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Auffälligkeiten im Fall Osthoff

fenrir

Lehrling
19. Dezember 2005
4
Die deutschen Medien scheinen sich über die Person S.Osthoff entweder nicht einig werden zu können, oder die Journalisten/Moderatoren sind auch schon Pisa-Opfer.

Mal ist sie mit einem Jordanier, mal mit einem Iraker verheiratet gewesen (laut Fr. Radosch (auf n-tv) nicht nur ein Iraker sondern auch noch einflußreicher Clan-Lord des Nordens, was als mögliche Erklärung für die schnelle Freilassung vermutet wurde).

Ständig wird auf ihren Beruf der Archäologin hingewiesen. Sie schützt in dieser Tätigkeit alte Kulturstätten vor Plünderungen (lobenswert!) und quasi nebenbei organisiert und begleitet sie Medikamententransporte (für die in den Ruinen lebenden Obdachlosen??). Daß sie aber im Consulting zum sog. Aufbau des Gesundheitswesens im Irak tätig ist, wird immer vergessen. Was hat eine Archäologin erstens mit Consulting und zweitens mit Gesundheitswesen zu tun?

Auffällig fand ich auch das völlige Umschwenken des AA und der Medien vom Übersättigen der Massen mit noch so blödsinnigen Infos über den Verhandlungsverlauf (man erinnert sich noch an die Wallats) zur TOTALEN Nachrichtensperre, selbst der Familie gegenüber (die hätten doch auch gern durch interviews nen paar Eus verdienen können/wollen)

Würde mich nicht wundern, wenn es in Pullach ne dicke Personalakte von Frau Osthoff gäbe.

Schön find ich ganz im Allgemeinen auch, daß es niemanden zu interessieren scheint, daß die Frau (alleinerziehend!) ne kleine Tochter hat, von der anscheinend nichtmal klar ist, ob sie nun auf einem Internat ist, oder nicht (aber zum glück mußte die kleine ja Muslima werden (in Bayern!), dann frag ich mich doch ganz einfach mal, warum sie nicht beim Vater und seiner Familie ist (das sind wenigstens echte Moslems)

(Für den letzten Absatz entschuldige ich mich bei allen, die sich durch ihn vielleicht auf den schlips getreten fühlen, aber bei mir hört das Verständnis immer da auf, wo Kinder für die Blödheit oder den Fanatismus der Eltern büßen müssen)
 
G

Guest

Gast
Ja, kommt mir auch alles etwas seltsam vor.
Vor allem der ganze Hype als solcher ist extrem bizarr.

Es werden da doch ständig Leute entführt. Allein während der Osthoff Entführung waren`s glaub ich ein Ami und ein Franzose.

Aber für die beiden gabs ebenso wenig internationale Titelseiten, Politiker-Bitschreiben, Mahnwachen :roll: und Lichterketten wie für ihren Fahrer, der immer noch nicht frei ist und nach dem anscheinend kein Hahn kräht wie für die vielen anderen.

Was macht Frau Osthoff so besonders, daß um sie ein so unangemessener Rummel gemacht wird. Gibt`s hier Entführungsopfer erster Klasse oder steckt noch mehr dahinter?
 

dkR

Großmeister aller Symbolischen Logen
10. April 2002
3.142
Ihr regt euch mal auf, weil nicht das gesammte privatleben einer Person einschließlich deren Familie ans Licht der Öffentlichleit gezerrt wird?
Wenn ich das so lese, finde ich, dass das die Öffentlichkeit auch herzlich wenig angeht, auf welches Internat die Tochter geht, ob die Frau in ihrer Freizeit das Gesundheitswesen consulted und ob ihr Mann jetzt Iraker oder Jordanier ist.
Was macht Frau Osthoff so besonders, daß um sie ein so unangemessener Rummel gemacht wird. Gibt`s hier Entführungsopfer erster Klasse oder steckt noch mehr dahinter?
Die erste entfürte Deutsche im irak? Und die Medien hatten grad kein besseres Thema?
 

Hosea

Auserwählter Meister der Neun
25. Dezember 2004
922
Fenrir schrieb :

Ständig wird auf ihren Beruf der Archäologin hingewiesen. Sie schützt in dieser Tätigkeit alte Kulturstätten vor Plünderungen (lobenswert!) und quasi nebenbei organisiert und begleitet sie Medikamententransporte (für die in den Ruinen lebenden Obdachlosen??). Daß sie aber im Consulting zum sog. Aufbau des Gesundheitswesens im Irak tätig ist, wird immer vergessen.

