Richard Goldschmidt (1878-1958) der mann starb also lange bevor mit der Erforschung der Molekulargenetik überhaupt richtig begonnen wurde.
Zitat samhain:
James Brough, Professor für Zoologie an der Cardiff University: "Es scheint in der Vergangenheit Evolutionswellen mit großen Umwandlungen organischer Formen gegeben zu haben... bei denen die natürliche Auslese eine geringe Rolle spielte. Es gibt reichlich Beweise dafür, daß während dieser Evolutionswellen durch Mutationen hervorgerufene Veränderungen nicht zufällig, sondern zielgerichtet waren..."
Zitat hives:
Das Zitat finde ich interessant.
Wem es wirklich um inhaltliche Auseinandersetzung geht, kann hier gerne mal einige "Beweise" des werten Professors auflisten...
Der Zoologe James Brough von der Universität von Wales betrachtet die "Evolution als einen Prozess, der sich stetig verlangsamt". Er weist darauf hin, dass alle heute noch lebenden Tierstämme seit dem Kambrium existieren, also seit 500 Millionen Jahren. Seither sind keine neuen Tierstämme entstanden, doch einige der frühen sind inzwischen ausgestorben. In ähnlicher Weise treten seit dem unteren Paläozoikum, seit ungefähr 400 Millionen Jahren, keine neuen Klassen innerhalb dieser Tierstämme auf. Alle heutigen Klassen kamen zusammen mit anderen vor, die nicht bis zur Gegenwart überlebt haben. Die Bildung neuer Ordnungen hörte gegen Ende des Mesozoikums auf, vor ungefähr 60 Millionen Jahren. Brough konstatiert auch eine Abnahme im Auftreten neuer Familien und kommentiert den Trend folgendermaßen: "Die Evolution war in einer Reihe immer stärker eingeschränkter Gebiete wirksam, und die Auswirkungen im großen Maßstab gingen immer mehr zurück...In Zukunft wird die Evolution wohl auf immer kleineren Gebieten wirksam werden, bis sie vollig aufhört." Dieser Trend deutet darauf hin, dass die Evolution keine ewige, unbegrenzte Kraft darstellt, sondern selbst Beschränkungen unterliegt und sich in einem langen, aber begrenzten Zeitraum abspielt. Der zweite Hauptsatz der Thermodynamik sagt, dass das Universum als Gesamtes seinem Ende entgegengeht. Der Fossliennachweis behauptet dasselbe für den Evolutionsprozess.
Diese "Verschiebung von wenigen Arten in vielen Gruppen zu vielen Arten in wenigen Gruppen" widerspricht rundweg dem Darwinschen Gradualismus. Denn wenn die Evolution so voranschritte, dass die Arten kleine Veränderungen summieren, dann müssten über lange Zeiträume hinweg mit zunehmender Häufigkeit neue Ordnungen, Klassen und Tierstämme auftreten. Aber gerade das Gegenteil geschieht bei den Fossilien. Darwins Modell ist verkehrt.
Der Darwinismus (Lyell, Wallace, Hooker, Haeckel) besteht aus mindestens fünf Metaphern: (1) Überproduktion von Nachkommen, (2) Variabilität in den Nachkommen, (3) Natürliche Selektion, (4) Selektionsdruck durch veränderte Umweltbedingungen und (5) Konkurrenz um Nahrungsressourcen, Fortpflanzung und Lebensraum. – Aber: keine Spur von den essentiellen Komponenten einer Evolutionstheorie. Es handelt sich hierbei selbstverständlich um Aspekte, die Darwin berücksichtigte und die auch sehr wichtig sind, nur handelt es sich dabei eben um Beobachtungen, die Darwin in Züchtung, Wirtschaft, Industrie und Staatsführung machte und sie zur Beschreibung seiner Beobachtungen in der Natur nutzte, also zu Metaphern umwandelte. Somit ist es auch kein Wunder, daß sich die Regeln des Darwinismus heute hervorragend auf wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen anwenden lassen: genau aus diesen lebensweltlichen Bereichen wurden die Metaphern ursprünglich hergeleitet und dann mit einer neuen Bedeutung versehen. Ein Beleg für die Richtigkeit der Evolutionstheorie sind sie darum aber nicht.
