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Aktion gegen Studien Gebühren!

schwede_78

Großmeister
28. Juni 2005
98
Mr. Anderson schrieb:
Es gibt weiß gott genug Ideen um das Studium zu verkürzen oder zu verbessern, aber zur Anwendung kommt natürlich nur diese tolle
marktwirtschaftliche Allheilmethode (bzw. Verschlimmerungsmethode) Druck auszuüben, und zwar mit Geld.
Leider ist diese Marktwirtschaft das einzige, was bisher in der Geschichte die Menschen dazu gebracht hat effizient zu sein. Das System mag nicht sozial ausgewogen sein, aber alle anderen Systeme haben völlig versagt. Andere Ansätze sind sicherlich z.T. sehr gut und sehr sozial....scheitern aber am Egoismus der Menschen und fehlenden Anreizen.
Wir brauchen Akademiker, keine Frage, und sogar viele davon. Es studieren nur viele das falsche und viele nur zum Spaß. Diese schwarzen Schafe gilt es zum WOhl der richtigen Studenten auszusortieren. Es geht hier auch etwas um Image usw... Deutschland ist ja auch nicht ausländerfeindlich - trotzdem sieht man uns oft so. Nur weil eine Minderheit asozial ist.
 

the_midget

Meister vom Königlichen Gewölbe
28. Juni 2004
1.437
schwede_78 schrieb:
Leider ist diese Marktwirtschaft das einzige, was bisher in der Geschichte die Menschen dazu gebracht hat effizient zu sein. Das System mag nicht sozial ausgewogen sein, aber alle anderen Systeme haben völlig versagt.
Andere Ansätze sind sicherlich z.T. sehr gut und sehr sozial....scheitern aber am Egoismus der Menschen und fehlenden Anreizen.

Was bedeutet denn für Dich eine effiziente Menschheit? Woran machst du das fest? Zudem muss man jetzt erstmal sehen wohin uns das ganze Führt, im Vergleich zu anderen Kulturen und Epochen ist die Marktwirtschaft noch sehr jung und muss sich erst beweisen.

Wir brauchen Akademiker, keine Frage, und sogar viele davon. Es studieren nur viele das falsche und viele nur zum Spaß.

Was ist denn das "Falsche"? Wer soll das festlegen? Wer soll den Menschen vorschreiben, was sie studieren sollen? Was ist daran falsch, Spaß am Studium und an der eigenen Bildung zu haben?

gruß

the midget
 

Mondschein

Geselle
29. Oktober 2003
47
schwede_78 schrieb:
Diese schwarzen Schafe gilt es zum WOhl der richtigen Studenten auszusortieren.

Aber man kann doch nicht über den finanziellen Weg die "schwarzen Schafe" aussortieren.
Diese "Schafe" gibt es schließlich in allen Schichten, auch in denen, wo man sich durchaus ein teures Studium zum Spaß erlauben kann, weil es ihnen vom Elternhaus her egal ist, was ein Studium kostet.
 

schwede_78

Großmeister
28. Juni 2005
98
Oh Mann, dein Öko-Gequake nervt langsam. Willst du mich jetzt auf den Arm nehmen? Ich glaube, du weißt genau was ich meine. Das Falsche studieren heiß im Klartext: Leute beginnen ein STudium und merken im 4! Semester, dass es nichts für sie ist. Beginnen ein anderes Studium usw... das sind keine Ausnahmen, sondern leider sehr viele. Anstatt sich zu informieren, oder Mal ein Praktikum zu machen, und so zu sehen, was einem liegt oder nicht, wird erstmal munter drauflos studiert. Ich habe nichts gegen Spaß am Studium - hab ich das hier gepostet? NEIN, also schreib keinen Quatsch! Aber ein Recht auf Bildung stößt langsam an seine Grenzen, wenn das Ziel aus den Augen verloren geht, bzw. nie zu erkennen war. Warum hat ein 65-Jähriger Rentner auf einmal das Recht auf seine alten Tage Kunst zu studieren? Das geht weit am Recht auf freie Bildung vorbei UND ist ineffizient, da es dem Staat und der Gesellschaft nichts nützt. In Deutschland herrscht eine Nehmermentalität, die das ganze System ruiniert. Jeder meint riesige Ansprüche auf allmögliche Leistungen zu haben. Beim STudium ist es genauso. Da hält ein hochdotierter Prof eine Vorlesung in einem beheizten Raum, Mensa ist auch subventioniert - alles schön und gut. Aber hat man wirklich immer ein Recht darauf, alles umsonst zu bekommen? Soll der Rentner sich einen Kunstführer kaufen und Museen besuchen - ich halte ihn nicht auf. Dort muss er allerdings auch für seine Bildung zahlen. Sollen die Gammler erstmal die Veranstaltungen besuchen, die sie eh nicht verstehen, anderen die Sitzplätze wegnehmen, um dann im 5. Semester auf Pädagogik umzusatteln.... was solls? Ist doch für lau :D
Die Welt ist sowieso schön....jeder Macht was er will, alles ist umsonst, nur ein paar Trottel müssen den ganzen Haufen Queersubventionieren.
 

