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Aufbewahren von Nabelschnurblut?

gloeckle

Geheimer Sekretär
20. Oktober 2002
699
Stammzelltherapie bei Erbkrankheit erfolgreich

Nabelschnurblut kann bei der Behandlung seltener, schweren Erbkrankheiten helfen. Das haben US-Forscher von der Duke Universität und der Universität von North Carolina gezeigt. Sie behandelten Kinder mit der seltenen erblichen Erkrankung Morbus Krabbe erfolgreich mit Nabelschnurblut.

[..]

Nach Meinung von Kurtzberg ist Nabelschnurblut weitaus besser zur Behandlung geeignet als Knochenmark. Denn die Stammzellen stabilisieren den Krankheitsverlauf in den betroffenen Gehirnregionen zwei bis vier Monate früher als Stammzellen des Knochenmarks. Außerdem korrigieren Stammzellen aus Nabelschnurblut den Mangel von Enzymen besser und schneller als Knochenmark. Ein genereller Vorteil von Nabelschnurblut, so Kurtzberg, ist die leichte und risikolose Gewinnung direkt nach der Geburt. Die Stammzellen sind jünger und vitaler als die des Knochenmarks und eine Spende ist wesentlich schneller zu finden.

http://www.nabelschnurblut.de/

http://www.denke-langfristig.de/


Ist das nur die Masche einer Biotechfirma oder macht das wirklich Sinn?
Weiß da jemand mehr?
 

Anhai

Geselle
9. März 2005
34
Ich habe mich während meiner letzten Schwangerschaft darüber informiert. Ich habe keine Klinik in meiner Umgebung gefunden, die das überhaupt macht. Zumindest nicht als vorbeugende Maßnahme. Nur wenn es einen konkreten Anlass gibt, z. B. ein krankes Geschwisterkind, das einen Nutzen davon hätte. Oder wenn in der Familie eine entsprechende Erbkrankheit vorliegt. Dann wäre das aufbewahren des Nabelschnurblutes für eine evtl. später notwendige Therapie auch kostenfrei bzw. würden die Kosten von der Krankenkasse übernommen. Ansonsten ist das auch ziemlich teuer.

Da ich einen negativen Rhesusfaktor habe, hat man mir sowieso davon abgeraten, wenn keine besondere Notwendigkeit besteht.

Ich hatte auch den Eindruck, dass die Ärzte das allgemein für ziemlichen Unfug halten. Ob aus bloßer Unwissenheit oder Überzeugung, kann ich als Laie nicht beurteilen.

Ob das heute so noch aktuell ist, weiß ich allerdings nicht, ich habe mich seit dem nicht mehr mit dem Thema beschäftigt.
 

aton_lg

Geselle
24. September 2003
13
Ich habe mich auch dementsprechend informiert bzw. wir haben Infomaterial mit den üblichen Schwangerschaftsinfos bekommen. Der Anbieter war glaube ich in Belgien.
Heute mag das ja noch ziemlich sinnlos sein aber wer weiß, wenn mein Sohn mal 60 ist kann die Medizin ja schon Quantensprünge weiter sein. Einziger Haken an der Sache: DER PREIS! Das ganze ist in sehr kleinen Zeiteinheiten gestaffelt, wenn ich mich recht erinnere kostet das allein bis zum 18. Lebensjahr mehrere 10.000€, rechnet selber wie viel das ganze Leben kostet. Immerhin, die Proben werden aus Sicherheitsgründen auch an 2 oder 3 verschiedenen Orten aufbewahrt. Bei der ganzen Geschichte muss man aber auch einen kritischen Blick auf den Datenschutzsaspekt werfen 8O
 

gloeckle

Geheimer Sekretär
20. Oktober 2002
699
Wer kann mir garantieren, dass die Stammzellen nicht für Forschungszwe ke missbraucht werden? Woher weiß ich, dass sie nicht teilweise weiterverkauft werden?

