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Autofahren - unmoralisch per se?

NeinEleven

Geheimer Meister
18. Februar 2013
292
Hier abgetrennt. Jg, Mod

Das Auto ist für die meisten Menschen eine unsinnige Einrichtung. Auch, wenn sie´s selbst nicht so sehen. Autos machen nicht unabhängig- im Gegenteil. Autos sparen keine Zeit.
Autos sind unökologisch. Straßen zerstören Landschaften. Autos stehen meist nur herum. Durch Autos haben wir allein in Deutschland jedes Jahr tausende Tote- mehr als durch (illegalen) Drogenkonsum.
Es ist unmoralisch, überhaupt ein Auto für Privatzwecke zu kaufen. Car- Sharing ist auf jeden Fall sinnvoller. Autos für Notdienste und Warenliefewrung- gut. Aber warum muss jeder in einer Blechschüssel herumrasen dürfen? Der Verkerhrswissenschaftler Prof. Hermann Knoflacher dazu im Inteview: Verkehr: »Das Auto macht uns total verrückt« | Wirtschaft | ZEIT ONLINE
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

es könnte ja sein

Ritter vom Osten und Westen
22. September 2010
2.582
AW: Ist es unmoralisch ein asiatisches Auto zu kaufen?

lach......

so einen unsinn hab ich schon lange nicht mehr gelesen
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Autofahren - unmoralisch per se?

Aber warum muss jeder in einer Blechschüssel herumrasen dürfen?
Soll er nicht? Wäre es sinnvoll das zu verbieten?
Hier erkennen wir den wahren Anarchisten. Er redet von Freiheit, meint aber nur die Eigene. Die der Anderen muß natürlich eingeschränkt werden ;-)
 

NeinEleven

Geheimer Meister
18. Februar 2013
292
AW: Autofahren - unmoralisch per se?

Soll er nicht? Wäre es sinnvoll das zu verbieten?
Hier erkennen wir den wahren Anarchisten. Er redet von Freiheit, meint aber nur die Eigene. Die der Anderen muß natürlich eingeschränkt werden ;-)

Auto fahre ich nicht, habe ich noch nie getan. Meine Freiheit heißt tatsächliche Mobilität aus eigener Kraft- zu Fuß, per Rad und sonst: mit den Öffentlichen.
Deshalb spare ich eine Menge Geld, muss nicht so viel malochen, riskiere weniger mein und fremdes Leben, schone die Umwelt und- nebenbei- bin nicht so fett und unbeweglich wie die meisten Deutschen in meinem Alter. (47)
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.008
AW: Autofahren - unmoralisch per se?

Ich finde es interessant zu sehen, das jemand zu dem Schluß kommt das SEINE Art zu leben die beste für alle wäre. Man soll doch nicht von sich auf andere schließen dächte ich.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Autofahren - unmoralisch per se?

Ganz so Unrecht hat aber NeinEleven auch nicht.... 80% der theoretisch nutzbaren Zeit steht das Autochen "dumm rum", entweder vorm Haus oder vorm Arbeitsplatz.... Die überwiegende Mehrzahl der Privatnutzer des PKW's fahren mit 4 oder 5 (manche mit bis zu 8) Sitzplätzen im Auto herum - es sitzt aber meistens nur Einer 'drin....

Das Problem ist, das mit dem Automobil ein Stück angebliche Freiheit mit verkauft wurde - und das geht schon seit Kriegsende so. Natürlich ist die ganze Infrastruktur auf diese angebliche Freiheit ausgerichtet, und das führt dann dazu dass man ohne Auto ein echtes Problem hat, wenn man selbst in einer mit dem ÖPNV gut erschlossenen Stadt wie Berlin eine Schrankwand in Reinickendorf kauft und nach Köpenick transportieren will.... Auf dem "platten Land" sieht die Sache noch schlimmer aus: Bahn? - eingestellt, Bus ? - drei mal am Tag.... Ohne Auto kein Arztbesuch, die Kinder kommen nicht in die Schule, zum Job kommt man auch nicht.... Und so steuern ab morgends um sechse die Blechlawinen z.B. die bis zu achtspurige Autobahn entlang - um sich dann alle in den vier oder fünf innerstädtischen Zubringerstrassen im Stau zu befinden.... Als ich mit dem Auto-fahren anfing, war ein Stau von 5km "lang" - heutzutage gibt's Stau's, die sind 30 Kilometer lang....

Man kann aber hier nicht den "moralkischen Zeiugefinger heben" - man muss erst mal die Gegebenheiten ändern.....
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.819
AW: Autofahren - unmoralisch per se?

Das ist auch ein interessanter Standpunkt, zu erwarten, daß einem irgendjemand die Schrankwand von Reinickendorf nach Köpenick bringt, oder daß alle Stunde ein Bus über die Dörfer zockelt. Das wäre dann übrigens ein 40-Sitzer, in dem meist zwei oder drei Leute sitzen. Ich kenne das, bitte bestreitet es nicht.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.008
AW: Autofahren - unmoralisch per se?

