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Billiglohnland Deutschland

IMplo

Geheimer Meister
22. August 2003
352
ps.:

Du nennst Dich sicher nicht umsonst "ein Liberaler";

dann komm doch mal mit Vorschlägen rüber, wie sich die liberale Klientel an der Verbesserung der Steuer- und Sozialsituation beteiligen soll?

Und fang bitte nicht mit Bürgergeld an, denn das bezahlt wieder mal der (noch) abhängig Beschäftigte zuallererst.

Greetz!
IMplo
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
@ IMplo:

Nun, ich glaube, daß sowohl Einnahmen als auch Ausgaben des Staates ständig gestiegen sind. Kennst Du vielleicht eine Quelle für die Haushalte seit Gründung der Bundesrepublik? Die Ökosteuer übrigens ersetzt nicht steuerausfälle, sondern soll die Rentenbeiträge senken, und die Zigarettensteuererhöhung fließt unter anderem in die Auslandseinsätze der Bundeswehr.

Was das Steuersystem angeht, so sollte es so simpel wie möglich sein. Wenn man alle Ausnahmetatbestände konsequent striche und alle Einkommensarten gleich besteuerte, würde das sicher auch die Klientel der FDP treffen, der einzigen fast liberalen Partei Deutschlands...

Auf lange Sicht führt aber nichts an Steuersenkungen und Ausgabenkürzungen vorbei. Es gehört möglichst wenig Geld in die Hände des Staates. Wenn es gelänge, den Haushalt nachhaltig zu kürzen, könnte man eventuell mit einer einzigen Steuer, einer Grundsteuer auskommen. Deren Erhebung wäre nahezu völlig ohne Bürokratie und Kosten möglich.

Maschinensteuer. Natürlich war meine Antwort ein wenig spöttisch.

All unseren Wohlstand verdanken wir doch Maschinen, angefangen mit Wasserrädern und Spinnmaschinen. Seit Jahrhunderten nehmen uns die Maschinen mehr und mehr Arbeit ab, und es geht uns nicht schlechter, sondern besser dadurch. Du siehst nur den entlassenen Arbeiter. Sein Kollege arbeitet aber dank der Maschine produktiver und verdient mehr Geld, der Konsument bekommt die Ware billiger, und der Unternehmer, dem mehr Gewinn bleibt, ist auch ein Mensch. Jahrhundertelang haben die wegrationalisierten Arbeiter anderweitig eine Beschäftigung gefunden, in neuen Branchen, wenn nicht überhaupt dank der Maschine nicht ein Arbeiter wegfiel, sondern die Produktion erhöht wurde.

Eine Maschinensteuer würde die Maschine weniger rentabel machen und all die Vorteile für Unternehmer, Arbeiter und Konsument schmälern. Schlimmstenfalls würde sie den Einsatz der Maschine und damit den Fortschritt ganz verhindern.

Auch ist nicht einzusehen, wieso der Unternehmer für den Arbeiter sein Leben lang verantwortlich sein soll. Ich bin ja auch nicht für die Handwerker verantwortlich, die ich kommen lasse. Sie erfüllen ihren Auftrag, ich bezahle sie, und dann müssen sie sehen, wie sie weiterkommen.

Natürlich ist die momentane hohe Arbeitslosigkeit ein schwerwiegendes Problem. Sie liegt aber nicht an den Maschinen, und sie läßt sich nicht finanzieren, indem man dem Unternehmer quasi verbietet, seine Belegschaft zu reduziern. Dann bräuchten wir auch Schutzzölle... Schuld an der Arbeitslosigkeit sind gesetzliche Regelungen, die die Beschäftigung eines Arbeiters einerseits, die Arbeit andererseits, unrentabel machen.

Noch ein Wort zur Steuerhinterziehung: Die gibt es selbstverständlich. Deine Aussage war aber so formuliert, als ob sie unter Selbständigen allgemein üblich wäre. Aber vergessen wir das, wir müssen das, denke ich, nicht so zerpflücken.

Übrigens können auch abhängig Beschäftigte problemlos Steuern hinterziehen: Man nennt das Schwarzarbeit, und sie ist gar nicht so selten.
 

IMplo

Geheimer Meister
22. August 2003
352
Ich stimme Dir völlig zu, was die Praxis der Steuererhebung angeht.