schwede_78

Großmeister
28. Juni 2005
98
Mondschein schrieb:
schwede_78 schrieb:
Diese schwarzen Schafe gilt es zum WOhl der richtigen Studenten auszusortieren.

Aber man kann doch nicht über den finanziellen Weg die "schwarzen Schafe" aussortieren.
Diese "Schafe" gibt es schließlich in allen Schichten, auch in denen, wo man sich durchaus ein teures Studium zum Spaß erlauben kann, weil es ihnen vom Elternhaus her egal ist, was ein Studium kostet.

Gut, an der Tatsache,dass sich reiche Leute mehr leisten können als andere, gibt es nunmal nichts zu rütteln. Dafür ist Geld da (weder ich noch meine Familie sind besonders reich, nicht falsch verstehen). Wenn in Deutschland der Wasserverbrauch auf einmal dramatisch ansteigt, was ist dann wohl die Beste Methode, diesen zu reduzieren? Die Preise werden erhöht. Und es klappt! Man duscht halt nurnoch 3 statt 10 Minuten, stellt die Spülung früher ab usw... trotzdem kannst du es nicht verhindern, dass Reiche Leute den Wasserhahn durchgehend laufen lassen. Ist zwar blöde, aber sie zahlen dafür.
 

the_midget

Meister vom Königlichen Gewölbe
28. Juni 2004
1.437
schwede_78 schrieb:
Oh Mann, dein Öko-Gequake nervt langsam.

Ich hoffe wir können in einem anderen Ton weiter diskutieren.

Ich glaube, du weißt genau was ich meine. Das Falsche studieren heiß im Klartext: Leute beginnen ein STudium und merken im 4! Semester, dass es nichts für sie ist. Beginnen ein anderes Studium usw... das sind keine Ausnahmen, sondern leider sehr viele.

Ne ich weiss nicht genau was du meinst, deswegen frage ich. Na gut, von der Sorte hab ich im Verlauf meines Studiums auch den ein oder anderen kennengelernt. Ich bezweifle dennoch, daß "Geld zahlen" da das Alheilmittel ist. Man könnte dies zum Beispiel auch als Hinweis darauf auslegen a) unser Schulsystem nicht ausreichend auf ein Studium vorbereitet und b) das Beratungsangebot der Hochschulen als auch die Beratung durch Arbeitsämter extrem schlecht sind. Da gibts viel zu tun - oder man lehnt sich zurück und versucht alles über die Kohle zu regeln.

Warum hat ein 65-Jähriger Rentner auf einmal das Recht auf seine alten Tage Kunst zu studieren?

Ich wüsste nicht warum er das nicht dürfen sollte. Schliesslich hat er sein Leben lang gearbeitet und Steuern, Rentenkasse/Sozialversicherung gezahlt.

Das geht weit am Recht auf freie Bildung vorbei UND ist ineffizient, da es dem Staat und der Gesellschaft nichts nützt.

Es zeugt von einer gewissen Arroganz zu glauben man wisse immer genau was der Gesellschaft wann nützt. Es gibt immer neue Entwicklungen, die man nicht vorhersehen kann. Deswegen ist zum Beispiel auch Grundlagenforschung wichtig: Nur auf bestimmte Forschungsziele, strikt geplante Erkenntnisse hin zu regulieren schadet den Innovationen. Den die sind oft ein Abfallprodukt oder zufällige Entdeckung von offener angelegten Grundlagenforschungen.