Gut - ich habe wenig Ahnung, was man damit alles anstellen kann, aber die Seriösität dieser Unternehmung möchte ich doch sehr in Frage stellen.
 

dkR

Großmeister aller Symbolischen Logen
10. April 2002
3.142
gloeckle schrieb:
Wer kann mir garantieren, dass die Stammzellen nicht für Forschungszwe ke missbraucht werden? Woher weiß ich, dass sie nicht teilweise weiterverkauft werden?

Gut - ich habe wenig Ahnung, was man damit alles anstellen kann, aber die Seriösität dieser Unternehmung möchte ich doch sehr in Frage stellen.
8O
Was heißt da Missbraucht? Um das mal grundsätzlich klarzustellen:
Aus Stammzellen werden keine mutierten Zap-O´-Kill-Roboter gezüchtet.
Aber warum anderen Menschen damit helfen, ist ja nicht dein Problem?

Und was hat das jetzt mit Datenschutz zu tun?
Wo kommt nur diese Angst vor modernen Bio- und Medizinforschung hierzulande her?
So viele Fragen, so wenig Antworten.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
dkR schrieb:
Wo kommt nur diese Angst vor modernen Bio- und Medizinforschung hierzulande her?
So viele Fragen, so wenig Antworten.

Würde mal meinen aus den Erfahrungen der bisherigen Industriegeschichte.
Bislang waren die Wissenschaftler der Industrie oft schnell genug bereit, Substanzen und Methoden in Umlauf zu bringen, ohne die Folgeerscheinungen im vollen Umfang zu kennen (DDT, Contergan).
Zwar hat sich seitdem an Kontrollmechanismen einiges getan, aber dafür auch das Tempo des Kapitalismus zugenommen.

Zugegebenermaßen bin ich über die Stammzellenforschung nicht wirklich informiert. Wenn aber die Reproduktionstechniken z.B. wie klonen nur wieder dazu dienen sollen, noch perfektere Nutztiere zur weiteren Gewinnmaximierung zu schaffen, dann kann ich darin keine Heilsbotschaft erkennen.
 

gloeckle

Geheimer Sekretär
20. Oktober 2002
699
Ich sagte ja, ich habe keine Ahnung.

Vielleicht habe ich unterbewusst Angst, eines Tages einem Klon von mir zu begegnen? Blödes Beispiel, aber das drückt in etwa aus, was ich meine.

Ich habe wirklich keine Ahnung, was man aus diesen Stammzellen gewinnen kann, was man damit anstellen kann. Evtl. können wir das ja hier im Forum gemeinsam erörtern.

Auf keinen Fall würde ich zum Beispiel eine Substanz irgendwo einlagern wollen, in dem die DNA meines Kindes gespeichert ist. Diese Basenkonstruktion ist etwas sehr persönliches von mir/dem Kind.
Datenschutz im Sinne von Genschutz?

Ich mach mich mal schlau...
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
gloeckle schrieb:
Auf keinen Fall würde ich zum Beispiel eine Substanz irgendwo einlagern wollen, in dem die DNA meines Kindes gespeichert ist. Diese Basenkonstruktion ist etwas sehr persönliches von mir/dem Kind.
Datenschutz im Sinne von Genschutz?

Ich mach mich mal schlau...

Vielleicht werde ja deine Gene patentiert - und im Anschluß bekommst Du dann eine Abmahnung ? :-%:
 

gloeckle

Geheimer Sekretär
20. Oktober 2002
699
Dann habe ich eben Angst, dass es einen Klon von mir gibt und ich nicht weiß, wie es ihm geht :)
 

Zerch

Prinz des Tabernakels
10. April 2002
3.859
@dkr

Es könnten mehrere Gründe die Angst bewirken.

