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Anschlag in Grosny

_Dark_

Ritter Rosenkreuzer
4. November 2003
2.666
Streicher schrieb:
Wie wird der Kreml reagieren?
naja, ich denke mal, dass es da unten jetzt endgültig erstmal keine aussicht auf irgendeine art von frieden gibt. da putin ja eh nicht der zimperlichste in sachen tschetschenien ist, wird es wohl weiter zu ziemlich krassen militäraktionen kommen, und vll auch zu weiteren attentaten.
sowas macht die situation meiner meinung nach nur schlimmer, denn keine macht wie russland lässt sich wegen eines attentates aus einem besetzten gebiet verdrängen.
 

MrMister

Großer Auserwählter
13. April 2003
1.525
Zuträglich für den Frieden war es in keinem Fall :cry:
Auf Putin als Friedensstifter setze ich auch nicht, also warten wir wohl erstmal ab...
 

ogukuoo

Geheimer Meister
1. Juni 2003
112
Also ich habe im alten Spiegel (Ausgabe Nr.19 vom 03.05.04) gelesen, dass Präsident Kadyrow versuchte die Russen bei der Ausbeutung der Ölreserven Tschetscheniens zu verdrängen und er forderte 100% der Aktien des Ölunternehmens "Grosneftegas" . Außedem beschäftige er ehemalige Rebellen in öffentlichen Ämtern und forderte Steuerautonomie und Subventionen von Russland .

Beim lesen ist mir das ganze schon etwas komisch vorgekommen .. und dann jetzt seine ermordung ..

"niemand entzieht sich der macht russlands " :/
 

ibrayen

Geheimer Meister
14. März 2004
113
Kadyrow wurde getötet, weil er nicht frei und auf demokratischem Wege gewählt worden war, sondern er war ein Präsident von Putins Gnade. Er war also ein Marionetten-Präsident, der von Russland aus ferngesteuert wurde, somit zählte er für die tschetschenischen Rebellen, die eine Abspaltung von Russland anstreben, zur Machtapparat der gnadenlose Russen gegenüber der tschetschenischen Zivilbevölkerung.
 

streicher

Ritter Rosenkreuzer
15. April 2002
2.739
Die Wahlen im Oktober 2003 in Tschetschenien liessen keinen Schimmer an Demokratie durch.
Im Oktober 2003 wurde Kadyrow bei Wahlen, die nach Ansicht von Beobachtern ein „absurdes Theater“ waren, zum Präsident der Tschetschenen-Repubik gewählt. Alle ernst zu nehmenden Konkurrenten des Kreml-Favoriten wurden aus dem Rennen gedrängt. Ein Gegenkandidat gab nach Morddrohungen auf; einen anderen disqualifizierte die Wahlkommission. Im Rennen blieben nur noch chancenlose Zählkandidaten, unter anderem ein Mitarbeiter von Kadyrows Pressestelle.
Putin vor Trümmerhaufen


Laut Einschätzung wird Russland auf seiner harten Linie bleiben.
Ein Sprecher der Rebellen erklärte in einer ersten Reaktion, ohne Kadyrow gebe es eine bessere Chance auf Frieden. Doch alles spricht dafür, dass der Kreml weiter auf seine Vergeltungs- und Verdrängungs-Strategie baut statt auf Verhandlungen. Es gibt nicht einmal Anzeichen dafür, dass Moskau seine Militärs in Tschetschenien wenigstens zur Achtung der Menschenrechte zwingt. Im Gegenteil: Nach einem Gerichtsentscheid vom April dürfen sie bei der Tötung von friedlichen Zivilisten mit Freispruch rechnen. Solange der Westen diese Strategie als „Anti-Terror-Kampf“ gutheißt und schweigt, klagen Menschenrechtler, kann Wladimir Putin weiter auf einen Potemkinschen Schein-Frieden setzen.
Kein Einknicken, kein Umdenken.
 

fumarat

Erhabener auserwählter Ritter
21. Januar 2003
1.133
Wie schon richtig bemerkt wurde, gibts da auch einige "interne" Reibereien. Ich vermute, dass keine tschetschenischen Rebellen dahinterstecken, zumal Bekennerschreiben etc. offenbar ausbleiben.

Vielleicht waren es ja auch ein paar Freunde Putins aus dem KGB...


Grüße fumarat
 

Aladin

Geheimer Meister
29. Februar 2004
205
Schamil Basayev, Feldkommandeur der rechtmäßigen Tschetschenischen Regierung unter Präsident Maschadov, hat sich zu dem Bombenangriff gegen den Moskaugesteuerten-Illegalen "tschetschenischen Präsidenten" Kadirov bekannt.

Auf "Kavkaz Center-Online" wurde verlautbart das ein teschetschenisches Kommando vor einem Monat den Auftrag erhalten hatte Kadirov auszuschalten. Das Todesurteil wurde vom Obersten Gerichtshof der Rebublik Tschetschenien verabschiedet.

In seinem Schreiben erklärte Schamil Basayev auch das "ähnliche Angriffe gegen hohe russische Funktionäre bald, auch im gesamten Gebiet der russischen Föderation, möglich" seien. Diese Bemerkung wurde unter anderem auch als direkte/persönliche Drohung gegenüber dem russischen Präsidenten Putin gedeutet.


Am 9. Mai 2004 kamen bei einer Bombenexplosion im Sportstadion von Dschocharkala (Grosny) 14 Personen ums Leben, mindestens 20 weitere wurden verletzt. Unter den Toten befanden sich auch der Kollaborateur Kadirov, sein Amtshelfer Baranov und hohe Offiziere der russischen Besatzungstruppen. Die Bombe explodierte als Kadirov eine Rede zum Jahrestag des Sieges über Deutschland hielt. Putin drückte gegenüber dem Sohn Kadirovs, Ahmad Kadirov, seine tiefe Trauer aus und verkündete Kadirov sei als Held gestorben.
 
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