Schon lange denke ich, daß hier eine deutliche Vereinfachung her muß und die "was weiß ich wievielen" Ausnahmen gehören in den Müll.
Sicher ist es übertrieben zu erwarten, eine Arbeitsstelle habe nie gekündigt werden zu dürfen. Andererseits ist es schlicht und ergreifend hoch unanständig, Subventionen und Abschreibungsmöglichkeiten in hohem Umfang zu nutzen, aber bei guten Gewinnen gleichzeitig Entlassungen vorzunehmen, ohne daß es aktuellen Anlaß dazu gibt....da wäre es besser, die Arbeitnehmer auch von vorneherein auf Zeit einzustellen. So würde der Begriff "Flexibilisierung der Arbeitszeiten" deutlich an schlechtem Beigeschmack verlieren.


Zu den Maschinen stimme ich Dir teilweise zu und teilweise nicht, denn es hat sich auch die Qualität geändert...man kann doch deutlich sehen, daß mit den Computern, der digitalen Zeit, eben vor allem schlecht Ausgebildete auch längerfristig auf der Strecke bleiben. Das ist der Unterschied zur Zeit der Webstühle usw. Es muß also besonders auf dem Bildungssektor viel getan werden und hier erachte ich jeden Euro als sinnvolle Investition. Dabei ist es völlig egal, um welchen Bildungsweg es sich handelt.

Es kommt entscheidend hinzu, daß auch der Sinn ewigen Wachstums als Grundlage einer Volkswirtschaft nicht mehr so sorglos gesetzt werden kann. Das nicht einmal als Konsequenz aus wirtschaftlichen Gründen, sondern aus vor allem ökologischen Gründen.

Der Kapitalismus bedarf einer neuen Strategie in dieser Hinsicht, denn wir wachsen den Planeten kaputt, ohne dessen ökologisches Funktionieren wir jede Grundlage verlieren...der Hinweis auf Globalisierung und internationalen Kostendruck bedeutet in diesem Zusammenhang u.a. leider auch die Inkaufnahme der weiteren Zerstörung nicht nur der Umwelt hierzulande, sondern den gesteigerten Export dieses Problems. Von der Steigerung der inländischen Arbeitslosigkeit nicht zu sprechen.

Du sprichst Schutzzölle an...

Ich bin natürlich nicht ein Freund dieser Praxis von der Idee her, aber manchmal heiligt der Zweck durchaus die Mittel. Was spricht dagegen, um einen allgemeinen Lebensstandard und sozialen Status Quo bspw. in Europa zu halten, sich mit Zöllen zu schützen? Man darf hier nicht außer Acht lassen, daß Globalisierung auch Machtkonzentration zugunsten der Global Player mit sich führt. Diese sind aber nicht die Souveräne der Völker, sondern kapitalistische Unternehmungen, die ihre Existenz auch selbst mit dem eigenen Profit begründen und danach lange nichts mehr gelten lassen. Dem ist im Interesse der Selbsbestimmung der Nationen entgegenzuwirken.

Greetz!
IMplo
 

Paran

Vorsteher und Richter
30. November 2003
795
@ Ein Liberaler

Dem ist nichts hinzuzufügen. Man hat im Verlauf der Geschichte immer wieder gesehn, dass Staaten die versucht haben den Fortschritt zu verhindern um negative Nebeneffekte des Fortschritts zu vermeiden auf kurz oder lang kollabiert sind bzw. innerhalb kürzester Zeit sich anpassen mussten.
 
D

deLaval

Gast
Die Ökosteuer übrigens ersetzt nicht steuerausfälle, sondern soll die Rentenbeiträge senken,
8O
Und ich dachte die hieße "Öko" weil sie dem Umweltschutz zu gute kommen sollte...

Wenn man alle Ausnahmetatbestände konsequent striche und alle Einkommensarten gleich besteuerte, würde das sicher auch die Klientel der FDP treffen, der einzigen fast liberalen Partei Deutschlands...
Das ist schon Richtig, aber eine Familie mit 10.000Euro im Monat kann leichter auf 30% verzichten als eine die 1.000Euro hat.

Herr Schröder, den ich ansich wenig schätze hatte schon Recht, als er sagte, "jemand mit dem Gehalt eines Bundeskanzlers braucht kein Kindergeld". Aber das nur am Rande...

Es gehört möglichst wenig Geld in die Hände des Staates.
Und wer bezahlt Krankenhäuser, Straßenbau, Kindergärten, Altenheime, Hilfseinsätze, etc.?

All unseren Wohlstand verdanken wir doch Maschinen,
Na, die gewissenlose Ausbeutung anderer Länder und der Natur tragen wohl auch dazu bei...

Schlimmstenfalls würde sie den Einsatz der Maschine und damit den Fortschritt ganz verhindern.
Was letzten Endes auch eine Art von Fortschritt sein könnte.