Jep von den Medien bekommen wir nur die Hälfte zu hören, sie war wohl auch Mitarbeiterin des Auswärtigen Amt :

Am Ausbau des Nordirak (”Irakisch-Kurdistan”) zum Rückzugsgebiet des westlichen Kriegsbündnisses ist auch das Auswärtige Amt (AA) beteiligt und setzte dabei Susanne Osthoff als Helferin ein.

http://www.saar-echo.de/de/art.php?a=29438

Ja Archäologie ist gut :

Er stitzt im Gefängnis von Kolumbien und schweigt – Top-Agent Werner Mauss (56). Wer ist die geheimnisvolle Frau in der Nachbarzelle? Pilotenbrille, blaues T-Shirt, Jeans auffallend durchtrainierte Arme, angeblich 36. Sie war mit Mauss vor 5 Tagen eingereist, sagte: „Wir interessieren uns für präkolumbianische Kunst."

Die Dame war natürlich nicht Susanne Osthoff, aber auch eine Agentin und Lebensgefährtin von Werner Maus.

Lg Hosea
 

Java

Geheimer Meister
26. August 2005
120
fenrir schrieb:
Würde mich nicht wundern, wenn es in Pullach ne dicke Personalakte von Frau Osthoff gäbe.

davon ist wohl auszugehen, denn der bnd, als verlängerter arm des auswärtigen amtes, setzt ja gerade auf solche "unauffälligen" leute die jemandem informationen beschaffen, leute die direkt an der "basis" arbeiten, die auch mal sagen können wer denn von welchem stamm der stammsführer ist etc.

dkR schrieb:
Ihr regt euch mal auf, weil nicht das gesammte privatleben einer Person einschließlich deren Familie ans Licht der Öffentlichleit gezerrt wird?

jepp - wäre es nun genau andersum hätte es bestimmt auch stimmen gegeben, die sich darüber aufgeregt hätten, wie "hilflos" oder "menschlich" diese entführte person doch gewsen sei ... man(n) kann es nie allen recht machen ....
 

Java

Geheimer Meister
26. August 2005
120
shechinah schrieb:
Ja, kommt mir auch alles etwas seltsam vor.
Vor allem der ganze Hype als solcher ist extrem bizarr.

Es werden da doch ständig Leute entführt. Allein während der Osthoff Entführung waren`s glaub ich ein Ami und ein Franzose.

Aber für die beiden gabs ebenso wenig internationale Titelseiten, Politiker-Bitschreiben, Mahnwachen :roll: und Lichterketten wie für ihren Fahrer, der immer noch nicht frei ist und nach dem anscheinend kein Hahn kräht wie für die vielen anderen.

Was macht Frau Osthoff so besonders, daß um sie ein so unangemessener Rummel gemacht wird. Gibt`s hier Entführungsopfer erster Klasse oder steckt noch mehr dahinter?

sorry, also meiner meinung nach, war der "hype" über diesen entführungsfall gar nicht existent ... du hättest mal in italien sein sollen als diese jornalistin entführt wurde, da gingen 10000te auf die straßen ... in deutschland wurde das "gelassener" demonstriert ... n paar hundert hanserl´n - das wars ....
 

_Dark_

Ritter Rosenkreuzer
4. November 2003
2.666
ich fand die aufregung insgesamt zu groß und ungerechtfertigt.. die frau hatte sich schon seit jahren nicht mehr bei der familie gemeldet, die tochter war wohl irgendwo, kein schwein hier wusste was die macht..

sie kannte ihr risiko, aber hat sich nicht abschrecken lassen, dass sie dann hopps genommen wurde, hat sie wahrscheinlich selber nicht mal überrascht..

wie schon erwähnt: die medien hatten grade nichts besseres zu tun..