-Auf geschäftlicher Ebene gerät die Gesundheit des Menschen ins Abseits.Da der Handel mit Biosubstanzen auch im Schwarzmarktbereich sofort etabliert(wie auch Organhandel) , und die Gewinnung der Substanzen nicht kontrollierbar ist , könnte es so enden , dass Lebewesen für diese Zwecke zur Ausbeutung gehalten werden.
In China werden Bären am lebendigen Leibe angezapft um deren Gallensaft zu bekommen - und das was wir Tieren antun , sind wir auch fähig den Menschen anzutun.Egal was der Stoff der Begierde ist , der Mensch gebietet nicht Einhalt.

-auf der einen Seite leben verlängern , auf der anderen Seite angeblich überbevölkert??.......Ach so , es soll ja nur das Leben der Elite und der die es sich leisten können verlängert werden.-Möglicherweise noch durch irgendwelchem Biomaterial , das von irgendwelchen armen Schluckern gewaltsam entnommen wurde und dadurch qualvoll verenden müssen.

Im Falle eines jeden einzelnen Menschen ist es natürlich schön wenn er lange und zufrieden leben kann.....warum nicht , wenn er andere dadurch nicht benachteiligt.Und im Falle des Nabelschnurblutes das aufbewahrt und ggf. angewendet wird ist rein oberflächlich auch alles noch in Ordnung.-Aber die gewinnbringenden Tendenzen im Hintergrund haben es in sich.

zudem:
-Gesundheit ist teuer und arme Leute in Ballungszentren haben oft kein Geld sich gesund zu ernähren.....das führt doch alles wieder nur aufs eine hinaus-die große Selektion die im Gange ist.
 

dkR

Großmeister aller Symbolischen Logen
10. April 2002
3.142
gngngngngn, ja...
Man kann mit schlichtweg allem jede Menge Kohle machen. Aber damit kann man auch jede Menge gutes tun. Die Gesetze hierzulande diesbezüglich sind auch nicht eben liberal. Es gibt auch nicht nur gewinnbringende Tendenzen. Molekularbiologie ist sehr, sehr, sehr, sehr teuer. Da muß die Firma schon irgendwo schauen, wie sie über die Runden kommt - hinzu komtm Sinn und Zweck einer Firma, Geld zu verdienen.
auf der einen Seite leben verlängern , auf der anderen Seite angeblich überbevölkert??.......Ach so , es soll ja nur das Leben der Elite und der die es sich leisten können verlängert werden.
Wenn wir jetzt so anfangen, endet das bei einem technologischen Niveau auf dem High-Techlevel der letzten Eiszeit. JEDE neue technologie ist erstmal teuer. Penicillin wurde früher aus dem Urin der Patienten wiedergewonnen, so teuer und wertvoll war es damals. Heute greift man zum Telefon und kriegt das Zeug wenns sein muß Kiloweise geliefert. Gleiches Spielchen mit so ziemlich allem was heutztage selstnverständlich ist. Elektrisches Licht, Kühlschrank, Feuer, Brillen...
Auf keinen Fall würde ich zum Beispiel eine Substanz irgendwo einlagern wollen, in dem die DNA meines Kindes gespeichert ist. Diese Basenkonstruktion ist etwas sehr persönliches von mir/dem Kind.
Ok, möchte ich auch nicht. Das relativiert sich aber, wenn man daran denkt, wieviele tausend komplette Gensätze ein Mensch so täglich in seiner Umwelt verstreut.
ohne die Folgeerscheinungen im vollen Umfang zu kennen (DDT, Contergan).
So einfach ist die Sache aber auch nicht. Einerseits lassen sich Laborversuche an Menschen kaum moralisch/ethisch begründen, andererseits ist 100% Sicherheit nicht drin. Wenn von 10 Mio. Menschen 5 auf das Mittel böse reagieren, ist das zwar ne Schadensersatzklage Wert, läßt sich aber in noch so großen Labor- oder klinikversuchen nicht entdecken.
Lustig, dass du DDT erwähnst. DDT ist immer noch das perfekte Mittel zur Insektenbekämpfung z.B. gegen Anopheles (Malariaüberträger), seit Verbot des Mittels ist die Zahl der Malariatoten in Afrika wieder sprunghaft gestiegen.
http://de.wikipedia.org/wiki/DDT
Contergan ist ein ganz furchtar tolles Mittel gegen Lepra. Wer allerdings ein Lepramedikament als schlafmittel einnimmt, gehört sowieso geschlagen.
Is jetzt die Biotechnologie schuld, die Leute dies eingesetzt haben, die, die die Anleitung nicht gelesen haben, oder die, dies Verkauft haben? Letztere waren ganz bestimmt keine Wissenschaftler.