Ich bin ja auch nicht für die Handwerker verantwortlich, die ich kommen lasse. Sie erfüllen ihren Auftrag, ich bezahle sie, und dann müssen sie sehen, wie sie weiterkommen.
Der Handwerker plant aber auch ganz anders als ein Arbeitnehmer, oder nicht? Ein Arbeitnehmer kann keinen zweiten Job annehmen und dann ggf. wen Einstellen um mit der Arbeit hinterher zu kommen. Schlechter Vergleich...

adfag
 

Paran

Vorsteher und Richter
30. November 2003
795
Schutzzölle wären absoluter Müll, denn die WTO würde 1. eingreifen und 2. würde man damit die Entwicklungsländer treffen die derzeit sowieso schon Probleme damit haben ihre Waren (Rohstoffe) anzubringen
 

IMplo

Geheimer Meister
22. August 2003
352
@Paran:

Sicher ist das nicht die ideale Lösung...aber ehe ich die dritte Welt auch noch zerstöre und weltweite Macht in weltweit agierenden Konzernen konzentriere, bin ich bereit, die WTO vor den Kopf zu stoßen.

Wie bedeutend internationale Repräsentanten der Regierungen (UNO) sind, haben wir ja gerade erst mit der "Debattierklub" Episode G.W.Bushs vorgeführt bekommen.

Davon abgesehen, haben die Drittweltländer nicht das Problem, Rohstoffe loszuwerden, sondern sie haben das Problem, dafür keine angemessenen Preise zu erhalten und werden somit zur Finanzierung eines noch größeren Abstandes zur "ersten Welt" mißbraucht.


Greetz!
IMplo
 

Paran

Vorsteher und Richter
30. November 2003
795
@IMplo

Der WTO kann man nicht so einfach vor den Kopf stoßen, denn sobald sie ein Land verurteilt, sind alle anderen Länder berechtigt Strafzölle gegen dieses Land zu verhängen und glaub mir diese Strafzölle würden die Wirtschaft so hart treffen, dass wir das sehr schnell rückgängig machen würden.

Diesen staatlichen Egoismus gibt es übrigens nicht nur in den USA, denn 50 % des Budgets der EU wird für die Förderung bzw. Subvention der Landwirtschaft verwendet.
 

IMplo

Geheimer Meister
22. August 2003
352
@paran: wenn man als EU handelte, ist das durchaus nicht unbedingt so.

Aber wie ich schon sagte, sind Schutzzölle keine gute Lösung. Dennoch sollte es Möglichkeiten geben, soziale Errungenschaften zu bewahren und nicht der "Globalisierung" oder "internationalem Kostendruck" zu opfern.

Ich habe Wirtschaftswissenschaften nicht studiert, aber evtl. gibt es ja hier Ideen unter uns, die praktikabler erscheinen und im Sinne der Bewahrung der Umwelt und sozialer Errungenschaften zielführend sind?

Ich würde mich über solchen Input sehr freuen.

Greetz!
IMplo
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
Ein_Liberaler schrieb:
Maschinensteuer. Natürlich war meine Antwort ein wenig spöttisch.

All unseren Wohlstand verdanken wir doch Maschinen, angefangen mit Wasserrädern und Spinnmaschinen. Seit Jahrhunderten nehmen uns die Maschinen mehr und mehr Arbeit ab, und es geht uns nicht schlechter, sondern besser dadurch. Du siehst nur den entlassenen Arbeiter. Sein Kollege arbeitet aber dank der Maschine produktiver und verdient mehr Geld, der Konsument bekommt die Ware billiger, und der Unternehmer, dem mehr Gewinn bleibt, ist auch ein Mensch. Jahrhundertelang haben die wegrationalisierten Arbeiter anderweitig eine Beschäftigung gefunden, in neuen Branchen, wenn nicht überhaupt dank der Maschine nicht ein Arbeiter wegfiel, sondern die Produktion erhöht wurde.

Eine Maschinensteuer würde die Maschine weniger rentabel machen und all die Vorteile für Unternehmer, Arbeiter und Konsument schmälern. Schlimmstenfalls würde sie den Einsatz der Maschine und damit den Fortschritt ganz verhindern.

Auch ist nicht einzusehen, wieso der Unternehmer für den Arbeiter sein Leben lang verantwortlich sein soll. Ich bin ja auch nicht für die Handwerker verantwortlich, die ich kommen lasse. Sie erfüllen ihren Auftrag, ich bezahle sie, und dann müssen sie sehen, wie sie weiterkommen.

