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Den heiligen Sonntag abschaffen???

zeskwetsch

Geheimer Meister
27. Dezember 2002
238
tsuribito schrieb:
Der Vorteil ist doch der, dass alle Menschen den Feiertag am gleichen Tag haben.
Schulkinder genauso wie Fabrikarbeiter und Bankdirektoren.

Das Chaos will ich sehen, wenn jeden Tag irgendwer in einer Firma fehlt.
Manche Schüler sich Dienstags freinehmen, andere Donnerstags.
Im schlimmsten Fall fehlt jeden Tag 1/7 der Beschäftigten einer Firma
Da Schulen einen vorgegebenen Stundenplan haben wird der Sonntag hier wohl automatisch erhalten bleiben. Ich sehe aber den Vorteil nicht, wenn alle gleichzeitig Feiertag haben.

Was ist so schlimm, wenn jeden Tag 1/7 der Beschäftigten fehlt? Jetzt fehlen an ein bis zwei Tagen pro Woche 100%!
Zumal man den Fehltag ja vertraglich festsetzen und somit regeln/einplanen kann. Es ist ja nicht so, dass dann jeder irgendwann mal einfach so weg ist.
 

danny77

Geheimer Meister
26. November 2002
417
Don schrieb:
Hier gebe ich Dir recht, wenn Du auch einen typischen Denkfehler in Dir trägst.

(ganz wichtig, man KANN garnicht einkaufen gehen müssen).

Denn hier setzt Du Dich selbst der Konsumgesellscahft aus und nimmst Konsum als was essentielles.

Das soll nicht als Kritik an Deiner Person betrachtet werden, denn es sind viele Hunderttausende die so denken.


Mfg Don

hmm, eigentlich klar, ich gehe ständig einkaufen bzw. "konsumieren", was man halt so braucht, essen, trinken, etc.
ich halte das aber nicht für einen aspekt der konsumgesellschaft, sondern für etwas völlig normales für eine person, die sich ihre grundlegenden lebensmittel nicht selbst herstellt (herstellen kann).
ich weiß nicht, ob ich dich richtig verstanden habe, ich gehe tatsächlich sehr ungern einkaufen, aber in dem sinne, in dem ich es beschrieben habe, ist es eben essentiell.
 

Tomatentheo

Geselle
3. April 2003
6
Moin erstmal,

das mit dem 'flexiblen Wochenende' ist so ne Sache.
Was machen z.B. Produktionsfirmen, in denen in drei Schichten rund um die Uhr produziert wird ? Die können doch nicht mit 6/7 des Personals (Durchschnitt) produzieren.
Die zu bearbeitende Ware muss ja schließlich auch irgendwie eingetaktet werden (Liefertermine etc.). Wenn dann 1/7 der Arbeiter an der Anlage fehlt, erschwert das die Sache natürlich.
 

Eisfuchs

Geheimer Meister
30. April 2002
254
Ring schrieb:
Musstet Ihr noch nie einen Urlaubstag opfern um wichtige Wege zum Amt zu machen? Und die zwei freien Tage behaltet Ihr doch trotzdem, könnt sie halt nur flexiebler einsetzen!

zu den "wichtigen wegen zum amt": es wäre schon hilfreich, wenn die ämter ihre publikumszeiten etwas ausweiten würden. natürlich muss ich mir nen tag frei nehmen, wenn ich aufs rathaus oder ähnliches will; weil die jungs ihre öffnungszeiten anscheinend für rentner und arbeitslose machen. morgens 9-11.30; mittags 14-16 uhr, mittwoch mittag geschlossen. WER HAT DENN DA ZEIT? der staat will, dass ich meinen personalausweis verlängern lasse, also soll er ihn vorbeibringen oder mir die möglichkeit geben, das ding abzuholen ohne dass ich dafür nen tag urlaub opfern muss (oder sogar zwei: einen zum bild abgeben und einen zum abholen 4 wochen später....).
darin liegt meiner meinung nach der fehler: alles schreit nach dem fall des ladenschlussgesetzes, damit sie nachts um drei noch 2 paletten bier, einen zentner chips und ne flasche apfelkorn holen können, weil sie's verpasst haben, das in den vier stunden nach feierabend zu machen (ja, es gibt leute, die um 1600 aufhören zu arbeiten. und nicht wenige. und die könnten problemlos bis 2000 noch einkaufen. oder am samstag. mittlerweile auch bis 2000. keine ahnung, was die am vormittag machen; auf's amt gehen sicher nicht, weil das amt hat zu, genau wie die bank oder vergleichbare sog "dienstleister" (und wer mir jetzt erzählen will, ich muss nicht mehr zur bank, dafür gibt's ja die praktischen automaten, der soll mir auch erklären, wie mir der automat bei meinen schulden helfen soll, oder bei einer anfrage nach einem kredit,oder, oder, oder.....). ich hab kein problem damit, dass ich bis 8 abends eingekauft haben muss. ich HAB probleme damit, dass ausser dem handel nach fünf eigentlich nix mehr offen hat.....

