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Berufe??????

morgenroth

Geheimer Sekretär
6. September 2003
685
Hallo
Kennt sich einer von euch einwenig mit der Enstehung von Berufen aus?
Bin immo am recherchieren, kann aber so gar nichts finden.

Kamen die esten Berufe mit dem Geld? Welches waren die ersten Berufe?
Und die Kernfrage:Wofür braucht der Mensch überhaupt einen Beruf?
Selbstverwirklichung, Geld, oder wofür?
Wenn irgentjemand eine gute Seite kennt, oder mir sein gebündeltes Wissen mitteilen möchte, wäre ich sehr dankbar.

schöne grüße, morgenroth
 

erik

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
4. April 2004
1.002
Die allerersten Berufe:
Jäger und Sammler

Dann sicher irgendwann:
Schamane, Heiler, Höhlenmaler, Werkzeugmacher

Und ab der historischen Zeit und mit dem Geld sicher:
Soldat (Söldner) und Hetäre (bißchen vornehm für Nutte)
 

morgenroth

Geheimer Sekretär
6. September 2003
685
Ich stelle mir das so vor, das der Mensch irgentwann mal angefangen hat sich zu spezialisieren.Aber wann? und womit? und warum?
 

erik

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
4. April 2004
1.002
Wann?

Irgendwann in vorhistorischer Zeit.

Womit?

Die einen wurden Speerspitzenhersteller, die anderen Blaubeerensammler, wieder andere Mammutjäger und dann gabs da noch die Faustkeilklopfer.

Warum?

Weil die Menschheit irgendwann kapiert hat dass Arbeitsteilung das Leben vereinfacht.

Vielleicht war der erste Beruf auch einfach Rudelführer.
 

asamandra

Geheimer Sekretär
12. April 2003
665
Naja, mir hat mal jemand erklärt, wie's abgelaufen sein könnte. In einem Dorf hocken mal z.B. 50 Leute aufeinander. Jeder macht alles für sich selber. So, nu stellen aber 49 der Leute fest, dass z.B. die Hosen von Nr. 50 stylischer sind als die der anderen, weil der die besser machen kann, dafür kriegt der's nicht gebacken, sich anständig die Haare zu schneiden. Person 48, der rein zufällig die stylischste Frisur im Kaff hat weil er das festgestellt hat, dass er Haare schneiden ganz toll kann, geht nun zu Person Nr. 50 und beide machen einen 'Deal'. Der eine schneidet dem anderen die Haare und der andere kriegt dafür auch so ne stylische Hose. Jetzt sieht das aber Person Nr. 13, der weder ne tolle Frisur noch tolle Hosen hat, dafür das beste Brot im Kaff hinkriegt und macht mit den beiden einen Deal. Der eine kriegt lecker Brot für ne hübsche Frisur und der andere für ne stylische Hose u.s.w.u.s.f...
 

Laurin

Geheimer Sekretär
10. April 2002
602
mh, ich denke, es ist so wie bereits angesprochen....




irgendwann hat der mensch gelernt, auf zwei beinen zu gehen und mit ständig wachsender intelligenz kamen immer speziellere prozesse in gang. beispiel des faustkeils: derjenige, der ihn erfand oder früh damit anfing erarbeitete sich eine gewisse fertigkeit...können. dieses können konnte dazuführen, dass er derjenige war, dem daraufhin die zuständigkeit übergeben wurde.....noch lange vor dem geld. einfach fürs gemeinwohl der gruppe, fürs überleben. dafür haben andere das feuer gemacht, wieder andere die häute abgezogen, die tiere gejagt etc.


mit wachsender kultur kamen wieder speziellere prozesse in gang. nicht jeder konnte einen pflug bauen..nicht jeder konnte ine faß bauen, nicht jeder leder gerben, nciht jeder passende hosen nähen, nicht jeder hohlzkohle herstellen....so entstanden böttcher, schneider, gerber, köhler (lustiger weise stellt hier mancher bekanntschaften zu namen her ).


nun, dies entwickelte sich, so wie sich die fertigungsprozesse entwickelten und immer besser und präziser wurden.


ich bin der meinung, dass wir uns innerhalb dieser entwicklung selbst überholt haben und nun mächtig ins schlingern gerät.....wir haben uns für einen normalen menschen zu weit spezialisiert. für die technik und wissernschaft ganz wunderbar, aber unsere arbeit heute wird in sooooooooo viele einzelschritte zerlegt und von sooo vielen verschiedenen händen vollbracht, dass man angst bekommt....angst, es könnte jeden moment knallen und nur noch eine handvoll menschen würde es geben.....und ale könnten nur noch diesen einen vom fließband erlernten griff, oder ihre kleine zuständigkeitsgerechte aufgabe.....und das ganz ginge verloren. hoffe ihr versteht , was ich sagen mag.


es gibt so viele große firmen, mir hunderten von abteilungen, die keine namen, sondern nummern haben. das produkt geht durch alle durch, und niemand wäre in der lage, den komplette prozess alleine durchzuführen.


zu viel fortschritt verdummt......und die pizza holt man sich beim italiener...niemand weiß mehr, wie man sie selbst macht. um es nciht ganz abstakt zu lassen.