Natürlich ist die momentane hohe Arbeitslosigkeit ein schwerwiegendes Problem. Sie liegt aber nicht an den Maschinen, und sie läßt sich nicht finanzieren, indem man dem Unternehmer quasi verbietet, seine Belegschaft zu reduziern. Dann bräuchten wir auch Schutzzölle... Schuld an der Arbeitslosigkeit sind gesetzliche Regelungen, die die Beschäftigung eines Arbeiters einerseits, die Arbeit andererseits, unrentabel machen.

technischer fortschritt ist natürlich nicht unbedingt was schlechtes... ich habe gern einen computer und wenn ich in einer fabrik keine riesenlasten stemmen muss und mein kreuz nicht immer in der gleichen weise verrenken muss, dann bin ich der maschine, die das macht schon dankbar....

doch sehen wir den tatsachen doch ins gesicht... die fortschreitende technisierung hand in hand mit globalisierung und einer stolz angeschwollenen weltbevölkerung sorgt für eine umverteilung der arbeitskraft bzw. stellenweise zu einer massiven vernichtung von arbeitsstellen...

offenbar brauchen wir in deutschland viele millionen menschen nicht mehr um eine gewisse wirtschaftliche leistungskraft aufrecht zu erhalten... das geht nicht nur uns so.. das ist in japan, in den usa, und in wohl den meisten industrienationen nicht anders....

heerscharen von billigarbeitern sind ideale zulieferer für gewisse zweige der wirtschaft.... so mancher schlosser wird von industrierobotern ersetzt... ein lagerist langt oftmals schon aus um die verwaltung mithilfe von computern und fahrbaren robotern zu übernehmen...

wenn der vollelektronische superarkt realität wird brauchen wir eine vielzahl der verkäufer und verkäuferinnen nicht mehr.. internetshops arbeiten mit einem minimum an personal...

das ist nicht unbedingt schlecht... aber es ist eben eine realität...

ich denke es wird zeit, dass wir uns damit abfinden, dass ein gewisser teil der bevölkerung einfach nicht mehr arbeiten muss, nicht mehr arbeiten kann, weil es einfach nichts zu tun gibt...

( es handelt sich nicht um 4,3 millionen... nimmt man alle mit hinzu, die aus der statistik fallen, weil sie schon zu lange arbeitslos sind, weil sie in maßnahmen gebunden sind oder weil sie mit ich-ags auf das auslaufen ihrer fördermittel warten, dann schätze ich die zahl der arbeitsfähigen aber letztlich beschäftigungslosen bevölkerung auf vielleicht 6 oder 7 millionen )

eine maschinensteuer wäre also meiner meinung nach schon gerechtfertigt.. nicht um den arbeitgeber zu bestrafen sondern um dem von den verdienstquellen ausgeschlossenen bürger zu ermöglichen einer anderen wichtigen rolle innerhalb einer volkswirtschaft nachzukommen... konsumieren....

wir sind eine konsumgesellschaft und ein heer an arbeitslosen und armen führt zu dem was unsere "obristen" so schön ignorant als "konsumboykott" bezeichnen... in der realität ist es doch viel eher so, dass die menschen einfach nicht mehr konsumieren können....

was kann ich mir noch leisten?

vieles von dem was ich mir gern geleistet hätte ist einfach nicht mehr drin...

ich denke man muss volkswirtschaften als ein ganzes verstehen... isoliert nur die industrie und die wirtschaft im auge zu haben, dabei aber den binnenmarkt und den heimischen konsumenten außen vor zu lassen ist fatal.

das problem ist meiner ansicht nach das fortgeführte festhalten an überkommenen volkswirtschaftlichen theorien... es kann nicht ewig wachstum geben... der planet ist endlich.. das heißt die resourcen sind endlich... geld kann nicht einfach aus dem nichts generiert werden... doch trotzdem fordert das derzeitige system wachstum, wachstum und nochmal wachstum... das kann nichts werden....

ein bürgergeld fände ich sicherlich nicht verkehrt.. wer nicht arbeiten will der solls halt lassen.... warum auch nicht.. es wird sich schon einer finden der sich ein paar kröten dazu verdienen möchte... dennoch kann man den der nicht arbeiten will nicht einfach verrecken lassen und konsument ist dieser "arbeitsverweigerer" allemal... wer keine arbeit findet, darf nicht bestraft werden indem man von ihm verlangt jeden noch so beschissenen und sinnlosen job anzunehmen für den er unter umständen so geeignet ist wie die kuh zum fliegen... es wird sich schon jemand finden, der es tut..

kennt jemand einen sektor in dem es an arbeitskräften ernsthaft mangelt.. es sei denn man zieht arbeiten mit in betracht die so schlecht bezahlt werden, dass es an sklaverei grenzt?

