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- #61
Hi!
Nachtrag zu der Antwort @ Wissensgrund:
Sry, die Frage zu Weidenfeld blieb noch unbeantwortet.
Meiner Meinung nach unterscheidet sich der think tank Weidenfelds in einigen wichtigen Punkten von den think tanks in den USA.
1.) Ist das ganze ein gerade erst einsetzender Prozeß der letzten Jahre. Die think tanks, oder "Mind factories" wie das Council on Foreign Relations sind erheblich älter und haben deswegen mehr mit dem Aufrechterhalten bisher aquirierter Macht als dem Zustandebringen tatsächlich neuer Ideen zu tun. Die Ideen von Weidenfelds Gruppe sind deswegen weniger vom Kalten Krieg, als viel mehr von der Liberalität der 68-er Bewegung geprägt, was sich wiederum positiv auf die Arbeit der Weidenfeld-Gruppe selbst und die Veträglichkeit der erarbeiteten Ideen für eine breite Gruppe auswirkt.
Das soll nicht heißen, dass man generell Menschen in Schubladen stecken kann, oder ich generell vor einem Alt-68er mehr Respekt habe, wenn es um die Klärung alltäglicher Fragen geht, als vor einem von einem konservativen Milieu geprägten Mann wie George W. Bush - wenn es aber um die Frage geht, wem ich eine bessere Politik zutraue, die auch für die Zukunft wichtige Themen wie Naturschutz und Freiheit sowie die Grundrechte jedes einzelnen Individuums einschliesst, traue ich hier Weidenfeld eine Menge mehr zu als den Leuten die Bush geraten haben, das Kyoto-Protokoll platzen zu lassen.
2.) wird keine weltweite Hegemonialstellung oder sonstige Art von weltweiter Dominanz von Weidenfeld angestrebt. Er hat offensichtlich aus der Nazi-Zeit das gelernt, was George W. Bush - dessen Großvater Prescott unter dem "Trading with the Enemy-Act" wegen massiver finanzieller Unterstützung Hitlers 1942 in den USA verurteilt wurde - scheinbar nicht verstehen will, oder dank langjährigem Alkohol- und Kokainmisbrauch nicht begreifen kann. In Weidenfelds Worten:
Auch seine direkt darauf folgende Schlußfolgerung passt wunderbar in den Kontext "Bush":
Ach ja, an deiner Stelle würde ich auch Mal irgendwann anfangen auf Fragen, die einem gestellt werden, zu antworten, sonst wirkst du unglaubwürdig.
dimbo.
Nachtrag zu der Antwort @ Wissensgrund:
Sry, die Frage zu Weidenfeld blieb noch unbeantwortet.
Wissensgrund schrieb:Wie wertest Du eigentlich Positionn von EU-Thinktanks wie Weidenfeld?
Meiner Meinung nach unterscheidet sich der think tank Weidenfelds in einigen wichtigen Punkten von den think tanks in den USA.
1.) Ist das ganze ein gerade erst einsetzender Prozeß der letzten Jahre. Die think tanks, oder "Mind factories" wie das Council on Foreign Relations sind erheblich älter und haben deswegen mehr mit dem Aufrechterhalten bisher aquirierter Macht als dem Zustandebringen tatsächlich neuer Ideen zu tun. Die Ideen von Weidenfelds Gruppe sind deswegen weniger vom Kalten Krieg, als viel mehr von der Liberalität der 68-er Bewegung geprägt, was sich wiederum positiv auf die Arbeit der Weidenfeld-Gruppe selbst und die Veträglichkeit der erarbeiteten Ideen für eine breite Gruppe auswirkt.
Das soll nicht heißen, dass man generell Menschen in Schubladen stecken kann, oder ich generell vor einem Alt-68er mehr Respekt habe, wenn es um die Klärung alltäglicher Fragen geht, als vor einem von einem konservativen Milieu geprägten Mann wie George W. Bush - wenn es aber um die Frage geht, wem ich eine bessere Politik zutraue, die auch für die Zukunft wichtige Themen wie Naturschutz und Freiheit sowie die Grundrechte jedes einzelnen Individuums einschliesst, traue ich hier Weidenfeld eine Menge mehr zu als den Leuten die Bush geraten haben, das Kyoto-Protokoll platzen zu lassen.
2.) wird keine weltweite Hegemonialstellung oder sonstige Art von weltweiter Dominanz von Weidenfeld angestrebt. Er hat offensichtlich aus der Nazi-Zeit das gelernt, was George W. Bush - dessen Großvater Prescott unter dem "Trading with the Enemy-Act" wegen massiver finanzieller Unterstützung Hitlers 1942 in den USA verurteilt wurde - scheinbar nicht verstehen will, oder dank langjährigem Alkohol- und Kokainmisbrauch nicht begreifen kann. In Weidenfelds Worten:
Werner_Weidenfeld schrieb:"Das ist nur tiefen-psychologisch zu verstehen", beginnt er einen Erklärungsversuch. 16 Jahre sei er alt gewesen, als er in der Schule mit Wucht der Untaten des Nationalsozialismus konfrontiert worden sei. "Da wuchs in mir die Überlegung, etwas Sinnhaftes zu tun, damit sich solche Abgründe nie wieder auftun können." Er sei zu dem Schluss gekommen, "Strukturen aufzubauen, die individuelle Abgründigkeit ausschließen".
Auch seine direkt darauf folgende Schlußfolgerung passt wunderbar in den Kontext "Bush":
Quelle: http://www.cap.uni-muenchen.de/aktuell/medien/2000/2000_04_19.htmWerner_Weidenfeld schrieb:Am besten könne er dies als Politikwissenschaftler tun, war seine Schlussfolgerung. In die Politik habe ihn nichts gedrängt: "Politiker können abgewählt werden."
Ach ja, an deiner Stelle würde ich auch Mal irgendwann anfangen auf Fragen, die einem gestellt werden, zu antworten, sonst wirkst du unglaubwürdig.
dimbo.