Ein weiteres Beispiel für eine Fehlplanung: Vor einigen Jahren wurden an meiner Uni die Lehramtsstudiengänge abgeschafft. Heute herrscht Fachlehrermangel.

In Deutschland herrscht eine Nehmermentalität, die das ganze System ruiniert. Jeder meint riesige Ansprüche auf allmögliche Leistungen zu haben. Beim STudium ist es genauso. Da hält ein hochdotierter Prof eine Vorlesung in einem beheizten Raum, Mensa ist auch subventioniert - alles schön und gut. Aber hat man wirklich immer ein Recht darauf, alles umsonst zu bekommen?

Es sollte zumindest jeder die gleiche Chance haben Bildung zu bekommen. Und da muss man gerade in Bezug auf Studiengebühren eben mit Bedacht vorgehen. Der Staat soll dem Volk dienen, nicht umgekehrt.

gruß

the midget
 

Mr. Anderson

Vorsteher und Richter
24. Februar 2004
704
schwede_78 schrieb:
Leider ist diese Marktwirtschaft das einzige, was bisher in der Geschichte die Menschen dazu gebracht hat effizient zu sein. Das System mag nicht sozial ausgewogen sein, aber alle anderen Systeme haben völlig versagt. Andere Ansätze sind sicherlich z.T. sehr gut und sehr sozial....scheitern aber am Egoismus der Menschen und fehlenden Anreizen.
Ich habe nicht über die Marktwirtschaft geschrieben sondern über die Übertragung einer solchen Methode aufs Studium.
Aber bitte, werdet glücklich damit; ich bin darüber unglücklich, weil der Sinn von Forschung und Lehre sich nicht an einer Latte marktwirtschaftlicher Effizienz messen lassen sollte.
Und die Kosten tragen letztendlich die "richtigen" Studenten, weil die "Falschen" ja rausfliegen...
 

schwede_78

Großmeister
28. Juni 2005
98
the_midget schrieb:
schwede_78 schrieb:
Oh Mann, dein Öko-Gequake nervt langsam.

Ich hoffe wir können in einem anderen Ton weiter diskutieren.

Sorry - ja, können wir tun.
Dennoch, garnicht deiner Meinung. Jetzt sei bitte Mal realistisch und objektiv: Ein Studium soll Menschen in die Lage versetzen, nach dem Abschluss Arbeit zu leisten, die auf einem Niveau liegt, welches man ohne akademischen Hintergrund nicht leisten kann. Dass man während dieser Zeit Spaß am Lernen, feiern usw haben darf ist auch klar. Aber sobald man nur um des studieren willens studiert, hört der Sinn auf. Der Staat unterstützt freie Bildung und erhält qualifizierte Arbeitskräfte - einfache Rechnung. Warum soll der Staat denn Professoren bezahlen, die Rentner unterrichten? Ich habe nichts dagegen, dass alte Menschen sich geistig fit halten. Aber bitte nicht umsonst! Ist auch völlig egal, ob die 40 Jahre gearbeitet haben- niemand hat ein RECHT darauf. Wenn sie sich körperlich fit halten wollen, bekommen Rentner dann auch das Schwimmbad und das Fitness-Studiuo bezahlt? Mich nervt diese Nehmer-Mentalität ungeheuer, da man einfach realitätsfremd wird. Wenn ein Rentner sein Leben lang in die Sozialkassen einzahlt, dann ist das seine verdammte Pflicht! Er finanziert mit den Beiträgen Kranke, Arbeitslose und sonstige staatliche Aufwendungen. So funktioniert Solidarität. In Deutschland denkt man aber nicht: "Zum Glück bin ich nicht krank oder arbeitslos" sondern "Wie bekomme ich möglichst viel meiner Einzahlungen wieder raus?". Mit der Einstellung kann ein System nur zusammenbrechen und darauf habe ich keine Lust! Diese Debatte lässt isch auf viele Bereiche inDeutschland übertragen. Beispiel Krankenkassen: Jeder Mensch glaubt, alles was in der Medizin möglich ist, steht ihm zu. Sorry, schöne Vorstellung, nur können wir uns das nicht leisten. Jedem steht sicher eine medizinische Grundversorgung zu, Operationen usw. Aber nicht jeder hat ein Recht auf dieallerneueste künstliche Hüfte oder denn Super-Rollstuhl. Es klingt furchtbar hart, und ich wäre auch nicht gerne in der Situation. Aber ein sozialversicherungspflichtiger Arbeitnehmer kann in Zukunft nur dann für einen Rentner aufkommen, wenn dieser minimale Ansprüche hat. Es ist eine ganz einfache Rechnung, die noch zu schweren Verstimmungen in der (vornehmlich alten) Bevölkerung führen wird. Aber gegen mathematische Gestzmäßigkeiten ist man machtlos, da hilft auch keine Augenwischerei von irgendwelchen Parteien. Das Geld ist weg - jetzt müssen wir die Systeme zukunftssicher machen.Das geht leider nur über schmerzhafte Einschnitte.
 