Laurin
 

morgenroth

Geheimer Sekretär
6. September 2003
685
Gestern habe ich angefangen über das Thema zu schreiben,und bin bei der ganzen Sucherei vorher auf den Punkt gekommen, den Laurin beschrieben hat. Eigentlich sollte der Beruf bzw. die Tätigkeit die man ausübt, etwas Identitätbringendes sein - Vielleicht sogar etwas Sinnbringendes. Aber die ganze Industralisierung und die Spezialisierung der Spezialisierung lassen kaum noch eine Identfizierung mit dem Eschafften zu. Von dem einzelnen wird kein Schrank mehr gebaut, sondern nur noch ein Brett des Schrankes - und das täglich. Das ist meiner Meinung nach entwüdigent, interessiert aber die profitgeile Wirtschaft nicht. Das schlimmste ist aber nicht dass die "Wirtschaft" die Menschen in eine moderne Art der Sklaverei bringt, sondern das sie sie auch ohne Skrupel aus ihr entlässt.
Es geht schon lange nicht mehr um die Ausübung eines Berufes, sondern nur noch um Arbeit.

schöne grüsse, morgenroth

P.S.: Wer weitere Informationen hat - bitte schreiben!
 

Gorgona

Erhabener auserwählter Ritter
7. Januar 2003
1.177
morgenroth schrieb:
Eigentlich sollte der Beruf bzw. die Tätigkeit die man ausübt, etwas Identitätbringendes sein - Vielleicht sogar etwas Sinnbringendes. Aber die ganze Industralisierung und die Spezialisierung der Spezialisierung lassen kaum noch eine Identfizierung mit dem Eschafften zu. Von dem einzelnen wird kein Schrank mehr gebaut, sondern nur noch ein Brett des Schrankes - und das täglich. Das ist meiner Meinung nach entwüdigent, interessiert aber die profitgeile Wirtschaft nicht. Das schlimmste ist aber nicht dass die "Wirtschaft" die Menschen in eine moderne Art der Sklaverei bringt, sondern das sie sie auch ohne Skrupel aus ihr entlässt.
Es geht schon lange nicht mehr um die Ausübung eines Berufes, sondern nur noch um Arbeit.

Hmmm ... Das kenn ich irgenswoher ...

In der Bestimmung, daß der Arbeiter zum Produkt seiner Arbeit als einem fremden Gegenstand sich verhält, liegen alle diese Konsequenzen. Denn es ist nach dieser Voraussetzung klar: je mehr der Arbeiter sich ausarbeitet, um so mächtiger wird die fremde, gegenständliche Welt, die er sich gegenüber schafft, um so ärmer wird er selbst, seine innere Welt, um so weniger gehört ihm zu eigen. (...) Der Arbeiter legt sein Leben in den Gegenstand; aber nun gehört es nicht mehr ihm, sondern dem Gegenstand. Je größer also diese Tätigkeit, um so gegenstandsloser ist der Arbeiter. Was das Produkt seiner Arbeit ist, ist er nicht. Je größer also dieses Produkt, je weniger ist er selbst. Die Entäußerung des Arbeiters in seinem Produkt hat die Bedeutung, nicht nur, daß seine Arbeit zu einem Gegenstand, zu einer äußeren Existenz wird, sondern sie außer ihm, unabhängig, fremd von ihm existiert und eine selbständige Macht ihm gegenüber wird, daß das Leben, was er dem Gegenstand verliehen hat, ihm feindlich und fremd gegenübertrifft.

Von wem war das bloss ??? :gruebel: :wink:
 

morgenroth

Geheimer Sekretär
6. September 2003
685
Genial! Ehrlich gesagt, hat mich die umherschwirrende Idee von Karl Marx schon immer begeistert, aber ich habe noch nichts - oder besser gesagt, noch fast nichts - von ihm gelesen. Ich habe ein Reclam von ihm hier rumfliegen - Manifest der Kommunistischen Partei. Sollte ich vielleicht mal den ein oder anderen Blick reinwerfen.

schöne Grüsse, morgenroth
 

Gorgona

Erhabener auserwählter Ritter
7. Januar 2003
1.177
morgenroth schrieb:
Genial! Ehrlich gesagt, hat mich die umherschwirrende Idee von Karl Marx schon immer begeistert, aber ich habe noch nichts - oder besser gesagt, noch fast nichts - von ihm gelesen. Ich habe ein Reclam von ihm hier rumfliegen - Manifest der Kommunistischen Partei. Sollte ich vielleicht mal den ein oder anderen Blick reinwerfen.

schöne Grüsse, morgenroth

Vielleicht ist dieses Forum ganz interessant für Dich. Habe es beim Suchen nach dem Textauszug gefunden. Ich denek die Beiträge passen ganz gut zu der Richtung in die Deine Arbeit geht:
http://coforum.de/index.php4?Entfremdung
 

MirEgal

Geheimer Meister
2. August 2003
170
Manche von Marx' Werken sind im Rahmen des Gutenberg-Projekts online verfügbar:
http://gutenberg.spiegel.de/autoren/marx.htm


morgenroth schrieb:
Von dem einzelnen wird kein Schrank mehr gebaut, sondern nur noch ein Brett des Schrankes - und das täglich.