unser staat müßte nicht so pleite sein...

wenn ich mir den irrsinn täglicher staatsausgaben ansehe, dann bin ich davon überzeugt, dass nur ein wenig vernunft milliarden pro jahr sparen könnte...

ich sage nur agentur für arbeit... ein webprojekt, dass über 150 millionen euro kostet? kann sich jemand ernsthaft vorstellen, dass es das nicht billiger gibt? ich komme aus der branche und kann mit bestimmtheit sagen, dass das webprojekt der agentur für arbeit keine million wert ist... nicht eine...

ich weiß von diversen schreibtischnachkaufaktionen in ämtern.. da wurden schreibtische für 500 euro das stück bestellt und anschließend wurden sie verschenkt... wiel sie der eu-norm nicht entsprachen .... anschließend wurden wieder neue schreibtische gekauft.. ich habe einen der alten schreibtische, die man unbedingt ausmustern musste... ich habe dieses möbel seit drei jahren und es wird noch weitere jahre bei mir stehen... kurzum... es erscheint mir keinen grund zu geben weshalb man das möbel überhaupt ausmustern musste.... ein zeitloses büromöbel... pragmatisch im design.. praktisch im gebrauch... kaum zu verbessern ( leute wir reden von einem schreibtisch... welche anforderungen kann man an so ein ding stellen? )
mir fällt da die bundeswehr ein, die lieber für uralte it-systeme festplatten mit seltenheitswert einkauft ( die dinger sind einfach ein vielfaches teurer als herkömmliche, handelsübliche festplatten mit der zehnfachen speichergröße weil sie praktisch in keinem computer mehr verbaut werden... es werden nur noch ganz wenige von den alten dingern hergestellt... ) anstatt für einen tick weniger geld einfach neue geräte einkauft...
mir fallen da noch viele solche beispiele ein... wie etwa die brücke, die mann über stillgelegte geleise gebaut hat..

all das kostet milliarden... jahr für jahr der gleiche irrsinn..
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
wäre so ein bürgergeld überhaupt finanzierbar?

wie hoch sollte man es ansetzen? 500€? mal 80 mio? 40 mrd im monat... ham wer so viel? dafür würde sich der verwaltungsaufwand reduzieren, auf, sagen wir, einen studenten und ein raubkopiertes excel.

bürgergeld... wenn ichs mir so überlege... dann wär ich stolz auf dich, deutschland. aber so richtig. und mit jedem euro, den das bürgergeld höher angesetzt werden kann, stolzer. wäre doch ein prima indikator für wirtschaftliche potenz eines landes. besser als bip und bap.
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
antimagnet schrieb:
wäre so ein bürgergeld überhaupt finanzierbar?

wie hoch sollte man es ansetzen? 500€? mal 80 mio? 40 mrd im monat... ham wer so viel? dafür würde sich der verwaltungsaufwand reduzieren, auf, sagen wir, einen studenten und ein raubkopiertes excel.

bürgergeld... wenn ichs mir so überlege... dann wär ich stolz auf dich, deutschland. aber so richtig. und mit jedem euro, den das bürgergeld höher angesetzt werden kann, stolzer. wäre doch ein prima indikator für wirtschaftliche potenz eines landes. besser als bip und bap.

anstatt des raubkopierten ms-tools nehmen wir ein opensource-tool mit gleichem leistungsspektrum (openoffice läßt grüßen ) ;) und ansonsten wäre deine idee des bürgergelds als eine art indikator für wohlstand eine sehr hübsche idee....

nur...

ein großes NUR .... zu finanzieren ist das natürlich realistischerweise nicht .... .jedenfalls nicht in unserem derzeitigem system.... bei aller sympathie, die ich für diese idee ansonsten habe...

im prinzip müßten wohl auch die zusätzlichen verdienste sinken.. würde jeder 500€ bekommen müßte ja gerade die arbeitgeber in die allgemeinheit investieren.... das heißt aber ( man will ja die arbeitgeber nicht zur aufgabe zwingen ) dass die löhne deutlich niedriger sein müßten... wenn ich also für 35 stunden die woche vorher 1400 netto bekommen habe, so bekomme ich jetzt nur noch 900 netto... der arbeitgeber zahlt aber im prinzip genauso viel wie vorher... nur eben jetzt auch in die bürgergeldkasse...

ob die spareffekte, die durch vernunftbegabtere haushaltspolitik entstehen dann genug geld einbringen würden um den großen rest an geld aufzubringen, der nicht von der wirtschaft erbracht werden kann ist natürlich fraglich.. zumal ja zu befürchten ist, dass die globalisierungseffekte weiterhin für industrieabwanderung und lohnkonkurrenz führen würden ...

das bürgergeld ist wohl eine schöne utopie...
 