Hab teilweise schwer den Eindruck, viele Leute wollen sich mit solchen Themen 8Biotechnologie) auch garnicht auseinandersetzen, sondern sehen der Sache einfach so äußerst kritisch gegenüber, ohne eigentlich zu wissen wieso. Damit mein ich nicht unbendingt die User hier :wink:
 

gloeckle

Geheimer Sekretär
20. Oktober 2002
699
Das relativiert sich aber, wenn man daran denkt, wieviele tausend komplette Gensätze ein Mensch so täglich in seiner Umwelt verstreut.

Bei meinen täglich verlorenen Haaren oder Speicheltröpfchen befindet sich aber nirgends ein Zettel mit meinem Name, Geburtsdatum und Adresse :wink:



Hab teilweise schwer den Eindruck, viele Leute wollen sich mit solchen Themen 8Biotechnologie) auch garnicht auseinandersetzen, sondern sehen der Sache einfach so äußerst kritisch gegenüber, ohne eigentlich zu wissen wieso. Damit mein ich nicht unbendingt die User hier Wink

Wie gesagt, ich will mich informieren.
Aber ich bin ja auch garnicht gemeint... 8)
 

dkR

Großmeister aller Symbolischen Logen
10. April 2002
3.142
Aber ich bin ja auch garnicht gemeint...
Bist du wirklich nicht.
Ehrlich!
Mit dir läßt sich prima diskutieren, mehr kann man ja garnicht wollen :wink:
Bei meinen täglich verlorenen Haaren oder Speicheltröpfchen befindet sich aber nirgends ein Zettel mit meinem Name, Geburtsdatum und Adresse
Wenn ich bei dir einbrech und deinen Kamm klau, hab ich doch schonmal Name und Adresse :twisted: Oder ich klau in der kantine deine benutze Gabel, Kaffetasse, Kippe, poppel ein Haar aus deiner jacke, deinem Auto. Wenn ich deine DNA will, krieg ich die auch, ohne dass du was merkst. Alles keine große Sache.
 

Zerch

Prinz des Tabernakels
10. April 2002
3.859
@dkr

Sicherlich ist nicht alles , in keinem Bereich , über einen Kamm zu scheren.Es gibt bekanntlich bei allem Vor- und Nachteile und nichts in einer Schublade gleicht dem anderen.

Wir müssen technisch ja nicht in die Vor-Eiszeit , sondern lernen was ökologisch sinnvoll ist und was nicht.
Technik sinnvoll einzusetzen muss nicht bedeuten , dass es sinnvoll ist das Leben der Menschen künstlich zu verlängern.Vom menschlichen Ego aus gesehen ist es natürlich sinnvoll , aber in diesem Falle nicht gerechtfertigt , da die Konsequenzen ganz andere sein könnten.
Den Tieren verlängern wir das Leben auch nicht.....also ist es nur eine selbstgerechte Sache des Menschen , in der nichtmal ein , aus menschlicher Sichtweise , urteilsfähiger aussenstehender sein Kommentar dazu abgeben kann. Ein Tier würde meiner Vorstellung nach mit einem klaren "NEIN" Urteilen.
 
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