the_midget

Meister vom Königlichen Gewölbe
28. Juni 2004
1.437
schwede_78 schrieb:
Wenn ein Rentner sein Leben lang in die Sozialkassen einzahlt, dann ist das seine verdammte Pflicht! Er finanziert mit den Beiträgen Kranke, Arbeitslose und sonstige staatliche Aufwendungen. So funktioniert Solidarität.

Wieso darf er wenn er seine verdammten Pflichten erfüllt, nicht auch seine verdammten Rechte wahrnehmen?

Ich bin auch eindeutig der Meinung, daß es wie bisher nicht weitergeht, aber ich finde es erschreckend wie schnell hart erkämpfte demokratische Errungenschaften einfach auf dem Altar des ökonomischen Effizienzdenkens geopfert werden. In den letzten beiden Jahrzenhnten wurde die ökonomische Seite der Medaille möglicherweise sogar zu wenig gewürdigt - aber deswegen muss man nicht gleich ins krasse Gegenteil umschlagen.

Das hat auch nichts mit "Nehmer"-Mentalität zu tun. Es geht darum, daß jeder in dieser Gesellschaft ein Recht darauf hat seine persönlichen Interessen und Wünsche in den gesellschaftlichen Diskurs und in die Politik einzubringen. Und gerade in Punkto Studiengebühren und soziale Gerechtigkeit, sind diejenigen die nicht wohlhabend sind und aus eher bildungsfernen Schichten kommen so gut wie gar nicht politisch durch irgendwen vertreten.

Und man muss nunmal auch versuchen ein bisschen weiter als bis um die nächste Ecke zu denken. Wenn sich zum Beispiel die Zahl der Studierende senkt, mag damit der Uni geholfen sein. Wenn diese Leute stattdessenn aber dann arbeitslos oder ohne Ausbildung auf der Straße sitzen, ist der Gesellschaft dennoch nicht geholfen. Da kosten sie den Staat unter Umständen mehr und haben kaum noch ne Chance da jemals wieder rauszukommen und dem Staat was zurückzugeben. Mal ganz abgesehen davon, daß Bildung auch viel mit Lebensqualität zu tun hat und über Umwege auch zur gesellschaftlichen Stabilität beiträgt.

In Deutschland denkt man aber nicht: "Zum Glück bin ich nicht krank oder arbeitslos" sondern "Wie bekomme ich möglichst viel meiner Einzahlungen wieder raus?".

Diese Frage ergibt sich aber erst in der Konfrontation mit deiner position. Wenn du sagts: "Was bringt es dem Staat" dann ist die Frage nach dem, was ich für die Gesellschaft tue im Verhältnis zu dem was dabei für mich rum kommt nur die logische Konsequenz.

Aber ein sozialversicherungspflichtiger Arbeitnehmer kann in Zukunft nur dann für einen Rentner aufkommen, wenn dieser minimale Ansprüche hat. Es ist eine ganz einfache Rechnung, die noch zu schweren Verstimmungen in der (vornehmlich alten) Bevölkerung führen wird. Aber gegen mathematische Gestzmäßigkeiten ist man machtlos, da hilft auch keine Augenwischerei von irgendwelchen Parteien.