am besten fand ich ja heute stoiber: das ist ein großer tag für bayern :wink:

ob der das ernst meint :?:
 

fenrir

Lehrling
19. Dezember 2005
4
Als ich auf das fehlende Ausbreiten Osthoffs Privatlebens hinwies, tat ich das nicht, weil ich in irgendeiner Weise an selbigem interessiert bin. Lediglich das völlige Abweichen vom bisherigen Vorgehen von Regierung, AA und Medien sollte hingewiesen werden. (Ergänzung:der Jordanier oder Iraker ist mittlerweile auch Syrer (lt. Kabel1))
Verschwörungen sind unsichtbar und geschehen im verborgenen. Man kann sie lediglich an Unregelmäßigkeiten an der Grenze zu dem wahrnehmen, was wir als Realität bezeichnen (oder was uns als willigen Konsumenten als solche verkauft wird)
Auf jeden Fall finde ich gewisse Parallelen bei Ungereimtheiten in den Lebensläufen zwischen S.Osthoff und einer gewissen Pfarrerstochter zumindest nicht so uninteressant, als daß man nicht mal drüber nachdenken sollte. Medien, die sonst nix weiter zu tun haben, als den kleinsten Schmutz aus der hintersten Ecke eines Lebens auszubuddeln, erweisen sich plötzlich als völlig unfähig(aber vielleicht ja auch nur unwillig?)). Laßt uns also gute, kleine lemminge sein, und uns schnell artig in die unwissende Schlange der mündigen Bürger stellen (und fragen wir uns bloß niemals, warum zum Teufel wir die rote und nicht die blaue Pille gewählt haben ;-) )

@JAVA: nette Signatur! Erzähl bloß niemals jemandem, von wem das Zitat stammt!
 

Winston_Smith

Groß-Pontifex
15. März 2003
2.804
Osthoff... Osthoff... *grübel*

7 Buchstaben... Hmmm... Geteilt durch 2 (weil ja Sie und Ihr Fahrer entführt wurden.)

3,5.... *denk*

OH GOTT!!!! Die 3 und die 5!!! Da sind sie wieder!!!

Fenrir hat Recht!

:roll:
 

DrJones

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
21. Mai 2002
1.006
@fenrir

So ungewönhlich ist das doch gar nicht, was die Medien machen.
Welchen Grund sollen sie denn haben ne Schmutzkampagne gegen
Osthoff zu starten. Wir wissen doch einiges...
(Gut dieser irakisch-syrische Jordanier der ihr Ehemann ist...
das ist etwas komisch

Und was war denn zB mit dieser Familie die in Jolo auf den Philipinen
festgehalten wurde? Da hat man jetzt auch nicht so die
Hintergründe der Familie ausgeleuchtet.
Oder diese Gruppe Touristen, die mehrere Monate in
der Wüste festgehalten wurden.... Da gabs ja wohl auch keine
exakteren Details.
 

fenrir

Lehrling
19. Dezember 2005
4
@ drjones
gerade die beiden von dir genannten beispiele stellten medientechnisch aber eher den totalen informationsoverload dar, zumindest, wenn es um dinge geht, die keinen interessieren.

nun kann man aber die philipinen bzw. sahara nicht unbedingt mit dem irak vergleichen. rein strategisch ist der irak ein leckerbissen, der eigentlich auf der speisekarte einer jeden außenpolitik stehen sollte.
und sei doch mal ehrlich: wärst du der bnd oder das aa und einer deiner IMs wäre in einem land geschnappt worden, in dem du ja gaaar nicht tätig bist, würdest du wollen, daß das durch falsche fragen von journalisten rauskäme?
komisch auch: alle bisher befreiten geiseln im irak sollen diesen danach nie wieder betreten haben-s.osthoff will doch wohl nach ein paar tagen mit ihrer tochter an einem geheimen ort (jordanien) wieder zurück. soll sie uns nun als etwas verwirrt oder als fanatisch dargestellt werden? wär ne prima taktik,oder?
aber wer weiß, vielleicht ist sie einfach auch nur wirklich durchgeknallt,und die ganze entführung war nur nen fake,der geld in die taschen einer gruppe spülen sollte,die es anders nicht beschaffen kann?
 

jones

Geheimer Meister
6. Oktober 2002
218
angeblich ist sie ja schon wieder im irak unterwegs (auf eigene gefahr). dieser frau wünsche ich schon fast, daß man sie nochmal entführt (wenn denn die ganze sache nicht gefaked war).
@dr-jones
natürlich kommen nie die offiziellen zahlen an die öffentlichkeit-
1. um keine nachahmer zu ermutigen
2 weil dann vielleicht ein paar leutein deutschland ausrasten würden, wenn sie hören, welche riesensummen an lösegeldern von unseren steuern bezahlt werden, ohne daß solche konsorten wie osthoff wallert usw in regress genommen werden.
 

Boabdil1492

Geselle
6. April 2005
43
Das Spielfeld

Tatsächlich gab es, während des gesamten Entführungstrubels, um die Osthoff seitens der deutschen Medien "auffällig unauffällige" Informationen.

