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Aktion gegen Internet-Zensur

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
ich weiß nicht ich weiß nicht *grübel*

Ich habe schon so ein paar Seiten gesehen, bei denen ich es auch richtig finde wenn sie gesperrt werden würden.
Manche sehen in Meinungsfreiheit .... das Recht und die Möglichkeit, andere Menschen, Gruppen usw zu diffamieren, diskriminieren und zu bleidigen.
Aufklärung ist sicher der bessere Weg, als Sperrung ..... aber ich weiß nicht ob sich wirklich so viel aufklären läßt, wie teilweise an Verzerrungen, unter dem deckmäntelchen der Meinungsfreiheit propagiert wird. :roll:
Ich habe auch hier als Mod leider die Erfahrung machen müssen, das uns manchmal nichts anderes übrigbleibt, als manche User zu sperren :?
Insofern frage ich mich, wenn ich diese Kapagne unterstütze .... wen ich damit unterstütze.

Namaste
Lilly
 

Zyklop

Geheimer Meister
1. September 2002
119
sillyLilly schrieb:
Insofern frage ich mich, wenn ich diese Kapagne unterstütze .... wen ich damit unterstütze.

First they came for the hackers.
But I never did anything illegal with my computer, so I didn't speak up.
Then they came for the pornographers.
But I thought there was too much smut on the Internet anyway, so I didn't speak up.
Then they came for the anonymous remailers.
But a lot of nasty stuff gets sent from anon.penet.fi, so I didn't speak up.
Then they came for the encryption users.
But I could never figure out how to work PGP anyway, so I didn't speak up.
Then they came for me.
And by that time there was no one left to speak up.


gefunden bei: http://www.cs.rutgers.edu/~watrous/it-can-happen-here.html
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
First they came for the robbers.
But I never robbed anyone, so I didn't speak up.
Then they came for the murderers.
But I thought there it was a good thing, so I didn't speak up.
Then they came for the frauds.
But a lot of damage is caused by frauds, so I didn't speak up.
Then they came for the criminals.
But I never did anything criminal anyway, so I didn't speak up.
Then they came for me.
And by that time there was no one left to speak up.


Naja .. was will ich damit sagen? Ist es nicht ok, wenn Leute, die etwas kriminelles o.ä. machen dafuer bestraft werden? Hacker, Leute, die Pornographie auch von Minderjaehrigen verbreiten, etc. ?

Man sollte eben meiner Meinung nach nicht einfach gegen Zensur sein, eine etwas differenziertere Einstellung waere wohl besser. Man sollte Grenzen der Zensur setzen, zb falls man damit anfaengt, Verschluesselungsprogramme zu verbieten oder wat weiß ich.

Aber ist es nicht gut, dass Hackern Strafen drohen? Das hat doch nix mit Meinungsfreiheit zu tun ..
 

Foulalander

Geselle
22. Juli 2003
35
mal ne kleiner auzug zum thema, mir ist die sache recht wichtig....

* Sommer 1996: Die Bundesanwaltschaft fordert von den deutschen Providern die Sperrung der in den Niederlanden gehoststeten Webseite der Zeitschrift "Radikal". Selbst die Homepage der stellvertretenden PDS-Bundesvorsitzenden Angela Marquardt wird gesperrt, weil sie einen Link zur Radikal-Seite gesetzt hat. Nachdem Dutzende von Mirrorseiten entstanden sind, gibt die Behörde klein bei.
* Herbst 2000: Auf Betreiben der US-Berhörden wird dem Österreicher Hans Bernhard die Domain vote-auction.com entzogen, die dieser in der Schweiz registriert hatte. Weder in der Schweiz, noch in Österreich verstießen die Inhalte gegen geltendes Recht.
* Frühjahr 2002: Auf Betreiben von Scientology kappt das US-Unternehmen Cignal die Verbindungen des holländischen Providers Xtended Internet. Ein Kunde des Providers hatte eine Seite ins Netz gestellt, die sich kritisch mit der Sekte auseinandersetzt.
* Herbst 2002: Die schweizer Untersuchungsrichterin Françoise Dessaux fordert die Schweizer Provider auf, zwei Webseiten zu sperren und droht sogar mit einer Anklage wegen Beihilfe. Es geht um einen simplen Fall von Ehrverletzung. Während die Provider der Anordnung Folge leisten müssen, bleibt der Urheber der Seiten vorerst ungeschoren.

Warum Netzsperren schlecht sind

Die vielzitierten Probleme Nazi-Propaganda und Kinderpornographie lassen sich nicht durch Sichtblenden im Internet lösen. Die Seiten bleiben nach wie vor im Netz. Es wird niemand zum Nazischläger, nur weil er sich auf einer Internetseite verirrt hat. Man kann die Nazis im Netz nicht ausblenden, wenn sie real durch deutsche Städte marschieren. Für die Extremisten selbst stellen die Sperren, wie man in der Vergangenheit sehen konnte, keine besondere Behinderung dar.

"Auch rechtsradikale Propaganda ist als Information nützlich. Sie verweist auf gesellschaftliche Probleme, mit denen wir uns auseinander setzen müssen." , sagt unser Pressesprecher Andy Müller-Maguhn.

Das Totschlagargument Kinderpornographie schlägt ebenso fehl. Kinderpornos sind weltweit illegal. Wo immer solche Bilder auftauchen, kann die Justiz des Staates direkt eingreifen und die Täter verfolgen. Sichtblenden sind also unnötig.

Grundsätzlich können die Netzsperren als unzureichend eingestuft werden. Der Zugang wird erschwert, aber nicht vollends verhindert. Erst recht nicht wird gegen die beanstandete Seite vorgegangen. Die jetzigen Sperren lassen sich einfach durch die Änderung des DNS umgehen.

In den Schubladen einiger Unternehmen liegen bereits Konzepte für eine komplette Sperrungs-Infrastruktur. Sobald diese etabliert ist wird es nicht lange dauern bis tausende Seiten gesperrt werden, sei es aus politischen, wirtschaftlichen oder sonstigen Motiven. Die internationale Konnektivität ist nachhaltig gefährdet![/b]
 

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