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Chávez muß sterben wie ein Hund!

vonderOder

Auserwählter Meister der Neun
24. November 2004
934
agentP schrieb:
Was Chile in den 70ern mit der wirtschaftlichen Situation in Venezuela 2006 zu tun?
was hatten die Verstaatlichungen in Chile in den 70gern, und was habe die Verstaatlichungen in der letzten Zeit in Venezuela mit den Interessen der USA zu tun?
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Keine Ahnung. Erklär du es mir?
Die amerikanischen Interessen dürften in erster Linie beim Erdöl liegen aber genau da nimmt ja die staatliche Beteiligung in den letzten Jahren eher ab als zu:
20000 politisch unzuverlässige Ingenieure, Geologen, Manager und Geschäftsführer wurden damals entlassen. Seither geht es mit PDVSA bergab. Vor der politischen Säuberung förderte Venezuela täglich 3,4 Millionen Barrel Öl. Jetzt sind es nur noch 2,6 Millionen Barrel, mit einem schrumpfenden Anteil der Staatsfirma – 1,5 Milliarden – und einem wachsenden Anteil ausländischer Multis. Der Grund sind nicht etwa schwindende Vorkommen, sondern das fehlende technische Know-how der PDVSA. Die Financial Times berichtete, dass Venezuela, nominell der fünftgrößte Erdölexporteur der Welt, seit dem Sommer 100000 Barrel Rohöl am Tag für insgesamt 2 Milliarden Dollar in Russland einkauft, um bestehende Verträge zu erfüllen und Konventionalstrafen zu vermeiden.
Auch sonst ein aufschlussreicher Artikel in Gänze zu finden da:

Mission Malzwhisky
Venezuelas Präsident Hugo Chavez verspricht eine gerechte Welt. Das Öl hat sein Land in den vergangenen Jahren zwar reicher gemacht, doch die meisten Menschen sind ärmer als zuvor
 

HassanISabbah

Geheimer Meister
11. Oktober 2004
137
Was die Antichavistas weniger gerne zugeben:
Chávez hat seit Dezember 1998 sechs relativ saubere Wahlen gewonnen. Keine andere politische Persönlichkeit der Welt kann mehr demokratische Legitimität vorweisen, zumindest nicht nach konventionellen Maßstäben. Die Gefängnisse Venezuelas sind nicht mit politischen Gefangenen überfüllt. Die Menschen sprechen nicht im Flüsterton miteinander. Ganz im Gegenteil – in den Zeitungen und Sendungen privater Fernsehstationen ist Feindseligkeit gegen Chávez die Norm. Niemand wird gnadenlos seines märchenhaften oder unrechtmäßig erworbenen Vermögens beraubt, trotz der verbreiteten Armut im Land.
http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Venezuela/ransom.html

Dass Politik und Geschäft gründlich getrennt werden, zeigt der Fall der USA-Firma Halliburton, die eng mit der politischen Klasse um den Vizepräsidenten Dick Cheeney verbunden ist und für Schlagzeilen im Erdölgeschäft in Irak gesorgt hat. Halliburton gewann kürzlich eine Ausschreibung für die technische Ausstattung eines venezolanischen Erdölfördergebiets in Zusammenarbeit mit der halbstaatlichen Erdölfirma Petrozuata. Halliburton ist seit 50 Jahren in Venezuela aktiv, besitzt zehn Büros und beschäftigt mehr als 1000 Mitarbeiter, deren Tätigkeiten Chávez trotz internationaler Skandale um diese Firma bisher nicht angetastet hat. »Es gibt Rhetorik und es gibt Geschäfte«, brachte es ein Mitarbeiter des USA-Handelsministeriums auf den Punkt. Dieser These dürfte auch Chávez zustimmen und sie in China beherzigen.
http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Venezuela/handel-usa.html
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Was da zum Thema "saubere Wahlen" und Presse"freiheit" steht, das das geben die bösen "Antichavistas" von Zeit und Spiegel nicht nur nicht zu, dem widersprechen sie sogar, ebenso wie die miesen Konterrevolutionäre von amnesty international. :roll:
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Chávez hat seit Dezember 1998 sechs relativ saubere Wahlen gewonnen. Keine andere politische Persönlichkeit der Welt kann mehr demokratische Legitimität vorweisen, zumindest nicht nach konventionellen Maßstäben.

Was für ein Gesabbel! Angela Merkel hat nur eine einzige Wahl gewonnen, aber die war nicht "relativ" sauber, sondern sauber. Zack, schon haben wir eine politische Persönlichkeit, die besser legitimiert ist als Chavez. War doch ganz einfach.