Nun, es liegt oft an der alternativlosigkeit. Wenn man in der Stadt wohnt braucht man kein Auto, ich hatte in Berlin auch keins. Jetzt würde ich dann schlicht nicht zur Arbeit kommen. Ferner kostet es mich, wenn ich mit dem Auto von Berlin nach HH fahre weniger als die Hälfte einer Bahnfahrt oder benötigt weniger als die Hälfte der Zeit einer Bus fahrt.

Ausserdem ist mein Auto noch zuverlässiger, in 100% meiner Versuchs Fälle hatte der ICE in den letzten 5 Jahren Verspätung.

Mit anderen Worten: das Auto ist alternativlos in vielen Fällen.
 

NeinEleven

Geheimer Meister
18. Februar 2013
292
AW: Autofahren - unmoralisch per se?

In Deutschland leben mehr Menschen in der Stadt als auf dem Land. Wie viele sinnlose Autos... In der DDR gab es weit weniger Autos- und mehr Menschen auf dem Land als heute. Wie da wohl alles funktionierte?
Persönliches Beispiel: ich hatte nie einen Führerschein, bin jetzt fast 50. Staune immer über die Meckereien der Autofahrer über... das kennst Du ja. Wenn mir jemand sagt, er würde mit dem Auto Zeit sparen, frage ich ihn: "Wie lange arbeitest Du für Dein Auto?" Oha- da kommen die meisten ins Grübeln.
Ich arbeite etwa 15 Stunden die Woche und lebe prima, bewege mich viel und habe Zeit für Freunde. Urlaub ist regelmäßig möglich. Mache ich etwas falsch?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Ewolver

Geheimer Meister
3. Dezember 2012
380
AW: Autofahren - unmoralisch per se?

Persönliches Beispiel: ich hatte nie einen Führerschein, bin jetzt fast 50. Staune immer über die Meckereien der Autofahrer über...

Schön, dass es bei Dir so funktioniert. Ohne Auto wär ich täglich 4 Stunden unterwegs. Mit Auto 50 Minuten. Ich kenne Leute, die kommen nur mit dem Auto zur Arbeit, weil es bei denen schlicht keinen öffentlichen Nahverkehr gibt. Hier sollte man also schon etwas differenzierter hinsehen. Manche Leute bräuchten wirklich kein Auto, für andere ist es aber existenziell wichtig.
Ewolver
 
G

Gelöschtes Mitglied 25673

Gast
AW: Autofahren - unmoralisch per se?

Naja, ich denke auch es kommt darauf an wo man lebt. Im Moment wohne ich in einer Großstadt, Bushaltestelle vor der Tür...Busverkehr in der Regel alle zehn Minuten. Aber weniger in der Nacht und späterer Linienbeginn am WE. Der Bus nutzt mir also am WE nichts, weil meine Arbeitszeiten nicht dazu passen. Zum Glück kann ich auf die Arbeit laufen, was ich auch mache wenn die Linien fahren. Ich muss nämlich mit dem Bus einen Umweg fahren und umsteigen. Ich stehe also später auf, wenn ich laufe. Früher habe ich in einer kleineren Stadt gewohnt- da war 18 Uhr Schluss mit Bus. Blöd für alle die länger arbeiten und einen längeren Weg zur Arbeit haben. Wenn man also einen bestimmten Job machen möchte, ist man womöglich auch auf ein Auto angewiesen.
 

Simple Man

Kanonenbootdiplomat
Teammitglied
4. November 2004
3.945
AW: Autofahren - unmoralisch per se?

Ich fahre einfach gerne Auto, darum besitze ich eines und benutze es auch häufig.
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Autofahren - unmoralisch per se?

Wenn ich ein Auto hätte:
Ich könnte hinfahren, wohin ich will.
Nur:
Woher nehme ich das Benzin?
Was ist, wenn das Auto kaput ist?

Vor Jahren wurde Kwai Chang Cane in der TV-Serie 'Kung Fu' gefragt, warum er kein Pferd reite. Er antwortete:
"Wieso, ich hab' doch 2 Beine zum Laufen!"
Ich bin dankbar, dass ich noch laufen kann + ansonsten genügend Geld zur Verfügung habe, um mir ein Busstadtticket leisten zu können.
Wenn ich allerdings weiter weg will, wird's haarig, trampen ist ja nicht mehr so angesagt + von Übersee träum' ich nur noch.
Auf'm Land möchte ich ohne Auto auch nicht leben!
 

NeinEleven

Geheimer Meister
18. Februar 2013
292
AW: Autofahren - unmoralisch per se?