zum anderen: freie zeitgestaltung ist ja schön und gut. aber wie siehts aus während der urlaubszeit?? mal angenommen, ich hab nur einen der mich vertreten kann, weil meine aufgabe spezielle kenntnisse erfordert. was passiert, wenn der gute kollege drei wochen in urlaub ist? sich das bein bricht und zwei monate ausfällt? mache ich dann seine arbeit mit? sieben tage die woche lang? kein problem, machen wir halt überstunden, die können wir dann abbauen, wenn der kollege wieder da ist. dann muss der halt überstunden machen. uswusw.

das standard-argument gegen diese behauptung ist klar: dann muss man halt mehr leute einstellen! ist ja auch ganz einfach. warum wohl sucht der einzelhandel händeringend nach personal? weil's keiner mehr machen will! beschissene arbeitszeiten und miese bezahlung, klingt für mich nicht nach einem traumjob. angesammelte überstunden, die dann irgendwann ausbezahlt werden (mit saftigen abzügen), weil man sie nicht anders abbauen kann. von morgens 630 bis abends 2100 malochen (das ist keine leere behauptung, das ist realität. mein vater geht morgens um 530 aus dem haus und kommt um ca. 2200 nach hause. okaaay, dafür hat er dann auch einen tag zusätzlich zum sonntag frei in der woche - den braucht er aber auch, um sich zu erholen). sorry, aber da krieg ich das kotzen.

EDIT:
Ring schrieb:
Für Familien wäre das ganz unpassend.
Nach meiner Meinung das einzige Argument was wirklich bestechend ist, aber auch dafür könnte man eine Ausnahmeregelung treffen und in den Tarifverträgen verankern.

MfG

Ring

nachdem lt. kurzer googelei (d.h. die folgenden zahlen sind wahrscheinlich nicht zu 100% richtig, aber trotzdem deutlich genug, denke ich) ca. 75% aller mütter und 90% aller väter berufstätig sind und familien in deutschland ca 80% der bevölkerung ausmachen, würde die ausnahmeregelung wohl eher singles ohne kinder betreffen, weil die einfach in der minderheit sind :wink:


ist jetzt etwas länger geworden als eigentlich geplant, aber das thema ist einfach ein rotes tuch für mich. vor allem, weil die abschaffung der öffnungszeiten in meinem bekanntenkreis eigentlich immer von denen gefordert wird, die montag bis freitag ihre 8 1/2 stunden absitzen und dann erwarten, dass sie dann den rest des tages ihre "schwer verdiente" kohle raushauen können. :evil:
 

captainfuture

Großer Auserwählter
3. Juli 2002
1.902
tsuribito schrieb:
Der Vorteil ist doch der, dass alle Menschen den Feiertag am gleichen Tag haben.
Schulkinder genauso wie Fabrikarbeiter und Bankdirektoren.

Das Chaos will ich sehen, wenn jeden Tag irgendwer in einer Firma fehlt.
Manche Schüler sich Dienstags freinehmen, andere Donnerstags.
Im schlimmsten Fall fehlt jeden Tag 1/7 der Beschäftigten einer Firma

das wäre nur ein organisatorisches problem, was sicher zu bewältigen ist.

viel gravierender in meinen augen ist das gesellschaftliche leben, dass diesen gemeinsamen freien tag zum großteil als basis hat. es hat sich bereits heute deutlich verschoben. betrachtet man die 80er jahre, in den noch größtenteils der samstag frei war, so sind gesellschaftliche anlässe heute immer mehr auf samstag verschoben worden.

und das gesellschaftliche leben ist das, was viele in unserer gesellschaft noch vom psychiater oder amok-lauf fernhält .....
 

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