'Junk' DNA not junk but key to complexity
Humans, rats and mice have a set of ancient DNA sequences, separate to conventional protein-coding genes, which researchers say could be the secret of human complexity.
What surprised the researchers was that the sequences were highly conserved, that is they remained unchanged for millions of years.
..."So whatever [these conserved regions] are, and whatever they're doing, evolution is really saying that they're critical to our biology in ways that we don't yet understand."
Ja. Nur daß dieser dadurch bestätigt und nicht widerlegt wird:@agentp
Zitat:
Richard Goldschmidt (1878-1958) der mann starb also lange bevor mit der Erforschung der Molekulargenetik überhaupt richtig begonnen wurde.
was auf Darwin erst recht zutrifft.
"Einen überzeugenden Beweis für die (...) Teosinte-Hypothese erbrachte die experimentelle Molekulargenetik. Kreuzungsexperimente zeigten, daß nur 5 Regionen des Genoms für die Änderungen im Bauplan der Spezies Teosinte zu Mais verantwortlich sind (...) Durch Selektion geeigneter Teosintekörner wurde während der Agrikulturrevolution (vor etwa 7500 Jahren) (...) die regulatorische Region des tb1-Gens derart modifiziert, daß über das Zwischenstadium des "Protomais" die moderne Maispflanze gezüchtet werden konnte. Dieses im Jahre 1998 entschlüsselte Beispiel (...) belegt, daß durch wiederholte Variation und Selektion relativ rasch ein neuer Pflanzenbauplan entstehen kann. Ein zentrales Postulat der Synthetischen Theorie der Evolution konnte so durch experimentelle Genomanalysen bestätigt werden."
(KUTSCHERA, 2001, S. 181)
http://www.martin-neukamm.de/lederbg.html
Zum tausendsten Mal: Das hat Darwin so nie behauptet. Wenn doch, dann bitte zeig mir wo und wann er das behauptet hat.So auch als er behauptet hat, dass die Schwachen den Starken unterlegen sind.
samhain schrieb:irgendwie macht ihr mich müde...und das liegt nicht an der uhrzeit!
hier redet doch niemand davon, das KEINE evolution stattgefunden hat, sondern wie sie vonstatten ging.
es geht darum, ob gerade Darwins these (und die seiner jünger) die sich oft genug auf "zufälle" stützt, als das non plus ultra gesehen werden kann.
ist das jetzt endlich angekommen?
samhain schrieb:2.) eine Diskussion von etwaigen ethischen Implikationen, oder
3.) die Kritik an der Wortwahl Darwins, der "struggle" metaphorisch für alle Prozesse verwendete, bei denen sich Individuen gegenüber ihrer Umwelt oder anderen Lebewesen behaupten
4.) Die Abwertung des Menschen durch diese nonanthropozentrische Perspektive?
mir geht es eher um diese drei, weil man über das erstere wohl bis zum sanktnimmerleinstag dikutieren könnte ohne auf eine grünen zweig zu kommen.
samhain schrieb:mir geht es nicht darum, warum z.b. eisbären weiß sind (was ich nachvollziehbar finde), sondern eher um darwin selber (wessen geistes kind), einflüsse auf ihn (Malthus) und die neodarwinisten, die sich ja immerhin auf ihn berufen und nicht gerade ohne einfluss sind.
ich persönlich habe die einstellung, das ich seine militaristische denk u. ausdrucksweise (und da geht es weißgott nicht nur um "fit" oder "struggle"- habe ich aber auch schon gepostet) in direktem bezug zu seiner these sehe und das, für was sie, gerade auf den menschen bezogen, herhalten muß.
Der Zoologe James Brough von der Universität von Wales betrachtet die "Evolution als einen Prozess, der sich stetig verlangsamt". Er weist darauf hin, dass alle heute noch lebenden Tierstämme seit dem Kambrium existieren, also seit 500 Millionen Jahren. Seither sind keine neuen Tierstämme entstanden, doch einige der frühen sind inzwischen ausgestorben. In ähnlicher Weise treten seit dem unteren Paläozoikum, seit ungefähr 400 Millionen Jahren, keine neuen Klassen innerhalb dieser Tierstämme auf. Alle heutigen Klassen kamen zusammen mit anderen vor, die nicht bis zur Gegenwart überlebt haben. Die Bildung neuer Ordnungen hörte gegen Ende des Mesozoikums auf, vor ungefähr 60 Millionen Jahren.
