forcemagick
Ritter der Sonne
- 12. Mai 2002
- 4.641
agentp schrieb:Also zum einen bezweifle ich sehr stark, daß Lobbys eine Erfindung der neueren Zeit sind, zum anderen sind ja auch viele Wähler selber Teil einer Lobby wie ADAC oder Gewerkschaften. Eine Demokratie kann mit Lobbyismus schon leben, wenn das Wahlvolk nicht zu bequem ist und seine demokratischen Rechte auch auslebt. Das grösste Problem hierzulande ist nunmal die Lethargie und die kann man niemand vorwerfen, ausser den Lethargikern.
nein lobbyismus ist uralt... der name kommt glaub ich allerdings aus der relativ jungen amerikanischen gesellschaft... wenn mich nicht alles täuscht eben von jenen leuten, die in der lobby des kongresses herumhiengen um auf irgendwelche abgeordnete einfluss auszuüben...
aber soweit eben nur der relativ frische name... letztlich spielt man das spiel des lobbyismus wohl schon so lange wie es völker und herrscher gibt.
ich denke auch, dass lobbyismus an und für sich nicht das problem ist... das problem sind einerseits diejenigen menschen, die sich ihre rechte so einfach haben wegnehmen lassen, die nicht dafür einstehen sie zurückzubekommen und natürlich ist das problem, dass es nicht jedem frei steht sich in der "lobby" zu tummeln um dort kontakt aufzunehmen mit den "volksarschtretern"... in der lobby ist leider kaum noch platz denn da parken die reichen, die wirtschaftsführer und allgemein die vom volk abgekoppelten ihre hinterteile...
das problem ist nicht der lobbyismus an und für sich, das problem ist, dass eigentlich nur noch die eine lobby stellen, die auch genug knete haben um lobbyarbeit zu betreiben....
ich als bürger kann briefe schreiben an abgeordnete und an behörden und ministerien, bekomme aber meist nur mehr oder weniger weltfremde antworten zurück wie kürzlich bei meinen briefen wegen ELSTER ( dem herrlichen elektronischen steuerformular )
lobbyismus heute heißt, dass die eigentlichen finanziers unserer korrupten politikermeute hingehen und knallhart sagen was sie wollen soziale lobbyisten wie etwa die sozialverbände kann man anscheinend leichter ignorieren obwohl sie millionen menschen vertreten.
letztlich ist aber wohl auch das nicht wirklich neu... stimmen werden eben in unserem wiederwärtigem system eher gewogen als gezählt...
natürlich wenn wir wählen gehen, dann werden unsere stimmen gezählt... das soll ja so auch sein... aber wenn es um lobbyismus geht, dann wird massiv abgewogen wessen interessen eben beachtet werden und wessen anliegen nicht... da ist es egal ob die einen zahlenmäßig mit ihren interessen in der mehrheit sind... die gewichtung ihrer anliegen ist sekundär...
die deutschen beispielsweise sind in der tat zu lethargisch.. aufstände sind überfälig... landesweite streiks wären dringend nötig....
lasst uns dieses land lahmlegen um denen, die so innig an ihre mitgliedschaft in der elite glauben zeigen, dass sie ohne das "pack" den plebs (also die mehrheit von uns letztlich) ein großer scheißdreck sind...
aber genau an diesem punkt versagt die mehrheit der gesellschaft.