In den ersten Tagen der Entführungsgeschichte "wußten" die Medien und die Bundesregierung "sofort" das die irakische Al-Qaida bzw. deren Kommandant Sarkawi hinter der Entführung steckt. Später hatte die Bundesregierung jedoch "Probleme bei der Kontaktaufnahme". Solche Probleme sind normal:

1.) Falls es sich um die Al-Qaida im Irak handelt (oder eine sonstige Gruppe des irakischen Widerstands) wird alles von Anfang bis Ende sehr konspirativ bleiben. Da die US-Geheimdienste sicher alles mit großem Interesse verfolgen, wird sich jede Widerstandsgruppe hüten (durch Unvorsichtigkeit) Einsicht in ihre (Arbeits-)Strukturen herzugeben.

2.) Jede westliche Regierung wird sich ebenfalls konspirativ verhalten was die Inhalte der Verhandlungen (um die Freilassung) angeht. Die Öffentlichkeit wird nach allen Regeln der Kunst nicht über die wahren Hintergründe informiert (bzw. desinformiert).

Ein der ARD, angeblich drei Tage nach Entführung, "zugespieltes" Video wurde nie (in voller Länge) im deutschen TV ausgestrahlt. Die Bundesregierung hat sich nie auf das Video bezogen. Nachdem "im ersten Schreckmoment" Al-Qaida, Sarkawi und alle möglichen islamischen Widerstandsgruppen als "Täter" "festanden", lief diese Meldung:

"Vermutet wird, dass die Geiselnehmer aus dem Umfeld der arabisch-nationalistischen Ischrin-Brigaden stammen. Ein erstes Ultimatum ist abgelaufen."
http://www.netzeitung.de/spezial/irak/371041.html

Das deutsche Meinungsmagazin "Spiegel" gab sich sogar der arabischen Sprache besonders mächtig aus: "Laut dem "Spiegel" könnten die Entführer nach Ansicht des Krisenstabs dem arabisch-nationalistischen Milieu angehören. Dafür spreche der Name "Saradscha el Salasil" (Sturmtruppen der Erdbeben), unter dem die Kidnapper agierten." (HAZ, 04.12.2005)

"Noch etwas später" gab die Bundesregierung an man wisse "überhaupt-nicht wer die Entführer sind"... Tagelang war die Situation dermaßen grotesk das der "Fall Osthoff" schon als "fake" gehandelt wurde.

Erst vor zwei-drei Tagen wurde "bekannt" das Osthoff von der irakischen "Armee der Mudschahedin" entführt wurde. Im Zusammenhang damit verlautbarten die Massenmedien die "Armee der Mudschahedin" hätte Osthoff Spionage (für einen westlichen Geheimdienst) vorgeworfen. Für wen Osthoff spioniert haben soll hat die "Armee der Mudschahedin" jedoch nicht angegeben (oder die Medien haben diesen Punkt "überhört").

Interessant aber das die "Armee der Mudschahedin" die Entführung von Osthoff selbst dementiert hat... Islamisten dementieren Osthoff-Entführung:http://www.netzeitung.de/ausland/373548.html

Obwohl "Experten" Anfangs von "zermürbende(n) Monate(n)" ausgegangen sind kam Osthoff pünktlich zu Weinhnachten frei.

"Der Unions-Innenexperte Wolfgang Bosbach rechnet jedoch nicht mit einer schnellen Freilassung Osthoffs. Man dürfe die Hoffnung nie aufgeben, aber das Geisel-Drama könne sich über Tage und Wochen hinziehen, möglicherweise könnten es auch "zermürbende Monate" werden, sagte der CDU-Politiker dem Sender N24. Das Wichtigste sei im Moment die Kontaktaufnahme mit den Entführern. Allerdings gibt es auch elf Tage nach ihrer Entführung noch kein Lebenszeichen von Susanne Osthoff." (tagesschau.de)

Wer Osthoff und ihren Fahrer entführt hat wird wohl nie an die Öffentlichkeit gelangen...