IMplo

Geheimer Meister
22. August 2003
352
Ich kann mich da nur anschließen, denn ein Bürgergeld ist eine gerechte Form der Unterstützung für Bürger mit niedrigen Einkommen aus Arbeit- oer -slosigkeit...

Da wir aber zum Beispiel in Köln für eine 28qm-Wohnung warm durchschnittlich 380 Euro zahlen, ist eine Höhe von z.B. 500 Euro noch zu gering, um einen Lebensunterhalt zu bestreiten.

Ich denke, 800 Euro müßten es schon sein.
Frage: wer geht denn dann noch 40 h die Woche malochen für die paar Euro Differenz?

greetz!
IMplo
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
das bürgergeld ist KEINE utopie!

interessante argumente und finazierungsvorschläge hier:

Die Zukunft heißt Bürgergeld

http://www.attac.de/forum/viewtopic.php?t=502

BÜRGERGELD

Eine soziale Grundsicherung in der Leistungsgesellschaft

http://www.uni-ulm.de/uni/fak/zawiw/buergergeld.html

BÜRGERGELD

Eine soziale Grundsicherung in der Leistungsgesellschaft

http://www.uni-ulm.de/~hpelzer/BG/Text/Seite_3.html
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Tja, wäre Bürgergeld finanzierbar?

Natürlich müßte man über die genauen Beträge diskutieren, aber machen wir doch mal eine Beispielrechnung auf.

400 € kriegt jeder.

Nochmal 400 e darf er zuverdienen.

Für jeden weiteren € werden 33 Cent vom Bürgergeld abgezogen.

Ab 1600 € Bruttoeinkommen (3 x 400 +400) bekommt man kein Bürgergeld mehr.

Bei höherem Verdienst fängt das Steuerzahlen an.

Von 40 Stunden malochen für ein paar € Differenz kann da keine Rede sein - man hat 1200 € mehr.

Bürgergeld fließt also nur an die, die weniger als 1600 € brutto verdienen, wobei alle Einkommensarten angerechnet werden, auch Mieten, Zinsen usw. Längst nicht alle Bürgergeldbezieher bekommen das volle Bürgergeld. Arbeitslosengeld, Sozialhilfe, Rente (z.Z. zu 30% steuerfinanziert), Kindergeld fallen weg, ebenso ein Großteil der Verwaltungskosten.

Ganz so unfinanzierbar ist es nicht mehr, wenn man es so betrachtet.

Natürlich kann man von 400 € nicht herrlich und in Freuden leben, aber in einer Wohngemeinschaft oder einer Familie sollte es möglich sein. Für das Alter müßte man zusätzlich selbst vorsorgen, und im Köln oder München muß man nicht unbedingt wohnen.

forcemagick hat ein paar schöne Beispiele genannt, wie der Staat Geld verschwendet. Diese Verschwendung kann man nicht abstellen, es hilft nichts, als dem Staat möglichst wenig Geld und möglichst wenige Aufgaben anzuvertrauen. Autobahnen wären wie Post und Telekommunikation besser in privaten Händen, in Frankreich klappt das doch schon immer. In Privatschulen könnten die Eltern den Lehrplan bestimmen und müßten sich von keinem Berlusconi in die Erziehung pfuschen lassen - und das Bürgergeld von je zwanzig Kindern wird ja wohl ausreichen, einen Lehrer zu bezahlen und die Schule in schuß zu halten.

Schutzzölle - sie schützen nicht die sozialen Errungenschaften, die teils sowieso eher zweifelhaft und jedenfalls fehlkonstruiert sind. (Die beste soziale Errungenschaft wäre ohnehin ein Gehalt, von dem man leben kann.) Schutzzölle schützen immer nur eine bestimmte Branche auf Kosten der Konsumenten. Das Wohl der Konsumenten ist es aber, was dem eher schwammigen Begriff des Gemeinwohls noch am nächsten kommt. Das Geld, das der Konsument aufbringen muß, um Bauern und Kohlekumpel zu unterstützen, kann er nicht in zukunftsträchtige Arbeitsplätze investieren

Geht uns die Arbeit aus? Ich meine, nein. Es fallen nützliche Abeitsplätze weg, weil sie nicht mehr zu finanzieren sind. Straßenreiniger, Haushaltshilfen, Gärtner, Gepäckträger und andere Geringqualifizierte sind doch nicht von Maschinen abgelöst worden, oder nur zum Teil, man kann sie einfach nicht mehr bezahlen. Außerdem werden neue Arbeitsplätze in Branchen geschaffen, die man sich vor wenigen Jahren noch gar nicht vorstellen konnte, und es werden noch neue Branchen entstehen.