Das ganze ist auch eine Frage der Kommunikation. Mich nervt die angebliche Alternativlosigkeit der ganzen Debatte. Dann soll man gefälligst auch erstmal Alternativen aufzählen nebst Erklärung warum sie nicht zu machen sind. Ich wünschte man könnte von der Politik etwas mehr Kreativität erwarten. Ich glaube es gibt auch andere Wege und Konzepte. Da müssen natürlich auch ökonomische Überlegungen miteinbezogen werden, aber das sind nicht die einzigen. Aus meiner Sicht ist es nicht so einfach, wie du es darstellst.

gruß

the midget
 

schwede_78

Großmeister
28. Juni 2005
98
the_midget schrieb:
Ich bin auch eindeutig der Meinung, daß es wie bisher nicht weitergeht, aber ich finde es erschreckend wie schnell hart erkämpfte demokratische Errungenschaften einfach auf dem Altar des ökonomischen Effizienzdenkens geopfert werden.
Anders herum ist es richtig. Es muss nur momentan so drastisch geändert werden, da in Deutschland keiner es gewagt hat, Mal offen auszusprechen, dass wir weit über unsere Verhältnisse gelebt haben. Jetzt sind die Kassen völlig leer und jetzt MUSS man was tun. Es traut sich aber keine Partei (die FDP ansatzweise) die Dinge beim Namen zu nennen und klar zu sagen: Das geht, das geht so nicht.
Jede Gruppe hat hier eine riesige Lobby und alles wird blockiert, anstatt gemeinsam zu möglichst solidarischen Lösungen zu kommen. Ich möchte in diesem Land auch in 25 Jahren noch in Wohlstand leben können; das geht nur, indem wir HEUTE zukunftsfähige Modelle einführen. Die Demographie kommt natürlich erschwerend hinzu und da gibt es erstmal keinen primären Schuldigen. Klar ist nur, dass sich das soziale Leben, wie wir es aus den fetten Jahren her kennen, sich grundlegend ändern wird. Ich würde auch lieber im Schlaraffenland leben, aber es geht nicht.
Renter müssen sich auf harte Zeiten einstellen- und das nicht aus Boshaftigkeit, sondern weil es garnicht anders geht. Warum führen wir nicht endlich das Schweizer Rentenmodell ein? Jeder erhält dort eine Summe, mit der man gut über die Runden kommen kann. Warum hat ein Rentner in Gottes Namen ein Recht darauf 2.000 EUR pro Monat zu erhalten - weil er Mal 4000 verdient hat? Sowas kann nicht gut gehen und schadet den armen Rentnern zusätzlich. Sorry, bin jetzt vom Thema ab,aber das brannte mir auch unter den Nägeln. Übrigens: Die sooft zitierten Rentner, dieja für den ganzen Wohlstand hier verantwortlich sind haben eine geradezu lächerliche Summe in die Sozialkassen eingezahlt. Die paar Mark, diedamals angefallen sind, sind eine verschwindent geringe Summe, verglichen zu dem, was nötig gewesen wäre. Sie haben, ohne es unbedingt zu wissen, über ihre Verhältnisse gelebt. Heute stehen wir vor demScherbenhaufen der Sozialsysteme und müssen ALLE mit anpacken. Wenn ich da höre :"Wir haben 35 Jahre eingezahlt, jetzt wollen wir auf nichts verzichten" platzt mir der Kragen. Tut mir ja auch leid, aber die Aussage ist schlichtweg falsch. DUrch den Generationenvertrag haben diese Rentner nämlich ihre eigenen Eltern finanziert. Leider sind aber zu wenig Arbeitskräfte nachgewachsen, so dass halt eine wesentlich kleinere Summe als Rente heute zur Verfügung steht. Das ganze zieht sich durch Krankenversicherungen und andere Gebiete durch. Klar, wir könnten den Rentenbeitrag von 20 auf 30 % erhöhen, die Kassenbeiträge von 13 auf 25 % usw. Dann liegen Oma und Opa mit goldenen Hüftknochen auf Wasserbetten und erhalten Chefarztbehandlung. Nur leider kann sich keiner mehr diese Arbeitskosten erlauben und die letzten motivierten Arbeitnehmer sind abgewandert...
 