Die Figuren

Für die schwierigen Verhandlungen brauchte die Bundesregierung einen Vermittler. Dieser war im Fall Osthoff die sunnitische Geistlichkeit im Irak. Der Kontakt zur sunnitischen Geistlichkeit wurde von den deutschen Geheimdiensten hergestellt. besondere Hilfestellung leistete dabei der "Zentralrat der Muslime Deutschlands" ("ZMD") bzw. deren Vorsitzender Nadeem Elyas. Das der "ZMD" gerne mit dem deutschen Staatsschutz zusammenarbeitet ist allgemein bekannt. Neben dem recht wortkargen Bundesaussenministerium war der "ZMD" "erstaunlich" gut über die Freilassung informiert (auch über die "weniger spektakuläre" Freilassung des Osthoff-Fahrers).

Über Osthoff ("Bis Mai 2005 war sie in Glonn im Landkreis Ebersberg beim Einwohnermeldeamt gemeldet und hat sich dann dort abgemeldet. Ihr neuer Wohnort ist nicht öffentlich bekannt"... Aus: Wikipedia) wurde, neben ihren "beruflichen und humanitären Tätigkeiten" eigentlich nur bekannt das sie mit einem Iraker verheiratet sei (bzw. gewesen sei) und zum Islam konvertierte. Ihr (Ex-)Mann ist vom Stamm der Schammar (und soll "Salem Bachan" heißen). Osthoffs (Ex-)Mann soll, deutschen Medienberichten zufolge, "auch im Nordirak sehr einflußreich" sein. Für einen sunnitisch-arabischen Iraker ist das (heutzutage) schon recht beeindruckend.

Die Schammar stellen mit einem ca. 35%-Anteil an der Gesamtbevölkerung des Irak den größten und Einflußreichsten arabischen Großstamm. Die Schammar sind fast ausschließlich Sunniten und gehörten vor der Invasion zur politischen Elite.

Man könnte meinen das Osthoff, durch diese biographischen Details, stark Pro-Sunnitisch eingestellt ist. Besonders interessant deshalb die Aussage von Osthoff-Freunden das sie sich (seit 1990/91) besonders für Kurden und Schiiten eingesetzt hat:

"So schildert ein Freund, der sie seit mehr als fünfzehn Jahren kennt: "Der Irak ist ihr zu fixen Idee geworden, das hat schon etwas manisches. Es gibt wirklich nur sehr wenige, die sich so gut im Land auskennen wie sie. Wenige, die sich im Geflecht der sunnitischen Stämme so selbstsicher bewegt haben." Mit dieser Kenntnis kam sie in unzähligen brenzligen Situationen immer wieder durch. Was sie antreibt ist neben der archäologischen Forschung ihr brennender Wunsch, den irakischen Völkern der Kurden und Schiiten zu helfen." (Welt am Sonntag, 11. Dezember 2005)

Osthoff hat seit einigen Jahren jeden Kontakt zu ihrer Familie in Deutschland abgebrochen. Wahrscheinlich haben Mutter und Geschwister Osthoffs erst nach der Freilassung ihre Tochter/Schwester zum erstenmal seit mehreren Jahren persönlich gesehen. Obwohl die 12jährige Tochter Osthoffs in einem Internat in Deutschland untergebracht ist, wissen weder Mutter-Osthoff noch die Geschwister näheres.


http://www.handelsblatt.com/pshb/fn/relhbi/sfn/buildhbi/cn/GoArt!200013,200051,1006680/SH/0/depot/0/


Eine Firma für die Osthoff gearbeitet hat:

http://www.faktorm.de/interkulturellekompetenz.html

Zu den Schammar:

http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Schammar

http://de.wikipedia.org/wiki/Schammar

Biographie Osthoffs:

http://de.wikipedia.org/wiki/Susanne_Osthoff

 

hives

Ritter Rosenkreuzer
20. März 2003
2.785
@ Boabdil1492: Danke, wie immer sehr informativ!

Eine kurze Frage hätte ich jedoch: Kannst du eigentlich bestätigen, dass Bachan sunnitischer Herkunft ist und nicht doch zur schiitischen Minderheit der Schammar gehört?



fenrir schrieb:
Mal ist sie mit einem Jordanier, mal mit einem Iraker verheiratet gewesen (laut Fr. Radosch (auf n-tv) nicht nur ein Iraker sondern auch noch einflußreicher Clan-Lord des Nordens, was als mögliche Erklärung für die schnelle Freilassung vermutet wurde).

Bei Salem Bachan handelt es sich offenbar - will heißen: so wie ich das bisher verstanden habe - um einen gebürtigen Jordanier, der im Irak lebt. Mit den Vermutungen wäre ich im Übrigen vorsichtig. Neben Stammesfürsten wurden u.a. Geistliche, Politiker sowie die Vereinigung muslimischer Gelehrter eingeschaltet...