Ganz so Unrecht hat aber NeinEleven auch nicht.... 80% der theoretisch nutzbaren Zeit steht das Autochen "dumm rum", entweder vorm Haus oder vorm Arbeitsplatz.... Die überwiegende Mehrzahl der Privatnutzer des PKW's fahren mit 4 oder 5 (manche mit bis zu 8) Sitzplätzen im Auto herum - es sitzt aber meistens nur Einer 'drin....
[.......]

Eine Schrankwand lasse ich liefern- das ist allemal billiger, als ein Auto zu unterhalten. (Abgesehen davon, dass ich mir meine Möbel selbst baue)
Die meisten unserer Mitmenschen leben in Städten. Wozu da ein Auto- ausser, man ist im Notdienst?
Auf dem Land zu leben, ist heute fast ein Luxus. Dabei ist das Landleben viel natürlicher und menschengerchter als das urbane Stress- Vegetieren.
Jeder, der nicht in Betonblocks- "Fickzellen mit Fernheizung" genannt- hausen muss, ist privilegiert.
Ich mache beruflich bedingt viele Hausbesuche. Meist weiß ich schon im Flur, wo bei den Leuten der Fernseher steht.
Die Autos werden auch immer einheitlicher, von "Design" ist wenig zu sehen.
In den Werbungen sehen wir ein Auto, dass auf einer leeren Landstraße durch phantastische Landschaften gleitet.
Ist das Alltag? Staus; Werkstätten, die Dich übers Ohr hauen; steigende Benzinpreise; Aggressivität im Verkehr; zu wenig Parkplätze- das ist die Realität.
Unsere Wertvorstellungen stehen Kopf. Und jetzt guck Dir mal die Leute an, welche nicht reich sind und Auto fahren. Guck sie Dir an,
wie sie mit 40, 50 Jahren aussehen. Warum sind sie meist übergewichtig und haben Haltungsschäden? warum lächeln sie so selten, weil sie so viel arbeiten müssen, um die nächste Rate bezahlen zu können?
So siehst Du in diesem Alter aus, wenn Du nicht vorher über Deine Werte nachdenkst.
Klar ist es "geil", die Macht der Pferdestärken zu spüren. Nur- was ist der Preis dafür?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Autofahren - unmoralisch per se?

Mach' mal 'nen Vorschlag, wie's besser sein könnte!
 

NeinEleven

Geheimer Meister
18. Februar 2013
292
AW: Autofahren - unmoralisch per se?

Ich fahre einfach gerne Auto, darum besitze ich eines und benutze es auch häufig.

Eine ehrliche und einfache Antwort. Die US- Amerikaner sagen Ähnliches über ihre Waffen.

Eine Grafik ohne Quellenangabe gelöscht. beast/Mod
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Autofahren - unmoralisch per se?

"ohne PKW bzw. ÖPNV geht es nicht"
Das ist halt ein Nachteil unserer heutigen Gesellschafts-Form.
Ich kann mich noch errinnern als es mit den großen Warenhäusern
am Rande der Stadt (Autobahnzubringer) begann und auch große
Multi-Center direkt an der Autobahn - ohne Ortsanbindung begann.

Auch wird heute von jedem erwartet bis zu 100 km zum Arbeitsplatz
zu fahren. Wochenende ab in die City oder die Eltern/Freunde besuchen
ist ohne Mobilität nicht möglich.

Ich selber bin mit dem Auto aufgewachsen (Vater Autoverkäufer) fahre
beruflich sehr viel (ca. 100 - 200 km am Tag) - fahre aber auch gerne
Auto - es ist aber auch manchmal sehr anstrengend und erfordert viel
Aufmerksamkeit = Stress pur.

Wenn man den Kosten/Nutzen Effekt eines eigenen Wagens gegen über
ÖPNV bzw. Sharing mal überlegt - dann ist ein eigener PKW einfach nur
Luxus.

Man ist in einer Abhängigkeit von Öl-/Energiekonzernen, zahlt Steuern,
die laufenden Kosten usw. - nur um durch die Gegend zu fahren.

Alternativen währen dann Elektro Vans die man wie Taxen ordern kann
oder die Linie fahren (24h 7 Tage nonstop) + dem ÖPNV.

Man steigt ja schließlich auch in den Flieger für den Urlaub und kauft
sich nicht seinen eigenen Jet.
 

beast

Moderator
Teammitglied
23. Februar 2009
5.806
AW: Autofahren - unmoralisch per se?

[mod]@NeinEleven

Für das Bildchen lieferst du bitte die Quelle nach. beast/Mod[/mod]
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.819
AW: Autofahren - unmoralisch per se?

Und ich hatte gedacht, es sei ein Vorteil unserer leistungsfähigen Technik und Wirtschaft, daß man heutzutage seine Freunde und Verwandten regelmäßig besuchen kann, obwohl sie nicht im selben Landkreis leben, daß man heute im Grünen oder im ererbten Haus oder in einem günstigen Viertel wohnen und in der Stadt oder drei Städte weiter arbeiten kann, daß man heute nach Belieben in der ganzen Welt urlaub machen kann usw.
 

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