Das ist doch eine Umwertung aller Werte, die da getrieben wird, schlimmste Wortverdreherei! Jede nicht ganz saubere Wahl stärkt nicht die Legitimität eines Politikers, sondern schwächt sie.
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Da sind noch mehr so tolle Formulierungen, z.B. :
Die Gefängnisse Venezuelas sind nicht mit politischen Gefangenen überfüllt.
Ich dachte fein wäre, wenn sie frei von politischen Gefangenen wären und nicht nur nicht überfüllt.
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Ist das irgendwie interessant? Ich finde nicht, dass ein Verbrechen besser wird, weil es vorher schon jemand anders begangen hat. :roll:
 

HassanISabbah

Geheimer Meister
11. Oktober 2004
137
Ich finde das schon Interessant.
Du hast natürlich recht das ein Verbrechen nicht besser wird, weil es vorher schon jemand anders begangen hat. Das ist hierbei aber nicht die Frage.
Amnesty International begrüßt die bedeutsamen Fortschritte, die gemacht wurden, um die Gesetzgebung Venezuelas in Übereinstimmung mit den internationalen Menschenrechtsstandards zu bringen. Jedoch bleibt Amnesty International besorgt über vergangene Menschenrechtsverletzungen.
Ist das nicht positiv zu werten? Oder gibt es für Dich nur schwarz und weiss.
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Natürlich ist das positiv zu werten. Ich finde es nur völlig daneben, den Mann zu glorifizieren.
Er ist für mich kein Held, sondern ein recht zwielichtiger Zeitgenosse mit reichlich Dreck am Stecken. Und ein paar verbale Attacken auf Bush und die USA (deren Geld er offenbar aber ohne mit der Wimper zu zucken nimmt um sein Volk bei Laune zu halten) reißen da auch nix raus.
 

Winston_Smith

Groß-Pontifex
15. März 2003
2.804
„Die Welt gehört jedem einzelnen, aber es scheint so, als ob Minderheiten – die Nachkommen derer, die Christus ans Kreuz geschlagen haben – sich den ganzen Wohlstand der Welt genommen haben.“
Hugo Chavez

8O

Link

Ob die Quelle allerdings zuverlässig ist, kann ich leider nicht sagen.

ws
 

Shiraffa

Geheimer Meister
16. September 2002
372
Schau dir die Seite mal genauer an, seriös ist anders. Allein der Artikel über Yusuf Islam aka Cat Stevens ist extrem lächerlich:

Der Auftritt bei Wetten, dass ...? unseres Volks-Thommi ist nur Vorgeplänkel. Sein internationales Comeback auf der Bühne gibt Yusuf Islam als Star des Nobelkonzerts im Osloer Spektrum nach der Verleihung des Friedensnobelpreises an den Bankier Mohammed Yunus und die Grameen Bank, am 11. Dezember, Yusuf Islam, der Mann des Friedens. Es wird Norwegen nichts nützen, sich so zu unterwerfen. Die Islamisierung der Welt folgt ihren eigenen Regeln und nicht dem Wohlverhalten oder der Widerspenstigkeit von Staaten, derer Regierungen und Medien. Nicht Unterwerfung unter 46 Imame, sondern ein klares Einstehen für eine wehrhafte Demokratie könnte Abhilfe gegen die Zumutungen der friedlich bis gewalttätig missionierenden und das Recht der Scharia einführenden Muslime schaffen. Stattdessen läßt sich Europa von einem zum fundamentalistischen Islam konvertierten Schnulzenbarden einlullen. Der hat siegessicher bereits Israel von der Landkarte ausradiert und es durch das Holyland ersetzt. (8)

Norwegistan und ALLAHmagne setzen dem nichts entgegen; sie sind als nächste dran: ratz, fatz weg!

Sorry, so etwas ist meiner Meinung nach peinliche Hetze von stereotypen Paranoiden...
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Das Zitat findet sich auf dutzenden Seiten, nicht nur der einen. Es scheint aus einer Weihnachtsansprache von Chavez von 2005 zu stammen. Der Spiegel berichtete schon im Januar drüber und diverse auch internationale Medien ebenso. Passt dich auch gut zu seiner Busenfreundschaft mit Ahmadenidschad.
 

Winston_Smith

Groß-Pontifex
15. März 2003
2.804
@Shiraffa

Ok. Der Artikel über Cat Stevens ist ziemlich übertrieben. Wenn einer meint, der Islam wäre total toll, soll er das doch machen. Nicht mein Problem.