Ständig wird auf ihren Beruf der Archäologin hingewiesen. Sie schützt in dieser Tätigkeit alte Kulturstätten vor Plünderungen (lobenswert!) und quasi nebenbei organisiert und begleitet sie Medikamententransporte (für die in den Ruinen lebenden Obdachlosen??). Daß sie aber im Consulting zum sog. Aufbau des Gesundheitswesens im Irak tätig ist, wird immer vergessen. Was hat eine Archäologin erstens mit Consulting und zweitens mit Gesundheitswesen zu tun?

Wo hast du denn her, dass Osthoff Fundstätten vor Plünderung schützt? Zu derartigen Zwecken gibt es m.W. höchstens ein paar schlecht bewaffnete, freiwillige Einheimische - und wenige wirklich systematisch geschützte Gebiete. Ansonsten wird fröhlich weitergebuddelt. Osthoff kann wie andere Archäologen gelegentlich den Schaden begutachten und versuchen, Weltöffentlichkeit zu erzeugen, aber bewachen kann sie da wohl nur wenig...
Archäologisch ist sie m.W. ohnehin nicht mehr wirklich aktiv, im Irak kümmert sie sich, von Restaurationsprojekten abgesehen, offenbar seit längerem in erster Linie um Hilfsgüterübermittlungen sowie humanitäre Aufgaben im Kontext des Gesundheitssystems. Was die im weitesten Sinne "wirtschaftliche" Aktivität im Rahmen der UNternehmensberatung angeht, halte ich für wahrscheinlich, dass sie tatsächlich vor allem als Trainer von Leuten mit Ambitionen im arabischen Raum eingesetzt wird:

Seit 1998 arbeitet sie als Beraterin, Organisatorin und Trainerin für faktorM. im Bereich Interkulturelles Management. Sie betreut ausländische Patienten in Einrichtungen des Bayerischen Gesundheitswesens und initiiert, koordiniert und berät Projekte zum Aufbau des Gesundheitswesens im Irak.
http://web.archive.org/web/20041012160725/faktorm.de/osthoff.html
(Die eigentliche Adresse wird zwar noch auf der FaktorM- Seite verlinkt, ist jedoch nicht aufzurufen: http://faktorm.de/osthoff.html )


Schön find ich ganz im Allgemeinen auch, daß es niemanden zu interessieren scheint, daß die Frau (alleinerziehend!) ne kleine Tochter hat, von der anscheinend nichtmal klar ist, ob sie nun auf einem Internat ist, oder nicht (aber zum glück mußte die kleine ja Muslima werden (in Bayern!), dann frag ich mich doch ganz einfach mal, warum sie nicht beim Vater und seiner Familie ist (das sind wenigstens echte Moslems)

Warum sollte man sich denn jetzt unbedingt für die Tochter interessieren? Reicht es nicht, dass in jedem dritten Bericht vorwurfsvoll erwähnt wurde, dass die [bemitleidenswerte] Tochter dieser [bösen] Frau ganz allein in einem Internat dahinvegetieren muss?

Am Rande bemerkt: Hätte Osthoff mit ihrer Tochter (im Irak) zusammenbleiben sollen? Oder hätte sie ihre Tochter besser bei ihrem Mann (im Irak) lassen sollen? Oder geht es darum, dass die Tochter nicht beim Rest der Familie ist?


Verschwörungen sind unsichtbar und geschehen im verborgenen. Man kann sie lediglich an Unregelmäßigkeiten an der Grenze zu dem wahrnehmen, was wir als Realität bezeichnen (oder was uns als willigen Konsumenten als solche verkauft wird)
Diese Herangehensweise ist jedoch nicht unproblematisch, denn nicht jede "Unregelmäßigkeit" oder auch medial weitergeleitete Fehlinformation resultiert aus einer wie auch immer gearteten Verschwörung...



Java schrieb:
shechinah schrieb:
Ja, kommt mir auch alles etwas seltsam vor.
Vor allem der ganze Hype als solcher ist extrem bizarr.

[...]

sorry, also meiner meinung nach, war der "hype" über diesen entführungsfall gar nicht existent ... du hättest mal in italien sein sollen als diese jornalistin entführt wurde, da gingen 10000te auf die straßen ... in deutschland wurde das "gelassener" demonstriert ... n paar hundert hanserl´n - das wars ....

Da kann ich nur zustimmen.