Um mal darauf einzusteigen:
Neuerdings kommt man wieder vom Fließbandsystem ab, da die Manager mit der Zeit draufgekommen sind, dass sich Fließbandarbeit und einzelne Handgriffe doch negativ auf die Arbeitsmoral auswirken. :roll:

Und da zufriedene Mitarbeiter produktive Mitarbeiter sind, lernt jeder Betriebswirtschaftler die grundlegenden Begriffe


  • Job Rotation - Regelmäßiges Wechseln des Arbeitsplatzes
    Job Enlargement - Vergrößerung des Arbeitsbereiches
    Job Enrichement - Vergrößerung des Verantwortungsbereiches
    teilautonome Arbeitsgruppen - Kombination

Letzteres wäre zb in der Autoindustrie (welche ja immer ein Vorreiter in solchen Dingen ist, siehe Fließbandarbeit), dass jedes Mitglied in der Gruppe die Handgriffe beherrscht, um auch mal einzuspringen zu können und eben auch mal eine andere Rolle zu übernehmen.

Diese Entwicklung ist zwar gut und es gibt Massen an Material über Personalmanagement, die erklären, wie man Menschen im Betrieb glücklich macht. Ich frage mich aber, warum das als Neuheit gilt... Forscher klopfen sich für diese Erkenntnisse auf die Schulter (Fast so gut wie die neueste soziale Erkenntnis: Kinder brauchen Märchen). Letztendlich hängts natürlich immer vom Arbeitgeber ab.


z.B. arbeitet meine Mutter im Lebensmittelhandel als Kassiererin.

Die neuesten Auswüchse der Zentrale:
Mitarbeiter dürfen sich weder mit den Kunden noch untereinander unterhalten. Haben sich diese Leute das Gehirn aus dem Kopf studiert? Kein Wunder, dass meine Mutter kündigt.

Bevor sie noch aus dem Betrieb gemobbt wird. Schöne Techniken: sogenannte Testwägen werden geschickt. Wenn Mitarbeiterinnen etwas übersehen, werden sie vor der Kundschaft fertig gemacht (auch Mobbing genannt, soll sie zur Kündigung verleiten). Es kann ja nicht jede Tasche kontrolliert werden, sonst hagelt es Beschwerden der Kunden, und es hängt ja griffbereit in jeder Filiale die Telefonnummer des Bezirksbeauftragten. :roll:
 

Gorgona

Erhabener auserwählter Ritter
7. Januar 2003
1.177
MirEgal schrieb:
z.B. arbeitet meine Mutter im Lebensmittelhandel als Kassiererin.

Die neuesten Auswüchse der Zentrale:
Mitarbeiter dürfen sich weder mit den Kunden noch untereinander unterhalten. Haben sich diese Leute das Gehirn aus dem Kopf studiert? Kein Wunder, dass meine Mutter kündigt.

Bevor sie noch aus dem Betrieb gemobbt wird. Schöne Techniken: sogenannte Testwägen werden geschickt. Wenn Mitarbeiterinnen etwas übersehen, werden sie vor der Kundschaft fertig gemacht (auch Mobbing genannt, soll sie zur Kündigung verleiten). Es kann ja nicht jede Tasche kontrolliert werden, sonst hagelt es Beschwerden der Kunden, und es hängt ja griffbereit in jeder Filiale die Telefonnummer des Bezirksbeauftragten. :roll:

Kann es sein, dass Deine Mutter bei Walmart gearbeitet hat?
Diese "Arbeitsmoral" ist mir seit ca. 1 Jahr nämlich hier in Düsseldorf nur von Walmart bekannt. Ich hoffe doch nicht, dass sich dass jetzt schon auf die anderen Supermarktketten ausgewirkt hat. :roll: :evil:
 

MirEgal

Geheimer Meister
2. August 2003
170
Nein, sie arbeitet beim Spar/Österreich. Kann aber durchaus sein, dass diese miteinander verbunden sind, mir fehlt da gerade der Überblick.

Es sind die Feinheiten: während es früher noch ein Vieraugengespräch im Büro gab, werden der Mitarbeiterin mittlerweile ihre Fehler vor der Kundschaft aufgezählt.
 
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