Aber wie der agent bestätigt, ist die Aussage wohl wirklich von Chavez getätigt worden. Und wir sind uns doch wohl alle einig, dass Antisemitismus zu tiefst verachtenswert ist, oder?

Da sind wir einer Meinung. Denke ich.

ws
 

HassanISabbah

Geheimer Meister
11. Oktober 2004
137
@Winston_Smith

hierbei handelt es sich allem Anschein nach nur um den guten alten katholischen Antijudaismus ("Christusmörder"), und nicht um neumodischen Rassen-Antisemitismus oder um die abstrusen Israel-Vernichtungsfantasien dieses iranischen Dingsbums........................
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Ach so, nur katholischer Antisemitismus, dann ist es ja nicht so schlimm. :roll:
Wobei soweit ich mich erinnere die Idee, dass die jüdische Minderheit sich "den Wohlstand der Welt genommen hat" dann doch eher modern ist, oder?
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.007
agentP schrieb:
Ach so, nur katholischer Antisemitismus, dann ist es ja nicht so schlimm. :roll:
Wobei soweit ich mich erinnere die Idee, dass die jüdische Minderheit sich "den Wohlstand der Welt genommen hat" dann doch eher modern ist, oder?

Nö da hat Luther schon ordentlich drauf rumgehackt.

Luther im 7-Punkte-Plan zur Judenverfolgung schrieb:
“Zum sechsten, das man jnen den Wucher verbiete und neme jnen alle barschafft und kleinot an Silber und Gold, und lege es beiseit zu verwaren“

Hier eine Quelle, aber ich habe das auch aus seriöserer Quelle in Buchform vorliegen
 

hives

Ritter Rosenkreuzer
20. März 2003
2.785
Da in Südamerika speziell ein gegen Israel und Amerika gerichteter Antizionismus aus dem linken politischen Spektrum nicht unbekannt ist, der teilweise auch in kapitalismus- / globalisierungskritischen Bewegungen als Problem wahrgenommen wird, liegt eine entsprechende Interpretation für das Zitat von Chavez tatsächlich nahe.
Interessant finde ich jedoch, dass sich sowohl die venezolanische jüdische Gemeinde als auch amerikanische Gruppen über die Antisemitismus- Vorwürfe gegenüber Chavez beschweren und den Verantwortlichen u.a. Fehlinterpretationen und überstürztes Handeln vorwerfen:

Officials of the leading organization of Venezuelan Jewry were preparing a letter this week to the center, complaining that it had misinterpreted Chavez's words and had failed to consult with them before attacking the Venezuelan president. [...]

"We believe the president was not talking about Jews and that the Jewish world must learn to work together," said Fred Pressner, president of the Confederation of Jewish Associations of Venezuela. The confederation is known by its Spanish acronym, CAIV. He added that this was the third time in recent years that the Wiesenthal center had publicly criticized Chavez without first consulting the local community. [...]

Last week the Wiesenthal Center wrote to Chavez, demanding that he apologize for what the center said was a negative reference to Jews during a Christmas Eve speech. The center also asked the governments of Argentina, Brazil, Paraguay and Uruguay to "freeze the process" of incorporating Venezuela into Mercosur, a regional trade bloc, unless the Venezuelan president publicly apologizes. [...]

Pressner said that the Venezuelan Jewish confederation was not caving in to the government. He cited several protests by the confederation against antisemitic remarks broadcast on radio and television in recent months. "We are not afraid, but we need to be fair," he said. [...]

It appears to us that Chavez did not intentionally speak about Jews," said David Twersky, director of the AJCongress's Council on World Jewry. "I don't think we should raise the flag of antisemitism when it doesn't belong."


Das oft bemühte Zitat ist übrigens verkürzt:

In his speech, Chavez lamented that while the world had enough resources for all, "some minorities, the descendants of the same ones who crucified Christ, the descendants of the same ones who threw out [South American liberator Simon] Bolivar from here and also crucified him in a way in Santa Marta, over there in Colombia — a minority took possession of all the planet's gold, of the silver, the minerals, the waters, the good land, the oil, the riches, and they have concentrated the riches in a few hands. Less than 10% of the world's population possesses over half of the world's riches, and more than half of the planet's population is poor, and every day there are more poor in the world."

Both the AJCommittee and the American Jewish Congress seconded the Venezuelan community's view that Chavez's comments were not aimed at Jews. All three groups said he was aiming his barbs at the white oligarchy that has dominated the region since the colonial era, pointing to his reference to Bolivar as the clearest evidence of his intent.