Wikipedia zum Thema:
Während sich in Frankreich und Italien große Demonstrationen mit den jeweiligen Entführungsopfern solidarisierten, fand bislang nur in ihrem letzten deutschen Wohnort am 2. Dezember in Glonn eine Mahnwache und am 4. Dezember in Offenbach eine Demonstration von rund 100 Ausländern meist muslimischen Glaubens statt. Medienkommentare interpretieren diese Zurückhaltung mit einer Mischung aus Vertrauen in die Arbeit des Berliner Krisenstabs und einer grundsätzlichen Reserve gegenüber dem Islam und dem irakischen Bürgerkrieg. Am 10. Dezember solidarisierten sich weitere Mahnwachen am Brandenburger Tor in Berlin, in München auf dem Marienplatz und am 11. Dezember in ihrem früheren Wohnort Ebersberg, die jedoch nur eine schwache Unterstützung fanden. In der dritten Woche der Entführung mehren sich die Mahnwachen, darunter wieder beim Brandenburger Tor und in München.
http://de.wikipedia.org/wiki/Susanne_Osthoff



Noch ein kurzer Kommentar zum Artikel von Saar- Echo, der auf mich sehr tendenziös wirkt:

Berlin/Arbil. (gfp) Am Ausbau des Nordirak (”Irakisch-Kurdistan”) zum Rückzugsgebiet des westlichen Kriegsbündnisses ist auch das Auswärtige Amt (AA) beteiligt und setzte dabei Susanne Osthoff als Helferin ein.

Osthoff wird nicht vom AA "als Helferin eingesetzt", um ein Rückzugsgebiet des westlichen Kriegsbündnisses zu sichern, sondern sie wird teilweise vom AA unterstützt, um bspw. Kulturstätten zu restaurieren oder Kulturzentren aufzubauen. Die Geldsummen, von denen im Artikel die Rede ist, gehen offenbar vom AA an Einrichtugen wie die irakische Antikendirektion, Osthoff organisiert die Gelder quasi vom AA für den irakischen Wiederaufbau. Weitere hochgradig dubiose Aktivitäten von Osthoff umfassen etwa ein Engagement in der "Kinderhilfe Irak"...



Die Kunstraub- "Spur" halte ich übrigens im Gegensatz zu den meisten Medienmachern nicht für vollkommen abwegig.

Aus einem Interview mit dem Archäologen Roger Atwood:
In your book you record one instance when an archaeologist asked to be transported out of a site in the trunk of your car for fear that locals would harm him. Did you ever feel you were danger while reporting the book?

Only in Iraq, at Isin, where I was so scared that my interpreter literally had to hold my hand. The place was being turned inside out by bootleg diggers, and I was terrified that as soon as they realized that we were not buyers, that they would throw us off the site or worse. I happened to be with a German archaeologist, Susanne Osthoff, who was one of the bravest people I've ever met and who encouraged us to keep exploring even as she was watching the demolition of her former study site.
http://www.archaeology.org/online/interviews/atwood.html

Eine der ersten Verdächtigungen in diese Richtung:
„Die entführte Susanne Osthoff engagierte sich gegen den Diebstahl von Kulturgütern im Irak. War sie auch deshalb in Gefahr, Herr Müller-Karpe? Das kann ich nicht ausschließen. Sicher ist jedenfalls, dass es manchen Kreisen nicht gefallen hat, wie sie sich gegen die Plünderungen von historischen Stätten eingesetzt hat. Es wurde mehrfach versucht, sie daran zu hindern. Ich selbst habe sie im Oktober 2004 in Bagdad getroffen. Damals beschlossen wir, gemeinsam in den irakischen Süden zu fahren, um dort die Zerstörungen durch Raubgrabungen zu dokumentieren. Wir planten, mithilfe des gewonnenen Bildmaterials in Deutschland eine große Kampagne gegen den Handel mit geraubten Gütern zu starten. Es kam jedoch nicht dazu, weil man uns im Irak signalisierte, dass jeder, der sich den Ausgrabungsstätten nähert, getötet würde.
http://archiv.tagesspiegel.de/drucken.php?link=archiv/03.12.2005/2213049.asp



(edit)
Wurde überhaupt schon erwähnt, dass Khaled al-Schimani, der Fahrer von Osthoff, wahrscheinlich ebenfalls freigelassen wurde? Sein Verbleib ist noch ungeklärt, doch die Freilassung wurde offenbar angekündigt, und die entsprechende Meldung ging bereits gegen Nachmittag durch die Nachrichten:

Auch Osthoffs Fahrer frei
 

fenrir

Lehrling
19. Dezember 2005
4
wurde schon erwähnt. aber danke, daß aus "ihrem irakischen Fahrer" endlich mal ein Mensch mit Namen geworden ist (hab den vor deinem Kommentar noch nicht in den Medien gehört. selbst unsere hochverehrte Frau Oberpfarrerstochter hielt es in geschlagenen sieben Minuten ihrer Regierungserklärung nicht für nötig, den auch nur einmal zu nennen).
Zwischenzeitlich wurde auch schon die vermutung geäußert, er gehöre zu den Entführern (glaub im ARD). Als Indiz galt wohl der Unmut, daß er sich noch nicht bei der deutschen Botschaft gemeldet hat. (warum sollte er? weil es so schön ist, sich verhören zu lassen? und bedanken muß er sich ja nicht, schließlich läßt sich Deutschland doch nicht erpressen und hat folglich auch kein Lösegeld bezahlt ;-) )
 

MrPalmer

Geheimer Meister
15. Februar 2004
399
ist euch Aufgefallen was fast untergegangen ist durch den Hype um Osthoff
und ihrer Entlassung ?
- > Hisbollah-Mitglied aus deutscher Haft entlassen

Das AA dementiert einen zusammenhang laut Aussage der Frankfurter Staatsanwaltschaft wurde Hamadi sogar schon früher freigelassen, also eindeutig vor dem 18. Dezember. Das macht die Sache eigentlich schon mal verdächtiger, da diese Reihenfolge wohl in Entführungsfällen eher die Regel ist.
Wie auch immer, ob Lösegeldzahlung oder Terroristenfreilassung, Deutschland bezahlt in jedem Fall einen hohen Preis.
 

MrPalmer

Geheimer Meister
15. Februar 2004
399
@Anti

wurde Editiert in hohen Preis :wink:
Zu deiner Frage
ein zu hoher preis für ein menschenleben? wie hoch ist denn dieser preis?

Kannte Osthoff ihren Preis ? Oder anders ausgedrückt; Bei den Sahara Urlauber oder der Familie Wallert wurde oft geschrieben/gesagt sie hätten sich selbst in Gefahr gebracht durch die Wahl ihres Ferienortes.

Bei Frau Osthoff liegt die Sache etwas anders Sie kannte die Gefahr schon in Mai wurde sie durch kurdische und amerikanische Truppen aus Mossul rausgeholt, der deutsche Botschafter warnte sie eindringlich das Land so schnell wie möglich zu verlassen. Und im Oktober wird sie nochmals gewarnt und gebeten das Land zu verlassen. Wie hoch ist der Preis für ein Leben das wissentlich aufs Spiel gesetzt wird und das der Fahrer oder Helfer die so eine Person unterstützen ? Keine Ahnung auf jeden Fall bezahlt der Staat also Du und ich dafür ...

Aber werden wir mal bürokratisch, wieso gibt es keine Kostenerstattung
im Fall Osthoff ? Link
aber zu Offtopic

BND und Osthoff
Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Freitagausgabe) unter Berufung auf Schilderungen aus der Umgebung Osthoffs vorab berichtet, soll die 43-Jährige durch Kontakte zu BND-Mitarbeitern im Irak Mitglieder des Duleimi-Stammes kennen gelernt haben, der ihr für ihre Reise von Bagdad in den Norden des Landes Geleitschutz angeboten habe.
Quelle
 
G

Guest

Gast
Wie ja immer wieder berichtet wurde, hat die Dame spitzen Beziehungen zu einigen Warlords.

Womöglich war die ganze Nummer nur inszeniert um einige Bekannte aus dem Knast zu holen und die FInanzen aufzupäppeln.

Das Profil würde jedenfalls auf sowas hindeuten.

1. Ausgesprochenes Helfersyndrom
2. Das Geld für ihr Projekte war ihr ausgegangen und sie brauchte dringend neues.
3. Sie sei "geradezu vernarrt in dieses Land und seine Menschen"
4. Sie sei zum ISlam übergetreten und hätte einen IRaker/Sysrer/was auch immer geheiratet "um eine von IHNEN zu sein"
5. Wir wissen noch immer nix über die "Entführer"
6. Wir wissen noch immer nix über die Forderungen.
7. Die Regierung hüllt sich in Schweigen.
 

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