Brough konstatiert auch eine Abnahme im Auftreten neuer Familien und kommentiert den Trend folgendermaßen:
"Die Evolution war in einer Reihe immer stärker eingeschränkter Gebiete wirksam, und die Auswirkungen im großen Maßstab gingen immer mehr zurück...In Zukunft wird die Evolution wohl auf immer kleineren Gebieten wirksam werden, bis sie vollig aufhört."
Diese "Verschiebung von wenigen Arten in vielen Gruppen zu vielen Arten in wenigen Gruppen" widerspricht rundweg dem Darwinschen Gradualismus. Denn wenn die Evolution so voranschritte, dass die Arten kleine Veränderungen summieren, dann müssten über lange Zeiträume hinweg mit zunehmender Häufigkeit neue Ordnungen, Klassen und Tierstämme auftreten. Aber gerade das Gegenteil geschieht bei den Fossilien. Darwins Modell ist verkehrt.
gestern noch aufgrund der offiziellen evolutionsthese als überflüssiger "junk" beschrieben- heute neue erkenntnisse:
'Junk' DNA not junk but key to complexity
Humans, rats and mice have a set of ancient DNA sequences, separate to conventional protein-coding genes, which researchers say could be the secret of human complexity.
What surprised the researchers was that the sequences were highly conserved, that is they remained unchanged for millions of years.
..."So whatever [these conserved regions] are, and whatever they're doing, evolution is really saying that they're critical to our biology in ways that we don't yet understand."
Bitte was?zu Popper- der hat sich, was theorien angeht, eigentlich ziemlich kritisch geäußert. nur bei der evolutionstheorie werden dann, scheints, andere maßstäbe angesetzt.
Sorry. Das hatte ich überlesen. Trotzdem: Welche These meinst Du denn nun genau ? Immerhin besteht Darwins Theorie aus einem ganzen Haufen Thesen.hier redet doch niemand davon, das KEINE evolution stattgefunden hat, sondern wie sie vonstatten ging.
es geht darum, ob gerade Darwins these (und die seiner jünger) die sich oft genug auf "zufälle" stützt, als das non plus ultra gesehen werden kann.
ist das jetzt endlich angekommen?
'Junk' DNA not junk but key to complexity...
Das ist mitnichten ein Beleg gegen die ET, les mal bspw. den Lexikonartikel über Retrotransposons.. über die weiß man auch noch viel zu wenig, wahrscheinlich haben sie auch etwas mit der Evolution (bzw. dem leichten Ein- und Ausscheren von DNS) zu tun, aber einige Wissenschaftler schreiben ihnen heute jeglichen Nutzen ab. In die Öffentlichkeit treten schließlich eher die Leute, die eine klare, wenn auch falsche Vorstellung haben... die Biologen, die einen Zweck erwarten, ihn aber nicht kennen, halten sich zurück, oder forschen an der Lösung...
Das ist kein Argument gegen die ET, sondern gegen einige kurzsichtige Biologen, die derartige vorschnelle Interpretationen populär machen, frei nach dem Motto: "wir kennen die funktion nicht, deshalb muss es evolutionärer Müll sein"...