_Dark_

Ritter Rosenkreuzer
4. November 2003
2.666
schwede78 schrieb:
Jetzt sind die Kassen völlig leer und jetzt MUSS man was tun.
dein post hört sich so richtig schön nach junger union/julis an.. also: wir haben nicht über unsere verhältnisse gelebt, zumindest nicht wir alle, und auch nicht die rentner, die 4000€ verdient haben und jetzt 2000€ rausbekommen.. die, die die kassen leergemacht haben, indem sie zum beispiel die einheit und aufbauost über die plünderung der rentenkasse finanziert haben, sitzen jetzt als die saubermänner da, wie z.B. Blüm, der verbrecher..
und das sind die selben leute, die damals nichts gemacht haben, als die reformen, die jetzt falsch durchgeführt werden, angefangen gehört hätten..

schwede78 schrieb:
Jede Gruppe hat hier eine riesige Lobby
naja, die einzigen mit einer riesigen lobby sind im moment die arbeitgeber, und die sorgen auch mit ihrem kasperltheater, das sich parteienvorstand nennt (egal bei welcher), dass das so bleibt..
die mehrzahl der leute bei uns hat keine lobby..

schwede78 schrieb:
Die Demographie kommt natürlich erschwerend hinzu und da gibt es erstmal keinen primären Schuldigen.
nein, die demographie ist gar nicht mal so schlecht.. die gesellschaft wird immer produktiver, es gibt durch diese steigerung sowieso immer weniger arbeitsplätze, weshalb ein bevölkerungsschwund nicht mal so schlecht wäre..

zum rest: die rentner sind sicher am wenigsten schuld an der momentanen situation.. mehr schuld sind die ärzte, die alles verschreiben, was geht, nur um sich den neuen porsche kaufen zu können (was ja auch verständlich ist), die leute, die faul rumliegen, die politiker, die an der bildung sparen, die leute, die den mittelstand demontieren, usw...
es gibt so viele schuldige, aber die rentner sind sicher größtenteils nicht dabei.. und die haben sicher auch nicht die planung der sozialsicherungskassen vorgenommen, sondern wiederum kohl und seine baggage in den 80ern
 

schwede_78

Großmeister
28. Juni 2005
98
Ich weiß, dass sich das nach Junger Union anhört, darauf bin ich auch nicht stolz. 1) Die Demographie soll nicht schlecht sein??? Wieso steigt die Produktivität, wenn wir kaum noch Nachwuchs haben? OK, kurzfristig eventuell, da Kinder ja noch nicht sonderlich produktiv sind. Aber von dir hätte ich jetzt ein anderes Niveau erwartet, außerdem reden wir doch von LANGFRISTIG sicheren Systemen.Da hat die Demographie einen entscheidenden Einfluss, und der ist nunmal hier absolut mies.
2) Dass Rentner daran schuld sind, habe ich nie gesagt. Bei steigender Lebenserwartung und (aufgrund des Arbeitsmarktes) sogar sinkendem Renteneintrittsalter stellen sie aber dennoch den zukünftig "teuersten" Teil des Systems dar. Keiner (und ich schon garnicht - meine Oma ist 101 Jahre alt geworden und fit bis zum Ende) will die aufs Abstellgleis schieben oder sonst einen Kram machen. Die Frage muss dennoch erlaubt sein, wie wir für diese Gruppe Krankenversorgung und Rentenbezüge preiswerter und sozial gerecht gestalten können. Ich sage hierbei nauch ganz deutlich: Ein Rentner, der 2.000 EUR netto erhält, ist nicht tragbar. Diese Rente muss man erstmal einem Arbeitnehmer klarmachen, der 1.500 EUR verdient. Mein Vorschlag: Senkung der Rentenbeiträge um einige %-Punkte und gleichzeitige Anpassung der Rente auf einheitliche z.B. 1.000 EUR. Die eingesparten % kann jeder anlegen wie er will. Derjenige, der privat vorsorgen will, hat dann eben später 1.000 + X EUR zum Leben. Wer es lieber verkonsumiert hat Spaß am Leben und dafür etwas weniger. Dieses System wäre sozial gerecht und transparent. Warum muss der Staat immer die Bürger bevormunden? Er sollte sich auf eine ordentliche Grundversorgung konzentrieren und die Leute mit dem eingesparten Geld machen lassen, was sie wollen. (das klingt jetzt nach FDP, ich weiß)
Nochmal: Die Rentner sind kein SÜndenbock!
Und wenn Kohl und co alles so mies gemacht haben wie du sagst - die Dinge sind geschehen und damit Schluss! Wichtig ist, was heute aktuell ist, sonst dreht sich die Diskussion im Kreis. An der Wiedervereinigung nörgelt sowoeso jeder rum, aber dafür gibt es hier eine eigene Rubrik. Niemand kann Geld zaubern, daher ist es logisch,dass man es aus vollen Kassen nehmen musste. Diese sind heute zugegebenermaßen leer. Das ist leider Tatsache, und je schneller wir uns damit abfinden, umso undramatischer werden uns die Veränderungen vorkommen, die ohnehin früher oder später eintreten werden - Mathematik lässt sich nunmal nicht verändern...
 