Staatliche Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen aber sind kontraproduktiv. Sie lassen Kapital in Branchen fließen, die eigentlich nicht gebraucht werden, und schaden so doppelt - indem dem einen sein Geld abgenommen wird und indem der andere, dem er es gegeben hätte, es nicht bekommt.

Die WTO ist eine durchaus mächtige Organisation. Sie hat Bush II gezwungen, seine Stahlzölle zurückzunehmen und setzt zur Zeit, glaubve ich, die USA wegen ihrer Baumwollbeihilfen unter Druck. Eigentlich ist sie aber überflüssig. Wir könnten einfach unsere Grenzen öffnen und uns über billige Baumwolle freuen, während die Stahlzölle über kurz oder lang von den amerikanischen Verbrauchern gekippt worden wären, die billigen europäischen Stahl viel lieber haben als teueren einheimischen.

Grenzen des Wachstums? Ich glaube nicht daran. Die Menschheit stellt das Wachsen langsam ein, und in Zukunft werden wir pro Nase weit weniger Energie und Rohstoffe verbrauchen - dafür werden die ansteigenden Preise sorgen, sobald irgendetwas wirklich knapp wird. Einstweilen ist Wachstum unsere einzige Chance. Die Menschen in der Dritten Welt brauchen dringendst Straßen und Wasserleitungen, Kläranlagen, Wohnraum, Bildung, alles mögliche. In Afrika wird niemand Kupferkabel legen, man wird gleich mit Glasfasern und Mobilfunk einsteigen, Leitungsrohre werden aus neuen Werkstoffen bestehen...

Vor fünfzig Jahren wäre die Vorstellung von einem Computer auf jedem Schreibtisch absurd gewesen, heute stellen wir die Dinger mit einem winzigen Bruchteil des Materials und der Kosten her - so wird es weitergehen, wenn man die Innovationskraft der privaten Unternehmen nicht fesselt.

@ deLaval:

Die Ökosteuer erfüllt, nein, soll zwei Zwecke erfüllen. Erstens den Energieverbrauch senken, zweitens die Rentenkasse füllen. Leider widersprechen sich die beiden Ziele. Hinzu kommt, daß einige besonders energiefressende Branchen Ausnahmeregelungen durchgesetzt haben.

Zur gleichen Besteuerung: Ich habe nicht geschrieben, daß für jede Einkommenshöhe derselbe Satz veranschlagt werden soll. Es sollen lediglich alle Ausnahmen beseitigt und alle Einkommensarten, Lohn, Gehalt, Zinsen, Mieten, Pachten, Dividenden, Gewinne etc. gleich behandelt werden. Allerdings würde ich eine flat tax tatsächlich für richtig halten - gut geraten! Natürlich gehören großzügige Freibeträge dazu, im o.a. Beispiel Bügergeld 1600 € pro Kopf...
 

IMplo

Geheimer Meister
22. August 2003
352
@liberaler:

Dein Rechnungsmodell zum Bürgergeld gefällt mir soweit sehr gut und so wäre es auch handlebar....auf diese Weise würde der Anreiz, zu Arbeiten gewahrt bleiben und einiges an Bürokratie fiele, im Konzert auch mit Steuervereinfachungen, weg.

Arbeitsbeschaffungen und Subventionen für Kumpel oder Überschussproduzierende Lanmdwirte waren auch meines Erachtens immer schon ausgemachter Unfug. Insbesondere dann, wenn Butter oder Tomatenberge lieber im Meer versenkt werden, als an Bedürftige zu gehen! DAS habe ich nochh nie verstanden, denn bei allem wirtschaftlichen Denken: wer Lebensmittel vernichtet, um Preise zu halten, muß sich nach seiner Moral im Sinne der Mitmenschlichkeit fragen lassen.

Schutzzölle sind natürlich nie eine gute Lösung und wohl eher ein politisches Druckmittel auf internationaler Bühne.

Juchu Europa! Die USA werden in der Perspektive solche Maßnahmen auch weniger ergreifen können, denn wenn die künftige (und hoffentlich erstarkte und homogen arbeitende) EU dann mit Maßnahmen reagiert, dann sind das roundabout 455Mio Konsumenten, die das tun...ein Markt, auf den nicht einmal die USA verzichten können. Zudem ist es meines Meinung nach nur eine Frage der Zeit, bis auch die Ukraine, etc dazustoßen werden ;)

Zum Wachstum: Dein Wort in Gottes Ohr! Ich bin mir nicht so sicher, daß das mit der Selbstregulierung des Wachstums so funktioniert, die Selbstregelung des Marktes funktioniert eben leider nicht immer...

