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Der Absolutismus und die Illuminaten

Plaayer

Geheimer Sekretär
4. März 2003
681
Ein herzlichen zweiten Advent an die Weltverschwoerungsgemeinschaft!

Ich hatte folgenden Gedanken: nachdem wir letzte Woche den Absolutismuns abgeschlossen haben kam mir die Theorie/Überlegung oder was auch immer das ein absolutistischer Staat doch eigendlich für die Illuminaten eine super Grundlage gewesen wäre... Alles zentriert sich auf eine Person. Wäre das für die Illus nicht wunderbar gewesen? Auch müsste der spätere aufgeklärte Absolutismus ein Tummelplatz für Illuminaten gewesen sein, schließlich bestimmt er noch heute unsere Weltanschauung...

Was meint ihr?
 

Plaayer

Geheimer Sekretär
4. März 2003
681
ja. damals gab es zB. Roussou und Montesquieu (oder wie der auch geschrieben wird) nach denen ihrer vorstellung der machtverteilung ist die BRD aufgebaut. also aus einer mischung beider vorstellungen...
 

Inuyasha

Geheimer Meister
3. Dezember 2003
207
Einerseits ist der Absolutismus eine Regierungsform, die sich schon seit Jahrhunderten, wenn nicht Jahrtausenden mehr oder weniger bewährt hat. Andererseits mag der Gedankengang richtig sein, das diese Regierungsform den Illuminaten entgegen kommt.

Allerdings konzentriert sich, wie Du schon richtig sagst, alles auf eine Person. Einen König, einen Kaiser, vielleicht auch noch auf die Gruppierungen darum herum. Gut. Aber damit ist es auch ohne Weiteres möglich, eine Person auf direktem Wege auszumachen und vor allem, verantwortlich zu machen.

Verantwortlich zu machen und ggfs. leichter zu beseitigen! Die Demokratie dagegen ist den Illuminaten schon von daher wesentlich bequemer und entgegenkommender, weil sich mit ihr alles noch viel mehr verschleiern lässt, es wird fast unmöglich gemacht, im notfall verantwortliche Personen dingfest zu machen. Der Verschleierungstaktik und der Eigenart der Illuminaten, aus dem Hintergrund heraus zu wirken ist damit mehr entgegenkommen gegeben denke ich.

Hinzu kommt, das die Zeiten sich geändert haben und viel mehr Dinge und Umstände vom einfachen Volk hinterfragt werden. Ein Kaiser oder König würde sicher sehr schnell merken, wenn er von irgendjemandem aus dem Hintergrund heraus missbraucht werden soll.

Bei Demokratie, wo sehr viele Menschen mit Regierungsgeschäften betraut sind ist es einfacher, etwas zu bewegen. Auf dem Weg über Interessengruppen, Lobbyarbeit, Berater, Parteiverbände.

Denn die Illuminaten im Hintergrund treten nicht leibhaftig nach vorn, um etwas zu bewegen. Sie bringen gewissermaßen eine "Idee" bzw. einen "Gedankengang" nach Vorn, zu den passenden Leuten, damit diese das dann umsetzen. Und dies ist im Absolutismus aufgrund seiner weniger komplizierten Struktur etwas schwieriger.

So, das ist mein Gedankengang dazu....
 

Plaayer

Geheimer Sekretär
4. März 2003
681
Mist. Nicht schlecht dieser Gedankengang.

Aber wie seht ihr das konkret mit dem Aufgeklärtem Absolutismus?
 

Inuyasha

Geheimer Meister
3. Dezember 2003
207
Tjaa, der Absolutismus, auch der Aufgelärte welche, steht ja derzeit nicht mehr hoch im Kurs...

Aber die Fragestellung ist vielleicht ein Wenig zu eng gefasst. Sie verleitet vielmehr dazu, sich zu sehr auf das Königtum an sich und das Umfeld, die Regierungsmannschaft und den Hof selbst zu konzentrieren.

Zunächst mal wäre es hilfreich zu wissen, welche Gedanken Du selbst zu diesem Thema genau hast, welches Deine tieferen Beweggründe für diese Fragestellung sind....

Aber trotz allem würde ich sagen, reden wir über den Absolutismus und die Rolle der Illuminaten dort. Aber dazu müssten wir einen Blick auf einen größeren Zeitabschnitt werfen, auf eine ganze Epoche sogar. Und genau dabei fällt uns nun einiges mehr auf.

Die Illuminaten müssen richtig Schwerarbeit verrichten am Hof des Königs um dort "Richtungsändernde Ideen" an den Mann oder die Frau zu bringen in der Hoffnung, es würde sich etwas verändern. Letztlich entscheidet der König allein. Wie gesagt, ein schwieriges und mühsames Geschäft, aber nicht desto trotz ein Ansatzpunkt! Allerdings nicht für sich alleine genommen.

Denn schauen wir auf jene Zeit, so stellen wir fest, das das Volk religiös ist und der Aberglaube weit verbreitet. Und was fällt noch auf? In dieser Zeit ist der König ein König von Gottes Gnaden! Von des Papstes Gnaden, weil von ihm gekrönt! Ein König von der Kirche Gnaden.

Diese Betrachtungsweise lässt das Ganze schon etwas anders ausschauen, denn das Volk tut, was der König befiehlt und hört auf das, das die Kirche sagt! Und kommen die Illuminaten zusätzlich noch von der kirchlichen Seite, ist hier schon eine wirksame Unterwanderung und Einflussnahme im Bereich des Möglichen.