_Dark_

Ritter Rosenkreuzer
4. November 2003
2.666
schwede78 schrieb:
1) Die Demographie soll nicht schlecht sein??? Wieso steigt die Produktivität, wenn wir kaum noch Nachwuchs haben?
weil die produktivität nicht mit der bevölkerung zusammenhängt, sondern mit der struktur der beschäftigung.. es werden immer weniger leute am arbeitsmarkt gebraucht, weil durch die technisierung die arbeit, die gestern 3 leute gemacht haben, morgen nur noch einer machen wird.. wenn wir jetzt weniger kinder haben, werden wir morgen weniger arbeitslose haben.
das ist die einfache rechnung, und die stimmt.. ich frage mich echt, wozu wir bei 5 millionen arbeitslosen und der jugendarbeitslosigkeit noch kinder brauchen.. und die wird schlimmer, nicht besser, einfach weil es weniger jobs geben wird..

schwede78 schrieb:
Dass Rentner daran schuld sind, habe ich nie gesagt
naja, du hast dich in zwei posts über die rentner ausgelassen, dass man bei denen sparen müsse, dass die ja alles versaut hätten, dass du nicht einsiehst, dass einer noch im alter die hälfte seines gehalts bekommt, dass einer eine gute gesundheitsvorsorge bekommt, dass die alle meckern, usw.. da entsteht halt der eindruck, dass du "die" rentner für viel verantwortlich machst..
außerdem forderst du einsparungen und kürzungen vor allem bei denen, und das ist nicht gerecht.. genauso wenig wie dein modell von der 1000€ rente.. das ist genauso, verzeih mir den ausdruck, bescheuert wie das modell mit dem bierdeckel von merz.. wenn einer sich ein haus baut, oder eine immobilie kauft, dann muss er die unterhalten.. geht auch gut, schließlich verdient er meinetwegen ca. 6000€ im monat.. wenn das dann auf die 1000 gekürzt wird, muss natürlich gewährleistet sein, dass er vorher nicht mehr als meinetwegen 1500€ eingezahlt hat.. nur was machen dann die millionen arbeitslosen, die selbstständigen, usw..
ich denke das momentane modell ist sehr gut, nur dürfen die rentenkassen halt nicht für andere zwecke eingesetzt werden. langfristig sind sicher kürzungen angesagt, aber nur so, dass sich die betroffenen darauf einstellen können und die private vorsorge finanzieren können, kurzfristiges wäre unsozial und ungerecht.

der schluss deines postings ist sehr gut.. sicher sind die zahlen so wie sie sind, aber ich denke nicht, dass die rente der richtige ort ist um zu sparen.. mir sind die eu, die liberalisierungen, die wiederabschaffung der abschreibungsmöglichkeiten (gewinne werden privatisiert, verluste vergesellschaftet), usw..
es gäbe eine menge möglichkeiten, nur zielen die auf leute mit lobby, deswegen werden sie nicht durchgesetzt.. normalerweise bin ich realist genug, um das einzusehen und zu akkzeptieren, aber heute mal nicht.. ich glaube heute wäre ich sogar mal gegen studiengebühren
 