Es herrscht inzwischen weitgehend ein Konsens, wonach Wissenschaftlichkeit nur durch Ausgehen von Empirischem erreichbar sei. Das ist eine Art der Kategorienbildung, die an sich sinnvoll ist, da Erkennen ohne Erfahrung nicht möglich ist. Sie erfuhr aber eine Verkürzung durch die Reduktion der Empirie auf das, was leiblichen Sinnen zugänglich ist, also auf die Außenwelt. Der Leitmythos dabei ist, das Vorstellbare und Greifbare sei der Quell aller Gewißheit. Die Empirie der 'inneren' Sinne ging vergessen bzw. wurde auf die formal-logische Dimension reduziert, die bekanntlich ihr eigenes Fundament nicht zu klären erlaubt. Der äußerlichen Empirie blieb so ein Problem: Auch ihre ausgeklügeltste Version kann in den Beobachtungen nicht die Kriterien finden, nach denen die Daten geordnet oder erst zu ordnen sind, schon weil die Art der Erhebung einen Einfluß hat. Letztlich bestimmend ist immer etwas, das selbst von begrifflicher Natur ist, nicht etwas Beobachtbares. Wer sich Klarheit über diese Zusammenhänge verschaffen will, muß die Natur des Begrifflichen als Gegenstück zum Wahrnehmlichen klären — also das postulierte Primat des rein Empirischen verlassen, um das Ganze zu denken. Weil der Umgang mit 'inneren' Sinnen nicht klärbar ist wie ein äußerlicher Mechanismus, da er nur durch ich-hafte Anstrengung zugänglich wird und den Ursprung der eigenen Motivbildung relevant werden läßt, also zwingend die Erste-Person-Perspektive impliziert, gilt der innere Aspekt zunehmend als 'bloß subjektiv'. Das erlöst aber nicht von den Paradoxien, in denen der Urgrund der 'Dinge' erscheinen muß (wie z.B. die der Quantentheorie, oder im Diskurs die logischen und semantischen Antionomien), solange die Debatte-Kategorien die nötige Universalität nicht bieten — wie unter dem Postulat des Empirie- oder des Sprach-Primats. Die Natur gibt keinerlei Grundmaß vor, weder für die Rede noch für die 'Dinge'; auch z.B. die Planck'sche Konstante oder die Lichtgeschwindigkeit sind nicht Absoluta, sondern bloß Früchte des Messenwollens. Jede Metrik setzt eine Vergleichsbasis voraus, als Maß oder als Handlung, die der Mensch setzen muß. Das alles zeigt keine absolute Grenze, sondern unser vollständiges Impliziertsein — viel vollständiger als es die Theorien besagen, die auf äußerlicher Beschreibung des Menschen fußen.
samhain schrieb:@hives
'Junk' DNA not junk but key to complexity...
Das ist mitnichten ein Beleg gegen die ET, les mal bspw. den Lexikonartikel über Retrotransposons.. über die weiß man auch noch viel zu wenig, wahrscheinlich haben sie auch etwas mit der Evolution (bzw. dem leichten Ein- und Ausscheren von DNS) zu tun, aber einige Wissenschaftler schreiben ihnen heute jeglichen Nutzen ab. In die Öffentlichkeit treten schließlich eher die Leute, die eine klare, wenn auch falsche Vorstellung haben... die Biologen, die einen Zweck erwarten, ihn aber nicht kennen, halten sich zurück, oder forschen an der Lösung...
Das ist kein Argument gegen die ET, sondern gegen einige kurzsichtige Biologen, die derartige vorschnelle Interpretationen populär machen, frei nach dem Motto: "wir kennen die funktion nicht, deshalb muss es evolutionärer Müll sein"...
manchmal glaube ich, wir reden hier aneinander vorbei...
natürlich ist das kein beleg gegen die ET, die ich grundsätzlich nicht infrage stelle, sondern nur gegen die dogmen die daraus entstanden sind.
das mit der junk DNA ist doch ein gutes beispiel, das die ET in der vergangenheit quasi als ein baukastensystem verstanden wurde, in dem die "guten" ins töpfchen und die "schlechten" bzw. angeblich überflüssigen teile ins kröpfchen (aschenputtel lässt grüßen) kommen.
mein kritikpunkt ist, das es eine von menschen gemachte theorie ist, die in sofern auch ein gehöriges maß an subjektivität enthält.
wenn sich jetzt herausstellt, das beispielsweise die sogenannte junk DNA gar nicht müll- und somit überflüssig ist, sondern sehr wohl eine bedeutung hat, dann kann man das auch auf viele andere, angeblich "gesicherte" erkenntnisse anwenden. das, was evolution beinhaltet, was wie (und warum) am wirken ist, wird vergangene erkenntnisse nicht nur erweitern bzw. auch infragestellen, sondern sogar revolutionieren.
hier ein kurzer ausschnitt aus einem sehr langen text, indem es nicht explizit um die ET geht, aber der hoffentlich trotzdem klar macht, worum es mir eigentlich geht:
das diese, also Darwins these, absolut unhaltbar und längst überholt ist, kann man dem folgenden, sehr lesenswerten artikel entnehmen, der nachvollziehbar macht, das weiterentwicklung nur auf grund von kooperation und nicht gegnerschaft möglich war und ist:
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Der Darwinismus und seine wissenschaftliche Widerlegung | Neues aus Forschung und Entwicklung | 245 |