Man mag damals vielleicht den Befehl des Königs angezweifelt und hinterfragt haben, aber das Wort der Kirche ganz sicher nicht! Wer will denn schon ein Ketzer sein?

Das Königtum und die Religion gehörten schon immer zusammen. Die Einheit von Staat und Kirche. Eine Einheit, die auch den Illuminaten mehr Möglichkeiten eröffnen würde, als die starre Konzentration auf eine einzige Machtperson.

Eine einzige Machtperson hat so oder so den Nachteil, das eine Kontinuität in der Politik und eine von den Illuminaten beabsichtigte Richtung nicht immer Gegeben ist. Entscheidet der König ganz anders, sind die Pläne dahin, Stirbt der König, kann ein anderer eine ganz neue Richtung vorgeben und alles war Umsonst.

Jedoch mit dem Druck der Kirche und Ihren "Ratschlägen und Empfehlungen" an den König steht ein anderer Machtfaktor daneben, der eine gewissen Kontinuität garantiert.

Denn die Kirche hat schließlich einen sehr langen Zeitraum überdauert. Viele Jahrhunderte lang.

In wieweit nun die Aufkommen der Demokratie mit dem Niedergang des Absolutismus einhergeht, müsste noch genauer Betrachtet werden, insbesondere aber auch im Hinblick darauf, wie die Trennung von Staat und Kirche da einen Anteil dran hat.
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Einerseits ist der Absolutismus eine Regierungsform, die sich schon seit Jahrhunderten, wenn nicht Jahrtausenden mehr oder weniger bewährt hat.
Das stimmt so sicher nicht, zumindest das mit den Jahrtausenden. Der Absolutismus entstand ungefähr Zeitgleich mit der Reformation, vermutlich sogar aus ihr heraus.
Monarchien gab es vorher schon, aber nicht jede Monarchie ist eine absolute Monarchie, in der der König uneingeschränkt souverän herrscht und nicht dem Adel, den Ständen oder der Kirche Rechenschaft schuldet (im Gegensatz zB zum deutsche Kaisertum, in dem der Kaiser vom Adel gewählt oder abgewählt und vom Papst gekrönt und bei Bedarf gelegentlich auch per Exkommunikation entmachtet wurde) wurde. Das ist es nämlich was absolutistisch meint. Mit der französischen Revolution war das absolutistische Zeitalter auch mehr oder weniger wieder vorbei, was bedeutet, daß die jahrhundertelange Bewährung ziemlich genau 2 Jahrhunderte dauerte.
 

Plaayer

Geheimer Sekretär
4. März 2003
681
Zum Aufgeklärten Absolutismus: Die Vorstellungen von Rousseau und Montesquieu sind ja durchaus "aktiv" in die noch heutigen Regierungsformen eingegangen. Änlich in der Weltanschauung. Wenn dort eine organisation eingetreten ist die gewisse Vorstellungen so eingebracht hat die im ganzen nicht auffallen, es müssen ja nicht die Illumninaten gewesen sein, dann könnte das ja heute auch noch bestehen und so eine aüßere "Kontrolle" oder Unterwanderung zur folge haben...

Ich versuche hier nicht zu beweisen das die Illumniaten da mitgemischt haben, aber wenn diese Epoche heute noch so prägt, dann kann es ja durchaus sein...
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Ich würde eher sagen die Ideen der Aufklärung sind sowohl in den Absolutismus (und führten da zum Absolutismus, als auch in die moderne Demokratie eingegangen. Die Ideen des Absolutismus sind nicht in die Demokratie eingegangen, was auch ein Widerspruch in sich wäre.
Eingegangen sind Ideen des Absolutismus in die modernen totalitären Regierungsformen, zb. die faschistische Diktatur, den Führerstaat oder den stalinistischen Staat.
 

Plaayer

Geheimer Sekretär
4. März 2003
681
Aber die Vorstellungen von Rousseau und Montesquieu gingen auch (teilweise) in die heutige Regierungsform ein:
Vorstellung von Montesquieu:
Legistlative Gewalt: Volksvertretung
Exekutive Gewalt: König
Judikative Gewalt: Richter

Vorstellung von Rousseau:
Legistlative Gewalt: Volksvertretung, wählt Regierung und Richter
Exekutive Gewalt: gewählte Regierung
Judikative Gewalt: Richter

Gewisse paralelen gibt es schon...
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Ja, natürlich, denn:"Montesquieu schrieb auch Romane und Novellen; er gilt als erster französischer Aufklärer." auch Rousseau wird zu den wichtigsten Gelehrten der Aufklärung gezählt.
aber:
Absolutismus


[lateinisch]

absolute Monarchie
die vorherrschende Regierungsform im Europa des 17./18. Jahrhunderts, nach der die ganze Epoche benannt wurde. Der absolute Monarch galt als über dem Recht, jedenfalls als über den Gesetzen stehend. Er vereinigte in sich alle Staatstätigkeiten: Gesetzgebung, Verwaltung, Rechtsprechung, militärische Gewalt.
In der absolutistischen Monarchie gibt es genau diese Gewaltenteilung eben nicht, weil alle Gewalt beim König liegt.
Kann es sein, daß Du die begriffe bisschen durcheinander wirfst ?
Quelle übrigens jeweils: www.wissen.de
 

Plaayer

Geheimer Sekretär
4. März 2003
681
In Preußen war es gegen Ende ders Absolutismus so das sich der König unter die Judikative gestellt hat.
 

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