Nein, die Piraterie ist nicht passé, sie existiert heute noch, allerdings mit dem Fortschritt der Technik schreitet sie mit. 450 Fälle im Jahr, Überfälle und Entführungen finden allerorten, in jeder Wasserlage, statt.
Piraten erobern die Weltmeere
Auch die weltweite Ungleichheit ist wesentlicher Faktor für diese Art der Kriminalität:"In den Gefahrenzonen herrscht eine angespannte Sicherheitslage", sagt Verdi-Vorstand Kahmann. "Die Piraterie findet nur scheinbar weit weg statt, dort fahren unsere Seeleute nämlich ständig durch." Geraubt wird vor allem im Golf von Bengalen, dem südchinesischen Meer und in der Straße von Malakka. Gefürchtete Gefahrengebiete sind auch die Küsten vor Venezuela, Nigeria, das arabische Meer und der Golf von Aden. Kahmann will die Schifffahrt "transparenter machen". Hinter den Billigflaggen von Panama, Zypern, St. Vincent, Kambodscha oder Malta verberge sich eine undurchsichtige Grauzone, die Piraten - und auch Terroristen - das Geschäft erleichtert.
Piraterie nimmt zu. Und auch die Sicherheitsmassnahmen. Armut wird von den UN als wesentlicher internationaler Unsicherheitsfaktor eingeordnet, es trifft auch auf die Weltmeere zu. Weniger Armut auf der Welt, ist dann der Wachstumsbranche Piraterie viel Sauerstoff genommen? Oder stimmt die Formel: Weniger Armut - weniger Kriminalität?So ist auch längst nicht jeder Pirat ein Hightech-Ganove mit weltweiter Informationsbeschaffung bis nach Hamburg. Es ist vor allem die Armut in der Dritten Welt, die Piraten schafft.
Piraten erobern die Weltmeere