Alle bisherigen Zitate aus:
Venezuela's Jews Defend Leftist President in Flap Over Remarks
(Der Artikel erschien ursprünglich im Jewish Daily Forward)



@ agentP: Kannst du mir vielleicht einen direkten Link zu (bestenfalls aktuellen) Texten von ai liefern, die sich insbesondere mit der Pressefreiheit und/oder Wahlen in Venezuela beschäftigen? Bisher habe ich in etwa folgendes gefunden:


Die Berichte von ai über Venezuela aus den Jahren 2002 bis 2004 bemängeln - soweit ich sie gelesen habe - vor allem Übergriffe und ungerechtfertigte Erschießungen durch die Polizei, die aufgrund eines korrupten Justizwesens nur zu einem kleinen Teil Konsequenzen für die Verantwortlichen haben.

Nach dem versuchten Staatsstreich 2002 forderte ai die venezolanische Regierung auf, das Chaos der vergangenen Tage aufzuklären und bei allen Reaktionen die Menschenrechte zu achten. Kurze Zeit später gab es Aufforderungen, dass die Polizei die Rechte von Chavez- Anhängern(!) zu beachten habe, die (teils gewalttätig) gegen eine Entscheidung des obersten Gerichtshofes protestierten.
Mein Eindruck ist, dass sich die Kritik von ai vor allem gegen die Polizei richtet, die mal gegen Chavez- Anhänger, mal gegen Chavez- Feinde gewalttätig wurde und wird, was m.E. nur sehr schwer als gezielter Staatsterror im Auftrag von Chavez o.ä. interpretiert werden kann. Kaum zu bestreiten ist, dass Korruption im Justizwesen und Übergriffe durch die Polizei von Chavez bisher nicht eingedämmt werden konnten.

Die Medien genießen in Venezuela m.W. große Freiheiten, so dass die privaten Konzerne des Landes offen und massiv Propaganda gegen den Präsidenten unter das Volk bringen können. Chavez stieß zwar einige Warnungen aus, achtete jedoch bisher die Pressefreiheit. Das einzige, was ich in dieser Richtung finden konnte, war ein Fall, bei dem das Team eines US- basierter Senders behauptete, man hätte ihnen aus fadenscheinigen Gründen die Übertragung der Wahlen verboten, während von offizieller Seite auf irgendwelche fehlenden Bestätigungen verwiesen wurde.

Zu politischen Gefangenen in Venezuela habe ich bei meiner kurzen Suche nichts gefunden - nur Pressebehauptungen, dass sie vor Chavez alltäglich waren, es unter ihm jedoch keine mehr gibt. Das stand jedoch m.W. u.a. in der Springer- WELT, könnte also sehr gut falsch sein. ^^


Die Gefahren eines weiteren Ausbaus der Machtposition von Chavez sind natürlich nicht zu übersehen. Auch sein Vorhaben, die Verfassung zu ändern, um sich weiterhin vom Volk bestätigen lassen zu können, ist ja schon länger bekannt...

Insgesamt sollte man sich m.E. bewusst machen, dass im Kontext Venezuela eine beachtliches Ausmaß an Stimmungsmache - gezielt sowie sekundär - zu finden ist. Vor allem die Propaganda in und aus Venezuela selbst sollte nicht unterschätzt werden, wie eigentlich schon die ersten Seiten dieses Themas zeigen. In Bezug auf die Wahlen fand ich auch interessant, dass kaum jemand bestreitet, dass Chavez die Wahl vollkommen legal gewonnen hat, der Gegenkandidat aber trotzdem Wahlbetrug im kleineren Rahmen andeutet:

„Wir müssen zugeben, daß wir verloren haben, aber der Unterschied war nie und nimmer so groß“, sagte der frühere Gouverneur des Öl-Bundeslandes Zulia.

http://www.faz.net/s/Rub09A305833E1...29AB19A4B666CB4C36~ATpl~Ecommon~Scontent.html



Nebenbei bemerkt - was mir nicht ganz klar geworden ist:

FAZ schrieb:
Auch vor der jüngsten Wahl tat die PdVSA-Führung wieder alles, um die inzwischen durchweg chavistisch ausgerichtete Belegschaft zur Stimmabgabe für Chavez zu nötigen.
http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457...458B7708316939E0CD~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Wie nötigt man denn bitte eine inzwischen durchweg chavistisch ausgerichtete Belegschaft, Chavez zu wählen?

:gruebel:
 

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