r2-d2 schrieb:Im übrigen hat ausgerechnet Karl Popper die wissenschaftliche Arbeit so nüchtern wie kaum ein anderer gesehen und "schonungslos offenbart" dass sowohl die Auswahl der Parameter ständiges Experimenten (also nicht absolut studieren, erfordert und dass die Hypothese /Theorie so lange gilt, bis eine "bessere" sie ablöst. Dann gibt es innerhalb verschiedener Schulen und Disziplinen erbitterte Diskussionen und trotz der ach so gepriesenen Intersubjektivität herrscht doch kaum wo Konsens oder? Von daher find ich es schon ein bisschen affig, Wissenschaft als solche zu einer Einheit zusammen zu fassen, weil das denke ich gar nicht geht und sie neben vielen anderen gesellschaftlichen Systemen, Theorien, Institutionen usw existiert.
r2-d2 schrieb:Der Job des Forschers ist doch eben letztlich auch ein Job wie jeder andere und wer sich deshalb für so viel besser hält als ein Anwalt oder eine Verkäuferin, der hat denke ich was wesentliches im Leben nicht begriffen und da hilft dann wohl auch kein zweiter Doktortitel weiter.
Was heisst da künftig. Das ist doch auch schon alles ein alter Zopf.Das find ich erfreulich, dann scheint es ja auch für andere Forschungsansätze künftig hoffentlich bessere Perspektiven zu geben Very Happy
Aphorismus schrieb:Zum Beispiel sind die Sätze des Pythagoras und der des Thales beides mathematische Sätze, die auf vorsokratische Philosophen zurückgehen. Die Vorsokratiker haben von ca. 600-400 v. Chr. im ionischen Raum gewirkt. Demokrit und Leukipp, zwei anderen vorsokratischen Philosophen verdanken wir das Atommodell. Usw. usf.
Zerch schrieb:Warum fing der Mensch plötzlich an zu philosophieren?
r2-d2 schrieb:Viele der Gesetze, Theorien, Logiken und sonstigen wissenschaftlichen Hypothesen und Lehrsätze sind denke ich vergleichbar mit Kants Imperativ, der ja auch gern salbungsvoll zitiert wird und nichts anderes aussagt als: was Du nicht willst was man Dir tu, das füg auch keinem anderen zu.
Robert Anton Wilson schrieb:Ich begann zu verstehen, weshalb die Sufis etwas gegen "Meinungen" hatten. Heutzutage glaubt jedermann, man müsse sich über alles eine Meinung bilden, egal ob man nun über das betreffende Thema etwas weiß oder nicht. Unglücklicherweise kennen aber nur sehr wenige Leute den Unterschied zwischen Meinung und Beweis. Noch schlimmer: die meisten haben überhaupt keine Ahnung von den Unterschieden zwischen einem rein rechtlichen Beweis, einem logischen oder verbalen Beweis, einem Beweis in den mehr thesenhaften Wissenschaften, wie etwa der Psychologie, und einem Beweis in den exakten physikalisch-mathematischen Wissenschaften. Sie sind voll von Meinungen, aber sie sind nicht fähig, den graduellen Unterschied eines Beweises zu erkennen, der all diesen mannigfaltigen Meinungen zu Grunde liegt.
Und was meinst du, woher der Spruch wohl kommt? Wink
r2-d2 schrieb:Verbalkampfsport macht eine Weile Spaß, erfasst allerdings meiner Meinung nach nicht das große Ganze wie man an den Fehlerquoten der Logiker (bspw. Aristoteles, Einstein und viele andere) sehen kann.
r2-d2 schrieb:Dient der Verbalkampfsport eine gewissen dialektischen Entwicklung find ichs auch noch klasse, wenn eine Disziplin allerdings nicht über den Verbalkampfsport rauskommt, haben die Kampfsportler es auch verdient, als theoretische Spinner betitelt zu werden, weil der Output dann meist nicht dem Gemeinwohl dient bzw. mir auf jeden Fall viel zu begrenzt wäre
r2-d2 schrieb:Womit ich wieder bei den Binsenweisheiten und der Gossenphilosophie wäre, die da teilweise bestens mithalten können, ohne universitäre Vorbildung und Methodik. Um wieder auf die Ausgangsdiskussion zurückzukommen