deine Leute untereinander eine aggressive Auseinandersetzung haben?

Angenehm und konfliktfrei verlaufenden Tag noch,
Minister



(Edit: Zuletzt bearbeitet von minister am 15.10.03 um 1:03)
 

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