Zu "man muß nicht in Köln oder Berlin wohnen": Nein, muß man nicht, aber die Arbeitswege werden davon auch nicht kürzer. Sollten zur Finanzierung des Bürgergeldes aber auc h Einkünfte aus Immobilien herangezogen werden, wäre an der richtigen Stelle ein Schritt getan. Denkbar sind auch festgesetzte Mietspiegel, denn manches heutzutage ist lediglich noch mit dem Begriff "Wucher " zu bezeichnen, wie eben dieser Preis von 380 euro für 28qm für lange nicht renovierten und energie-ineffzienten Altbau. Hier wäre es evtl. eine Lösung, daß man einen "Maximalgewinn" festlegt, der aus einem Mietobjekt gezogen werden darf, der sich aus Betriebs-, Instandhaltungs- und Modernisierungskosten (tatsächlichen Kosten) als Parametern ergibt. So würde man manchem Miethai das Wasser abdrehen.

Sooo, liebe Leute, und nun brauchen wir nur noch die wählbare Partei, die ein solches Bürgergeld und Steuervereinfachungsmodell festschreibt und garantiert, bei Nichteinlösung, sofort zurückzutreten.

Denn schöne Reden haben wir alle genug gehört. Es wird Zeit, daß Politiker vor allem für die Wahrhaftigkeit und Durchsetzung gegebener Versprechen auch strafrechtlich verfolgbar sind!

Greetz!
IMplo
 

_Dark_

Ritter Rosenkreuzer
4. November 2003
2.666
Ein_Liberaler schrieb:
In Privatschulen könnten die Eltern den Lehrplan bestimmen
offtopic.
sorry, aber das ist echt das nutzloseste, was ich jemals gehört habe.
meinst du das ernst?
wie sollen denn laien, die überhaupt keine ahnung von der materie haben, sowas können?
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Miethaie? Ja, warum kommen die denn mit ihren unverschämten Forderungen durch? Doch wohl, weil Wohnraum fehlt. Und dann schauen wir uns München an: Kein Gebäude darf die Türme der Frauenkirche überragen. Billige Hochhauswohnungen sind damit schon mal ausgeschlossen. Auch in Köln wüten die Denkmalschützer zur Zeit gegen ein paar geplante Hochhäuser.

Von staatlich kontrollierten Mieten halte ich gar nichts. Wenn ich nicht mit hohen Gewinnen rechne, baue ich kein Mietshaus. Ich investiere eher weniger in den Erhalt bestehenden Wohnraums, denn wenn ich meinen Gewinn nicht durch Mieterhöhungen aufbessern kann, dann eben durch Senken der Kosten - so entstehen Slums, und so ist es in New York und Washington abgelaufen.

Nein, die Gesetze des Marktes kann man nicht mal eben außer Kraft setzen.

Übrgens ging es ja darum, daß man sich mit 4 - 500 € Bürgergeld keine Kölner Wohnung leisten kann, und wer nichts dazuverdient, hat wohl keinen Kölner Arbeitsplatz, der seine Anwesenheit erfordert.

Zu den Eltern und den Lehrplänen: Die Eltern sollten zumindest in der Lage sein, die Qualität verschiedener Schulen zu unterscheiden. In unserer Stadt mit ihren vier Gymnasien und der Gesamtschule gab es jedenfalls eine klare Hierarchie. Jeder wußte, welches der Gymnasien am meisten bot, und auf welches man die Kinder schickte, die an den beiden besseren zu scheitern drohten. Na, und auf die Gesamtschule wurde sowieso nur geschickt, wem man das Gymnasium nicht zutraute.

Man kann die Schule seiner Kinder genauso gut nach ihren bisherigen Leistungen auswählen, wie man ein Auto anhand der Pannenstatistik auswählen kann.

An jeder Schule werden zumindest einige Schüler interessierte und kompetente Eltern haben, die die Lehrpläne im Auge behalten, und die die anderen auf Defizite aufmerksam machen können. Neue Fächer, sei es Informatik, sei es Hauswirtschaft, können an einzelnen Schulen schnell und unbürokratisch eingeführt werden, bei Erfolg können andere nachziehen. Den jahrelangen bürokratischen Vorlauf gäbe es nicht mehr. Eine eigenmächtige, überraschende Lehrplanänderung wie in Italien jetzt gescheitert, wäre dagegen völlig unmöglich den Kunden gegenüber.
 
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