schwede_78

Großmeister
28. Juni 2005
98
_Dark_ schrieb:
.. ich frage mich echt, wozu wir bei 5 millionen arbeitslosen und der jugendarbeitslosigkeit noch kinder brauchen.. und die wird schlimmer, nicht besser, einfach weil es weniger jobs geben wird..
Also, bei der Rechnung stehen mir die Haare zu Berge!
Wenn sich an der Struktur was ändert, heißt das noch lange nicht, dass sich nur die nominalen Werte ändern. Ein größerer Markt bedeutet IMMER mehr Jobs (ceteris paribus). Durch einen Strukturwandel mag die Arbeitslosigkeit sich mittelfristig auf 5 Mio bzw 12 % festsetzen. Die künftigen Kinder wären damit aber nicht alle arbeitslos, sondern im Schnitt halt auch "nur" zu 12 %. Die Einstellung: Bald sind eh alle arbeitslos, daher lohnen sich keine Kinder ist ja geradezu schrecklich! Meine Einstellung dazu ist: Lieber lege ich die Zukunft der Gesellschaft in die Hände meider Kinder, denen ich eine gute Erziehung gegeben habe, denen ich Werte vermittelt habe und denen ich eine gute Bildung ermöglich habe, als in die Hände von Kindern, bei denen es vielleicht nicht alles so gut lief. Du stellst damit ja die gesammte Gesellschaft in Frage - wie feige. "Packen wirs an" ist das Motto, und nicht "Es ist alles so schlimm, lassen wirs sein". Wenn Deutschland es nicht macht, dann machen es eben andere. Da wir alles (OK, nach 1945) bisher sehr gut gemacht haben und die Welt uns viel zu verdanken hat, sollten wir unsere Position nicht räumen und aufgeben. Dann kann der DFB ja auch sagen: Brasilien wird eh jedes Mal Weltmeister, wir machen alle Fußballclubs dicht....
 

Sensoe

Geheimer Meister
8. Februar 2003
379
So Freunde,aus aktuellem Anlaß ein paar Zeilen/Fragen von mir:

Nachdem ich heute von der FH Bielefeld meinen positiven Zulassungsbescheid erhielt ließ ich erstmal die Sektkorken knallen.
Nur noch die ImmatrikulationsFrist und ein paar Nachweise meines (abgebrochenem :roll: ) Erststudiums konnten mich nun also noch an der Aufnahme eines neuen Studiums hindern.Kein Problem - dachte ich mir.

Nachdem ich mir nun allerdings die beigefügten Unterlagen nocheinmal kurz ansah,erblickten meine Augen etwas eher unangenehmes.

Einen Absatz unter der Aufforderung meinen SemesterBeitrag in Höhe von 94,24€ innerhalb von 7 Tagen nach Einschreibung auf ein bestimmtes Konto zu überweisen,stand kurz und knapp,jedoch in Fettschrift,
"Die Gebühr gem. StKFG beträgt 650€".

Da ich auch nach kurzem googlen nichts wirklich Informatives (aka Non-Beamtendeutsch) dazu gefunden habe,würde mich interessieren was genau dieses "StKFG" für mich bedeutet/man sich drum drücken kann/staatl. Finanzierungsmöglichkeiten etc...
Eines vorweg,ich kann definitiv keine 650€ aufbringen...

würde mich über sachdienliche Hinweise sehr freuen!

Sensoe
 

Mondschein

Geselle
29. Oktober 2003
47
Ist das sowas wie ne Zweitstudiums-Gebühr? :O_O:
Denn für Bielefeld hatte ich bisher noch nix
gehört von soviel Geld.
 

Sensoe

Geheimer Meister
8. Februar 2003
379
hmm..scheint wohl sowas zu sein,also dass man mir meine Semester die ich in nem gänzlich anderen Studiengang,an ner gänzlich anderen Hochschule,in nem gänzlich anderen Bundesland bereits absolviert habe,von meinem 200 SWS Budget abzieht,und ich somit zahlen darf.

Okay,soweit so gut,aber was passiert wenn ich,und auch kein Sponsor weit und breit,diese 650€ nicht aufbringen kann? Pech gehabt? :?:
 

Mondschein

Geselle
29. Oktober 2003
47
Sensoe schrieb:
Okay,soweit so gut,aber was passiert wenn ich,und auch kein Sponsor weit und breit,diese 650€ nicht aufbringen kann? Pech gehabt? :?:

Wirklich wissen tu ich es nicht, aber ich denke mal: Ja, damit währe dein Studienplatz wieder weg.

Das zum Thema: Die, die wollen, bekommen auch nen Studienplatz!
 

Sensoe

Geheimer Meister
8. Februar 2003
379
Hmm,also wenns an den finanziellen Verhältnissen scheitern würde,äähm naja,ich würds schon sehr "schade" finden.

Okay,ich will ich will ich will ich will,wirklich,versprochen!
Krieg ich jetzt nen Studienplatz?So ganz ohne 650€ Studiengebühr?
 

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